so weit stehen wir doch gar nicht auseinander?
Guten Abend,
Bist du ausgebildeter Pädagoge?
Nein, aber meine Freundin ist ausgebildete GruMi-Lehrerin. Und ich unterhalte mich oft mit ihr über dieses Thema.
Ich bin zwar keiner, aber ich habe darüber andere
Informationen:
Mädchen sind zum Zeitpunkt der Einschulung den Jungens darin
voraus schneller das Schreiben und Lesen zu begreifen. Darin
hinken die Jungens nach. Aber sie holen die Mädchen mit 9-10
Jahren ein, sonst hätten sie ja keine Chance in höhere Schulen
aufgenommen zu werden.
Wo sind das andere Informationen ich schrieb bis zur 4.-6 Klasse, in Alter umgerechnet also 10-12. Das ist eine marginale Abweichung, bei so undifferenzierter Betrachtung.
Jungens haben das bessere räumliche Vorstellungsvermögen und
kommen mit der Logik der Arithmetik besser zurecht als
gleichaltrige Mädchen, die sie wiederum kurz vorm Übertritt in
die höhere Schule aufholen.
Weniger als tatsächliche Begabung meinte ich eher „Reife“. Jungen sind in der Grundschulzeit noch wesentlich unreifer als Mädchen. Sie haben eher Probleme sich zu konzentrieren und Disziplin aufzubringen. Sie sind schlicht uruhiger, was in der Schule ein Nachteil ist. Mit Einsetzen der Pubertät lernen die Jungs sich besser zu konzentrieren, um ihre Ziele (Männer sind primär zielorientiert) besser zu erreichen. Mädchen werden alberner, kapriziöser und verlieren eben ihren Reifevorsprung. Das ist biologisch ja auch normal, die Umstellung im weiblichen Körper sind viel drastischer, als bei den Jungs.
Mit etwa 10 Jahren sind Talente jeweiliger Kinder wesentlich
klarer zu erkennen als noch die 2 Jahre zuvor.
Das ist mir zu pauschal. Wenn wir über so breite Gruppen reden wie alle Mädchen und alle Jungs, sollte man eher den Zeitraum auf 9-12 Jahre setzen, also wesentlich breiter.
dem möchte ich widersprechen. Es gibt Begabungen, die
verbreitet dem jeweiligen Geschlecht zugeordnet werden kann.
Absolut.
Frauen haben es mit der Sprache, und Männer mit der Technik.
Das hat etwas mit Ausprägung aber nicht mit Zurückfallen von
Talenten zu tun. Du meinst doch sicher auch nicht, dass ein
sprachbegabter Junge wie seine gleichaltrigen
Klassenkameradinnen, wenn er Schwierigkeiten in Mathe hat, in
seiner Entwicklung nachhinkt?!
Nein, besagter Junge ist vielleich von der Talentausprägung nicht besonders „männlich“. Um so tragischer ist es doch zwei Gruppen mit unterschiedlichen Vorraussetzungen in den selben Unterricht zu sperren.
In Bayern entscheiden Eltern mit ihren Kindern nach 4 Jahre
Volksschulzeit welcher Schultyp mit welcher Richtung genommen
wird.
Z.B.: Meine große Tochter ist eine sprachgewandte Praktikerin.
Also besucht sie eine sprachliche Realschule. Meine kleine
Tochter hat schon immer die Mathe-Hausaufgaben ihrer großen
Schwester lösen können, und macht Besorgnis erregend viele
Fehler in der Rechtschreibung. Also kommt sie in ein Gymnasium
in Richtung mathematischen Zweig, wobei sie solch schwere
Sprachen wie Französisch oder Griechisch nicht nehmen wird.
Ich will Dir gar nicht in Deine Erziehung reinreden, aber für mich wäre das nicht der richtige Weg. Ich halte eine gute Orthographie für ebenso wichtig, wie eine solide Grundbildung in Mathematik. Ich selbst habe mich damals, gegen die Empfehlung meiner Eltern, für ein humanistisch-altsprachliches Gymnasium entschieden (ich war gut in Mathe etc., schlecht in Deutsch usw.). Meine Orthographie war grausam, inzwischen ist sie recht akzeptabel (glaube ich doch).
Ich denke nicht, dass man diesen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen sollte.
Für die Schullaufbahn müssen wir Eltern im Grunde genommen
recht nüchterne Überlegungen anstellen. Sogar solche wie zum
Beispiel die Vermeidung eines Gymnasiums mit 75%
Jungenanteils, weil schon durch einen Besuch zu bemerken war,
dass ein weiblicher Schüler trotz naturwissenschaftlicher
Begabung gegenüber männlichen benachteiligt wird - warum auch
immer.
Damit folgst Du ja genau dem, was ich sage: Die Abschaffung der Koedukation würde Dein Problem lösen.
Wieviele Töchter hast du? Rivalität und Wettbewerb gibt es
genauso unter Mädchen. gott-sei-dank, weil das zum
Erwachsenwerden gehört. Das läuft nur unter Mädchen anders ab.
Ich habe keine Töchter, gut erkannt. Dennoch denke ich, dass Jungs eher der offene, harte Wettstreit liegt, während Mädchen eher zur Gruppenbildung neigen. Das diese Gruppen durchaus dynamisch und teilweise nicht friedlich sind, ist ein ganz anderes Thema.
Aber du hast Recht, Jungens kommunizieren anders als Mädchen
miteinander, und vielleicht auch oft zu wenig, weil das nicht
ihre Art ist viel über irgendetwas zu „quatschen“, obwohl es
manchmal hilfreich sein könnte.
Ich könnte jetzt gemein sein und sagen: Mädchen machen aus jeder Mücke 'nen Elephanten und zerreden jedes Thema bis zum Erbrechen. Das will ich aber nicht. Männer und Frauen sind verschieden, eine Wertung will ich da nicht reinbringen.
Verständnisvermittlung für das andere Geschlecht ist in einem
bestimmten Alter der Kinder fast nicht umsetzbar, nämlich wenn
die Kinder in die Pubertät kommen.
Das kann man wohl nicht beurteilen. AFAIK gibt es noch keinen Versuch mit dem Model der Koedukation als Unterrichtsfach. Ich denke wissenschaftlich kühl kann man auch pubertierenden Teenagern das eine oder andere beibiegen.
klar das macht auch dem Lehrer Spaß ein
wenig mit Logik und Zahlen zu jonglieren. Da fallen die
Mädchen hinten runter und schweigen lieber, bevor sie sich
aufgrund einer falschen Berechnung die Blöße geben. Umgekehrt
parlieren die Mädchen gelassen auf Englisch und Französisch,
wobei es auch den Jungens gut täte, wenn man ihnen den Mut zum
Sprechen geben würde.
Ich denke Deine Betrachtung greift hier etwas zu kurz. Jungs (und Lehrer sind ja auch nur große Jungs *g*), das hast Du schon richtig erkannt, „jonglieren“ gerne mit Zahlen, da diese ihnen die Möglichkeit geben sich ohne großes drumherum klar und vergleichbar zu „duellieren“. Mädchen können mit dem reinen, sinnentleerten Zahlenrumgeschiebe oft nichts anfangen, würden einen anderen Ansatz benötigen (frag mich nicht welchen).
Im Sprachunterricht fehlt ein kompetitives Element fast vollständig, die Grundsätze der Benotung sind, für die Schüler, nahezu undurchdringlich. Das ist verwirrend und frustrierend, ich selbst ärgere mich noch heute darüber, dass eine Mitschülerin in der Oberstufe 13 und ich 12 Punkte in Englisch hatte, obwohl ich den halben Untericht geschmissen hab.
Es geht um gegenseitigen Respekt, der zu vermitteln auch
wichtig ist.
Dagegen habe ich mich ja auch nicht ausgesprochen, eher im Gegenteil.
kommt darauf an, was du mit Begreifen meinst. Ihr Fach haben
sie beide gleich begriffen, da gibt es nichts zu deuten.
Folgt aus der Prämisse gleiche Qualifikation, ist klar.
Und
wie ein Lehrer ist, ob er Kinder überhaupt mag, ob er lieber
Jungens oder Mädchen mag, hängt von persönlichen Erfahrungen
ab, nicht vom Geschlecht des Lehrers.
Ja, aber ein Lehrer bleibt ein Lehrer. Er wird die Welt immer tendenziell als Mann sehen, nicht aus der weibliche Perspektive. Er hat dabei ein Handicap, was natürlich überwunden werden kann, aber es macht eben keinen Sinn, wenn man genausogut eine Frau nehmen könnte, die dieses Handicap nicht hat.
Ich bin manchmal mit männlichen Lehrern aufgrund ihrer fairen
Art besser zurecht gekommen, und konnte die zickigen
Lehrerinnen nicht leiden, auch wenn ich nicht in ihrem Visier
war.
Es kommt ja nicht unbedingt auf Sympathie an. Hast Du denn bei den „Zicken“ auch schlechter gelernt? Wenn ja, war es dann nicht vielleicht mangelnde Qualifikation der Lehrerin? (Ich erinnere mich mit Schrecken an eine Bio-Stunde in der 9. Klasse, wo ein Klassenkamerad eine einfache Frage stellte und die Lehrerin antwortete „das kann ich jetzt nicht beantworten, das kommt nächste Stunde dran!“ und mit „können“ war keine zeitliche Not gemeint!!!).
Grundsätzlich kann man jemanden auf verschiedenen Weisen etwas
beibringen. Es kommt auf die Medien (vorlesen, zum Lesen
geben, vormachen, selber machen lassen) und auf die Wortwahl
an. Das ist kein Hexenwerk, aber auch nicht besonders
verbreitet, zumindest in der Schule.
Ich nehme an, Du beinhaltest in dieser Aussage stillschweigend, dass Jungen und Mädchen auch verschieden gut auf diese Methoden ansprechen.
im Ursprungsposting wurde von vielen männlichen
Schulabbrechern geschrieben. Die sind schon jenseits der
Volksschule. Das Problem ist das angehobene Niveau des Stoffes
auch in der Hauptschule. Mit 15-16 haben manche Jugendliche
die Nase voll von den täglichen 6 Stunden Vollgedröhne über
Dinge, die für sie noch nicht relevant sind. Sie sind in den
Startlöchern und wollen etwas selbst tun, arbeiten, Leistungen
unter Beweis stellen.
Volle Zustimmung. Allerdings: Auch wenn viele es nicht glauben wollen, die benötigte Anzahl an „einfachen“ Arbeitern wird immer geringer. Daher müssen wir uns einfach darum bemühen auch diesen Leuten noch irgendwie das nötige Rüstzeug für den Rest ihres Lebens mitzugeben. Ich wiederhole mich: Wir verschwenden Potential und versauen Leben aufgrund eines politisch gewollten Gelichberechtigungswischwaschi.
Es mag eine weibliche Fähigkeit sein sich über einen langen
Zeitraum nur mit Theorien beschäftigen zu wollen - ich weiß
das nicht genau, das ist ein Vermutung von mir.
Das denke ich eher nicht. Mädchen sind eher gefügiger, lernen was man ihnen sagt, auch wenn es die xte Theorie ist, die sie (vermeintlich) nie anwenden werden. Jungs sind rebellischer, hinterfragen und wittern an jeder Ecke Autorität, die herausgefordert werden muss.
Jedenfalls
haben deswegen Mädchen das Oberwasser, weil sie eher das
Sitzfleisch zum Lernen aufbringen als Jungens, was aber nicht
ihr Verdienst ist.
Was heisst schon „Verdienst“. Der eine ist intelligent, der andere fleissig, der dritte eben ein Poet. Ist davon irgendwas ein Verdienst? Ich denke nein, damit ist man zum Großteil geboren, beziehungsweise in der frühen Kindheit geprägt worden. Weisheit, Gerechtigkeit, Einsicht, das sind Verdienste.
Grüße,
Anwar