Schimpfwörter

Hallo, wer kann mir erklären warum das Wort " Neger " als Schimpfwort von den Schwarzen empfunden wird?
Ich denke, das Wort kommt von " negroid" was ja schwarz bedeutet?
Danke für " Aufklärung" !
loewe 41

… und was hat das mit Kochen und Rezepten zu tun?

Gleich der erste Treffer meiner Lieblingssuchmaschine sagt:
https://gra.ch/bildung/gra-glossar/begriffe/diskriminierung-und-verfolgung-von-minderheiten/neger/

Aber warum postet Du das ins Kochen-Brett? Spielst Du darauf an, dass in früheren Zeiten Missionare von Eingeborenen (meist dunkler pigmentierter Haus) gekocht wurden?

Nein, nein, das war nicht beabsichtigt, ein versehen!

Natürlich gar nicht`s , war ein Versehen

Das leuchtet mir auch nicht ganz ein. Wir übernehmen vieles von den USA, so ist dort „Nigger“ ein Schimpfwort und das sollen wir nicht so sagen. Sollte es aber nur dem Namen nach sein, so müssten auch Zigeuner- Jägerschnitzel und Schillerlocken umbenannt werden. Negerküsse wurden aber schon in Schaumküsse umbenannt.

Was hast du denn jetzt nicht verstanden?
„Neger“ wurde oft herabwertend und im Zusammenhang mit Kolonialismus benutzt, es ist also ein Wort, an das negative Assoziationen geknüpft werden, darum wollen viele es nicht mehr benutzen oder hören.

Bei dem Wort „Zigeuner“ ist das teilweise auch so, darum die Diskussion um die Umbenennung des Schnitzels. Mit „Schiller“ wird meines Wissens keine negative Assoziazion verknüpft, und Schiller bezeichnet auch keine Minderheit, darum sind die Schillerlocken bisher unproblematisch.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass das notorische Nichtverstehen dieser einfachen Zusammenhänge bei manchen Menschen selber schon einen rassistischen Hintergrund hat…

Warum fragst du nicht einfach einen Schwarzen?

Idiot kommt von idiotes, was ‚Privatperson‘ bedeutet . Und nun?

Genau.
Das Paprikaschnitzel war ja auch bis vor nicht ganz 100 Jahren ein Paprikaschnitzel. Das Z…dort braucht kein Mensch, schon gar keine Speisekarte.

Bei Schillerlocken weiß ich die Etymologie nicht, werde ich nachher mal recherchieren. Aber wenn sie auf den Friedrich zurückgehen, sehe ich keinen Grund sie als beleidigend einzustufen. Jedenfalls kenne ich niemanden mit dem Namen Schiller, der sich dadurch angegriffen fühlt, egal wo der Name herkommt.

Du verstehst hoffentlich den Unterschied zwischen einem Eigennamen, einer Bezeichnung für eine Gruppe von Menschen und einer herabwürdigenden Bezeichnung einer Gruppe von Menschen, oder ?

Grüße Siboniwe

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und ein Ficker war früher ein angesehener Beruf, ein Taschenmacher.

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Grundsätzlich vorweg: Wenn eine Gruppe von Menschen bestimmte Eigenbezeichnungen ablehnt und andere möchte, sollte man das so akzeptieren (hat ja niemand hier bestritten).
Der Text zum link ist informativ.

Damit ist letztlich die Antwort auf die Frage des UP:
Weil dieser Begriff lange Zeit von Menschen des wirtschaftlich und militärisch überlegenen Europas benutzt wurde, um in abwertender Weise Menschen aus Schwarzafrika zu bezeichnen.

Die Ursprungsbedeutung ist dabei relativ unerheblich, wie man an „Mohr“ erkennt, dass also von Mauren kommt. Ich bin sicher, hätte man vor 300 Jahren angefangen, Schwarzafrikaner „Schwarze“ zu nennen, wäre dieser Begriff „verbrannt“ und gelte als rassistisch, wäre „Neger“ dann als neuer Begriff positiv empfunden werden könnte.

Daraus folgt auch, dass im Sine der „Euphemistischen Tretmühle“ (Stichwort bei Wikipedia) Begriffe ihre abwertende Bezeichnung erst verlieren, wenn sich die Bedingungen bzw. die Denkweisen der Menschen ändern.

karl

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Kannte ich gar nicht. Ich finde den Beruf Wichsmädel aber auch ganz schön.

Moin,

ja und das könnte man als Argument verwenden und nicht stattdessen dauernd neue Begriffe durchzudrücken. Nicht wahr? In anderen Bereichen ist es doch genauso. „Besonders befähigt“ ist doch auch schon längst ironisch geworden. Hätte man auch gleich bei „Behindert“ bleiben können - und die Menschen stattdessen einfach so annehmen wie sie nun mal sind.

VG
J~

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Was hat dich daran gehindert, vor dem Kommentieren wenigstens den Wikipedia-Artikel zu lesen?

In den selbstzufriedenen fünfziger Jahren des Wirtschaftswunders hatten die (West-)Deutschen ihre jüngere Vergangenheit ausreichend verdrängt, um wieder etwas Exotik in ihre Küche zu bringen. Der Völkermord an den Sinti und Roma war vergessen (er war ja auch schon zehn Jahre her), und die fiktive Romantik des „Zigeunerlebens“ konnte wiederbelebt und auf das Paprikaschnitzel projiziert werden. Dass die Sinti und Roma weder mit Paprika, noch mit Schnitzel besonders viel zu tun hatten, spielte dabei keine Rolle: Österreich-Ungarische Monarchie, fahrendes Volk, ist doch alles dasselbe – feurige dunkle Menschen aus dem Süden, halt. (…) Eine Gruppe von Menschen unterschiedlicher Ethnien, die jahrhundertelang verachtet und verfolgt und dann von deutschen Nationalsozialisten systematisch in Vernichtungslagern ermordet wurde, eignet sich nicht dazu, einem österreichischen Gericht einen exotischen Anstrich zu geben. Und zwar unabhängig davon, ob man dazu das in sich schon problematische Wort Zigeuner oder irgendein anderes Wort verwendet. Dass das die Deutschen in den fünfziger Jahren nicht erkennen konnten, verwundert angesichts der spektakulären Verdrängungsarbeit, die sie kollektiv geleistet haben, vielleicht nur am Rande. Dass die Deutschen im Jahr 2013 es immer noch nicht erkennen können, ist zutiefst schockierend.

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Ja, ich denke, das kenne ich eventuell, vielleicht, sowohl als auch und am Ende doch noch gerade so!

Das Problem mit den alten Begriffen wie beispielsweise dem N-Wort ist, dass sie noch nie neutral waren, sondern untrennbar mit diskriminierenden Stereotypen verbunden sind. Das ist bei anderen Begriffen, insbesondere bei selbst gewählten Eigenbezeichnungen nicht der Fall - es besteht also die Chance, den ganzen rassistischen Mist endlich einmal auf den Müllhaufen der Geschichte zu kippen und die heute gebrauchten Begriffe eben nicht zu „verbrennen“.

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Moin,

und welchen Sinn soll das haben? Abgesehen davon, dass deine Nachfrage bereits als rassistisch gewertet werden kann, denn warum denkst du, sollte die Antwort von der Hautfarbe abhängen :wink: haben mit diesen Begriffen IMHO hauptsächlich „weiße Deutsche“ ein Problem (jaja, das ist auch schon wieder rassistisch, da beißt sich die Maus in den Schwanz :wink: Eigentlich darf man über solche Themen als guter Deutscher weder reden noch nachdenken :smiley: ). So mancher dunkelhäutiger Mensch hat mir diversen Bezeichnungen für dunkelhäutige Menschen offenbar so gar kein Problem.

VG!
J~

Du hast ja recht. Ist aber eben schwierig, weil da immer Emotionen dranhängen. Als meiner behinderten Frau neulich im Schwimmbad eine „Versehrtenkabine“ angeboten wurde, macht mich das kurzzeitig sprachlos. (Noch schöner wäre natürlich eine „Krüppelkammer“ gewesen…)
„behindert“ ist aber unter Kindern auch schon seit langem ein Schimpfwort.

„Barrierefreier Zugang“, das heute offizielle Wort, finde ich nicht schlecht, es schließt ja ein, dass man mit einem Kinderwagen oder als gehbehinderter Senior oder als junger Mensch mit Gipsbein (hoffentlich) auch gut reinkommt.

Aber natürlich ist es, wie du anmerkst: Neue Begriffe nehmen negative Konnotationen an, wenn sich nichts ändert. Aber ich denke, es ändert sich zum Glück doch langsam etwas.

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Na, die Frage war doch, warum das Wort „von den Schwarzen“ als Schimpfwort empfunden wird. Wenn ich wissen will, wieso Dortmunder Schalke doof finden, frage ich doch auch keinen Gladbacher :wink:

Stimmt. Da muss eben repräsentative Anzahl gefragt werden :smile: