Russland greift die Ukraine an

Die ganze Geschichte ist natürlich Quatsch, aber dass sich Generäle an der Front aufhalten, ist tatsächlich häufiger der Fall als ich das vor ein paar Wochen noch vermutet hätte. Vor knapp zwei Wochen äußerte sich aber im Bundeswehrkanal auf Youtube der General einer Panzerbrigade ähnlich, dass also Generäle „von vorne führen“ und sich selber „Gefahren und Entbehrungen“ aussetzen - einerseits, weil es das Vertrauen der Truppe stärkt und andererseits, weil man so ein ganz anderes Bild von der Lage vor Ort bekommt als bspw. in einem Kommandostand tausende Kilometer entfernt.

Ändert aber - wie gesagt - nichts daran, dass die Meldung Quatsch ist.

Bin gespannt, ob die üblichen Verdächtigen auch diesen beiden Ländern das Recht absprechen, sich ihre Bündnispartner selbst auszusuchen.

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Da musst Du nicht lange warten. Russland verstärkt jetzt schon seine Truppen an der finnischen Grenze.

Meine letzte Information war, dass Finnland und Schweden die Beitritts-Anträge im Mai zusenden werden.

M.W. wurde bisher ein Foto nebst Film veröffentlicht, das die Verlegung eines Raketenabwehrsystems gegen Schiffe zeigt, auf dem dann demonstrativ ein Straßenschild zu sehen ist, auf dem man „Helsinki“ lesen kann, Das sieht mir weniger nach großer Verlegung, sondern mehr nach großer Verarsche aus - mit dem Ziel, Finnland einzuschüchtern.

Im übrigen erschließt sich mir der militärtaktische Vorteil der Verlegung einer Anti-Schiffs-Einheit angesichts einer rd. 1000 km Landgrenze zwischen Finnland und Russland noch nicht.

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Also erstens mal sind es 1340 km ( :nerd_face:) und zweitens sind davon bis auf jeweils 20 km ganz im Norden und Süden völlig uninteressant. Und was sollen sie dort noch groß aufbieten? Sollen sie Kubinka plündern? :stuck_out_tongue_winking_eye:

Und ich bezweifle, dass in Rußland überhaupt noch genügend kampffähige Truppen zur Verfügung stehen würden.

Darauf zu hoffen, dass der Winterkrieg von 39/40, als die Rote Armee innerhalb der 39 Tage Kriegsdauer etwa 300.000 Mann verlor und Stalin das Desaster schnell beendete, abschreckend wirken würde, wäre umsonst.
Wenn überhaupt, wurde dieser Krieg erst unter Gorbatschow bekannt und sowas behält man nicht gern im Gedächtnis.

Bin ich eigentlich der Einzige, der diese Formulierung völlig albern findet. Sie impliziert aus meiner Sicht, dass sich Länder ihr Bündnis aussuchen, und dieses Bündnis anschließend gezwungen sei, diesen Anschluss hinzunehmen. Sofern ich mich richtig erinnere, tritt ein Land zumindest der NATO nicht einfach durch Selbsterklärung bei, sondern die bisherigen Mitglieder müssen einstimmig der Aufnahme zustimmen.

Es ist also nicht nur so, dass ein Land das recht hat, sich einen Bündnispartner auszusuchen, sonder auch dieses letzte Bündnis auch das Recht hat, Partner aufzunehmen - oder eben nicht…

Aber vielleicht ist so ein dualer Zusammenhang für so manch einen, der sich in den Medien äußert auch schon wieder zu kompliziert. Und gerade Vereinfachungen scheinen dieser Tage ja ganz große Mode zu sein, bzw. seit gut 20 Jahren zunehmend in Mode zu kommen.

Oder, vielleicht genau so simpel gedacht: die NATO könnte, wenn sie an einer diplomatischen Lösung interessiert wäre und eine weitere Eskalation von ihrer Seite aus vermeiden wollte, eine weitere Aufnahme von Staaten mit Grenze zu Russland ausschließen.

Aber das würde den simplen Gedanken voraussetzen, dass die NATO an einer Deeskalation interessiert wäre.

Warum sollte sie das implizieren? Wenn du den Satz nicht verstehst, kannst du ja auch einfach fragen…

Viel Glauben ohne Verstehenwollen, viel Propaganda-Wiederholung ohne Reflexion, viel Vereinfachung und Vergessens aller komplizierten Ereignisse vor dem 23.02.22 lese ich zurzeit nur bei den Kriegstreibern.

Dass man natürlich ein Land einem Land nicht das Recht absprechen kann, seinen Aufnahmewunsch an ein Bündnis zu richten, dürfte jedem klar sein, der auch nur bis 3 zählen kann. Aber ein Bündnis kann auch die Aufnahme verweigern und statt dessen mit einem dritten Land einen „Schutzvertrag“ des Antragstellers vereinbaren.

Aber solche Möglichkeiten scheinen den Vereinfachern offenbar zu kompliziert - und passen vor allem nicht in ihre geostrategischen Pläne.

Und dann macht man daraus den diffamierenden Satz „Niemand kann einem Land das Recht absprechen, sich seine Bündnispartner frei auszusuchen“.

Und schon kann man alle Menschen, die das Wort „alternativlos“ praktisch nie verwenden, als dumme, nicht denkende Menschen diskreditieren.

Warum sich demokratische Staaten derzeit auf keine Sicherheitsgarantien von Putin einlassen werden und sich vernünftigerweise eher einem
Verteidigungsbündnis überwiegend demokratischer Staaten anschließen wollen.
Und zwar so schnell wie möglich.

„Putins Regime ist selber die extreme Rechte. Es ist das Weltzentrum des Faschismus. Es unterstützt Faschisten und rechtsextreme Autoritaristen in der ganzen Welt. Indem sie die Bedeutung von Wörtern wie «Nazi» verdrehen, schaffen Putin und seine Propagandisten mehr rhetorischen und politischen Raum für Faschisten in Russland und anderswo auf der Welt.“

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Hallo,
das wäre keine Deeskalation, sondern ein „kuschen“ vor Putin, was zur Folge hätte, dass die nächsten Forderungen bald auf dem Tisch liegen würden.
Im momentanen Zustand ist es nicht Sache der NATO zu deeskalieren, sondern Russland muss sich bewegen, und zwar stark bewegen, denn nicht die NATO hat diesen Angriffskrieg begonnen, sondern Putin, und hier darf der Bibelspruch nicht gelten, wonach man, wenn man einen Schlag auf die rechte Wange erhalten hat, auch noch die linke Wange hinhalten soll. das soll aber nicht heißen, dass die NATO aktiv in das Kriegsgeschehen eingreifen sollte, denn die NATO ist ein Verteidigungsbündnis und soll es auch bleiben.

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Unglaublich! Auf solche Ideen muss man erstmal kommen.

Einen normalen Mann aus dem Mittelstand kann man wenigstens noch in die psychiatrische Klinik einweisen lassen. Wie soll man mit so einem Mann Verhandlungen führen?
Das ist doch eine Frage für die Pazifisten – ich meine die hier im Forum.
Von denen hätte ich jetzt gerne eine Erklärung, wie man auf so einem Menschen zugehen soll.
Am besten von @Pierre, dem glaube ich wenigstens, dass er es ehrlich meint was er schreibt, auch wenn es falsch ist.

Dass diese green-washing-Propaganda bei intelligenten, aufmerksamen Menschen immer noch greift, entsetzt mich und zerstört die letzten Illusionen, dass wir wieder zu einem Frieden in einem gemeinsamen, großen Europa zum Wohle aller Nationen und Völker in meiner Lebensspanne zurück kehren werden.

Wahrscheinlicher scheint mir, dass wir dank der Spaltung der Propagandisten aus Übersee und der hiesigen Nationalisten wieder auf eine Vielzahl kleiner oder gar einen großen Krieg in Europa zusteuern.

Die Friedensbewegung ist inexistent, die Friedenspartei will Waffen in ein Krisengebiet schicken und Kredite vergeben, dass eine der Kriegsparteien davon Waffen bei Dritten kaufen kann.

Und der Deutsche Michel merkt nicht mal wie er verheizt wird zum Wohl einiger weniger Tausend.

Teile und Herrsche. Hat schon bei den Römern funktioniert. Und wenn wir uns alle nur gegenseitig genügend beharken, und idiotische Ideen der Politik bejubeln, kommen wir nicht auf die Idee, für eine gerechtere Welt zu kämpfen.

Ich habe früher immer gedacht, dass am 11.09.01 die Zeit der Freiheit, der Gemeinsamkeit, der Möglichkeiten zu Ende ging. Ab da begann die Vereinfachung, ab da wurde wieder Hass öffentlich gepflegt, ab da begann die große Sucht nach Kontrolle. Ich irrte mich. Es war nur der Anfang vom Ende. Einen weiteren Höhepunkt bekam es mit der Corona-Pandemie. Ich habe meine Zweifel, dass mit diesem Krieg das Ende erreicht ist. In welche Richtung es gehen könnte, könnt ihr oben lesen. Wer den Weg ebnen wird: die Menschen, die nicht selbst nachdenken, weil es so bequem ist. Die, die immer nur alles nachplappern. Im vergangenen Jahr war es die „Querdenker-Bewegung“, heute sind es die, die mit zweierlei Maß massen und die Wahrheit unumstößlich auf ihrer Seite sehen. „Die Wahrheit ist selten rein und nie einfach.“

Hallo,
erst mal danke für die Blumen.
es sind sehr schöne Worte, welche du da gesetzt hast. Könntest du einfach mal konkret ausführen
wie man deine Illusionen wahr werden lassen könnte, also die Sache mit dem „großen Europa“
und dem Wohle aller Völker und Nationen.
Gruss
Czauderna

Ich halte Dich nicht für so dumm, dass Du das bisher nicht verstanden hast.

Entsprechend werde ich Dich also auch nicht wie einen dummen Menschen behandeln, dem man alles haarklein mehrfach vorbeten muss.

Es fängt aber bei dem an, wie man jede gute Beziehung beginnt: mit Respekt voreinander, und Verständnis füreinander und Akzeptanz des anderen und seiner Wünsche.

Wenn man aber eine Ableitung des Wortes Verständnis zu einem Schimpfwort ummünzt, wenn Wünsche des anderen kategorisch ausgeschlossen werden, ohne Verständnis für den anderen zu entwickeln, dann kann das ganze nur scheitern.

Wie die Ereignisse der letzten 30 Jahre mit (bisherigem) Gipfel am 24.02.22 belegen.

Hallo,
also, da muss ich zugeben, dann bin ich doch etwas „dumm“ -
Es fängt aber bei dem an, wie man jede gute Beziehung beginnt: mit Respekt voreinander, und Verständnis füreinander und Akzeptanz des anderen und seiner Wünsche.
dafür dürfte es in der jetzigen Situation wohl zu spät sein - für Putin sowieso und für den überwiegenden Rest der Welt wird es mit Respekt und Akzeptanz wohl eher schwierig.
Wenn man aber eine Ableitung des Wortes Verständnis zu einem Schimpfwort ummünzt, wenn Wünsche des anderen kategorisch ausgeschlossen werden, ohne Verständnis für den anderen zu entwickeln, dann kann das ganze nur scheitern.
Ja, das stimmt, sehe ich auch so - aber diese Erkenntnis bringt weder dich noch mich noch irgendjemand anderes heute und hier weiter.
Wie die Ereignisse der letzten 30 Jahre mit (bisherigem) Gipfel am 24.02.22 belegen.
1992 - 2022, ja da ist viel passiert auf der Welt und die Menschen haben nix gelernt daraus, aber gilt das nicht auch für die Menschheitsgeschichte insgesamt - zumindest was das friedliche Zusammenleben und die Akzeptanz betrifft - nix gelernt.
Nenne es realistisch und/oder dumm, aber es muss schon sehr viel und gravierendes passieren, damit die Menschheit lernt.
Gruss
Czauderna

Ein heutiger Artikel bei Heise/Telepolis beschreibt meine Gefühle zur Situation recht gut:

Und wie im Artikel angedeutet, kann ich nicht einfach vor den Treibern dieses Konflikt resignieren. Ich habe es hier schon mehrfach angekündigt. Aber es gelingt mir nicht. Ich kann mich nicht einfach wider besseren Wissens und Erfahrung hinstellen und in den Chor einstimmen, der da singt „die bisherige Entwicklung war unabwendbar und alles was noch kommen wird, wird unabwendbar sein.“ Das ist aus meiner Erfahrung die Einstellung von Menschen, für die Nachdenken eine große Anstrengung bedeutet. (oder die sehr schlecht informiert sind)

Für mich hat das eine deutliche Ähnlichkeit zu Glaubensmodellen, die uns auf den kommenden Weltuntergang vorbereiten wollen.

Hallo,
die muss erstmal her, die Nachkriegszeit als solche und friedlich erst recht.
Du hast aber meine Frage nicht beantwortet - wie wird dieser Angriffskrieg nach deiner Vorstellung konkret zu beenden sein ?
Gruss
Czauderna

Implizit hat er sie doch schon beantwortet. Er lehnt jegliche Waffenlieferungen an die Ukraine ab, was es Russland ermöglichen würde, die ukrainische Armee zu besiegen und die Ukraine zu erobern. Damit wäre der Krieg ja auch beendet.

Es könnte damit anfangen, dass die größte Militärmacht der Welt zu Gesprächen in einem neutralen Land ohne vorherigen Anschluss von Themen lädt. Wie wäre es mit Helsinki?

Dafür müsste natürlich die größte Militärmacht von ihrem hohen Ross absteigen und zu wirklich vorbedingungslosen Gesprächen bereit sein. Bisherige Veröffentlichungen lassen aber nicht erkennen, dass sie auch nur 1mm von ihrem Standpunkt abrücken wollen.

Aber das hättest Du auch so ähnlich in meinen bisherigen Äußerungen lesen können, die bisher hier von einigen mit einem großkotzigen Wisch vom Tisch gefegt wurden. So ähnlich stets auch im Artikel, den ich empfohlen habe.