Schaffen wir uns selbst ab?

Von solchen Banalitäten wie den Pyrenäen lässt sich Russland doch nicht einschränken! Medwedew machte vor etwa 20 Monden doch den Vorschlag, dass ein freies russisches Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok zu reichen habe.

Das unterstreicht doch umso deutlicher was für ein zurückhaltender, bescheidener Charakter Putin ist.

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Wir haben Typen wie Orban in der EU, der uns deutlich vor Augen führt was für eine irrsinnige Konstruktion die EU ist: die Verhinderung von Mehrheitsabstimmungen in wesentlichen Punkten blockiert das ganze System. So kann also ein Kleinstaat mit einem korrupten, größenwahnsinnigen Chef die demokratisch gewählten Leiter von ca. 350 Millionen Menschen nach seiner Pfeife tanzen lassen. Und was machen wir? Wir holen uns ähnliche Typen auf dem Balkan wie z.b Serbiens Vucovic (Putins Trojanisches Pferd) und andere auch noch in die EU, ohne vorher Mehrheitsentscheidugungen zu ermöglichen?
Oder wir haben in Deutschland z.b. erlaubt, dass ein chinesisches Unternehmen (Huawei, staatlich gelenkt wie alles in China) in strategisch wichtige Bereiche Deutschlands möglicherweise geheime Hintertürchen in wichtige Bereiche Deutschlands einbaut.
Wie blauäugig und voller Selbstüberschätzung muss man eigentlich sein, so etwas fertig zu bringen?
Für den eigenen Bereich ist Deutschland für diese Situation selbst verantwortlich aber leider hat es, als größter Staat in der EU, auch einen Großteil der Verantwortung, dass das in der EU so zelebriert wird.

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Zu dem Fall „OBAN“ nur ganz kurz folgendes.:
Ich finde den Mann gut.
Von meiner Mutter habe ich gelernt - erst machst du deine Schularbeiten - und - dann kannste raus spielen.
In unserem Fall heißt das erst wenn der Fall/Krieg Ukraine gelöst und wirklich zu Ende ist können wir über Beitritte reden.
Das ist eine saubere Sache. Alles andere bringt uns nur in misssliche Situationen.

PS: ob man die Aktion Scholz/Oban gut oder wie auch immmer finden mag - für mich ist sowas ein no go.
Jedenfalls in unserer jetzigen Situation.

während Mehrheitsabstimmungen eine Repräsentation der einzelnen Mitgliedsländer nach irgendeinem Maßstab - Bevölkerung, Wirtschaftsleistung , meinetwegen auch Fläche - notwendig machten, die zu einem mindestens so aufgeblasenen Monstrum wie dem Europäischen Parlament mit 705 Sitzen führen muss, weil es eben auch Malta gibt. Wie es dann mit der Handlungsfähigkeit aussähe, ist schwer zu sagen.

Sicher passt die Sache mit der Einstimmigkeit nicht mehr besonders gut zu einem so wenig einheitlichen Konglomerat von Staaten, aber die Alternative ist nicht einfach zu finden.

Schöne Grüße

MM

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Eine offen russophile, rechtsradikale und nationalistische Partei in alle Landtage wählen und dort demnächst die stärkste Fraktion stellen? In Österreich soll mal - dem Vernehmen nach - neulich mal das gleiche passiert sein und auch in Frankreich und Italien gibt es ähnliche Tendenzen.

Die Entwicklung in Ungarn ist insofern nichts besonderes und schon gleich gar nichts, was man für andere Länder ausschließen für die Zukunft ausschließen könnte.

Im Grunde könnte die Welt ganz einfach sein, wenn die Leute das täten, was objektiv vernünftig ist, weil es der Menschheit, Gesellschaft und Umwelt nicht schadet, den Wohlstand nachhaltig mehr und und im Großen und Ganzen dem kategorischen Imperativ entspricht.

Das Problem ist, dass sich schon der einzelne Mensch nicht so verhält, dass das Regierungen nicht machen und Gesellschaften auch nicht. Deswegen gibt es seit Anbeginn der Zeit Kriege, Diebstahl, Mord und Totschlag.

Die EU hat uns viel Wohlstand und langen Frieden gebracht, was nur zum Teil daran liegt, dass manche Politiker zum Wohle des ganzen agierten. Der Hauptteil ist dem Umstand geschuldet, dass sich die meisten Politiker vor allem Vorteile für ihre Länder versprachen, was dann oftmals zum Wohle des Ganzen war.

Der ganzen Gemengelage sind u.a. die Regeln für Entscheidungen geschuldet. Man hat ja zwischenzeitlich das Einstimmigkeitsprinzip in vielen Bereichen abgeschafft, aber in manchen eben nicht, was vielleicht auch gut ist oder auch nicht.

Ich kann keinerlei Zusammenhang zum eigentlichen Thema erkennen.

Deutschland ist einer von 27 Mitgliedsstaaten und angesichts der aktuellen Entwicklung insbesondere in Ostdeutschland ist es vielleicht auch einfach ganz gut, wenn das größte Land nicht einfach ansagen kann, wie der Hase zu laufen hat. Die aktuellen Regeln für Mehrheiten gehen ja im übrigen ja auch auf die Sorge der kleinen Staaten zurück, die EU-freundlichen großen Staaten könnten im Alleingang die Regeln bestimmen.

Es mag ja sein, dass einem sein Verhandlungsgeschick imponiert oder einem ein Standpunkt gefällt, aber den gibt es nun einmal nicht als Bausatz, sondern nur als Gesamtpaket und strahlt vor allem heraus, dass der Mann fleißig dabei ist, die Demokratie in seinem Land abzuschaffen und eine Diktatur zu installieren.

Das erinnert mich an den Spruch unserer Altvorderen, die da sagten „unter Hitler war nicht alles schlecht“ oder „unter Hitler wäre das nicht passiert“.

Und gerade deshalb ist es so wichtig die Lösung zu versuchen und nicht noch problematischere Staaten in die EU reinzuholen bevor dieses Thema geklärt ist.
Gut, wir können keinen aus der EU rausschmeißen aber, wie es jetzt offensichtlich praktiziert werden soll, die restlichen 26 Staaten können in der Angelegenheit Orban auf staatlicher Ebene zusammenarbeiten um der Ukraine Hilfsgelder zukommen zu lassen.

In diese Richtung stelle ich mir zum Beispiel eine Lösung der Einstimmigkeitsregel vor: wer dagegen ist erhält von den restlichen Befürwortern der Mehrheitsentscheidungen eine klare Ansage, dass er das Label EU gerne behalten kann und die restlichen 26 werden einen anderen Verein gründen. Mit einem anderen Namen aber genau den gleichen EU-Regeln inklusiv Mehrheitsentscheidungen.
Dann wird sich auch ein Herr Orban oder jeder weitere Nachahmer überlegen, was er alleine inmitten von EU-Staaten aber dennoch ausgeschlossen, für Chancen hat.
Dass ist jetzt natürlich reine Fantasie.

Ich schon, denn das Thema heißt „Schaffen wir uns selbst ab?“.

Ein Staat, der einem „strategischen Konkurrenten“ heimliche Einfallpforten im eigenen Verteidigungssystem gegen unerwünschte Einflüsse nicht nur gestattet sondern die entsprechende Technik dafür sogar bezahlt, muss sich schon fragen lassen, was das für ein Unsinn ist. Insbesondere wenn enge Verbündete derartige Technik im eigenen Land wegen Sicherheitsbedenken verbieten.
Wir machen uns nicht nur angreifbar sondern auch abhängig/erpressbar.

Wenn solche Möglichkeiten bestehen, werden sie auch irgendwann einmal genutzt. Eine verantwortliche Regierung hat die Aufgabe das schon im Vorfeld zu unterbinden.

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Da gibt es eigentlich nur zwei Dinge, die ich dazu anmerken möchte:

  1. Es handelt sich um bloße Vermutungen, die in die Welt gesetzt und nie belegt wurden. Auf den Gedanken, dass man derartige „Einfallpforten“ vielleicht auch suchen oder finden könnte, kommen da nur die wenigsten.
  2. Einer unser engsten Verbündeten hat uns über Jahre und Jahrzehnte tutti kompletti abgehört. Und nicht nur das: Google, Amazon und Meta mit all ihren Produkten und Dienstleistungen sind in Deutschland weiterhin gefragt.
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Alles richtig, aber sind wir deshalb dazu verpflichtet nun China auch diese Möglichkeiten bieten?
Zu Beginn kann man noch am leichtesten dagegen vorgehen. Wenn es erst einmal etabliert ist, wird es wesentlich riskanter den großen Bruch auszulösen.

Der Leitsatz lautet korrekt: Wenn das der Führer wüsste!!

IMHO brauchen wir eine Demokratur.

Ein Land das Gendersternchen verteilt, Weihnachsbäume in Kindergarten entfernt,
einen Weihnachtmarkt als Wintervergnügen apostrophiert tbc.
ist wohl der cerebrolyse schon sehr nahe.
Von den kostspieligen lateralen Arabesken die unser Regierung vollzieht mal ganz zu schweigen.

In den 90ern waren es die großen Binnen-Is, aber damals wurde das im Bundestag gar nicht so sehr diskutiert. Man könnte meinen, dass das Thema von einigen Parteien aus populistischen Gründen aufgebauscht würde und manche darauf anspringen, obwohl es sie überhaupt nicht betrifft und diejenigen, die in den asozialen Medien das Maul aufreißen, ganz offensichtlich kein Problem mit fehlerhafter oder „alternativer“ Rechtschreibung haben.

Und Du bist sicher, dass das so passiert ist? Oder gibst Du nur das wider, was Herr Soeder verbreitet hat?

Ich verlinke mal das, was die betroffene Kita dazu schreibt:

„Weihnachtsmarkt Wintervergnügen“ ist aber OK, oder auch nicht?

Und die wichtigste Frage: was macht Orban dagegen? Ich meine, außer daß LGBT-Menschen zunehmend diskriminiert werden, die Demokratie demontiert wird und er Putins Rektum seinen Zweitwohnsitz aufgeschlagen hat.

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Leider können wir Sokrates nicht mehr fragen ob es irgendwo auf Erden einen „Schönstaat“ gibt. Ich denke den meisten Menschen ist es völlig egal ob sie in einer Demokratie, einem Königreich, einer Diktatur oder sonst etwas leben. Hauptsache ihnen und ihrer Familie geht es gut oder sie haben Hoffnung auf besseres.
Sicher bleibt das auch die Demokratie keine Garantie für Gerechtigkeit oder Wohlergehen ist. Wir leben einfach in einer Ilusion von Gut. Manche wachen in der Matrix auf und wundern sich.

Wenn eine Gruppe von Menschen (Familie und oder Gemeinschaften) kein gemeinsames Ziel, kein Gemeinschaftsgefühl oder Empathie hat, dann bilden sie keine Staatsform die funktioniert.

Der Kampf um Recourcen wird aber schon lange nicht mehr auf Staatsebene geführt. Sonder von grossen Unternehmen die Staaten falls nötig noch als Spielball oder Helfershelfer nutzen.

Also wird weiter Geld gescheffelt bis alles weg ist und dann wir richtig Kohle mit dem Mangel verdient.

Zur EU denke ich, wem die Regeln nicht passen, der soll nicht mitmachen. Man kann rein und wieder raus. Von sich aus oder von der Gemeinschaft aus.
Aber verhandeln und diskutieren auch bei Uneinigkeit kann immer besser sein als das Kriegsbeil auszugraben.

Was kann der Erde besseres passieren als das die Menschheit endlich gegen die Natur verliert?

Tatsache ist aber auch, dass Demokratie eine ganz wichtige Voraussetzung für allgemeinen Wohlstand ist, weil rechtsstaatliche Prinzipien Investitionssicherheit schaffen.

Die Aufstände gegen totalitäre Regime bspw. im früheren Ostblock, aber auch in Myanmar, im Iran, während des sog. Arabischen Frühlings, in Südamerika usw. belegen ziemlich eindeutig, dass den Menschen eben nicht egal ist, über welche Freiheiten sie verfügen und über welche nicht. Und die Entwicklung in diesen Ländern (aber auch in untergegangenen Staaten wie dem Dritten Reich, in der Sowjetunion usw.) zeigt auch, dass zwischen Freiheit einerseits und Wohlstand und Wohlergehen andererseits sehr wohl ein ziemlich unmittelbarer Zusammenhang besteht.

Das ist eine volkswirtschaftliche Binsenweisheit: weniger Angebot bei konstanter Nachfrage führt zu höheren Preise. Diese führen aber nur bei unveränderten Kosten zu höherem Gewinn und ob sich Ressourcen in einer sehr veränderten Welt zu unveränderten Kosten gewinnen lassen, bezweifle ich.

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Hm ja, das sind natürlich nur die Kriege, die offen im Namen einer Religion geführt wurden, aber daneben gibt es ja noch die, die man gegen den Nachbarn führte, weil man den wegen seiner Religion doof fand oder dessen Herrschaftsanspruch man wegen seiner Religion nicht mehr an der Macht sehen wollte.

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Die diversen Aufstände der Menschen auf allen Kontinenten und zu den unterschiedlichsten Zeiten, zeigen nur das einige bereit dafür zu kämpfen damit sie es besser haben. Das sind immer wieder unterschiedlich Themen die dazu führen.
Aber weder führt das gewollt oder ungewollt in eine Demokratie, noch ist es ein Beweis das eine Demokratie die Lösung ist.
Meist wird doch Diktator oder Populist oder auch noch König nach dem anderen bejubelt und an die Macht gehievt.
Die ewigen Demos und Aufstände in einer Demokratie zeigen nur das sie auch nicht in der Lage ist das Volk zufrieden zu stellen.
Am Ende werden eine oder mehrere Partei gewählt. Die beweisen dann mithilfe von Lobyismus, Korruption und Parteidisziplin oder Faulheit, das sie nicht besser sind als andere.
Am Ende treibt man die Leute in die arme der Populisten oder Faschisten und wundert sich.
Nur ein materiell gut aufgestellter Staat kann es sich leisten, das sein Volk zufrieden. Und jeder halbwechs schlaue Alleinmachthaber wird seinem Volk einige Freihheit und Wohlstand ermöglichen.

Welche Aufstände hat es denn z.B. in der BRD seit 1949 so gegeben?

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Ja, klar: eine Demonstration für die 35 Stunden-Woche ist quasi identisch mit dem Kampf gegen ein Unrechtsregime oder für offene Grenzen, freie Wahlen oder die Freiheit politischer Gefangener.

Seltsamerweise kommt die Forschung nicht zu diesem Ergebnis.

Nur, dass er dann halt nicht mehr Alleinherrscher ist und das ist etwas, das Alleinherrscher so gar nicht anstreben. Auch die ganz klugen nicht.

Einerseits sollten solche Kriege sofern es die Datenlage erlaubt ohnehin unter ‚Religionskrieg‘ fallen. Andererseits wird es aber auch genügend Kriege geben, die offiziell der Religion geschuldet waren, tatsächlich aber andere Ursachen hatten.

Nehmen wir als Beispiel das Osmanische Reich, das von @Cook1 ins Spiel gebracht wurde. Die osmanischen Herrscher waren bis etwa Mitte des 16. Jahrhunderts sehr expansionistisch gesinnt. Gerade nach dem Fall von Konstantinopel hatten wir da mehr als ein Jahrhundert, in dem sich die Osmanen in alle Richtungen ausgebreitet haben. Im Osten, Süden und Westen wurden dabei genauso Kriege gegen muslimische Glaubenskrieger (z.B. die Mamluken in Ägypten, die Safawiyya in Persien oder das Khanat der Krim) wie im Norden gegen christliche Ungläubige (z.B. Serbien, Venedig oder Ungarn).

Ich persönlich sehe keinen Grund zu Annahmer, dass die Osmanen beispielsweise Wien 1529 hauptsächlich deswegen belagert hätten, weil die Bewohner Katholiken waren. Auch hatte die Osmanen kein Problem damit, sich 1536 mit den katholischen Franzosen zu verbünden und dann gemeinsam die christlichen Nizza und Korsika zu erobern. Die Franzosen haben dann auch nicht nur 1683 bei der zweiten Belagerung Wiens die Unterstützung versagt, sondern sogar 1688 gegen seine christlichen Glaubensbrüdern den Neunjährigen Krieg explizit deswegen begonnen, um die Osmanen militärisch zu unterstützen.

Die Menschheit hat immer einen Grund dafür gefunden, sich gegenseitig abzuschlachten. Und auch wenn immer wieder unterschiedliche Religionen ein ursächlicher Auslöser waren, so gab es viel mehr Kriege, wo das völlig nebensächlich war oder sogar beide Seiten dem gleichen Gott huldigten. In der Antike, die nun wirklich keine friedliche Epoche war, wirst du ‚Religionskriege‘ mit der Lupe suchen müssen.

Die 7% kaut Wiki mögen zu niedrig gegriffen sein. Es ist aber recht wahrscheinlich, dass manche ‚Religionskriege‘ auch ohne Religionen geführt worden wären und in jedem Fall ist die Behauptung, ohne Religion hätten 95% aller Kriege gar nicht erst stattgefunden, völlig falsch.

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Ja, da bin ich völlig Deiner Meinung.

Auch da will ich nicht widersprechen. Mich irritierte nur die Angabe von 7%. Auf einen anderen, höheren Wert will ich mich aber gar nicht festlegen.