Schlaue Mädchen - dumme Jungen

Hi Barbara!

ich denke, beides bringt eine Gesellschaft weiter: der
fleißige Durchschnitt und die genialen Denker von
Innovationen:smile:. (nur, was machen wir mit dem ganzen
Rest;-D…- dafür jibbet wahrscheinlich den Sex…)

Naja, dass der fleißige Durchschnitt uns weiterbringt, ist klar. Mit den genialen Denkern ist das nicht so sicher:

Einstein -> Hiroschima lässt grüßen!

Wer hat doch gleich das DDT entdeckt?

Auch AKWs wurden nicht vom fleißigen Durchschnitt entwickelt.

Unser Müllproblem verdanken wir den genialen Denkern, die täglich neue Kunststoffverbindungen entwickeln.

Wenn wir von letzteren zu viele haben, was sagen unsre genialen Denker? Genau: verbrennts das Ganze -> Seveso lässt grüßen!

Unsre genialen Denker haben den motorisierten Autoverkehr entwickelt -> eh „nur“ 1,2 Mio. Verkehrstote jährlich.

Und weil wir schon dabei sind: der fleißige Durchschnitt hat Flugzeuge nicht geschaffen, von deren Toiletten sich immer mal wieder Eistrümmer lösen. *fg*

Und wie war das gleich mit den FCKW (Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen) und der Ozonschicht?

Lass uns nicht darüber nachdenken, was aus der Gentechnik noch so alles werden kann!

Fazit: Was unsere genialen Denker verbocken, muss der fleißige Durchschnitt täglich ausbaden.

grüßli,

fg

barbara

Wolkenstein

Hallo Helge,

Helge und Anwar, griaß enk!

Dass Jungen immer schlechter werden sollen, halte ich für
weit hergeholten Unsinn.

Wenn Du mit „schlechter werden“ schulische Leistungen meinst oder etwa zunehmende Aggressivität, dann trifft das schleichend, aber doch, zu.

Ich denke es stimmt, liegt aber nicht an den Jungen. Wenn wir
uns den Verlauf der „Leistungen“ von Jungen und Mädchen mal
anschauen und diesen mit der Besetzung des Lehrkörpers
(männlich/weiblich) anschauen, dann fällt auf: Früher gab es
mehr Lehrer und die Jungs waren besser, heute gibt es mehr
Lehrerinen und die Mädchen sind besser.

Warum ist das wohl so? Warum wird ins Fundament so wenig (Gehälter von Volksschullehrkräften) und ins Dach (Unilehrergehälter) so viel investiert?

IMO liegt die Schlussfolgerung hier klar auf der Hand.

Vor allem deshalb, aufgrund der Entlohnung - aber auch wegen dem unterschiedlichen sozialen Status. Ansonsten gäbs Kindergärtner und Volksschullehrer würden nicht zu den Arten auf der roten Liste zählen.

Grüße,

auch Grüße

Anwar

Wolkenstein

  • Gegner der Koedukation -

unter passenden Bedingungen: Befürworter der Koedukation

Gute Lehrer in die Wirtschaft.

Ich denke es stimmt, liegt aber nicht an den Jungen. Wenn wir
uns den Verlauf der „Leistungen“ von Jungen und Mädchen mal
anschauen und diesen mit der Besetzung des Lehrkörpers
(männlich/weiblich) anschauen, dann fällt auf: Früher gab es
mehr Lehrer und die Jungs waren besser, heute gibt es mehr
Lehrerinen und die Mädchen sind besser.

Warum ist das wohl so? Warum wird ins Fundament so
wenig (Gehälter von Volksschullehrkräften) und ins Dach
(Unilehrergehälter) so viel investiert?

IMO liegt die Schlussfolgerung hier klar auf der Hand.

Vor allem deshalb, aufgrund der Entlohnung - aber auch wegen
dem unterschiedlichen sozialen Status. Ansonsten gäbs
Kindergärtner und Volksschullehrer würden nicht zu den Arten
auf der roten Liste zählen.

Darf ich das so verstehen, dass alle guten Lehrer
dahin gehen, wo es mehr Geld gibt, und nur die
schlechten, nämlich die weiblichen Lehrer, übrig
bleiben?

Warum lernen dann Mädchen bei schlechten
Lehrern besser als Jungs?

Ich glaube eher, dass sie gleich gut lernen,
aber einfach miesser beurteilt werden.

Bevorzugt werden in diesem System Kinder,
die *zu Hause* eine gute Erziehung geniessen
dürfen. Ist doch also gar nicht so schlecht :smile:

Gruss, Marco

Hi Wolkenstein,

Schon die Bäume waren ein Holzweg - die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen!

Vampy

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Begründungen
Hallo Helge,

Da mag wohl eine Korrelation bestehen, aber ein kausaler
Zusammenhang?

Ja, ich denke schon. Unser momentanes Koedukationssystem, mit gemischten Klassen und gemischter Lehrerschaft hat, mal ganz nüchtern betrachtet, ein ziemliches Manko:
Es ist wohl allg. bekannt, dass Mädchen und Jungen unterschiedlich schnelle und verschieden ausgeprägte Entwicklungsphasen durchlaufen. Bei der Einschulung und in den ersten 4-6 Jahren sind die Mädchen den Jungs entwicklungstechnisch voraus. Da in dieser Zeit die Grundlagen für die musischen Fächer und geistigen Fächer gelegt werden, fallen die jungs in dieser Zeit zurück - was sie (von Ausnahmen abgesehen) nie wieder aufholen. Es lässt sich zeigen, dass eher Mädchen sogar den Mathematikunterricht, eigentlich eine Jungendomäne in der klassischen Vorstellung, in dieser Zeit dominieren.
In der Zeit danach (5-10 Klasse), fallen die Mädchen in der Entwicklung zurück. In dieser Zeit werden die Grundlagen für die höhere Mathematik und Naturwissenschaften gelegt. Ergo fallen hier die Mädchen zurück.
Durch dieses System bremsen sich die Geschlechter also zum Teil gegenseitig aus, zum Teil werden mögliche Begabungen in den jeweiligen Nachteilszeiträumen zu wenig gefördert.
Das ist nur die eine Seite des Problems. Ein weiterer Aspekt sind die verschiedenen Arten der Gruppenkommunikation. Jungen sind genetisch auf Rivalität und Wettbewerb trainiert, Mädchen eher auf friedliche Kooperation. Das beide Geschlechter davon profitieren, sich von dem jeweils anderen eine Scheibe abzuschneiden ist klar und ist auch eines der Hauptargumente für die Koedukation (und wird von mir nícht bestritten). Allerdings schüttet man hier das Kind mit dem Bade aus: Anstatt die „normalen“ Fächer in der, für die jeweilige Gruppe, angenehmeren, förderlicheren Atmosphäre (kompetitiv bzw. kooperativ) zu unterrichten und das Geschlechterproblem in ein wirklich förderliches neues Fach „Koedukation“ zu verpacken, erreicht man weder das eine (vernünftige Lernatmosphäre), noch das andere (Koedukation im Sinne voneinander lernen) wirklich. In diesem Feld git es noch andere Subaspekte, nämlich den Fakt, der hier schon erwähnt wurde, dass Jungen und Mädchen auch andere Lern- und Lehr-Methoden benötigen.

Zu guter schlechter letzt gibt es noch das Problem des Lehrkörpers: Männer und Frauen sprechen nicht nur eine verschiedene Sprache, sie haben insgesamt ein anderes Konzept Dinge zu begreifen und dann zu erklären. Eine Lehrerin wird immer, egal wie gut ihre Ausbildung ist, ein Handycap haben, einem Jungen etwas zu erklären, im Vergleich zu einem gleichqualifizierten Lehrer, und umgekehrt. Man nimmt hier aus Gleichbehandlungswahn irrsinnige Reibungsverluste in Kauf.

Abgesehen davon wurden im Ursprungsposting nur Beispiele
genannt, in denen Mädchen ohnehin besser ausgestattet sind.

IMO nur deshalb, weil zu den jeweiligen Fächern die Grundlagen im "Mädchenzeitraum gelegt werden: Textverständnis beginnt mit Lesen/Schreiben (1-4 Klasse), Biologie mit Naturkundeunterricht (2-4 Klasse).

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar,

schreibst Du hier nicht irgendwie unlogisches:

Ein weiterer Aspekt
sind die verschiedenen Arten der Gruppenkommunikation. Jungen
sind genetisch auf Rivalität und Wettbewerb trainiert, Mädchen
eher auf friedliche Kooperation.

Genetisch heißt bei mir: angeboren, so auf die Welt gekommen, ist so
trainiert beißt bei mir: anerzogen, durch Sozialisation erworben

genetisch antrainiert ist für mich also ein Widerspruch in sich.

Gruß, Karin

Hallo Karin,

schreibst Du hier nicht irgendwie unlogisches:

Ja nach dem, wie man es interpretiert.

Genetisch heißt bei mir: angeboren, so auf die Welt
gekommen, ist so

Stimmt.

trainiert beißt bei mir: anerzogen, durch Sozialisation
erworben

Stimmt.

genetisch antrainiert ist für mich also ein Widerspruch in
sich.

Jein. Ich sprach von der menschlichen Rasse als Subjekt und alegorisierte, vielleicht etwas schief, die Evolution mit „Training“.
Die menschliche Rasse wird quasi von der Evolution auf diese Dinge genetisch hintrainiert.
Naja, nicht jede Metapher ist eine Mona Lisa. :smile:

Grüße,

Anwar

PS: Über eine inhaltliche Diskussion würde ich mich auch freuen.

Hi Heinrich,

Also sind nach deiner Meinung keine Veränderungen in der
Unterrichtsgestaltung zugunsten der Jungen erforderlich, weil
die heute immer stärker auftretenden Differenzen zwischen
Jungen und Mädchen bzw. die zunehmenden Verhaltensstörungen
bei Jungen ganz normal sind?

Was normal ist oder nicht, definiere mit Sicherheit nicht ich.
Ich denke aber, dass wir genügend Ansatzpunkte bei der Erziehung und Schulung unserer Jugend haben, die man ohne nebulöse Geschlechtsunterscheidungen anpacken kann.
Themen sind:

  • Bewegungsmangel
  • Fernsehkonsum
  • Computerdaddelei
  • Kommunikation in der Familie und Sprachkenntnisse
    etc.

Das meiste davon wird früh in der Familie verbrochen und kann dann keine Schule der Welt mehr richten…

Grüße
Jürgen

Hi Anwar,

deine Ausführungen klingen logisch und konsistent.
Wenn ich allerdings auf meine Schullaufbahn zurückblicke, dann kann ich das weder bestätigen noch widerlegen.
Anders formuliert: Ich habe den Unterschied Lehrer-Lehrerin nicht so erlebt. Genaugenommen habe ich mich bei Lehrerinnen sogar etwas wohler gefühlt, und die beiden „schlechtesten“ Lehrkörper hinsichtlich Stoffvermittlung waren aus meiner Sicht Männer.
Ich weiss, das sind alles nur winzige Stichproben.

Zu meiner Zeit war der Frauenanteil unter den Lehrkörpern (ab Klasse 5 bis Klasse 13 ) ca. 25%.
Ist dies heute sehr anders?
Gruss,

Hi!

Zu meiner Zeit war der Frauenanteil unter den Lehrkörpern (ab
Klasse 5 bis Klasse 13 ) ca. 25%.
Ist dies heute sehr anders?

Aus einer Pressemitteilung des Bayerischen Philologenverbandes vom November 2001:

"So haben im Wintersemester 2000/2001 nach Angaben des Statistischen Landesamtes 1060 junge Frauen sich für das Lehramt an Grundschulen an den Universitäten neu eingeschrieben, aber nur 60 Männer, also weniger als 6 %.

Nicht ganz so extrem, aber ebenfalls deutlich differieren die Zahlen für das gymnasiale Lehramt, 1137 weiblichen Studienanfängern stehen hier nur 668 männliche gegenüber. Ähnlich sieht die Situation im Referendariat aus, - 1400 Referendarinnen , aber nur 900 Referendare befinden sich in der praktischen Ausbildungsphase.

Damit setzt sich an den Gymnasien nun mit Vehemenz eine Entwicklung fort, die mit der umfassenden Feminisierung des Lehrberufs an der Grundschule vor vielen Jahren begonnen hat. Dort sind inzwischen in Bayern rund 83 % Frauen, bei den Lehrern unter 30 Jahren beträgt der Frauenanteil sogar über 90 %.

Ähnliches lässt sich für das Gymnasium noch nicht sagen, derzeit beträgt der Frauenanteil hier noch knapp unter 40%, wobei die kommunalen Gymnasien mit 45,6% und die privaten Gymnasien mit 48% die Nase vorn haben. Allerdings lassen die vorher beschriebenen Zahlenverhältnisse bei den Referendaren und Studienanfängern erwarten, dass in wenigen Jahren auch hier weibliche Lehrerinnen die Mehrheit stellen und in 20 Jahren eine ähnlich hohe Feminisierung des gymnasialen Lehrberufs wie im Volksschulbereich stattgefunden haben wird."

Die Zahlen für Deutschland muss ich noch heraussuchen.

Grüße
Heinrich

Hallo Helge,

deine Ausführungen klingen logisch und konsistent.
Wenn ich allerdings auf meine Schullaufbahn zurückblicke, dann
kann ich das weder bestätigen noch widerlegen.

Es ist ja auch „nur“ eine Theorie. Die allerdings auf wissenschaftlichen Fakten fußt (allerdings muss sie ja deshalb nicht 100% richtig sein).

Anders formuliert: Ich habe den Unterschied Lehrer-Lehrerin
nicht so erlebt. Genaugenommen habe ich mich bei Lehrerinnen
sogar etwas wohler gefühlt, und die beiden „schlechtesten“
Lehrkörper hinsichtlich Stoffvermittlung waren aus meiner
Sicht Männer.

Bei mir ist auch ein wenig „Prägung“ dabei: Die schlechteste Lehrkraft und die ungerechteste waren beides Frauen. :frowning:
Es hängt vielleicht auch von der Persönlichkeit ab, ich halte mich bei sogenannten „Gender-Tests“ (also Tests, die bestimmen wie stark die männliche/weibliche Ausprägung des Gehirns ist) immer so im 90%-Bereich auf („normal“ sind AFAIK eher so 70-80%).

Zu meiner Zeit war der Frauenanteil unter den Lehrkörpern (ab
Klasse 5 bis Klasse 13 ) ca. 25%.
Ist dies heute sehr anders?

Hier mal die Daten von Hamburg:

  • Grund-, Haupt- und Realschulen 5285 (Frauenanteil 78,9%)
  • Sonderschulen 1113 (Frauenanteil 76,2%)
  • Gymnasien 3363 (Frauenanteil 46,5%)
  • Gesamtschulen 2813 (Frauenanteil 57,4%)
  • Berufliche Schulen 2946 (Frauenanteil 38,5%)
    (aus:http://www.oecd.org/dataoecd/37/14/31078617.pdf)

Das ist schon ziemlich beachtlich, und wohl weitaus anders, als zu Deiner Schulzeit.

Gruß,

Anwar

—Hinweis: Usertreffen in Hamburg ->10.7. —

frauenlastiger Lehrerberuf
Fakt ist aber, daß ein Berufsstand an gesellschaftlichen Ansehen verliert, sobald er zu frauenlastig wird. Früher war der „Herr Lehrer“ noch eine angesehene Persöhnlichkeit.
Außerdem sind Grundschullehrer und Erzieher am wenigsten angesehen.

Aber es ist doch nicht Schuld der frauen, wenn so wenige Männer, Lehrer werden. Dieser Beruf wird von Frauen unter anderem deshalb gewählt, weil es einer der wenigen akademischen berufe ist, die sich gut mit Familienplanung vereinbaren lassen (Zitaten einer Komilitonin, die vom Ingenieurstudium zum Berufsschullehramt wechselte „So kann ich wenigstens Beruf und Kinder haben“)
Für Männer zählt dieser Gesichtspunkt weniger, sondern eher Prestige und Verdienstmöglichkeiten in einem Beruf.

Das Problem liegt darin, daß in Deutschland tradionell Bildung und Erziehung voneinenader getrennt sind.
Es gibt unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen, unterschiedliche Aufsichtsbehörden und Finanzierungsweisen, unterschiedliche Berufswege sowie nicht zuletzt auch unterschiedliche gesellschaftliche Wertschätzungen (ernstzunehmende Lehrer auf dem Gymnasium, Spieltanten in Kindergärten und Grundschulen), was nicht nur dazu führt daß Männer diesen Beruf nicht ergreifen, sondern auch oft ein bestimmter Frauentyp diesen Beruf ergreift.

Kann sein, daß ich mich damit in die Nesseln setze, aber ich habe im Studium einige Grund-Hauptschullehramtsstudentinnen kennengelernt. Die Beweggründe für dieses Studium waren oft haarsträubend:
Das ging von „Weil das Studium nicht sehr schwer ist wie Gymnasialleherer“ über „Mein Freund studiert hier Maschinenbau und sonst habe ich an dieser Uni nichts gefunden“ bis „Ich wußte nicht was ich sonst machen sollte und ich mag ja Kinder“.
Man muß dazu sagen, daß ein Grundschullehramtsstudium in Niedersachsen 6 semster Regelstudienzeit bis zum ersten Staatsexamen hat und als nicht besonders anspruchsvoll gilt.
Natürlich gibt ea auch vernünftige Leute , in diesem Studium,aber das war schon auffällig.

Leandra

das Kind zwischen zwei Institutionen
Hallo Jürgen,

Ich denke aber, dass wir genügend Ansatzpunkte bei der
Erziehung und Schulung unserer Jugend haben, die man ohne
nebulöse Geschlechtsunterscheidungen anpacken kann.
Themen sind:

  • Bewegungsmangel
  • Fernsehkonsum
  • Computerdaddelei
  • Kommunikation in der Familie und Sprachkenntnisse
    etc.

da gebe ich dir Recht, das sind Probleme, die geschlechtsunabhängig angegangen werden sollten. Aber es gibt auch geschlechtsspezifische Verhaltensauffälligkeiten, allerdings auf grund von unterschiedlichen Ursachen. Sei es, dass Jungens ohne männliche Vorbilder aufwachsen, was man z.B. durch Fußball oder japanische Kampfsportarten halbwegs wettmachen kann. Ich habe einen Trainer kennengelernt, der durch seine Vermittlung von Körperbeherrschung, Selbstbeherrschung und Respekt vor anderen genau die (Lebens-)Erfahrung vermittelt, die ganz bestimmte Menschentypen brauchen.
Oder ich würde als Mutter einen Klassen- oder gar Schulwechsel ins Auge fassen, wenn ich merke, dass mein Sohn in der Klasse/Schule mit den Lehrkräften keinen Fuß auf die Erde bekommt. Das kommt darauf an, wie wir verantwortliche Erwachsene unsere Kinder mit ihren Auffälligkeiten beurteilen.
Schlechte Noten in der Schule müssen meiner Ansicht nach niemals sein. Dagegen ist immer ein Kraut gewachsen, wenn das Kind nicht gerade auf den Kopf gefallen ist.

Das meiste davon wird früh in der Familie verbrochen und kann
dann keine Schule der Welt mehr richten…

Familie ist nicht alles und Schule auch nicht. Im Idealfall arbeiten beide „Institutionen“ Hand in Hand. Tun sie aber nicht, weil oft eine Seite für für notwendige Dialoge unzugänglich ist. Unter der entstehenden Resignation leidet das Kind und später wir alle - nämlich die Gesellschaft.

viele Grüße
claren

… und dann gehts der Wirtschaft sooo schlecht ???
*jetztgarargverwundertbin*

Hi Marco!

Darf ich das so verstehen, dass alle guten Lehrer
dahin gehen, wo es mehr Geld gibt, und nur die
schlechten, nämlich die weiblichen Lehrer, übrig
bleiben?

Zum Einen lassen sich Lehrer allerhöchstens von Böswilligen - uuui, bist leicht so einer? - in „männlich=gut“ und „weiblich=schlecht“ teilen. Zum Anderen sind die männlichen Lehrer nicht weggegangen, sondern nach und nach ausgeblieben.

Warum lernen dann Mädchen bei schlechten
Lehrern besser als Jungs?

Wenn das Axiom nicht stimmt, kann die Conclusio auch nicht stimmen.

Ich glaube eher, dass sie gleich gut lernen,
aber einfach miesser beurteilt werden.

Ich kenn Beispiele für beiderlei Geschlecht.

Bevorzugt werden in diesem System Kinder,
die *zu Hause* eine gute Erziehung geniessen
dürfen. Ist doch also gar nicht so schlecht :smile:

Ist beschissen. Weil wenns so wär, will ich das Geld aus dem Staatsbudget für mich haben. Wenn ich Lehrerarbeit leisten soll, will ich auch deren Bezahlung.

Gruss, Marco

den Gruß erwidernd
Wolkenstein

Lehrerstatus und Lernergebnis
Hallo Klaus,

Für Lehrkräfte ist ein vielfältige Methoden verwendender
Unterricht aufwendiger; deshalb wird er meistens leider nicht
gemacht.

Es gibt Lehrkräfte, für die das kein Aufwand zu sein scheint. Meine Kinder hatten so eine Lehrerin, in den ersten 2 Schuljahren. Die hat selbst ein geistig behindertes Kind mitgezogen, ohne dass es in die Sonderschule mußte.
Das andere Extrem kenne ich auch. Eine Lehrerin läßt ihre Schüler seitenweise schreiben. Sie unterrichtet hauptsächlich über Textvermittlung (durch Schreiben, Lesen, Tafel abschreiben, kopierte Blätter verteilen). Dass davon vorallem Jungens müde werden, deren Aufmerksamkeit nachläßt, sie nur auf Blödsinn kommen weil ihnen langweilig ist, wundert mich nicht - aber sie. Was eigentlich verwunderlich ist, denn es dürfte gerade auch Pädagogen bekannt sein, dass die Wahrnehmung bei Mädchen und Jungens in den ersten Schuljahren extrem verschieden sein können. Jedenfalls fällt es betroffenen Eltern auf, dass das Leistungsgefälle bei ihr sich in weiblich und männlich einteilen läßt. So etwas ist ziemlich ärgerlich, finde ich. Und keiner ist in der Nähe, der Handlungsbedarf erkennt! Die Lobby für Kinder ist in unserer Gesellschaft mehr als schwach.

Ja, genau. Zudem kommt manchen vor, dass ihr Fach das einzige
sei und dass es unbedingt auf Universitätsniveau unterrichtet
werden müsste. Bei manchen Lehrplänen hab ich den Eindruck,
dass in den letzten Jahrzehnten nie darüber nachgedacht wurde,
was notwendig ist. So als ob ich meine Wohnung nicht
entrümpeln würde.

Am schwersten zugänglich scheinen bei uns die Gymnasiallehrer zu sein. Ich habe da bereits verschiedene Erfahrungen gemacht. Für einen engagierten Elter wie mich wirken sie oft wie versteinert, so dass es schwer ist einen Informationsaustausch zu gestalten, von einem Meinungsaustausch gar nicht zu sprechen.

Für mich steht die Bezahlung im Bildungsbereich eigentlich auf
dem Kopf. Diejenigen, die eine vernünftige Basis für die
Kinder legen können (Kindergarten und Volksschule), verdienen
am wenigsten; Unilehrer am meisten.

so sehe ich das auch, und die Verbeamtung muss aufgegeben werden, meiner Meinung nach. Davon erhoffe ich mir, dass diese Berufsgruppe ihre Einstellung zu ihrem Status ändert, und damit zu ihrer Aufgabe. Ich bezahle (mittels Steuern) dafür, dass mein Kind unterrichtet wird, und nicht dafür, dass Lehrer einer Beschäftigung nachgehen können. Was im Endeffekt herauskommmt - also wie unsere Kinder ausgebildet sind - steht in keinem Verhältnis zu dem Geld- und persönlichem Zeitaufwand von uns allen. Denn der Staat, das sind wir, mit dem dazugehörigen Recht Forderungen zu stellen.

Wenn ich mal ein Bild brauch: Das ist so, als wenn ich beim
Fundament spare, damit ich mir ein luxuriöses Dach leisten
kann. Wir sollten uns nicht wundern, wenn uns letzteres
irgendwann mal auf den Kopf knallt.

Da muss noch mehr geschehen. Es könnte in der Ausbildung für Pädagogen wesentlich mehr Wissen über Lehr- und Lernmethoden vermittelt werden. Das ganze Gefüge rund um und in der Schule ist in einer Schieflage.
Aber da sind wir uns beide wohl eh einig, nicht wahr :smile:))

viele Grüße
Claudia

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Fakt ist aber, daß ein Berufsstand an gesellschaftlichen
Ansehen verliert, sobald er zu frauenlastig wird. Früher war
der „Herr Lehrer“ noch eine angesehene Persöhnlichkeit.
Außerdem sind Grundschullehrer und Erzieher am wenigsten
angesehen.

ich habe von einer Grundschullehrerin gehört, dass sie mit ihrem Verdienst eine 4köpfige Familie geradeso über die Runden bekäme. Den prallen Verdienst gibt es jedenfalls nicht.
Und nach meinen bisherigen Erfahrungen geben sich Grundschullehrer noch am meisten Mühe einen abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten. Da stecken oft nicht wenig Vorbereitungszeiten dahinter und das ehrliche Interesse den neugierigen Kleinen etwas beizubringenm, im Gegensatz zu Lehrern weiterführenden Schulen, die ihren Unterricht so routiniert wie eingefahren abwickeln. Vielleicht steckt auch der Gedanke dahinter, dass die Schüler alt genug sind durch Eigeninitiativen sich den Stoff anzueignen.

viele Grüße
claren

mal nachgehakt
Hallo,

Bei der Einschulung und in den
ersten 4-6 Jahren sind die Mädchen den Jungs
entwicklungstechnisch voraus. Da in dieser Zeit die Grundlagen
für die musischen Fächer und geistigen Fächer gelegt werden,
fallen die jungs in dieser Zeit zurück - was sie (von
Ausnahmen abgesehen) nie wieder aufholen. Es lässt sich
zeigen, dass eher Mädchen sogar den Mathematikunterricht,
eigentlich eine Jungendomäne in der klassischen Vorstellung,
in dieser Zeit dominieren.

Bist du ausgebildeter Pädagoge?
Ich bin zwar keiner, aber ich habe darüber andere Informationen:
Mädchen sind zum Zeitpunkt der Einschulung den Jungens darin voraus schneller das Schreiben und Lesen zu begreifen. Darin hinken die Jungens nach. Aber sie holen die Mädchen mit 9-10 Jahren ein, sonst hätten sie ja keine Chance in höhere Schulen aufgenommen zu werden.
Jungens haben das bessere räumliche Vorstellungsvermögen und kommen mit der Logik der Arithmetik besser zurecht als gleichaltrige Mädchen, die sie wiederum kurz vorm Übertritt in die höhere Schule aufholen.
Mit etwa 10 Jahren sind Talente jeweiliger Kinder wesentlich klarer zu erkennen als noch die 2 Jahre zuvor.

In der Zeit danach (5-10 Klasse), fallen die Mädchen in der
Entwicklung zurück. In dieser Zeit werden die Grundlagen für
die höhere Mathematik und Naturwissenschaften gelegt. Ergo
fallen hier die Mädchen zurück.

dem möchte ich widersprechen. Es gibt Begabungen, die verbreitet dem jeweiligen Geschlecht zugeordnet werden kann. Frauen haben es mit der Sprache, und Männer mit der Technik. Das hat etwas mit Ausprägung aber nicht mit Zurückfallen von Talenten zu tun. Du meinst doch sicher auch nicht, dass ein sprachbegabter Junge wie seine gleichaltrigen Klassenkameradinnen, wenn er Schwierigkeiten in Mathe hat, in seiner Entwicklung nachhinkt?!

Durch dieses System bremsen sich die Geschlechter also zum
Teil gegenseitig aus, zum Teil werden mögliche Begabungen in
den jeweiligen Nachteilszeiträumen zu wenig gefördert.

In Bayern entscheiden Eltern mit ihren Kindern nach 4 Jahre Volksschulzeit welcher Schultyp mit welcher Richtung genommen wird.
Z.B.: Meine große Tochter ist eine sprachgewandte Praktikerin. Also besucht sie eine sprachliche Realschule. Meine kleine Tochter hat schon immer die Mathe-Hausaufgaben ihrer großen Schwester lösen können, und macht Besorgnis erregend viele Fehler in der Rechtschreibung. Also kommt sie in ein Gymnasium in Richtung mathematischen Zweig, wobei sie solch schwere Sprachen wie Französisch oder Griechisch nicht nehmen wird.
Für die Schullaufbahn müssen wir Eltern im Grunde genommen recht nüchterne Überlegungen anstellen. Sogar solche wie zum Beispiel die Vermeidung eines Gymnasiums mit 75% Jungenanteils, weil schon durch einen Besuch zu bemerken war, dass ein weiblicher Schüler trotz naturwissenschaftlicher Begabung gegenüber männlichen benachteiligt wird - warum auch immer.

Das ist nur die eine Seite des Problems. Ein weiterer Aspekt
sind die verschiedenen Arten der Gruppenkommunikation. Jungen
sind genetisch auf Rivalität und Wettbewerb trainiert, Mädchen
eher auf friedliche Kooperation.

Wieviele Töchter hast du? :wink: Rivalität und Wettbewerb gibt es genauso unter Mädchen. gott-sei-dank, weil das zum Erwachsenwerden gehört. Das läuft nur unter Mädchen anders ab.
Aber du hast Recht, Jungens kommunizieren anders als Mädchen miteinander, und vielleicht auch oft zu wenig, weil das nicht ihre Art ist viel über irgendetwas zu „quatschen“, obwohl es manchmal hilfreich sein könnte.

Das beide Geschlechter davon
profitieren, sich von dem jeweils anderen eine Scheibe
abzuschneiden ist klar und ist auch eines der Hauptargumente
für die Koedukation (und wird von mir nícht bestritten).
Allerdings schüttet man hier das Kind mit dem Bade aus:
Anstatt die „normalen“ Fächer in der, für die jeweilige
Gruppe, angenehmeren, förderlicheren Atmosphäre (kompetitiv
bzw. kooperativ) zu unterrichten und das Geschlechterproblem
in ein wirklich förderliches neues Fach „Koedukation“ zu
verpacken, erreicht man weder das eine (vernünftige
Lernatmosphäre), noch das andere (Koedukation im Sinne
voneinander lernen) wirklich.

Verständnisvermittlung für das andere Geschlecht ist in einem bestimmten Alter der Kinder fast nicht umsetzbar, nämlich wenn die Kinder in die Pubertät kommen.
Aber ich denke überhaupt, dass geschlechtsbewußtes Denken da weniger hilfreich ist, als vielmehr sich mit bestimmten Idealen zu beschäftigen. Mathe-Lehrer machen es sich zu leicht, den selbstbewußten Jungen einfach ihr angestammtes Revier zu überlassen - klar das macht auch dem Lehrer Spaß ein wenig mit Logik und Zahlen zu jonglieren. Da fallen die Mädchen hinten runter und schweigen lieber, bevor sie sich aufgrund einer falschen Berechnung die Blöße geben. Umgekehrt parlieren die Mädchen gelassen auf Englisch und Französisch, wobei es auch den Jungens gut täte, wenn man ihnen den Mut zum Sprechen geben würde.
Es geht um gegenseitigen Respekt, der zu vermitteln auch wichtig ist.

Zu guterschlechterletzt gibt es noch das Problem des
Lehrkörpers: Männer und Frauen sprechen nicht nur eine verschiedene Sprache, sie haben insgesamt ein anderes Konzept Dinge zu begreifen und dann zu
erklären.

kommt darauf an, was du mit Begreifen meinst. Ihr Fach haben sie beide gleich begriffen, da gibt es nichts zu deuten. Und wie ein Lehrer ist, ob er Kinder überhaupt mag, ob er lieber Jungens oder Mädchen mag, hängt von persönlichen Erfahrungen ab, nicht vom Geschlecht des Lehrers.
Ich bin manchmal mit männlichen Lehrern aufgrund ihrer fairen Art besser zurecht gekommen, und konnte die zickigen Lehrerinnen nicht leiden, auch wenn ich nicht in ihrem Visier war.

Eine Lehrerin wird immer, egal wie gut ihre
Ausbildung ist, ein Handycap haben, einem Jungen etwas zu
erklären, im Vergleich zu einem gleichqualifizierten Lehrer,
und umgekehrt. Man nimmt hier aus Gleichbehandlungswahn
irrsinnige Reibungsverluste in Kauf.

Grundsätzlich kann man jemanden auf verschiedenen Weisen etwas beibringen. Es kommt auf die Medien (vorlesen, zum Lesen geben, vormachen, selber machen lassen) und auf die Wortwahl an. Das ist kein Hexenwerk, aber auch nicht besonders verbreitet, zumindest in der Schule. Und darum gibt es tatsächlich Eltern, die glauben, dass ihre Kinder begriffstutzig sind, statt einmal nachzufragen, warum vom Schulwissen bei ihrem Kind so wenig hängen bleibt. Kinder haben ein Gedächnis wie nie wieder in ihrem Leben!

Abgesehen davon wurden im Ursprungsposting nur Beispiele
genannt, in denen Mädchen ohnehin besser ausgestattet sind.

IMO nur deshalb, weil zu den jeweiligen Fächern die Grundlagen
im "Mädchenzeitraum gelegt werden: Textverständnis beginnt mit
Lesen/Schreiben (1-4 Klasse), Biologie mit
Naturkundeunterricht (2-4 Klasse).

im Ursprungsposting wurde von vielen männlichen Schulabbrechern geschrieben. Die sind schon jenseits der Volksschule. Das Problem ist das angehobene Niveau des Stoffes auch in der Hauptschule. Mit 15-16 haben manche Jugendliche die Nase voll von den täglichen 6 Stunden Vollgedröhne über Dinge, die für sie noch nicht relevant sind. Sie sind in den Startlöchern und wollen etwas selbst tun, arbeiten, Leistungen unter Beweis stellen.
Es mag eine weibliche Fähigkeit sein sich über einen langen Zeitraum nur mit Theorien beschäftigen zu wollen - ich weiß das nicht genau, das ist ein Vermutung von mir. Jedenfalls haben deswegen Mädchen das Oberwasser, weil sie eher das Sitzfleisch zum Lernen aufbringen als Jungens, was aber nicht ihr Verdienst ist.

viele Grüße
claren

Hallo Claudia!

ich habe von einer Grundschullehrerin gehört, dass sie mit
ihrem Verdienst eine 4köpfige Familie geradeso über die Runden
bekäme. Den prallen Verdienst gibt es jedenfalls nicht.

Das ist auch meine Erfahrung. Bei meinem Älteren war ich 4 Jahre lang Klassenelternvertreter und auch beim Jüngeren - ging in eine Integrationsklasse (ein lernbehindertes Kind - fast blind - war in seiner Klasse, dazu ein lernschwaches Kind und 3 Kinder mit Sprachintegration aus Bosnien) - war der Kontakt zur Schule (Volksschule) ziemlich eng.

Und nach meinen bisherigen Erfahrungen geben sich
Grundschullehrer noch am meisten Mühe einen
abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten. Da stecken oft
nicht wenig Vorbereitungszeiten dahinter und das ehrliche
Interesse den neugierigen Kleinen etwas beizubringen,

Der Unterricht in der Integrationsklasse wurde phasenweise (16 Wochenstunden) zu zweit abgehalten. Beide Lehrkräfte steckten viel Energie und Aufwand in die Klasse. Die Trennung nach der vierten Klasse fiel dann sowohl Schülern als auch Lehrern nicht gerade leicht.

im Gegensatz zu Lehrern weiterführenden Schulen, die ihren
Unterricht so routiniert wie eingefahren abwickeln. Vielleicht
steckt auch der Gedanke dahinter, dass die Schüler alt genug
sind durch Eigeninitiativen sich den Stoff anzueignen.

In der Integrationsklasse der Volksschule gabs ganz gezielt Versuche, den Kindern eigenständiges Arbeiten beizubringen. In gewissem Rahmen konnten sie sich ihre Lernarbeit selber einteilen.

Das, was Du schilderst - so Situationen und Lehrer kenn ich leider auch - klingt so nach: „Ich will keinen Aufwand, erarbeitet Euch den Stoff alleine, fördert eh Eure Eigeninitiative“). Ich hab auch andre Lehrer weiterführender Schulen erlebt, aber bedauerlicherweise blieben die eine Ausnahme. Die meisten verfahren nach Routineprogramm (Schema F, nur nicht zu viel nachdenken und eventuell dann vorbereiten müssen).

viele Grüße
claren

liebe Grüße
Klaus (der Wolkensteiner)

Hi Wolkenstein,

N’Abend Vampy,

Schon die Bäume waren ein Holzweg - die Ozeane hätte man
niemals verlassen dürfen!

… ick hör Dir trapsen!

Vampy

Wolkenstein

P.S. Ich hatt mal nen Mathe- und Philosophieprofessor, der meinte:„Das Extinktionsorgan der Saurier war ihr gefräßiges Maul, das der Menschen wird ihr überbordender Intellekt werden“.

so weit stehen wir doch gar nicht auseinander?
Guten Abend,

Bist du ausgebildeter Pädagoge?

Nein, aber meine Freundin ist ausgebildete GruMi-Lehrerin. Und ich unterhalte mich oft mit ihr über dieses Thema.

Ich bin zwar keiner, aber ich habe darüber andere
Informationen:
Mädchen sind zum Zeitpunkt der Einschulung den Jungens darin
voraus schneller das Schreiben und Lesen zu begreifen. Darin
hinken die Jungens nach. Aber sie holen die Mädchen mit 9-10
Jahren ein, sonst hätten sie ja keine Chance in höhere Schulen
aufgenommen zu werden.

Wo sind das andere Informationen ich schrieb bis zur 4.-6 Klasse, in Alter umgerechnet also 10-12. Das ist eine marginale Abweichung, bei so undifferenzierter Betrachtung.

Jungens haben das bessere räumliche Vorstellungsvermögen und
kommen mit der Logik der Arithmetik besser zurecht als
gleichaltrige Mädchen, die sie wiederum kurz vorm Übertritt in
die höhere Schule aufholen.

Weniger als tatsächliche Begabung meinte ich eher „Reife“. Jungen sind in der Grundschulzeit noch wesentlich unreifer als Mädchen. Sie haben eher Probleme sich zu konzentrieren und Disziplin aufzubringen. Sie sind schlicht uruhiger, was in der Schule ein Nachteil ist. Mit Einsetzen der Pubertät lernen die Jungs sich besser zu konzentrieren, um ihre Ziele (Männer sind primär zielorientiert) besser zu erreichen. Mädchen werden alberner, kapriziöser und verlieren eben ihren Reifevorsprung. Das ist biologisch ja auch normal, die Umstellung im weiblichen Körper sind viel drastischer, als bei den Jungs.

Mit etwa 10 Jahren sind Talente jeweiliger Kinder wesentlich
klarer zu erkennen als noch die 2 Jahre zuvor.

Das ist mir zu pauschal. Wenn wir über so breite Gruppen reden wie alle Mädchen und alle Jungs, sollte man eher den Zeitraum auf 9-12 Jahre setzen, also wesentlich breiter.

dem möchte ich widersprechen. Es gibt Begabungen, die
verbreitet dem jeweiligen Geschlecht zugeordnet werden kann.

Absolut.

Frauen haben es mit der Sprache, und Männer mit der Technik.
Das hat etwas mit Ausprägung aber nicht mit Zurückfallen von
Talenten zu tun. Du meinst doch sicher auch nicht, dass ein
sprachbegabter Junge wie seine gleichaltrigen
Klassenkameradinnen, wenn er Schwierigkeiten in Mathe hat, in
seiner Entwicklung nachhinkt?!

Nein, besagter Junge ist vielleich von der Talentausprägung nicht besonders „männlich“. Um so tragischer ist es doch zwei Gruppen mit unterschiedlichen Vorraussetzungen in den selben Unterricht zu sperren.

In Bayern entscheiden Eltern mit ihren Kindern nach 4 Jahre
Volksschulzeit welcher Schultyp mit welcher Richtung genommen
wird.
Z.B.: Meine große Tochter ist eine sprachgewandte Praktikerin.
Also besucht sie eine sprachliche Realschule. Meine kleine
Tochter hat schon immer die Mathe-Hausaufgaben ihrer großen
Schwester lösen können, und macht Besorgnis erregend viele
Fehler in der Rechtschreibung. Also kommt sie in ein Gymnasium
in Richtung mathematischen Zweig, wobei sie solch schwere
Sprachen wie Französisch oder Griechisch nicht nehmen wird.

Ich will Dir gar nicht in Deine Erziehung reinreden, aber für mich wäre das nicht der richtige Weg. Ich halte eine gute Orthographie für ebenso wichtig, wie eine solide Grundbildung in Mathematik. Ich selbst habe mich damals, gegen die Empfehlung meiner Eltern, für ein humanistisch-altsprachliches Gymnasium entschieden (ich war gut in Mathe etc., schlecht in Deutsch usw.). Meine Orthographie war grausam, inzwischen ist sie recht akzeptabel (glaube ich doch).
Ich denke nicht, dass man diesen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen sollte.

Für die Schullaufbahn müssen wir Eltern im Grunde genommen
recht nüchterne Überlegungen anstellen. Sogar solche wie zum
Beispiel die Vermeidung eines Gymnasiums mit 75%
Jungenanteils, weil schon durch einen Besuch zu bemerken war,
dass ein weiblicher Schüler trotz naturwissenschaftlicher
Begabung gegenüber männlichen benachteiligt wird - warum auch
immer.

Damit folgst Du ja genau dem, was ich sage: Die Abschaffung der Koedukation würde Dein Problem lösen.

Wieviele Töchter hast du? :wink: Rivalität und Wettbewerb gibt es
genauso unter Mädchen. gott-sei-dank, weil das zum
Erwachsenwerden gehört. Das läuft nur unter Mädchen anders ab.

Ich habe keine Töchter, gut erkannt. Dennoch denke ich, dass Jungs eher der offene, harte Wettstreit liegt, während Mädchen eher zur Gruppenbildung neigen. Das diese Gruppen durchaus dynamisch und teilweise nicht friedlich sind, ist ein ganz anderes Thema.

Aber du hast Recht, Jungens kommunizieren anders als Mädchen
miteinander, und vielleicht auch oft zu wenig, weil das nicht
ihre Art ist viel über irgendetwas zu „quatschen“, obwohl es
manchmal hilfreich sein könnte.

Ich könnte jetzt gemein sein und sagen: Mädchen machen aus jeder Mücke 'nen Elephanten und zerreden jedes Thema bis zum Erbrechen. Das will ich aber nicht. Männer und Frauen sind verschieden, eine Wertung will ich da nicht reinbringen.

Verständnisvermittlung für das andere Geschlecht ist in einem
bestimmten Alter der Kinder fast nicht umsetzbar, nämlich wenn
die Kinder in die Pubertät kommen.

Das kann man wohl nicht beurteilen. AFAIK gibt es noch keinen Versuch mit dem Model der Koedukation als Unterrichtsfach. Ich denke wissenschaftlich kühl kann man auch pubertierenden Teenagern das eine oder andere beibiegen.

klar das macht auch dem Lehrer Spaß ein
wenig mit Logik und Zahlen zu jonglieren. Da fallen die
Mädchen hinten runter und schweigen lieber, bevor sie sich
aufgrund einer falschen Berechnung die Blöße geben. Umgekehrt
parlieren die Mädchen gelassen auf Englisch und Französisch,
wobei es auch den Jungens gut täte, wenn man ihnen den Mut zum
Sprechen geben würde.

Ich denke Deine Betrachtung greift hier etwas zu kurz. Jungs (und Lehrer sind ja auch nur große Jungs *g*), das hast Du schon richtig erkannt, „jonglieren“ gerne mit Zahlen, da diese ihnen die Möglichkeit geben sich ohne großes drumherum klar und vergleichbar zu „duellieren“. Mädchen können mit dem reinen, sinnentleerten Zahlenrumgeschiebe oft nichts anfangen, würden einen anderen Ansatz benötigen (frag mich nicht welchen).
Im Sprachunterricht fehlt ein kompetitives Element fast vollständig, die Grundsätze der Benotung sind, für die Schüler, nahezu undurchdringlich. Das ist verwirrend und frustrierend, ich selbst ärgere mich noch heute darüber, dass eine Mitschülerin in der Oberstufe 13 und ich 12 Punkte in Englisch hatte, obwohl ich den halben Untericht geschmissen hab.

Es geht um gegenseitigen Respekt, der zu vermitteln auch
wichtig ist.

Dagegen habe ich mich ja auch nicht ausgesprochen, eher im Gegenteil.

kommt darauf an, was du mit Begreifen meinst. Ihr Fach haben
sie beide gleich begriffen, da gibt es nichts zu deuten.

Folgt aus der Prämisse gleiche Qualifikation, ist klar.

Und
wie ein Lehrer ist, ob er Kinder überhaupt mag, ob er lieber
Jungens oder Mädchen mag, hängt von persönlichen Erfahrungen
ab, nicht vom Geschlecht des Lehrers.

Ja, aber ein Lehrer bleibt ein Lehrer. Er wird die Welt immer tendenziell als Mann sehen, nicht aus der weibliche Perspektive. Er hat dabei ein Handicap, was natürlich überwunden werden kann, aber es macht eben keinen Sinn, wenn man genausogut eine Frau nehmen könnte, die dieses Handicap nicht hat.

Ich bin manchmal mit männlichen Lehrern aufgrund ihrer fairen
Art besser zurecht gekommen, und konnte die zickigen
Lehrerinnen nicht leiden, auch wenn ich nicht in ihrem Visier
war.

Es kommt ja nicht unbedingt auf Sympathie an. Hast Du denn bei den „Zicken“ auch schlechter gelernt? Wenn ja, war es dann nicht vielleicht mangelnde Qualifikation der Lehrerin? (Ich erinnere mich mit Schrecken an eine Bio-Stunde in der 9. Klasse, wo ein Klassenkamerad eine einfache Frage stellte und die Lehrerin antwortete „das kann ich jetzt nicht beantworten, das kommt nächste Stunde dran!“ und mit „können“ war keine zeitliche Not gemeint!!!).

Grundsätzlich kann man jemanden auf verschiedenen Weisen etwas
beibringen. Es kommt auf die Medien (vorlesen, zum Lesen
geben, vormachen, selber machen lassen) und auf die Wortwahl
an. Das ist kein Hexenwerk, aber auch nicht besonders
verbreitet, zumindest in der Schule.

Ich nehme an, Du beinhaltest in dieser Aussage stillschweigend, dass Jungen und Mädchen auch verschieden gut auf diese Methoden ansprechen.

im Ursprungsposting wurde von vielen männlichen
Schulabbrechern geschrieben. Die sind schon jenseits der
Volksschule. Das Problem ist das angehobene Niveau des Stoffes
auch in der Hauptschule. Mit 15-16 haben manche Jugendliche
die Nase voll von den täglichen 6 Stunden Vollgedröhne über
Dinge, die für sie noch nicht relevant sind. Sie sind in den
Startlöchern und wollen etwas selbst tun, arbeiten, Leistungen
unter Beweis stellen.

Volle Zustimmung. Allerdings: Auch wenn viele es nicht glauben wollen, die benötigte Anzahl an „einfachen“ Arbeitern wird immer geringer. Daher müssen wir uns einfach darum bemühen auch diesen Leuten noch irgendwie das nötige Rüstzeug für den Rest ihres Lebens mitzugeben. Ich wiederhole mich: Wir verschwenden Potential und versauen Leben aufgrund eines politisch gewollten Gelichberechtigungswischwaschi.

Es mag eine weibliche Fähigkeit sein sich über einen langen
Zeitraum nur mit Theorien beschäftigen zu wollen - ich weiß
das nicht genau, das ist ein Vermutung von mir.

Das denke ich eher nicht. Mädchen sind eher gefügiger, lernen was man ihnen sagt, auch wenn es die xte Theorie ist, die sie (vermeintlich) nie anwenden werden. Jungs sind rebellischer, hinterfragen und wittern an jeder Ecke Autorität, die herausgefordert werden muss.

Jedenfalls
haben deswegen Mädchen das Oberwasser, weil sie eher das
Sitzfleisch zum Lernen aufbringen als Jungens, was aber nicht
ihr Verdienst ist.

Was heisst schon „Verdienst“. Der eine ist intelligent, der andere fleissig, der dritte eben ein Poet. Ist davon irgendwas ein Verdienst? Ich denke nein, damit ist man zum Großteil geboren, beziehungsweise in der frühen Kindheit geprägt worden. Weisheit, Gerechtigkeit, Einsicht, das sind Verdienste.

Grüße,

Anwar