Wenn man zynisch wäre, könnte man der SPD Kalkulation vorwerfen. Bis die Gepard geliefert werden, dauert es eine Weile und Scholz kann ab sofort sagen, dass Deutschland ja eh schwere Waffen liefert. Und wenn es bei der Ausbildung Schwierigkeiten gibt, könnte man ja sagen, dass man genau davor gewarnt habe.
Falls da nichts mehr kommt, ist hier Putin der große Gewinner.
Du kennst doch die subtilen Auswertungen der Feindpresse, sie seine Knechte ihm liefern: Seine Flieger müssen einfach 20 Minuten später starten, wenn sie sich nicht genauso blamieren wollen wie der Rest der ruhmreichen unnachahmlichen Sowjetarmee bzw. dem, was von ihr noch übrig ist.
Putin dürfte aktuell jeden Grund zum Lachen nötig haben…
Als Kontext: Die Kanonen des Gepard (2 x 35 mm) sind ebenso wie Teile der Munition ein Schweizer Fabrikat und ähnlich wie beim Marder gibt es hier ein Veto seitens der Schweiz, was die Weitergabe der Munition betrifft. So wie ich es verstanden habe, verfügt Deutschland über ca. 23.000 Schuss, die nicht von der Schweiz blockiert werden können. Die Kanonen haben eine Kadenz von jeweils 550 Schuss pro Minute, macht in Summe also 1100 Schuss. Die BILD war dann so schlau und dividiert einfach die vorhandene Munition durch die Kadenz und kommt auf 20 Minuten (es sind btw 20,9 Minuten). Warum das Schwachsinn ist? Weil ein Flugabwehrpanzer Luftziele in kurzen Feuerstößen bekämpft. Der Gepard führt in seinen beiden Munitionsbunkern je 320 Schuss mit, was aus Erfahrung für ca. 25 Luftziele reicht. Diese 23.000 Schuss reichen also aus, um ca. 36 Gepard voll aufzumunitionieren, die dann wiederum ca. 900 Luftziele bekämpfen könnten. Diese Zahlen sind aber eine reine Milchmädchenrechnung, da der Gepard zusätzlich zur Munition gegen Luft- bzw. Weichziele auch 40 Schuss gegen Hartziele mitführt. Wie sich diese 23.000 Schuss zusammensetzten, ist mir nicht bekannt.
Außerdem:
Mehrere Staaten (Rumänien, Brasilien und Jordanien) haben den Gepard noch im aktiven Dienst und verfügen somit auch über die entsprechende Munition. Laut Medien soll mindestens eines dieser Länder bereit sein, mehrere 100.000 Schuss zu liefern. Außerdem wird das gleiche Kaliber (NATO Standard 35x228) auch bei anderen Waffen wie etwa der südafrikanischen Denel 35mm oder der amerikanischen Bushmaster III verwendet. Letztere ist beispielsweise in den Niederlanden, Dänemark oder Estland im Einsatz. Auch einem Neukauf steht natürlich nichts im Wege.
Der Ärger hätte vermutlich auch verhindert werden können, wenn Lamprecht auf den unnötigen PR-Stunt in Ramstein verzichtet hätte…
@Penegrin danke für die ausführliche Beschreibung, aber dass die Schlagzeile so Müll ist, war schon klar.
Wenn ihm jetzt noch Jemand zwitschert, dass die Stalinorgel nur Munition für ein paar Sekunden hat … uh ah, ist das häßlich … ! …
Mich ärgert halt, dass die BILD mit Julian Röpcke einen Redakteur hat, der imho wirklich fair und ausgeglichen aus bzw. über die Ukraine berichtet. Und dann kommt so eine billige Clickbait daher, weil BILD halt doch nicht aus der eigenen Haut kann.
Bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis sich Russland ‚gezwungen‘ sieht, hier einzugreifen. Wobei ich mich aber schon frage, wer sich die Performance der russischen Armee angeschaut und dann gedacht hat, jetzt wäre der gute Zeitpunkt eine weitere Front aufzumachen…
Ich habe keine Ahnung, was Russland dort noch/schon stationiert hat und was die „Separatisten“ zur Verfügung haben, aber eine weitere Front aufzumachen, erscheint mir aus Sicht der Russen bzw. angesichts der bisherigen Performance und der Verlusten wenig sinnvoll. Was nicht heißt, dass es nicht so kommt.
Es könnte eine Mischung aus ‚Mut zur Verzweiflung‘ und ‚eh schon wurscht‘ sein. Die russische Armee hat dort Soldaten (ca. 1500 Mann) und Ausrüstung stationiert, an die sie nicht mehr rankommt. Transnistrien selber soll ca. 5,500 Soldaten, 18 Kampfpanzer vom Typ T-64 und 30 Schützenpanzer haben.
Aktuell sorgen sie natürlich dafür, dass die Ukraine an der Grenze zu Trasnistrien (besonders Odessa) Truppen stationiere muss. Sollte man in Moskau zum Schluss kommen, dass das nicht mehr genügt (unter anderem weil durch den Verlust der Moskva eine Bedrohung von See her nahezu unmöglich ist), könnte man hier durch das Öffnen einer weiteren Front ukrainische Truppen binden. Sollte es im Osten nicht nach Wunsch laufen, habe ich keinen Zweifel, dass diese Soldaten für jeden noch so kleinen Vorteil geopfert werden.
Ich finde dieses Interwiew mit dem Historiker Prof. Baberowski sehr gut und informativ!
Ich kann seine Ansichten gut nachvollziehen.
Wer es lesen möchte…
Mit einer großen Mehrheit von 586 Stimmen forderten die Abgeordneten die Bundesregierung auf, die „Lieferung benötigter Ausrüstung an die Ukraine fortzusetzen und wo möglich zu beschleunigen und dabei auch die Lieferung auf schwere Waffen und komplexe Systeme etwa im Rahmen des Ringtausches zu erweitern“.
[…]
Mit „Nein“ stimmten 100 Abgeordnete, sieben enthielten sich.
Ja, ja natürlich. Die Russen sind ein Haufen von Alkoholikern, Drogenabhängigen, Dieben und Vergewaltigern. Auch Russen töten, wenn sie erwachsen sind, ihre Eltern. Sie tun dies, um Geld vom Staat zu erhalten, der Waisenleistungen gewährt. Und dann trinken sie das Geld weg.
Vielleicht haben die Russen auch Christus gekreuzigt?
OMG, das ist völlig verrückt! Und diese Leute beschuldigen mich der russischen Propaganda.
Ach ja, mal wieder die pösen, pösen „Hacker“. Ganz ehrlich: Bei all den Grauslichkeiten, die russische Soldaten in der Ukraine veranstaltet haben, kommt ‚Getreide klauen‘ nicht mal in die Top 10.
Du musst dir übrigens keine fiktiven Verbrechen ausdenken. Russische Soldaten haben ukrainische Männer, Frauen und Kinder gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Dann haben sie die Häuser der Toten geplündert und das, was sie nicht wegtragen konnten, mit Sprengfallen versehen.
Angesichts dieser Tatsachen fällt es mir wahrlich nicht schwer zu glauben, dass man sich auch ukrainische Agrarprodukte unter den Nagel reißt.
Und wenn Sie mit dem Kopf denken? Warum sollten die Russen solch kompromittierende Informationen herausgeben?
Um denjenigen einen Grund zu geben, die nach einem Grund für verschiedene Anschuldigungen suchen?
Einzelfälle sind natürlich möglich. Es herrscht schließlich Krieg. Glauben Sie, dass russische Soldaten in Deutschland oder deutsche Soldaten in Russland noch nie jemanden vergewaltigt haben? Natürlich hat es das im Krieg immer gegeben. Aber die Befehlshaber bestrafen sie immer und in jeder Armee.
Hier wird klar dargestellt, dass dies mit der Zustimmung der Befehlshaber geschieht.
Sie halten es für Sarkasmus, wenn ich sage, dass er habe seine Eltern umgebracht und dafür Geld erhalten, weil er ein Waisenkind geworden sei. Nein. Das ist der Modus Operandi einer ukrainischen Organisation namens ЦИПсО (CIPsO = Centre for Information and Psychological Operations).
Erstens haben wir von russischer Seite seit Kriegsbeginn schon genügend unfassbar dämliche Aktionen gesehen. Zweitens ist es halt auch einfach völlig egal. Außerhalb Russlands wird dadurch die Meinung kaum schlechter werden und innerhalb Russlands wird sowieso gelogen, dass sich die Balken biegen.
Die russische Regierung hat jede Verantwortung für Butscha abgelehnt und eine Lüge nach der anderen aufgetischt. Nichts, was ich gelesen hätte, würde darauf hinweisen, dass von russischer Seite irgendwas unternommen wird, diese Verbrechen aufzuklären.
Im Gegenteil hat Putin der 64. motorisierte Infanteriebrigade, die in Butscha stationiert war und dieser Verbrechen beschuldigt wird, den Ehrentitel „Garde“ verliehen:
„Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ seien „Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität“, erklärte Putin. Die Brigade habe das „Mutterland und staatliche Interessen“ verteidigt.
Die russische Regierung toleriert diese Verbrechen nicht nur, sie unterstützt sie aktiv und belohnt die Täter.