Geht schon los:
Und bevor irgendein Schlaumeier meint, Russland hätte die gar nicht mehr im Arsenal: Bis vor wenigsten zwei Jahren waren sie das noch und hier ist ein Video von Abschussfahrzeugen mit der bekannten V Markierung:
Nein, ich verstehe nicht, wie man Wikipedia als etwas anderes als einen Einstieg in ein Thema benutzen kann.
Das Schutzmannschaft Bataillon 118 wurde 1942 aus freiwilligen Kriegsgefangenen der Roten Armee gebildet. Dass sich für so einen Zweck natürlich Sympathisanten der deutschen Nationalsozialisten meldeten, liegt auf der Hand und benötigt keinen weiteren Gedanken. Anders wäre es, wenn es in Polen, in Russland und in Belarus keine Sympathisanten der Faschisten gegeben hätte.
Das Schutzmannschaft Bataillon 118 unterstützte in Chatyn das SS-Sonderkommando Dirlewanger.
Soweit zum Sachverhalt - an ideologisch verbrämter Lyrik kann und will ich nichts ändern.
Ich habe mal den Übersetzer bemüht:
Neben dem ehemaligen Athleten wurden mehrere weitere ukrainische Polizisten getötet. Die Polizei des 118. Bataillons rief ein Spezialbataillon des Sturmtrupplers Oscar Dirlevanger an. Auf dem Weg von Logoisk nahm die Polizei eine Gruppe lokaler Holzfäller fest und erschoss sie bald darauf. Am Abend des 22. März folgten die Henker den Spuren der Guerilla bis zum Dorf Chatyn, das mit all seinen Bewohnern niedergebrannt wurde. Das Massaker wurde vom Stabschef des 118. Polizeibataillons Grigory Vasyura, einem ehemaligen Oberleutnant der Roten Armee, befohlen.
Es lässt sich nicht leugnen, dass viele Sowjetbürger verschiedener Nationalitäten (darunter auch Russen) auf die Seite Deutschlands übergelaufen sind. Sogar General (Wlassow). Die Gräueltaten der Bolschewiki haben viele Menschen zu diesem Schritt veranlasst. Das trug wesentlich zu den Siegen der deutschen Armee zu Beginn des Krieges bei. Und wenn Hitler sich mehr für das einfache Volk eingesetzt hätte (war freundlicher) - wer weiß, wie es ausgegangen wäre. Aber wenn die Nazis die Russen als Menschen zweiter Klasse betrachteten (um es milde auszudrücken), dann wurde ein deutscher Sieg unmöglich. Auch ohne Studebakers und Katjuschas wäre der Krieg einfach länger gewesen.
Ich meine, dass alleine schon die Zuordnung bestimmter Herkünfte, Staatsangehörigkeiten, Abstammungen zu bestimmten politischen und philosophischen Orientierungen im Kern faschistoid ist. Kein Mensch vertritt irgendeinen Standpunkt oder irgendeine Meinung, weil seine Großeltern irgendwo geboren sind. Niemand begeisterte sich für den Aufbau des Sozialismus, weil er aus irgendeinem Teil der UdSSR stammte. Niemand war - oder ist - Faschist, weil er aus irgendeinem Land stammte oder stammt oder weil sein Pass irgendeine bestimmte Farbe hat oder gar, weil er Einwohner einer bestimmten Stadt ist.
Ja, Grigori Wasjura war der Befehlshaber der Peiniger, die Chatyn verbrannten. Er war ein ehemaliger Offizier der Roten Armee, der nach Deutschlands Seite übergelaufen war. Das ist ein Verräter. Und er war ein ukrainischer „Banderisten“, auch wenn die deutsche Wikipedia dies verschweigt und den Deutschen die Schuld zuschiebt.
Natürlich fühlen sich die Deutschen jetzt ständig schuldig. Ich bin jedoch gegen diese Ansicht und halte es für unmöglich zu sagen, dass die Deutschen an allem schuld sind. Ihr hat sich einmal entschuldigt, zweimal entschuldigt, und das ist genug. Das deutsche Volk sollte die Last der Schuld nicht weiter tragen. Das ist meine russische Meinung.
Was die Ukrainer betrifft, so können Sie mit ihnen machen, was Sie wollen. Sie sind jetzt Europäer, genau wie Sie. Ich vermute, dass es in Deutschland bald viele von ihnen geben wird.
Alles Gute für Sie und einen friedlichen Himmel über Ihrem Kopf!
Ja, natürlich. Ich führe dies als Beispiel dafür an, wie die Schuld für politische Zwecke auf andere abgewälzt werden kann. In der sowjetischen Schule wurde uns wie deutsche Version beigebracht. Angeblich hatten die Ukrainer nichts damit zu tun (sie sind unsere Brüder). Aber als sie keine Brüder sein wollten, stellte sich heraus, dass die Schuld der Deutschen stark übertrieben war.
Man kann einen Menschen nicht für seine Nationalität verantwortlich machen. Das ist wahr.
Ich habe das Gefühl, daß wir hier über verschiedene Ortschaften mit dem Namen „Katyn“ schreiben.
Ich verstehe darunter:
Katyn (russisch Катынь, polnisch Katyń [ˈkatɨɲ]) ist ein Dorf in der Oblast Smolensk in Russland mit etwa 1700 Einwohnern. Es ist der Verwaltungssitz eines Landgemeindeverbandes ( Katynskoje selskoje posselenije ) mit 28 Ortschaften und insgesamt 4546 Einwohnern (Stand 2015).[1] Der Name des Ortes wurde wegen des 1940 an rund 4400 kriegsgefangenen Polen durch das sowjetische NKWD verübten Massakers von Katyn weltweit bekannt. Dieses gehörte zu einer Reihe von Massenmorden an bis zu 25.000 Polen, deren Schauplätze auch Smolensk, Kalinin und Charkow waren. Der Ortsname Katyn steht in Polen stellvertretend für die Mordreihe.[2]
Das hat nichts mit der Ukraine und den Banderisten zu tun, die Oblast Smolensk liegt in Weißrußland und das Massaker wurde vom NKWD verübt.
Das ist möglich. Ich spreche über die weißrussischen Dorf Хатынь. https://de.wikipedia.org/wiki/Chatyn Eine ähnliche Tragödie ereignete sich in der Region Smolensk Катынь https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Katyn Nur dass dort die NKWD-Truppen (Stalin) die Schuldigen sind. Aber wir sprechen von verschiedenen Ereignissen, lassen Sie sich bitte nicht verwirren.
Alles klar.
Es stimmt, die Umschrift Chatyn hilft beim Unterscheiden, aber das Ch ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Ein Bericht, der etwas konkreter und ausführlicher ist als der Wiki-Artikel findet sich hier:
Dort sind auch einige Einzelheiten zum Sonderkommando Oskar Dirlewanger zu lesen.
Beiläufig - und ich glaube nicht, dass ich damit zu weit abschweife - ist das nicht das einzige Massaker, das nach diesem Muster verübt worden ist. Bemerkenswert insbesondere mit Blick darauf, dass die Vorstellung, jemand sei nur oder vor allem deswegen ein Faschist, weil er von irgendwoher kommt, eine zutiefst faschistoide Idee ist, ist das Massaker von Oradour sur Glane, das von Elsässern verübt wurde, die von deutscher Seite als Deutsche angesehen wurden und als „Grenzlandbewohner“ für besonders kriegstauglich und damit zur Waffen-SS rekrutiert wurden. Näheres unter dem Stichwort „Malgré-nous“.
- zur Korrektur: An dem Massaker in Oradour sur Glane waren lediglich 14 Elsässer beteiligt, darunter ein Freiwilliger.
In jenen Tagen wurden von vielen Menschen viele böse Taten begangen. Russen auch eingeschlossen. Ich habe nirgendwo behauptet, dass die Russen Engel in weißen Gewändern sind. Zum Beispiel die Taten der „Banderiten“ aus der Ukraine, die den Europäern ans Herz gewachsen sind: https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_in_Wolhynien_und_Ostgalizien
Mir persönlich wäre es lieber, wenn sie nicht als Brüder der Russen, sondern als Teil Europas bezeichnet würden. In dieser Hinsicht macht der derzeitige Krieg absolut keinen Sinn.
Am besten ist es, wenn man allen für die Vergangenheit verzeiht. Andernfalls wird es kein Ende nehmen, wenn wir herausfinden, wer wem in den Hintern getreten hat. Und der Frieden wird nie kommen.
Update zu Kramatorsk:
Schön wäre das ja, aber die Realität sieht anders aus.
Der Grund ist, dass Herkunft mit Erziehung, Wertevermittlung, polit. und religiösen Ansichten usw. doch sehr zusammenhängt.
Und dies kann sogar über vorherige Generationen noch wirksam sein, wenn diese an der Erziehung, Wertevermittlung usw. beteiligt waren.
Die Realität sieht genau so aus:
Und jetzt begründe bitte, in welchen Fällen und warum es die Herkunft aus einem bestimmten Land oder aus einer bestimmten Gegend oder Stadt ausmachen, dass jemand ein Faschist ist.
Ich schreibe das am Jahrestag der Hinrichtung von Dietrich Bonhoeffer. Vielleicht kannst Du ja am Beispiel dieses Mannes erläutern, weshalb er Deiner Ansicht nach ein Faschist gewesen sein soll, weil er Deutscher war.
Ich warte.
Ich vermute, daß @Inka sich mehr auf die soziologische Erkenntnis bezieht, daß bestimmte familiäre Strukturen und Verhaltensweisen sich quasi vererben und das durchaus über mehrere Generationen hinweg.
Aus so einer Generationenfolge kann man natürlich ausbrechen aber nur unter z.T unendlichen Schwierigkeiten.
In weniger starkem Ausmaß/Ausprägung kann man das manchmal auch bei größeren Gruppierungen (Sippen, Dorfgemeinschaften) finden.
Verzeihen ist ja möglich, aber vergessen darf man es nicht.
Das gilt für beide Seiten.
Ich war in den letzten Jahrzehnten durchaus der Meinung, dass Russen und Deutsche das Leid, welches sich die Völker im II.WK gegenseitig angetan hatten, verziehen sei.
Die Ereignisse in Butscha haben mich aber sehr schmerzlich an z.B. Nemmersdorf erinnert.
Es ist aber keiner ein Faschist, weil er in der Ukraine lebt oder weil er in Mariupol wohnt.
Kein Wunder, dass im Zusammenhang mit der Formulierung des Kriegsziels „Entnazifizierung“ = Zerstörung und Entvölkerung von Teilen der Ukraine der in diesem Zusammenhang vollkommen hohle Gummibegriff „Nazi“ und eben nicht der nachprüfbare „Faschist“ verwendet wird. Auch wenn man die KUN als „Nazis“ bezeichnen möchte, was zu allermindest als Begriff reichlich verwackelt ist, rechtfertigen sage und schreibe drei (Direkt-)mandate im Werchowna Rada, errungen mit immerhin 8.976 Wählerstimmen, nicht die Zerstörung und Entvölkerung des Landes, selbst wenn man diese als legitime Methode von Politik betrachtet.
Es ist im vorliegenden Zusammenhang wirklich ganz einfach:
Und jetzt bin ich gespannt auf die Begründung, die @Inka für ihre These, dem sei nicht so, es gäbe also Länder und/oder Städte, in denen die Leute (und zwar alle - wie soll eine Rakete, eine Bombe oder eine Granate da unterscheiden können?) qua Abstammung und/oder Wohnort Faschisten sind.