Wenn meine oben formulierte Vermutung richtig ist, wird @Inka keine solche Begründung geben, weil sie nicht dieser Meinung ist.
Ja - vermutlich hat sie
nur geschrieben, weil sie die Worte so hübsch fand, ohne dabei groß darauf zu achten, was der Inhalt dieser These ist.
Schade drum.
Besser so, als wenn sie tatsächlich dieser Meinung wäre:
was ich übrigens, nach den Beiträgen, welche ich von ihr kenne, nicht erwarte.
Darauf hab ich mich bezogen …
„Meinungen und Standpunkt“ (nicht nur politischer Art) werden, bzw. können davon durchaus beeinflusst werden, wo und wie man aufwächst. Was man dort erlebt und jahrelang vermittelt bekommt. Das ist doch kein Geheimnis …
Das geht sowohl im negativen, wie im positiven Sinne, was wiederum oft Ansichtssache ist.
Und natürlich wird deswegen nicht jeder gleich ein Faschist! So weit wollte ich mit meinem Widerspruch wirklich nicht gehen.
Aber es ist absolut nicht „faschistoid“, diese Zusammenhänge zu erkennen. Denn so was zu verleugnen hilft niemandem, unterbindet eher Aufklärung und Prävention.
Willst du dafür echt Beispiele?
Es ist faschistoid, wenn Putin behauptet, jemand sei wegen seiner Herkunft aus einem bestimmten Land „Nazi“. Zwar ist die NS-Rassenlehre besonders ausgeprägt, aber auch die des italienischen und spanischen Faschismus gehen weit über blanken Antisemitismus hinaus.
Ich gehe davon aus, dass Russland und Deutschland unterschiedliche Definitionen von „Faschismus“ oder „Nazismus“ haben. Wenn ich also eine kurze Frage stellen darf (nur zur Klarstellung).
Halten Sie es für „Nazismus“, wenn eine bestimmte Gruppe von Menschen Hass auf andere Menschen (aufgrund ihrer Nationalität) empfindet, ohne antisemitisch zu sein? Mit anderen Worten: Ist der Antisemitismus ein notwendiger Bestandteil des Nazismus (Faschismus)?
Servus,
„Nazismus“ ist im Gegensatz zu Faschismus kein Begriff, der definiert und überprüfbar wäre - natürlich abgesehen von der Mitgliedschaft in der NSDAP, aber die gibt es schon eine ganze Weile nicht mehr.
Es gab und gibt keine Ausprägung des Faschismus, die nicht antisemitisch wäre. Der Grundsatz der faschistischen Rassenlehre, dass Menschen allein wegen ihrer Abstammung und ihrer Herkunft bestimmte Eigenschaften haben, bezieht sich aber nicht nur auf Juden. Bei den deutschen Faschisten, und das sind die einzigen, die man mit etwas Substanz als „Nazis“ bezeichnen kann, war diese Rassenlehre besonders differenziert, aber es gibt - wie schon früher gesagt - keine Ausprägung des Faschismus, die ohne eigentliche Rassenlehre nur antisemitisch wäre.
Weiteres Update zu Kramatorsk:
Offenbar wurde von der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti ganze fünf Minuten vor dem Angriff ein Tweet veröffentlicht, in dem man der Ukraine die Schuld für den Angriff gibt. Man wusste also schon im Voraus von dem Angriff.
Das heißt, wenn ich es richtig verstehe, kann man eine Person nicht als Nazi bezeichnen, wenn sie nicht Mitglied der NSDAP ist (war). Man kann niemanden, der Juden liebt (oder selbst Jude ist) und zum Beispiel Tschuktschy hasst, als Faschist bezeichnen. Ist das richtig?
Wenn dies zutrifft, dann haben wir unterschiedliche Vorstellungen von diesen Begriffen. Dann wird klar, warum Biden den Nazismus (Faschismus) in der Ukraine ausschließt, aber mit der Begründung, dass Selenskyj Jude ist.
ist das natürlich Unsinn.
Allerdings weniger gefährlicher Unsinn, als die Bewohner eines Landes kurzerhand samt und sonders zu „Nazis“ zu ernennen und dann zu einer „Entnazifizierung“ zu schreiten, die nichts anderes bedeutet als eben das Umbringen von möglichst vielen dieser Bewohner.
Das Erste ist nur dumm, das Zweite ist aber dumm und böse.
Als Faschist könnte man jeden bezeichnen, der alle die nicht zur eigenen Volksgruppe/nationalität/Religion etc gehören, als Minderwertig oder „nicht Menschlich“ in welcher Form auch immer bezeichnet. Das kann auch ein Jude sein, wenn dieser alle „Nicht-Juden“ also minderwertig ansieht.
Also Nazi dagegen würde ich nur Mitglieder und der NSDAP und Sympathisanten der NSDAP bzw von Hitler ansehen. Wobei man zugeben muss, daß der Begriff Nazi nicht fest definiert ist, und sich jeder etwas anderes darunter vorstellt.
Ich danke Ihnen! Ihre Antwort stimmt eher mit unserem (russischen) Verständnis dieser Begriffe überein. In Russland ist es üblich, diejenigen als Faschisten zu bezeichnen, die ihr eigenes Volk für wertvoller und besser halten als andere Völker. Wenn jemand andere Nationen als minderwertig und schlechter als seine eigene Nation betrachtet, wird er als Nazi bezeichnet. Das heißt, in der russischen Sprache sind sie praktisch Synonyme. Daher kann eine Person jeder Nationalität ein Faschist sein, auch ein Jude. Oder diejenigen, die " Україна — понад усе !" schreien.
Demnach wären Russen auch Faschisten?
Das bedeutet, dass es manchmal Faschisten unter den Russen gibt. Das heißt aber nicht, dass alle (oder die meisten) Russen Faschisten sind. Ich nehme an, dass es solche Menschen in jeder Nation gibt, vor allem wenn sie einer nationalen Demütigung ausgesetzt waren. Der Versuch äußerer Kräfte, ein Volk zu demütigen, führt zu seiner Faschisierung. Dies tritt als Reaktion auf…
Jetzt interpretiere ich mal Putin:
Die Regierung in der Ukraine hält sich für etwas Besseres, also müssen wir die Ukraine von dieser Regierung befreien.
Für Deutsche klingt diese Erklärung noch verrückter, als die Originalerklärung in der man Faschisten vertreiben will.
Das sind für mich Nationalisten
Das sind für mich Chauvinisten
Hätte Putin in Russland für Ordnung gesorgt und zumindest die Korruption bekämpft, müsste er sein Volk nicht fürchten. Er wäre auch ohne Wahlmanipulationen Präsident auf Lebenszeit geworden. Doch er entschied sich für einen anderen Weg, einen siegreichen Krieg mit dem Brudervolk, der die Gesellschaft vereinen sollte.
Dies ist eine rein terminologische Diskrepanz. Ich würde Fremdenfeindlichkeit [Xenophobia] als Oberbegriff in diese Liste aufnehmen.
PS. ксенофобия auf Russisch. Ich habe immer die deutsche Bildung von langen Wörtern bewundert, zum Beispiel „Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung“ mit einem Wort. Gibt es so etwas?
Und Bundes-Scholz, was macht der so?
Ja, die muß für jedes Kraftfahrzeug (Auto oder Motorrad) abgeschlossen werden. Ohne den Versicherungsnachweis darf das Fahrzeug nicht auf öffentlichen Straßen fahren.
Ich verstehe. Das haben wir auch (in der UdSSR gab es das nicht). Nur auf Russisch sind es vier Wörter „обязательное страхование автогражданской ответственности“. Andernfalls wird eine Geldstrafe von 800 RUB (etwa 8 EUR) verhängt.
Das ist preiswert!
In Deutschland beträgt die mögliche Höchststrafe (es handelt sich um eine Straftat (kriminelles Delikt): Freiheitsstrafe von sechs Monaten, Entzug des Führerscheins oder eine Geldbuße von bis zu 180 Tagessätzen.
Ein Tagessatz ist das an einem Tag verdiente Geld. Höchstsatz 180 x 100 € = € 18000.-