Hallo Sebastian,
Schön, dass andere sich auch dafür interessieren. 
Zum einen habe ich gestern kurz in eine relativ bekannte und sehr gute Grammatik der Deutschen Sprache von Helbig & Buscha geguckt, dir mir schon von mehreren Seiten empfohlen wurde. Auch dort stehen irgendwo um Seite 358 herum (weiß es nicht mehr genau), dass viele Präpositionen, die den Genitiv fordern, auch den Dativ bekommen können, wegen gehört da natürlich dazu. Den Dativ hat man da nicht nur manchmal in der Umgangssprache (und in vielen Dialekten), sondern zum Teil auch, wenn im Plural der Genitiv nicht ersichtlich ist, z.B. bei Wegen Medikamenten (ich denke, *Wegen Medikamente wäre hier sogar falsch, aber Uwe darf mich da gerne eines besseren belehren, wenn er es belegen kann).
Naja. Also die Grammatik ist wohl zu empfehlen, ich selbst hab sie aber nicht gelesen: Gerhard Helbig & Joachim Buscha: Deutsche Grammatik: Ein Handbuch für den Ausländerunterricht (http://www.amazon.de/Deutsche-Grammatik-Ein-Handbuch…).
Ein Buch, von einem Linguisten geschrieben, das mit den ganzen falschen Aussagen und selbsterdachten Regeln Bastian Sicks aufräumen möchte und dabei erklärt, wie Sprache eigentlich wirklich funktioniert, ist: André Meinunger: Sick of Sick? Ein Streifzug durch die Sprache alös Antwort auf den »Zwiebelfisch« (http://www.amazon.de/Streifzug-durch-Sprache-Antwort…), fast mein persönlicher Favorit, möchte ich sagen, zumal ich den Autor persönlich kenne und sein Buch nach der 1. Ausgabe für ihn sogar mal korrekturgelesen habe. 
Auch sehr schön, v.A. leicht verständlich geschrieben und mit schönen Beispielen garniert, ist: Ilse Achilles & Gerda Pighin: DUDEN – Vernäht und zugeflixt! Von Verprechern, Flüchen, Dialekten & Co. (http://www.amazon.de/Duden-Vern%C3%A4ht-zugeflixt-Ve…) — da gibt’s auch einiges interessantes über Jugendsprache, Gebärdensprache, Mehrsprachigkeit, Spracherwerb von Kindern usw. Ein paar mal mag es etwas zu einfach ausgedrückt sein und manchmal wirft man als Linguist auch naserümpfend seinen Kopf hin und her (à la „Naja naja, aber…“), aber im Großen und Ganzen sehr schön gemacht.
Ein wenig trockener und weniger auf konkrete Sprachbeispiele bezogen, dafür ein Standardwerk zum Thema Sprachwandel, ist: Rudi Keller: Sprachwandel (http://www.amazon.de/Sprachwandel-unsichtbaren-Hand-…). Da geht es auch um die Theorie der Unsichtbaren Hand. Das ist fast schon philosophisch oder soziologisch. Es geht größtenteils darum, wie sich etwas so ändern kann, als folge es einem konkreten geplanten Pfad, obwohl keiner der beteiligten bewusst darauf hingearbeitet hat. Ein Trampelpfad ist dafür ein gutes Beispiel, und Sprachwandel funktioniert genauso: Niemand will, dass der Genitiv ausstirbt, aber es passiert halt.
Ein bisschen was anderes ist das Buch Georg Cornelissen: Rheinisches Deutsch (http://www.amazon.de/Rheinisches-Deutsch-Wer-spricht…), das eigentlich konkret sich nur aufs Rheinische bezieht, aber dabei viele Phänomene erklärt und konkret in den Dialekt einordnet, die von vielen Leuten oft als „falsches Deutsch“ abgestempelt wird. Mir scheint ohnehin, die ganzen Sachen, die angeblich „falsches Deutsch“ seien, scheinen sich im Rhein-Ruhr-Gebiet, sowie im Schwäbischen zu häufen. Das Buch ist nicht so ein Spaßwörterbuch eines Dialekts, sondern behandelt die Mundart der Region soziolinguistisch.
Und für diejenigen, die glauben, Deutsch stürbe bald aus und wäre gefährdet und müsse unbedingt geschützt werden, der weiß nicht, wie eine bedrohte Sprache wirklich aussieht und wie Sprachentod eigentlich vonstatten geht. Davon ist im Deutschen nämlich nichts zu spüren. Ein Buch über Sprachentod wäre: Jan Wohlgemuth & Tyko Dirksmeyer (Hrsg.): Bedrohte Vielfalt – Aspekte des Sprach(en)tods (http://www.amazon.de/Bedrohte-Vielfalt-Aspekte-Aspec…). Das Buch enthält einzelne Artikel auf Deutsch und Englisch, die über bedrohte Sprachen und auch Teilsysteme berichten. Darunter auch einer namens „(Wovor) Muss die deutsche Sprache geschützt werden?“. Ich muss aber gestehen, dass ich die meisten Artikel davon nicht gelesen habe…
Das wären so die Bücher, die ich zu dem Thema empfehlen würde, die ich auch kenne und selbst besitze (bis auf die eingangs erwähnte Grammatik). Ich habe sie in etwa in absteigender Reihenfolge der Mir-am-Herzen-Lage sortiert, d.h. die erstgenannten sind die besten. ^^
Sicher gibt’s noch etliche mehr, aber die kenn ich dann halt nicht. Bücher wie Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod oder diese ganzen Sprachnörglerbücher, die man im Buchhandel meist direkt daneben finden kann, kenne ich auch zur Genüge und halte von ihnen nichts.
Zur Rechtschreibproblematik kann ich kein Buch empfehlen, habe mir da meine eigene Meinung gebildet (ich habe beides in der Schule gelernt). Die NDR gefällt mir wirklich besser und ich halte mich weitestgehend auch daran, auch wenn es einige (meist sowieso optionale) Dinge gibt, die mir auch nicht passen. Perfekt ist sie nicht, aber so schlimm und furchtbar und argh und keif und überhaupt, wie Uwe sie immer gerne so darstellt, ist sie nun wirklich nicht.
So. Hoffe, du kannst unter den obengenannten irgendwas finden, was du interessant findest und lesen möchtest. 
Und vielleicht nicht nur du, sondern auch Uwe, für den das Angebot ja eigentlich gedacht war. Ihn möchte ich v.A. Sick of Sick? und Sprachwandel ans Herz legen.
Viele Grüße,