Die Ukraine setzt im Osten offenbar eine neue Waffe ein: Die britische Brimstone I Anti-Panzer-Rakete:
Äußerlich ähnelt sie sehr US Hellfire, die auch denselben Zweck hat:
Allerdings steckt in der Brimstone viel leistungsfähigere Hard- und Software. Das Revolutionäre an ihr ist, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes eine ‚fire and forget‘ Waffe ist:
Quelle
Vor dem Start definiert man ein bestimmtes Zielgebiet, das von der Rakete selbstständig nach potentiellen Zielen abgesucht wird. Dabei muss man theoretisch vorher gar nicht wissen, ob es dort überhaupt Ziele gibt. Die interne Hard- und Software entscheidet autonom, was ein Ziel ist und was nicht. Das Zielradar ist dabei so genau, dass die KI sogar entscheiden kann, wo genau das Ziel getroffen werden soll, um den größtmöglichen Schaden anzurichten. Wird kein Ziel gefunden, zerstört sich die Rakete von selber.
Ursprünglich für Hubschrauber bzw. Flugzeuge konzipiert, musst man sich für die Ukraine etwas Neues einfallen lassen:
In dieser Konfiguration hat die Rakete eine Reichweite von bis zu 20 km, womit man sich zwar in die Reichweite der feindlichen Artillerie bringen muss. Aber da man nur die ungefähre Richtung der Ziele wissen muss (etwa durch Drohnen), kann man sie sehr schnell in Stellung bringen, die Raketen abfeuern und sich dann wieder zurückziehen.
Die Raketen einer Salve (bis zu 24) kommunizieren miteinander, es wird wird also kein Ziel von zwei Raketen gleichzeitig anvisiert. Außerdem können bis zu 100 km/h schnelle Ziele getroffen werden. Angeblich soll es schon zu einem ersten Einsatz gekommen sein:
Wie viele Brimstones an die Ukraine geliefert wurden, ist nicht bekannt. Es sollen aber mehrere hundert sein und die Treffergenauigkeit liegt bei über 98%. Zudem ist sie mit ca. 260.000$ relativ günstig. Zum Vergleich: Die bekannte Javelin (schultergestütze Panzerabwehrrakete mit 2km Reichweite) kostet ca 216.000$.
Was bedeutet das für Russland? Nichts Gutes. Erstens hat die ukrainische Armee gezeigt, dass sie sehr geschickt darin ist, neue Waffensystem effektiv einzusetzen. Zweitens gibt es meines Wissens nach keine Abwehrmöglichkeit, da sie relativ tief mit über 1600 km/h auf ihr Ziel zufliegt. Die nächsten Tage werden zeigen, wie sie sich auf den Kriegsverlauf auswirken wird.