Schlachthausabfälle

Hallo!
Ich suche ein anderes Wort für Obiges und zwar nicht einen heutigen Fachausdruck, sondern eher was von „früher“, was beim Abdecker und Schinder aus der Tür gefegt wurde (obwohl man damals so ziemlich alles verwertet hat, was anfiel). Es sollen auch keine Einzelbezeichnungen sein wie Gedärme, Gekröse usw., sondern was für den ganzen unappetitlichen Schmurf. Es gibt diese veralteten Ausdrücke wie Spülicht und Kehricht - etwas in der Art.
Gruß,
Eva

Wie wäre es mit „Unrat“?

Hallo!

„Schmurf“ finde ich nicht. Im Grimmschen Wörterbuch gibt es auch keine Spur davon.
„Spülicht“ taucht im Duden auf, aber das Wort hat nichts in diesem Kontext zu suchen. Das heißt „Spülwasser“

Grüße

Hallo Nadja,
„Schmurf“ ist von mir und nur Spaß. Es passte für den Moment einfach hübsch zu dem Unrat (danke, Cook1), den ich vor Augen hatte, letzteres bildlich gesprochen.
Was „Spülicht“ heißt, weiß ich. Ich habe es nur als Beispiel angeführt, damit man sich vorstellen kann, dass ich einen Begriff suche, der früher üblich war.
Gruß,
Eva

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Um Gottes Willen!!!

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Hallo, Eva,

vielleicht „blutiger/s Kehricht“?

(Mit „blutig“ wären im Schlachthaus-Kontext evtl. auch regionale Ausdrücke für „Abfall“ allgemein verständlich, z. B. ‚Mosch‘, ‚Schruz‘ oder ‚Güsel‘.)

Gruß
Kreszenz

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„Güsel“ ist aber schweizerisch und kein richtiges Deutsch

Das Schöne am Deutschen ist, dass „richtiges Deutsch“ nur auf Theaterbühnen (und einigermaßen auch in evangelischen Kirchen) real existiert, und die Sprache im übrigen in ungefähr 72 Varianten existiert, die alle gleichermaßen richtig sind.

In der Schweiz wurde eine eigene Schweizer Sprache nur erfunden, um nach Entfremdung von und schließlich Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation 1648 eine eigene nationale Identität zu illustrieren. Ungefähr analog zu solchen Erfindungen wie der Slowakischen oder der Kroatischen Sprache im zwanzigsten Jahrhundert.

Zwar ist es, je mehr man sich dem Berner Oberland nähert, für Deutsche zunehmend schwierig, die Leute zu verstehen, wenn sie kein Schul- und Kanzeldeutsch sprechen, aber das Bestehen einer eigenen, separaten Schweizer Sprache halte ich für ein pures Ideologem. Wenn jemand z.B. aus Jever in z.B. Ulm an einer Baustelle vorbeikommt und dort hört „Äbrhaad, hilf mr amol där Abbaraad raa draa!“, versteht er auch nicht, wovon die Rede ist.

Schöne Grüße

MM

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Was bedeutet das in Ulm?

Grüße

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Eberhard, hilf mir doch bitte einmal den Apparat herunterzutragen!

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Touche
Ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass man die Schweizer nicht versteht, wenn sie Deutsch sprechen. Ich komme ohne Untertitel nicht weiter und das hat mit meinen Unkenntnissen und meinem Unwissen und nicht mit den Schweizern zu tun. Die Schweizer verstehen aber andere Schweizer und das ist gut so. Ich nehme meine Aussage zurück, sorry

Schweizerisch ist ja auch keine Sprache sondern eine Halskrankheit.

So wird in Deutschland über die Schweizer Sprache gespottet.

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Hätte ich jetzt von „nunder“ abgeleitet. Raa klingt für mich (Exil- Nord-Randthüringer) wie „rauf“ oder „heran“.

raa ist herunter
naa ist hinunter

ruff oder nuff ist das Ganze dann wieder herauf/hinauf

die Schwaben sind sprachlich schon sehr genau :sunglasses: nur halt etwas sparsam mit den Buchstaben :joy:

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Das war auch meine angedachte Lösung - Danke
Gruß,
Eva

Nicht schlecht. Muss sehen, wie das in den Kontext passt.
Danke und Gruß,
Eva

Das lässt sich leicht merken mit der Eselsbrücke über die Wendung „iber’s Maul raa schwätza“. Sprachlich ist das so viel wie „herab“, und in meiner Verdeutschung müßte eigentlich „hinunter—“ stehen, weil der Kollege, der den Eberhard ruft, oben steht; so wie in der schwäbischen Version „naa draa“, aber dann wäre der Klang nicht mehr so hübsch.

Ist off topic, aber wenn wir bei Dialekt sind: Im Eiflerischen sind rauf und runter rupp und roof. Wir haben z.B. ein „Baam-rupp-roof-Dierschen“ = Eichhörnchen. In einer anderen Ecke genannt Kawäscherick. :slight_smile:
Gruß,
Eva

Das ist ja auch kein richtiges Deutsch - vermutlich besteht eine Verwandtschaft mit dem nördlichen Katalonisch der Cerdagne. Deutlich zu erkennen an den Ortsnamen Err, Ur, Hix, Dorres, En, Llò usw., die eine direkte Fortsetzung zu Kall, Esch, Prüm, Polch, Kruft usw. darstellen: Mehr als eine Silbe für die Benennung eines Orts ist überflüssiges Geplapper!