Hallo,
bei Schicksalsschlägen hört man oft Sätze wie:
„Der Herrgott wird schon wissen, warum er mir das antut.“
„Ich muss im früheren Leben furchtbar gewesen sein.“
„Wen Gott liebt, den lässt er leiden.“ (Diesen Satz finde ich
persönlich besonders ätzend.)
Ich würde sagen: Typisch menschliche Denkweise. Wenn man keinen konkreten Grund für etwas erkennen kann, denkt man sich eben einen aus.
Gibt es Beweise, dass ein verwerfliches früheres Leben zu
einem qualvollen jetzigen Leben führt? Gibt es nachweislich
„Drahtzieher“?
Natürlich gibt es keine Beweise - nicht einmal ernstzunehmende Hinweise.
Oder hat mein einfach nur schlechte Gene
erwischt, wenn man z. B. ständig schwer erkrankt?
Bei bestimmten Krankheiten sind sicher auch die Gene mit schuld. Man kann aber auch selbst viel dazu beitragen, wenn man mit seinem Leben nicht klarkommt und seine Wehwehschen immer gut plegt oder einfach nur ungesund lebt.
Dazu eine
Erziehung genossen, die einen auch im Erwachsenenalter die
falschen Entscheidungen treffen lässt?
Sicher ein ganz wesentlicher Faktor, wobei man da die gesamten Lebensumstände mit einbeziehen muß.
Wie ist eure Meinung zu Pechvögeln. Einfach nur Pech gehabt?
Teils Pech teils eigene Schuld.
Oder gibt’s einen höheren Richter, der die Menschen in ein
fieses Neuleben scheucht? Oder gibt’s einen strafenden Gott?
(Den letzten Gedanken finde ich besonders absurd)
Die letzten beiden. Ist es nicht schon absurd, „jemanden“ zu veehren, den es offensichtlich nicht gibt und der einen nur leiden läßt ? Aber so sind die Menschen nun mal.
Ich muß zugeben, dass ich auch manchmal daran denke, dass da irgenwo jemand an seiner Konsole sitzt und sich kaputtlacht, wenn er mich dabei beobachtet, wie ich mich über die Mißgeschicke ärgere, die er extra für mich insziniert hat.
Jörg