Russland greift die Ukraine an

Den Siwerskyj Donez, der aber meist nur Donez genannt wird.

Hier nochmals auf Deutsch ein Artikel über die missglückte Überquerung:

Schon alleine am Ausmaß der Verluste hier sieht man, wie sehr auf einen Erfolg gedrängt wird. Der Begriff ‚ohne Rücksicht auf Verluste‘ scheint mir hier sehr zutreffend.

Ich habe jetzt ein bisschen mit den Zahlen gespielt:
Russland hat insgesamt mindestens 673 Kampfpanzer verloren:
Zerstört: 53,6%
Beschädigt: 3,1%
Verlassen: 7,4%
Erobert: 35,5%

Davon waren mindestens 75 T-80U Varianten:
Zerstört: 37,3 % (-16,3%)
Beschädigt: 2,6% (-0,5%)
Verlassen: 22,7% (+15,2%)
Erobert: 37,3 % (+1,8%)

Wie man sieht gibt es bei den beschädigten bzw. eroberten Panzern kaum einen Unterschied. Aber es wurden ca. 1/3 weniger T-80U zerstört und dafür drei Mal so viele erobert, wie das sonst im Schnitt der Fall war. Da wir wissen, dass alle diese Panzer in der 1. Gardepanzerarmee (bzw. der ihr unterstellten 4. Gardepanzerdivision) im Einsatz waren, kann man hier ein paar interessante Rückschlüsse über den Kampfwert dieser Einheit ziehen. Würde mich nicht wundern, wenn das mit ein Grund für die Absetzung von Kisel war.

Sag mir, dass du einen Krieg verlierst, ohne zu sagen, dass du einen Krieg verlierst:

Russisches Parlament will Altersgrenze für das Militär anheben
Die russische Staatsduma erwägt eine Heraufsetzung der Altersbegrenzung von Soldaten auf über 40 Jahre. Zudem sollen sich Ausländer auch im Alter von über 30 künftig zum Militärdienst melden können , wie aus einem Entwurf für das Parlament auf dessen Internetseite hervorgeht. Damit würde das Militär ältere professionelle Personen rekrutieren können, heißt es zur Begründung. Bislang dürfen sich Russen im Alter von 18 bis 40 und Ausländer von 18 bis 30 Jahren für das Militär melden. (Reuters)

Wo, um alles in der Welt, bleiben diese verdammten Aliens, wenn man sie braucht? Diese tollen UFOs, die mit einem Transporterstrahl gezielt einzelne Personen aus der Erdbevölkerung herauspflücken und auf ihr Schiff portieren können? Putin geblitzdingst, wäre vielleicht leichter zu ertragen
(Tut mir leid, wenn das unernst wirkt, aber erstens übersetze ich grade SF und zweitens finde ich dieses Kriegsgetöse wirklich schrecklich und möchte, dass es vorbei ist …)
Trotzdem ein schönes Wochenende
Eva

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Ach Eva, weißt du denn nicht, dass Aliens immer in den USA landen? :stuck_out_tongue_winking_eye:

Kannst du sagen, welches Buch das ist? Ich bin bald fertig mit meiner jetzigen Reihe und suche was in Richtung military SF.

Military SF ist es nicht, eher dystopisch-philosophisch. Mehr kann ich leider nicht verraten, kann aber kurz Bescheid geben, sobald der Verlag sein Okay gibt. Ist jedenfalls guter Stoff.
Gruß,
Eva

Hallo,
eigentlich würde es doch reichen, wenn sich alle regelmäßig "Independence Day 1 " anschauen
würden - dann wüsste man überall auf der Erde, wozu man Waffen braucht - :sunglasses:
Gruss
Czauderna

@Guenter_Czauderna für „independence day 2“ leider zu wahr; nach dem Krieg ist vor dem Krieg

Hallo,
richtig, aber nicht zwischen den Menschen - aber dafür gibt es ja Romane und Filme - von sich aus auf Krieg untereinander zu verzichten, das war noch nie das Ding der Menschen und so wird es auch bleiben - es sei denn…
Gruss
Czauderna

Die Ukraine setzt im Osten offenbar eine neue Waffe ein: Die britische Brimstone I Anti-Panzer-Rakete:

Äußerlich ähnelt sie sehr US Hellfire, die auch denselben Zweck hat:

Allerdings steckt in der Brimstone viel leistungsfähigere Hard- und Software. Das Revolutionäre an ihr ist, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes eine ‚fire and forget‘ Waffe ist:


Quelle

Vor dem Start definiert man ein bestimmtes Zielgebiet, das von der Rakete selbstständig nach potentiellen Zielen abgesucht wird. Dabei muss man theoretisch vorher gar nicht wissen, ob es dort überhaupt Ziele gibt. Die interne Hard- und Software entscheidet autonom, was ein Ziel ist und was nicht. Das Zielradar ist dabei so genau, dass die KI sogar entscheiden kann, wo genau das Ziel getroffen werden soll, um den größtmöglichen Schaden anzurichten. Wird kein Ziel gefunden, zerstört sich die Rakete von selber.

Ursprünglich für Hubschrauber bzw. Flugzeuge konzipiert, musst man sich für die Ukraine etwas Neues einfallen lassen:

In dieser Konfiguration hat die Rakete eine Reichweite von bis zu 20 km, womit man sich zwar in die Reichweite der feindlichen Artillerie bringen muss. Aber da man nur die ungefähre Richtung der Ziele wissen muss (etwa durch Drohnen), kann man sie sehr schnell in Stellung bringen, die Raketen abfeuern und sich dann wieder zurückziehen.

Die Raketen einer Salve (bis zu 24) kommunizieren miteinander, es wird wird also kein Ziel von zwei Raketen gleichzeitig anvisiert. Außerdem können bis zu 100 km/h schnelle Ziele getroffen werden. Angeblich soll es schon zu einem ersten Einsatz gekommen sein:

Wie viele Brimstones an die Ukraine geliefert wurden, ist nicht bekannt. Es sollen aber mehrere hundert sein und die Treffergenauigkeit liegt bei über 98%. Zudem ist sie mit ca. 260.000$ relativ günstig. Zum Vergleich: Die bekannte Javelin (schultergestütze Panzerabwehrrakete mit 2km Reichweite) kostet ca 216.000$.

Was bedeutet das für Russland? Nichts Gutes. Erstens hat die ukrainische Armee gezeigt, dass sie sehr geschickt darin ist, neue Waffensystem effektiv einzusetzen. Zweitens gibt es meines Wissens nach keine Abwehrmöglichkeit, da sie relativ tief mit über 1600 km/h auf ihr Ziel zufliegt. Die nächsten Tage werden zeigen, wie sie sich auf den Kriegsverlauf auswirken wird.

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Also im Prinzip eine Hyperschallrakete ohne Steuerungsschwierigkeiten?

Was kostet ein T80 oder höher, ich habe da schon von 8 Mio. Dollar gelesen.

Eigentlich nicht. Hyperschall bedeutet nichts anderes als eine Geschwindigkeit von über Mach 5. Moderne ICBMs wie die US Minuteman oder die französische M54 schaffen locker über Mach 20. Die russische Iskander (eine ballistische Kurzstreckenrakete), die aktuell auch in der Ukraine im Einsatz ist, kommt immerhin noch auf Mach 6,3. Wie in dem anderen Thread schon geschrieben, gab es die erste Hyperschallrakete (die deutsche A4) bereits im 2. WK.

Die Brimstone dagegen kommt eben nur auf 1600 km/h, was etwa Mach 1,3 entspricht.

Deutlich weniger. Russische Panzer sind grundsätzlich billiger, als ihre westlichen Gegenstücke, aber ein T-80 kommt je nach Ausführung immerhin auf 2-3 Millionen. Beim modernen T-90M sind es 4,5 Millionen und einen T-72 gibt’s schon ab einer halben Million. Zum Vergleich: Ein Leopard 2 A7V kostet ca. 15 Millionen, einen A6 gibt’s schon ab ca. 10 Millionen. Das sind aber alles Schätzwerte.

Moin,

kurz OT

Dass es nicht geschieht, beweist doch nur deren Existenz. :grin: Würdest du dir Putin oder Trump freiwillig ins Wohnzimmer holen?

Klingt interessant. Will auch wissen. :wink:

In fast Bodennähe ist das eine respektable Geschwindigkeit.

-Luno

Hallo!
Was ich gestern Abend in den Nachrichten gehört habe - kann ich jetzt nicht wiederholen, aber ihr habt bestimmt auch Nachrichten geschaut -, hat in mir den Eindruck erweckt, dass die Ukraine jetzt doch in Bedrängnis gerät. Dazu dann die Information, dass funktionstüchtige Gepard-Panzer mit Munition (!) erst im Juli geliefert werden können. Mir schwant, dass bis dahin Putin seinen Willen gekriegt hat und wir mit unseren Geschenken kommen, wenn sie keiner mehr braucht :frowning:
Gruß,
Eva

Gepard Panzer sind Luftabwehrpanzer und das mit der Munition war eine schicke Clickbait Überschrift der Bild.

Putin wird seinen Willen wohl nicht bekommen, da Russland seine verlorene moderne Ausrüstung nicht ersetzen kann da die russische Industrie auf Importe von Hightech angewiesen ist, wärend die Ukraine technologisch immer überlegender wird.

Schau DIr doch mal den Kanal von Visual Politik an dort wird sehr gut erklärt was z.b. das Problem der russischen Armee ist und wo es herkommt.

VisualPolitik DE - YouTube](https://www.youtube.com/c/VisualPolitikDE)

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Der Gepard ist ein schulungsintensives System, insofern ist der eher perspektivisch.
Dazu ein Experte

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Was man bei solchen Waffensystemen häufig nicht bedenkt ist das es hier nicht um einen Opel Corsa geht der massenhaft in Autohäusern rumsteht sondern um Waffen die auf Bestellung gebaut werden und nicht auf Vorrat fabrikneu bei Rheinmetall im Hof rumstehen und und an die Laufkundschaft verkauft werden.

Fabrikneu nicht, aber beim Gepard ist es so, dass da tatsächlich ca. 50 Stück bei KMW rumstehen und man nur auf das OK der Regierung gewartet hat. In dem Fall ist es tatsächlich am politischen Willen gescheitert.

es ging mir darum zu verdeutlichen das die Dinger anders als Autos nicht auf Vorrat produziert werden, genausowenig wie Munition, wenn man wenig 35mm Munition verbraucht wird auch wenig produziert…

Das habe ich schon verstanden, aber deine Aussagen sind trotzdem falsch. Dass nicht benötigte (= veraltete) Waffensysteme eingelagert werden, ist ganz normal. Deshalb gibt es eine bestimmte Anzahl an Gepard oder Leopard 1, die irgendwo rumstehen.
Und natürlich wird Munition auf Vorrat produziert und dann eingelagert. Es ist schlicht unmöglich, die notwendige Munition für einen Krieg erst dann zu produzieren, wenn der Krieg ausgebrochen ist.

Ein Teil des Problems, mit dem die russische Armee zu kämpfen hat, ist der geringe Bestand an modernen Waffen und Munition. Man hat fast nichts mehr und die eigene Wirtschaft kann den Bedarf unmöglich decken.