Hi cantate,
da du eine allgemein bewertende Anrede verwendest und ich davon ausgehen darf, dass ich auch die Kategorie falle, antworte ich auch dein posting.
Du glaubst wohl auch alles, was bei Wikipedia und auf den Anti-:Webseiten zusammengefaselt wird?
Nein, da stecken durchaus Fehler drin. Aber die Recherche ist i.a. besser als bei den meisten anderen Quellen.
Gegenfrage: Glaubst du alles, was auf den Eso-Seiten zusammengeschrieben wird?
Es wäre angemessen erst mal zu lernen, die Spreu vom Weizen zu
trennen und sich mittels konkreter eigener Erfahrunngen selbst ein
Bild zu machen.
Das ist eben der Punkt. Esoterik stützt sich auf Erfahrungen, Berichte, Erzählungen, Erlebnisse u.s.w. Physik (nur als Beispiel) auf Versuche, logische Schlußfolgerungen, Beweise, Theorien und so weiter.
Solange das so läuft ist alles gut. Wenn aber die Esoteriker anfangen, ihre Erzählungen als Beweise zu verkaufen und ihre Geschichten als logische Schlußfolgernugen, wird es haarig. Denn am Anfang haben auch sie nur ihre Theorie (die ihnen auch zusteht), wie irgendetwas ist oder nicht ist. Aus den Erzählungen und Erfahrungen lässt sich aber kein Beweis im strengen Sinne ableiten, sondern bestenfalls nur eine Meinung, da diese Erfahungen subjektiv sind. Von der Wahrheit von irgendetwas geht man aber davon aus, dass sie gilt, egal wer sie betrachtet oder mit welchem Vorwissen.
Um ihr aso auf die Spur zu kommen, kann man sich zwar der Meinung und Beobachtung vieler bedienen, aber den Beweis muss man objektiv erbringen.
Schon mal was von der Sparte Erfahrungswissenschaften gehört???
Siehe Brockhaus-Lexikon!!! Auch das ist Wissenschaft!
Nur aus dem Wort „Wissenschaft“ in einer Bezeichnung kann man nicht ableiten, dass diese Sparte auch Wahrheiten produziert, sondern nur anhand der Regeln, die sie sich selbst auferlegt (vgl. z.B. auch Pseudowissenschaften). Erfahrungswissenschaft schließt explitiz die Erkenntnisgewinnung durch Erfahung ein (was die Naturwissenschaft nicht tut). somit ist sie zwar in der Lage naturwissenschaftlich zu argumentieren und arbeiten (weil sie diese Art der Beewisführung nicht explizit ausschliesst), aber i.a. ist das nicht der Fall.
Erfahrungswissenschaften argumentieren oft mit Erfahrungsbeweisen. diese haben aber einen großen Nachteil: Sie sind in sich nicht stimmig, d.h. man kann mit ihnen A und das Gegenteil von A beweisen, was einer Beweisführung aber widersprüchlich ist, da die zu beweisende Theorie damit nicht eindeutig widerlegt werden kann (bedenke dabei, dass man Theorien nur falsifizieren kann).
Ausserdem wird bei den Erfahrungsbeweisen gerne so argumentiert, dass viele daran glauben, es also stimmen müsse (wobei keiner sagen kann, _wie viele_ daran glauben müssen, damit es stimmt). Abgesehen davon, dass dies kein Mittel zur Falsifizierung der Theorie ist, wird das Mehrheitsargument im Bedarfsfalle gerne umkehrt (Standardbeispiel Galileo) und die Meinung weniger ist plötzlich ausschlaggebend. Ganz unter den Tisch gekehrt werden andere Meinungen(!), bzw. gar nicht erst danach gefragt.
Von naturwissenschaftlcieh Methoden ist das also weit entfernt und solange dies so ist und bleibt, wird Erfahungswissenschaft nie ernst genommen werden, gleichwohl werden gerne Anregungen übernommen und ggf. naturwissenschaftlich untersucht.
Grüße,
JPL