Russland greift die Ukraine an

Das scheint sich jetzt aber auch zu ändern:

Nach seiner vorsichtigen Distanzierung von Russland im Sicherheitsrat hat China sich kritisch über den Krieg in der Ukraine geäußert. „China ist zutiefst besorgt über die jüngsten Entwicklungen der Lage in der Ukraine. Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, den wir nicht sehen wollen“, sagte UNO-Botschafter Zhang Jun am Freitag (Ortszeit) bei einer Dringlichkeitssitzung im UNO-Sicherheitsrat.

In der Diplomatensprache ist das mehr oder weniger ein Schlag ins Gesicht. Offenbar dachte man auch in Peking, dass das schneller gehen würde.

Passend dazu die Karte von heute 6:00 Uhr:

Das sehe ich anders. Nicht ohne Grund schrieb ich vor 10 Tagen im Thread „Ein kleines bisschen Propaganda? Oder nicht?“,

es erinnert mich in frappanter Weise an den herbeigeredeten Krieg gegen den Irak, bei dem die Regierung der USA mit Hilfe deutscher Geheimdienste chemische Waffen herbei fabulierten.

Und in den deutschen Medien muss man ruhige, analysierende, kein Framing benutzende Beiträge mit der Lupe suchen. […] Sind die Akteure diesseits verbohrt, blöd, dement oder einfach nur mörderische Narzissten?

Als eine der schärfsten Einpeitscherinnen hatte ich Frau Strack-Zimmermann genannt. Aber auch die üblichen Selbstbeweihräucherungsrunden von Lanz, Maischberger und Will hatte sich in den letzten Wochen darauf eingeschossen, hauptsächlich Meinungen zu präsentieren, die Putin immer weiter in die Ecke drücken sollten und als Gegenmeinung statt auf Politikwissenschaftler auf die unsägliche Wagenknecht setzten.

Entschuldige bitte, aber wer das nicht als Propaganda wahr nahm, hat doch eine rosarote Brille auf - um es mal sehr vorsichtig zu formulieren.

Selbst Selenski klang nicht wie ein Staatschef, der Sorge hat und um Hilfe bittet, sondern wie ein Viertklässler, der auf dem Schulhof die große Fresse hat, weil er weiß, dass sein Bruder, der Sechstklässler, nur wenige Schritte entfernt steht.

Gut, vielleicht bin ich da ein wenig sensibler. In meinem Geburtsland war die Presse der Politik direkt unterstellt. Es gehörte quasi zur Grundausbildung, zwischen den Zeilen zu lesen, Propaganda auszublenden und sich selbst eine Meinung unabhängig vom vorgekauten Mainstream zu erarbeiten. Ich betrachte es heute als Vorteil gegen Leichtgläubiglkeit.

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Was spricht denn dagegen, es als das Recht auf freie Meinungsäußerung wahrzunehmen. Die andere Seite (u.a. Wagenknecht) hatte doch genauso Gelegenheit, sich zu Wort zu melden.

So sieht übrigens tatsächliche Propaganda aus:

Russland verwarnt zehn Medien

Die russische Aufsichtsbehörde Roskomnadsor verwarnt zehn russische Medien und beschuldigt sie falscher Berichterstattung über die Ereignisse in der Ukraine. Die Behörde spricht von beleidigenden Informationen und verlangt deren Löschung. Anderenfalls werde der Zugang zu diesen Medien beschränkt.

Nee, so sieht Zensur aus.

Es sind die Vehemenz, die Einseitigkeit und die Wahl der Stilmittel und im Falle von Medien auch die Auswahl der Gesprächspartner, die Propaganda von Meinungsäußerungen unterschieden.

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Auch, aber der Hintergrund ist, dass russische Medien nur das berichten dürfen, was zuvor von staatlicher Seite abgesegnet wurde.

Ok, das ist halt deine ganz persönliche Definition von Propaganda. Mir persönlich fehlt da die zentrale Stelle (z. B. eine Regierung) die das Ganze koordiniert.

Ist es denn so abwegig, dass viele das Verhalten von Putin aus eigener Überzeugung abstoßend finden? Fallen für dich meine Äußerungen hier bei w-w-w vielleicht auch unter Propaganda?

Genau das charakterisiert die Propaganda im heutigen Deutschland (und soweit ich das beurteilen kann auch in den USA): es gibt keine zentrale Stelle, die das koordiniert. Dazu ist es völlig ausreichend, dass sich viele Redakteure, gerne auch auf leitenden Posten us-amerikanischen Lobbyvereinen wie der Atlatikbrücke anschließen, sich regelmäßig nach Davos einladen lassen und (bis auf die ÖRR) alle Medien mit zunehmender Konzentration in Hand von Familien mit mindestens einem 3-stelligen Millionenvermögen befinden - oder sogar ganz offen von amerikanischen Konzernen übernommen werden. In so einem kleinen, elitären Kreis ist die gegenseitige Beeinflussung zur gleichartigen Berichterstattung ebenso einfach wie der staatliche Zwang über eine zentrale Pressestelle.

Nein, ich halte deutsche Medien nicht für frei und unabhängig. Einige wenige Formate stellen eine Ausnahme dar, der Rest ist eine Einheitsbrühe, die nur mal verschieden gewürzt ist.

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Hallo,
du musst dich nicht entschuldigen, schon gar nicht bei mir.
Du kannst mir aber sicher logisch begründen, warum irgendjemand in Deutschland Interesse daran haben sollte, dass Deutschland als Nato-Mitglied in einen Krieg gegen Russland zieht, was
einem Weltkrieg gleich käme und einem Atom-Krieg noch dazu und der Tatsache, dass Deutschland aufgrund seiner geografischen Lage zuerst von der Landkarte getilgt wäre.
Gruss
Czauderna

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Genau das kann ich nicht. Und das macht mich völlig fertig. Ich kann nicht verstehen, warum Menschen so irrational sind und anderen Menschen befehlen, sich erschießen zu lassen. Es ist völlig unlogisch. Es gibt nur Verlierer - keine Gewinner.

Das liegt vielleicht daran, dass mir Macht, Nationalismus, Patriotismus, Ehre und dieser ganze Schmonz praktisch nichts bedeuten. Und vielleicht auch daran, dass ich mich selbst eher als rational und ausgleichend betrachte.

Aus dem Grunde kann ich bis heute nicht verstehen, aus welchem Grunde, mit welchem Ziel die USA Afghanistan und Irak überfallen haben. Ich sah weder zu Beginn, noch nach dem destaströsen Ende (wenn man mal den Abzug als Ende bezeichnen möchte) irgendeinen Nutzen, irgendeinen tieferen Sinn darin, außer dass der militärisch-industrielle Komplex enorme Umsätze geschoben hat.

Dummheit wäre eine mögliche Erklärung. Und wenn ich mir beispielhaft Kramp-Karrenbauer, Baerbock, v.d. Leyen als Beispiele ansehe und vor allem anhöre, liegt diese Erklärung nahe. Nur Strack-Zimmermann verstehe ich nicht. Die scheint intelligent zu sein. Und warum man als intelligenter Mensch sein Volk auf einen Krieg vorbereitet, statt nach Vermittlung und Ausgleich zu streben.

Aber vielleicht liegt zwischen Intelligenz und Rationalität nochmals ein großer Unterschied.

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Du unterscheidest Dich intellektuell und im Ton von anderen Putinunterstützern (nicht Rußland…) betreibst aber teil- und zeitweise das gleiche Geschäft.

Ich kenne nicht Deine (Hinter-)Gründe, sie gehen bei mir auch als persönliche Meinung durch aber in der Sache halte ich Deine Beiträge, gerade weil sie nicht so dumm und holzschnittartig wie von anderen hier im Forum sind, für wirkungsvoller und gefährlicher (aus meiner Sicht).

Mein Hintergrund, der mich zu dieser Einschätzung bringt, ist meine jahrzehntelange Ehe mit einer Russin und dem dadurch vorhandenen Einblick in die in Rußland herrschenden Verhältnisse.
Eingeschränkt natürlich aber intensiv genug, daß mir das Messer in der Tasche aufgeht, wenn ich hier manchen Beitrag zu dem aktuellen Thema lese.

Und hier zur Verteidigung der russischen Propaganda die Medienlandschaft in Deutschland mit den russischen Zuständen praktisch gleichzustellen, zeigt für mich, sehr freundlich ausgedrückt, nur Realitätsverlust.

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Da bin ich voll bei Dir aber die Konsequenz kann nicht sein, daß man alles mit sich machen läßt.

Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dumme ist!

Ich verstehe nicht, wie Du zu dieser Einschätzung kommst. Ich selbst sehe mich nicht so und will von niemandem, auch nicht von Dir, in diese Ecke gedrückt werden. Meine Meinung zu Putin ist viel zu vielschichtig, als dass man mich simpel schwarz/weiß zu einem Fan/Unterstützer oder Feind erklären kann.

Auch da bin ich wieder an einem Punkt völligen Unverständnisses. Aus meinem Grund ist wäre Empathie eine der wichtigsten Eigenschaften für einen Diplomaten. Man muss sein Gegenüber als erstes verstehen und akzeptieren, bevor man mit ihm über irgendwas reden kann. Und in dem Sinne wäre „Putinversteher“ eigentlich ein großes Lob für einen guten Diplomaten oder Berater. Nur um es klar zu stellen: jemanden zu verstehen, muss noch lange nicht bedeutet, dass man sich dessen Standpunkt zu eigen macht. Man kann auch jemanden verstehen und ihn trotzdem, oder gerade deshalb ablehnen.

Mir scheint es so, als würdest Du meine Beiträge nur grob überfliegen oder etwas hineindichten, was Du gerne Gelsen hättest. Ich habe nichts gleichgestellt. Für mich gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen der Presse in totalitären, fast faschistoiden Regimen und der Presse in oligarchischen Demokratien.

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Manchmal liegt es am Sprecher oder Schreiber wie etwas rüberkommt.

Schreiben ist da sowieso schwierig. Im direkten Gespräch sähe das vermutlich anders aus.

Aber auch die üblichen Selbstbeweihräucherungsrunden von Lanz, Maischberger und Will

Du scheinst die Sendungen nicht zu kennen, denn dort wird häufig kontrovers diskutiert.

hauptsächlich Meinungen zu präsentieren, die Putin immer weiter in die Ecke drücken

Der braucht nicht in eine Ecke gedrückt zu werden, sondern der hat sich selbst dahingestellt und andere beschreiben das nur.

und als Gegenmeinung statt auf Politikwissenschaftler

Es dürften wohl nicht viele deutsche Politikwissenschaftler zu finden sein, die Putins Vorgehen rechtfertigen. Ebenso wenig wie sich Mathematiker finden , die behaupten, 1+1 = 3. Aber immerhin wurde ja z.B. u.a. die Journalistin und Putin-Versteherin Krone-Schmalz, zumindest in eine der von dir genannten Sendungen eingeladen und kam dort ausführlich zu Wort, ohne befürchten zu müssen, wegen ihrer Meinung vom deutschen Staat sanktioniert zu werden.

wer das nicht als Propaganda wahr nahm, hat doch eine rosarote Brille auf

Ich nehme die Informationen, die mir z.B. der deutsche ÖRR liefert, nicht als Propaganda wahr und habe auch keine rosarote Brille auf.
Warum und für wen sollte der ÖRR Propaganda betreiben? Welche Verschwörung steckt dahinter? Ich bitte um Aufklärung.

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Genau diese Rhetorik meine und bemängle ich. Sie ist selbstherrlich, konfliktbefördernd, unemphatisch und wie man jetzt im Nachhinein sieht, naiv.

Auch Du verstehst anscheinend nicht den Unterschied zwischen Verständnis und Rechtfertigung. Es geht gar nicht darum, Handlungen und Aussagen zu rechtfertigen, sondern die Gedankenwelt dahinten zu verstehen und zu akzeptieren, dass der andere (noch) so denkt. Erst dann kann man auf ihn eingehen und mit ihm an der Problemlösung arbeiten.

Wenn man sich nur hinstellt und sagt: der andere ist allein schuld, darüber braucht man sich gar nicht unterhalten, nur der andere muss sich ändern, dann löst man keine Konflikte, man verschärft sie nur. Je nach Situation schießt man sich selbst ins aus oder drängt den anderen soweit an die Wand, bis der keine vernünftigen Auswege mehr sieht.

Das gilt für eine Schulklasse, eine Ehe genauso wie für die große Weltpolitik.

Und genau diese ruhig analysierenden Stimmen, die eine andere Politik aufzeigen hätten können, die fehlten in den letzten Wochen, bzw. waren nur in Randmedien zu finden.

Und indem man sich auf eine Seite schlägt, nur die Meinung dieser einen Seite hört und multipliziert verbreitet, muss man sich nicht wundern, wenn es Menschen wie mich gibt, die sowas Propaganda nennen.

Du hast teilweise recht. Ich habe schon sehr lange keine komplette Sendung mehr gesehen, weil ich diese selbstbeweihräuchernde, andere niedermachende, pöbelnde, einseitige Ausrichtung der Diskussionen nicht ertrage.

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und gleich hinterher

erweckt in mir nicht den Eindruck, daß Du sehr empathisch mit anderen Denk- und Diskussionsweisen umgehst.

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Man könnte auch formulieren, dass mich diese Sendungen mit ihrer Art an die Wand gedrückt haben. Und weil ich keinen anderen Ausweg sah, sie nicht ändern kann, keinen Einfluss auf sie haben, habe ich mich von ihnen befreit und schaue nur immer mal ein paar Minuten rein, wenn ich gerade mal durch die Programme zappe. :wink:

Ich hätte mir gewünscht, dass Putin auch so oder ähnlich reagiert hätte.

Die deutsche Regierung scheint einen Strategiewechsel vollzogen zu haben:

und eine Kehrtwende beim SWIFT!

Auch Du verstehst anscheinend nicht den Unterschied zwischen Verständnis und Rechtfertigung.

Ich verstehe den sehr wohl, was ja auch nicht schwierig ist. Aber du hattest von Gegenmeinung geschrieben. Und eine Rechtfertigung wäre doch auch eine Gegenmeinung oder nicht?

sondern die Gedankenwelt dahinten zu verstehen und zu akzeptieren, dass der andere (noch) so denkt.

Da gibt es nicht mehr viel zu verstehen, zumal wenn jemand sich in aller Öffentlichkeit durch seine Reden und Aufsätze so klar äußert, wie Putin:
" Weil das Grundstück meines Nachbarn eigentlich mir gehört, hole ich es mir zurück und übrigens missfällt mir auch seine Brombeerhecke."

Zu sagen, dass ich akzeptiere, dass Putin so denkt, ist ungefähr so sinnvoll, wie zu sagen, dass ich die Gravitation akzeptiere.

Erst dann kann man auf ihn eingehen und mit ihm an der Problemlösung arbeiten.

Putin zu verstehen, auf ihn einzugehen und gemeinsam mit ihm an einer Problemlösung zu arbeiten, scheint ja zumindest Lukaschenko gelungen zu sein.
Meinst du denn, dass alle anderen Politiker, die mit Putin gesprochen haben, dass nicht auch versucht haben, sondern nur mal einen Tapetenwechsel haben wollten?
Meinst du alle Forderungen Putins hätten bedingungslos akzeptiert werden sollen, als Gegenleistung nicht die Ukraine anzugreifen? Und wäre Putin mit weniger zufrieden gewesen?

Du hast noch vergessen, mir zu erklären, warum und für wen der deutsche ÖRR Propaganda macht.

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