Sarrazin hat wieder zugeschlagen

tach
hat er recht? wie ist eure meinung?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,700…

bruno

Zum Gruße,

hat er recht? wie ist eure meinung?

Was möchtest du denn hören resp. lesen?

Gruß TL

@mod: bitte löschen,irrtümlich falsches brett.
danke!
bruno

[MOD] Welches Schweinderl …
… hätten’s denn gerne? Ich kann irgendwie nicht erkennen, warum das im falschen Brett sein sollte.

Gruß,
Max

Moin!

Er vereinfacht stark bzw. wird stark vereinfacht zitiert. Tendenziell hat er m.E. jedoch recht.

M.

Sarrazin ist ein reichlich plumper Demagoge. Wo seine Argumentation hier hier hinkt, müsste eigentlich ein Blinder mit dem Krückstock sehen: an der Gleichsetzung von Bildung mit Intelligenz. Das beides allenfalls bedingt etwas miteinander zu tun hat, kann man am besten an Sarrazin selbst sehen.

Ein Absinken des durchschnittlichen Bildungsniveaus in Deutschland lässt sich mE durchaus konstatieren. Nur - die Migrationsproblematik ist lediglich eine der Ursachen dafür, die anderen sind durchaus hausgemacht. Monokausale Erklärungen sind in aller Regel ein deutliches Indiz für Stammtischniveau.

Aber Sarrazin setzt da ja noch einen drauf - die letzliche Ursache für das von ihm konstatierte Problem sind nicht etwa eine korrekturbedürftige Bildungs- und Integrationspolitik. Grund ist die mangelnde Intelligenz von Migranten. Das ist Rassismus pur.

Dass Sarrazin ein Rassist ist, hatte spätestens das Gutachten des Politikwissenschaftlers Gideon Botsch vom Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam deutlich gemacht, das Anfang des Jahres im Parteiausschlussverfahren vorgelegt wurde.

Es ist bezeichnend für den traurigen Zustand der SPD, dass das Verfahren eingestellt wurde und es ist bezeichnend für den traurigen Zustand dieser Republik, dass diese Knallcharge als Bundesbank-Vorstand eine fette Pfründe genießen darf.

Gruß,
Ralf

Bedauerlich finde ich lediglich, dass er für seine Stammtischparolen regelmässig reichlich Presse findet

Um das voraus zu schicken: Ich stimme dir in deinen Betrachtungen weitestgehend zu.
Der Mann mag allerdings sein was und wie auch immer er nun ist, er hat sich zumindest nicht gescheut zumindest ein paar Fünkchen Wahrheit zur Diskussion zu stellen. Bei näherer Betrachtung der Stimmungslage in Deutschland ist es sogar natürlich, dass solche Realitäten nur von solchen Personen geäussert werden können.

Als ein Guido Westerwelle öffentlich einen Fuss in eine ähnliche Richtung setzte, ging ein Aufschrei durch Deutschland und hätte er den nächsten Schritt getan, wäre er jetzt aus dem politischen Tagesgeschehen verschwunden.
Der Leidensdruck in unserem Land ist ganz offensichtlich noch nicht hoch genug, um sich möglichst emotionslos und dafür eher ergebnisorientiert mit Ursachen und Wirkungen verschiedener Schieflagen zu beschäftigen. Solange es so ist, bleibt es eher mental zwielichtigen Gestalten vorbehalten, sich öffentlichkeitswirksam mit solchen Themen in Szene zu setzen.
Gruß

Hermann

Hallo Bruno,

das ist der verzweifelte Versuch eines alten Mannes der in seinem Leben nicht das geschafft hat was er erreichen wollte doch noch ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen und evtl. damit Karriere zu machen (wie es derzeit Rechtspopulisten in anderen Laendern tun). Die Kombination zwischen buergerlichen Anschein und rassistischem Gedankengut ist gefaehrlich weil er damit die Klasse der frustrierten Unterschicht auf seine Seite bekommen koennte.

Zum Inhalt selbst: Es ist eine alte Weisheit dass der Flynn Effekt (der besagt dass die Durchschnittsintelligenz von Generation zu Generation ansteigt, meist aufgrund besserer Nahrungsmittelversorgung, Bildung, medizinischer Versorgung…) sich in den letzten Jahren in den meisten Industrielaendern umgekehrt hat.

Warum? Meist weil Personen mit hoeherer Bildung weniger Kinder haben als Personen mit niedrigerer Bildung. Bildung ist zwar nicht gleich Intelligenz aber korreliert (je nachdem wie man Intelligenz definiert).

Medien, Computerspiele… koennten auch ihren Anteil daran haben.

Immigranten allgemein dafuer verantwortlich zu machen ist nicht sehr weit gedacht, die Kinder von Immigranten welche eingebuergert wurden haben sogar eine (etwas) hoehere Abiturquote wie (urspruenglich) Deutsche.

Gruss

Desperado

Dieser Mann hat wenigstens einen Arsch in der Hose und sagt was in Deutschland wirklich los ist. Die anderen Schleimer und Gutmenschen trauen sich ja gar nichts vor lauter Angst dass wir wieder als Nazi beschimpft werden.

Auch werden wir ständig von irgendeinem Zentralrat für irgendwas gerüffelt. Sind wir Deutschen überhaupt noch Herr im eigenen Land?

In vielen Punkten hat er recht ob es Euch passt oder nicht.
So jetzt könnt ihr mich steinigen.

LG Rosenfreak

So jetzt könnt ihr mich steinigen.

Das kann man selbst den Steinen nicht antun.

Recht hätte übrigens dann gehabt, wenn er sich lediglich auf dieses Brett bezogen hätte oder sogar nur auf deinen Beitrag.

TL

Verwechslung
Hi!

Der gute Mann verwechselt wie so viele Bildung mit Intelligenz.

Grüße
kernig

Also ich stelle jetzt mal folgendes Beispiel an:
Ich arbeite als Ingenieur bei einem Automobilzulieferer, meiner
Arbeitsstätte gegenüber ist eine soziale Berufsbildungseinrichtung
oder wie man es auch immer nennt.

Ich würde den Ausländeranteil zumindest optisch dort auf ca. 70 %
schätzen.
Bei mir sind es 10 %.

Das hat zwar nichts mit „Dummheit“ zu tun, aber eventuell mit der
Bildungspolitik in Deutschland.
Er hat meiner Meinung nach bedingt recht:
Ausländer sind dort überrepräsentiert, wo es für den „deutschen
Stammtischbruder“ typisch erscheint:
Kriminalität und Sozialhilfe .

Aber das hat imho weniger mit Bildung als mit Chancen zu tun.
Naja, wohl eher eine Mischung aus Vorurteilen und nicht
passender Erziehung …
Gruss

Aber das hat imho weniger mit Bildung als mit Chancen zu tun.
Naja, wohl eher eine Mischung aus Vorurteilen und nicht
passender Erziehung …
Gruss

tach giggi
wenn du chancen-nutzung geschrieben hättest, wäre das meiner meinung nach treffender.
wer hindert denn jemanden daran, sich zu integrieren oder die schule zu besuchen und zu lernen. ich persönlich habe ein problem damit, dass immer wieder suggeriert wird, dass der gastgeber allein für eine erfolgreiche integration verantwortlich ist.

will damit sagen: wenn ein schwarzer bereit ist in den schützenverein einzutreten, dann und wann mal eine lederhosen zu tragen, und die ein oder andere mass schafft :wink: , ist er sogar im tiefsten bayern willkommen.

gruß
bruno

Hallo,

wenn du chancen-nutzung geschrieben hättest, wäre das meiner
meinung nach treffender.

Das sehe ich in der Tat genau so. Nicht zuletzt gibt es ja mittlerweile durchaus Erhebungen darüber, welchen Stellenwert Bildung und Schule innerhalb unterschiedlicher Gruppen genießen. Und diesbezüglich erweist sich, dass Gruppen mit Migrationshintergrund X die prinzipiell gleichen Schulbedingungen oftmals besser nutzen, als Gruppen mit Migrationshintergrund Y.
Und hieraus läßt sich nun durchaus schließen, dass die individuelle Motivation durchaus ein ausschlaggebender Punkt bezüglich des Schulerfolgs ist - doch diese Motivation wird natürlich vor allem auch durch Sozialisation vermittelt.

MFG Cleaner

Hallo Bruno,

wenn du chancen-nutzung geschrieben hättest, wäre das meiner
meinung nach treffender.
wer hindert denn jemanden daran, sich zu integrieren oder die
schule zu besuchen und zu lernen.

Als Jugendlicher störte ich mich immer daran, dass ich auf unseren Gymansium keinen türkischen Jugendlichen sah. Später lernte ich welche kennen, die Fachoberschule machten. Ich sah darin die mangelnde Nutzung von Chancen.
Heute weiss ich, dass ich nur dewegen ein „normales Abitur“ machen konnte, weil ich in ein einem liberalen Land Hessen eine Gesamtschule besuchen konnte. In einem Land wie Bayern oder Baden-Würtemberg wäre mir maximal Realschule vergönnt gewesen, aber nicht wegen mangelnder intelligenz oder Begabung.

Wir haben über die Länder hinweg ein selektives Schulsystem dessen tiefer innerer Zweck es ist, soziale Klassen zu separieren.
Das System funktioniert nicht perfekt. Es kommt immer wieder vor, dass türkischstämmige oder arabischstämmige Schüler auf dem Gymnasium landen. Umgekehrt landet „glücklicherweise“ kein Kind reicher unternehmer oder höherer Beamten auf der Hauptschule.

Um nochmal auf deine Frage einzugehen:

wer hindert denn jemanden daran, sich zu integrieren oder die
schule zu besuchen und zu lernen.

Die CDU-, CSU- und FDP-Wähler.

Gruß
Carlos

Wir haben über die Länder hinweg ein selektives Schulsystem
dessen tiefer innerer Zweck es ist, soziale Klassen zu
separieren.

Genau. Die vielen scheinbar engagierten und eher der SPD und den Grünen anhängenden Lehrerazubis sind in Wirklichkeit Teil einer konservativen Verschwörung und warten nur darauf, in den Schuldienst eintreten zu können, um dann einen zentral entwickelten Plan durchzusetzen, dessen Ziel es ist, soziale Klassen zu separieren.

Als hätten dafür noch Beweise gefehlt, führt Bremen, anerkanntermaßen erzkonservatives Bundesland mit Neigung zu rassistischen Tendenzen gerade ein neues Schulsystem ein, das neben der Oberschule mit Möglichkeit zum Abitur weiterhin als Eliteschule das Gymnasium vorsieht.

Das System funktioniert nicht perfekt. Es kommt immer wieder
vor, dass türkischstämmige oder arabischstämmige Schüler auf
dem Gymnasium landen.

Davon habe ich auch schon gehört. Erschütternderweise habe ich sogar mit einigen Türken und Arabern zusammen mein Examen ablegen müssen - im gleichen Semester. Wenn ich nur wüßte, was da schiefgelaufen ist.

Umgekehrt landet „glücklicherweise“ kein
Kind reicher unternehmer oder höherer Beamten auf der
Hauptschule.

Eben. Bei den mittleren Beamten und nur wohlhabenden Unternehmern wäre es ja egal, aber so… Unfaßbar. Da sind wohl einige Lehrer dem Masterplan nicht gefolgt. Wahrscheinlich waren das selber welche, die nur durch Leistung bis zum Abitur kamen und nicht durch die Beziehungen ihrer hochbeamtlichen und reichunternehmerischen Eltern.

Um nochmal auf deine Frage einzugehen:

Bitte nicht. Mir reicht das bisherige schon.

Ich dachte wirklich, der Tiefpunkt des Niveaus hier wäre schon erreicht. Was für ein Irrtum. Wir haben übrigens schon lange nicht mehr über die Hohlerde und das Wasserauto diskutiert. Was für ein Versäumnis.

C.

hat er recht?

Natürlich nicht.

Nicht nur daß Bildung und Intelligenz nichts miteinander zu tun haben, letzteres bedingt nicht einmal das andere. Also wenn einer mit einem IQ von 70 kein Herzchirurg wird, dann liegt das an Sozialisiation und Diskriminierung. Alles andere wäre Rassismus.

Es stimmt nicht, daß Vietnamesen und Koreaner zu den Klassenbesten zählen, während es bei einer anderen Gruppe umgekehrt ist. Das ist rassistisch.

Es stimmt nicht, daß in einer bestimmten Kultur die Rolle der Frau aus Gebären und züchtiger Kleidung besteht und deswegen Mädchen bildungsmäßig durch den Rost fallen. Das ist total falsch.

Es ist total falsch, daß eine Kultur Machos heranzüchtet, für die Zuschlagen cooler ist als gute Noten. Alles falsch.

wie ist eure meinung?

Alles Lüge. Lüüüge. Das einzige Problem ist, daß der Typ ein Roter ist und man ihn nicht so einfach als „rechten Rattenfänger“ abkanzeln kann wie einen Wilders.

Grüße Bellawa.

Hallo Christian,

1.) Ich schätze deine Beiträge insbesondere in Finanz- und Innenpolitik sehr, weil sie im allegmeinen sehr fundiert sind.

2.) Mein vorhergehender Beitrag enthielt ein gewisses Maß an übertreibender Polemik.

Dennoch bleibt die Grundaussage richtig, dass das mehrgliedrige Schulsystem in Deutschland eine deutliche klassenspezifische Komponente hat.

Genau. Die vielen scheinbar engagierten und eher der SPD und
den Grünen anhängenden Lehrerazubis sind in Wirklichkeit Teil
einer konservativen Verschwörung und warten nur darauf, in den
Schuldienst eintreten zu können, um dann einen zentral
entwickelten Plan durchzusetzen, dessen Ziel es ist, soziale
Klassen zu separieren.

Leider funktioniert die Suche nach eigenen Artikeln derzeit nicht mehr, sonst könnte ich es schöner belegen.

Seit 2004 schreibe ich immer wieder in beiden Bretter in Erziehungswissenschaften. Damals hörte ich, in einer Radiosendung eine Grundschuldirektorin, die in einem Interview erklärte, dass bei der Empfehlung für die weiterführenden Schule berücksichtigt wird, inwieweit die Eltern das Kind unterstützen können.
Ich habe diese Aussage in www zur Diskussion eingestellt.
Ich bekam natürlich unterschiedliche Aussagen:

  • Das macht viel Sinn, weil ein Kind an einem Gymnasium ohne die Unterstützung der Eltern keine Chance aht
  • Das dies nicht OK ist
  • GrundschullehrerInnen, die es selber nicht so handhaben
  • Die Lehrer können die soziale Situation der Eltern nicht kennen und berücksichtigen.
  • usw…

Ich habe das Thema in den letzten Jahren immer wieder aufgegriffen,
aber eine Aussage, habe ich noch nie gehört,
nämlich dass dies eine Verschwörungstheorie ist.
Ich behaupte einfach mal, dass du dich mit dem Thema noch nicht wirklich auseinandergesetzt hast. Du kannst ja mal im Brett Unterricht & Erziehung nachfragen, was man dort von der vermeintlichen Verschwörungstheorie hält.

Einer meiner letzten Beiträge dazu:
/t/schulreform-hamburg/5913436/7

Was sagt das Ausland: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/unes…

Nein, dazu braucht es keinen Masterplan, sondern das Ganze ist systemimmanent. Was passiert, wenn da eine Grundschullehrerin nicht mitmacht, kannst du hier nachlesen:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/kritik-an-guten-…

Gruß
Carlos

Bildungsbenachteiligung
Hallo Christian,

ich möchte Dir folgende Lektüre ans Herz legen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung…, besonders http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung…

Hier die Studien, auf die sich der Wikipedia-Artikel bezieht:

http://www.hamburger-bildungsserver.de/index.phtml?s…

http://www.iglu.ifs-dortmund.de/assets/files/iglu/IG…

http://www.oecd.org/document/20/0,3343,de_34968570_3…

http://www.awo.org/standpunkte-und-positionen/kinder…

Gruß

=^…^=