Hallo,
wieso schreibst Du inkompetent, wo ich außenstehend schrieb
und fachfremd meinte?
weil ich ja zuerst auf das andere Posting geantwortet habe und s. benutzt die Wortgruppe „nicht kompetent“ ja inflationär.
Wenn Dir einer sagt, er kann den Abfluß von Deiner Badewanne
in 30 Minuten austauschen, ohne die Wanne auszubauen und auch
nur das geringste bißchen Dreck zu verteilen, während Dich ein
anderer als erstes fragt, ob die Wanne auf einem Sockel steht
oder auf Füßen und Dir dann – nachdem Du Sockel gesagt hast –
mitteilt, daß die Wanne raus und wahrscheinlich sogar
ausgetauscht werden muß, weil der Sockel auf jeden Fall zu
sehr beschädigt sein wird, was die Wanne destabilisiert – wem
glaubst Du dann?
Das ist ein recht überschaubares Projekt.
Nur, weil man in einem Bereich nicht tiefgreifende Kenntnis
hat, ist man doch nicht per se vollkommen inkompetent. Wenn
dem so wäre, würden wir alle ein Leben lang sabbernd auf dem
Rücken liegen. Der Mensch lernt auch ohne Abschluß,
Sachverhalte zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen und
Erlerntes mit Neuem zu vergleichen. Auch ohne Diplom in
Biologie oder Physik weiß man ab einem gewissen Alter, daß
rotglühende Gegenstände heiß sind und ein beherzter Griff
schmerzhaft sein kann.
Soweit sind wir ja beieinander.
Aber hier wurde ja sogar Geologen die Kompetenz abgesprochen.
Natürlich gibt es Menschen, die hinsichtlich solcher Lenk- und
Denkprozesse resistent sind und natürlich gibt es Menschen,
die über Kredite oder Bauprojekte entscheiden, ohne den
blassesten Dunst zu haben, worum es in technischer Hinsicht
geht und sich auch nicht die geringste Mühe geben, daran etwas
zu ändern.
Sowas soll vorkommen
Aber das ist eben kein Naturgesetz und wer nicht
völlig auf den Kopf gefallen ist, kann schon erkennen, ob ein
Gutachten völlig an der Realität vorbeigeht oder einigermaßen
paßt.
Das hängt ja meist von den angenommenen Randbedingungen ab, und die einzuschätzen ist oft schwierig. Es erstellt ja eigentlich niemand mit Absicht ein sinnloses Gutachten.
Das, was für Kreditinstitute gilt, gilt auch für Politiker und
Führungskräfte bei der Bahn. Wer bisher im Regionalexpress
Fahrkarten abstempelte oder im Ausschuß für Soziales war, wird
nicht am nächsten Tag gefragt, ob und wie ein
milliardenschweres Großprojekt durchzuführen ist. Und selbst
wenn es mal zu einem dieser eigenartigen Ministerwechsel
kommt, so bleiben die Mitarbeiter des Ministeriums die
gleichen und das sind im Zweifel Leute, die sich schon seit
Jahren mit solchen Projekten beschäftigen.
Und die auch die wohlbekannten Ansprechpartner für die Lobbygruppen sind.
Gruß
T.