Schlaue Mädchen - dumme Jungen

Hallo Ihr beiden,

Jungs sind so, Mädchen sind so…Weder parlieren alle Mädchen perfekt diverse Sprachen, noch können alle Jungs exzellente logische Schlüsse ziehen und damit in Mathematik brillieren. Das wäre ja ziemlich gut, wenn es so wäre. Der Großteil beider Geschlechter tut sich heute schwer mit der Schule und dem Lernen. Ich will gar nicht bestreiten, dass Mädchen tendenziell eher mit Sprache gut zurecht kommen und Jungs eher mit Mathe. Aber das ist wirklich nur eine tendenzielle Sache und keine Schablone. Bei entsprechender Bildungsarbeit lässt sich da ne Menge aus der Begabung machen und die anderen Eigenschaften fördern. Darauf ist unsere Schule aber nicht ausgerichtet.

Ich glaube im übrigen noch nichtmal, das Jungs unbedingt immer die aufmüpfigeren sind:smile:. Wenn sie es sind, wird es ihnen eher verziehen als Mädchen, was übrigens auch in der Erziehung der Fall ist und solche Verhaltensweisen noch verstärkt.

Vielleicht muss man differenzierter schauen, wer da reinspielt in diese Statistik? Das würde ich mal konkret interessieren, gibt es da irgendwoe detailierte Zahlen? Eine Fußnote: Mein Vater ist ja auch Lehrer und erzählte mir, dass er immer sehr viele exzellente Türkinnen in den Klassen hat. Die sind oft Klassenbeste, während es die türkischen Jungs erst gar nicht auf die weiterführende Schule schaffen. Hier profitieren die Mädchen in der Bildung, weil das eines der wenigen gesellschaftlichen Räume ist, in der sie ungestraft agieren können. Was das für Konflikte in den Familien und Ehen git, will ich mir gar nicht ausmalen…

grüßle,

barbara

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Hallo claren,

ich stimme Dir absolut zu: Nur bleibt für mich weiterhin das Versagen der Familie der Hauptpunkt (auch das Fehlen väterlicher Rollenbilder ist hier zuzuordnen, genauso wie eine fehlende Sozialisierung bzw. Sprachdefizite…)
Dass Männlein und Weiblein auf dieses Versagen geschlechtsspezifisch reagieren, ist klar. Aber das sind für mich nur Sympthome…

Die Frage ist jetzt nur für mich: Wie gehen wir damit um? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollten wir tatsächlich die Kinder bewußt viel(!) früher zum Teil aus den Händen der überforderten Eltern nehmen, koste es, was es wolle (Kindergartenpflicht…), anstatt auf das absolute Selbstbestimmungrecht der Eltern zu setzen, das häufig vor dem Fernseher endet…

Hmh…
Grüße
Jürgen

Hallo Barbara (ist es nicht seltsam, wie man über die Brettgrenzen hinweg doch immer mit den gleichen Leuten parliert?),

Jungs sind so, Mädchen sind so…Weder parlieren alle Mädchen
perfekt diverse Sprachen, noch können alle Jungs exzellente
logische Schlüsse ziehen und damit in Mathematik brillieren.

Das hat ja keiner gesagt. Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass wir bei einer so breiten Gruppe große Toleranzspielräume in den Aussagen machen müssen.

Bei entsprechender Bildungsarbeit lässt
sich da ne Menge aus der Begabung machen und die anderen
Eigenschaften fördern. Darauf ist unsere Schule aber nicht
ausgerichtet.

Das ist ja genau meine Meinung.

Ich glaube im übrigen noch nichtmal, das Jungs unbedingt immer
die aufmüpfigeren sind:smile:.

Sicher nicht immer. Aber auf jeden Fall öfter.

Wenn sie es sind, wird es ihnen
eher verziehen als Mädchen, was übrigens auch in der Erziehung
der Fall ist und solche Verhaltensweisen noch verstärkt.

Mag sein.

Vielleicht muss man differenzierter schauen, wer da reinspielt
in diese Statistik? Das würde ich mal konkret interessieren,
gibt es da irgendwoe detailierte Zahlen?

Du meinst Zahlen, die erfassen, wie „autoritär“ die Erziehung von Mädchen verglichen mit Jungen ist? Ich kann ja mal schauen, aber die Erfassung von sowas ist IMO schwierig.

Hier profitieren die
Mädchen in der Bildung, weil das eines der wenigen
gesellschaftlichen Räume ist, in der sie ungestraft agieren
können.

Und weil sie natürlich stark auf Disziplin und Anpassung getrimmt werden, im Gegensatz zu den türkischen Jungs, die kleine Paschas sind und sich von einer Frau nichts sagen lassen. Da wird sowieso von Seiten des Staates/der Schule zu wenig durchgegriffen, zum Schaden von allen.

Was das für Konflikte in den Familien und Ehen git,
will ich mir gar nicht ausmalen…

Ich mir auch nicht. Wenn eine Frau eine deutsche Schule, vielleicht sogar bis zum Abitur, durchläuft und dann immer noch so blöd ist einen traditionsbewussten, extremistischen Türken/Araber/Moslem/
Christen/Juden zu heiraten ist an allem was kommt selber Schuld - wobei, um das klarzustellen und entgegen landläufiger Meinung, es keine Grenze der Dummheit gibt, die von der Polizei nicht erlaubt ist. Und so eine Grenze sollte es auch nicht geben.

Hallo Anwar,

(ist es nicht seltsam, wie man über die
Brettgrenzen hinweg doch immer mit den gleichen Leuten
parliert?),

nimm’s als Kompliment:smile: - ich diskutiere (mit kleinen Ausrutschern, bei denen ich es mir nicht verkneifen kann, was zu sagen) hier nur noch mit Leuten, bei denen ich das Gefühl habe, das sie wirklich diskutieren können.

Das hat ja keiner gesagt. Ich habe mehrmals darauf
hingewiesen, dass wir bei einer so breiten Gruppe große
Toleranzspielräume in den Aussagen machen müssen.

ok, Dein letztes Posting erweckte in mir die Lust am Widerspruch, weil es da einige Mal ziemlich „allgemeinplatzmäßig“ rüberkam.:smile:

Bei entsprechender Bildungsarbeit lässt
sich da ne Menge aus der Begabung machen und die anderen
Eigenschaften fördern. Darauf ist unsere Schule aber nicht
ausgerichtet.

Das ist ja genau meine Meinung.

Eigentlich gehört das allmählich in ein anderes Brett:smile:. Aber wenn ich mir anschaue, wie viel Geld Eltern den Nachhilfeinstituten geben, um da eigene Defizite und die der Schule auszubügeln…( ich weiß nicht, wie das bei dir war. Aber ich hatte „Probleme“ in Latein, da büffelte mein Vater mit mir Gramatik und Vokabeln, in Deutsch und Geschichte half er meinen Bruder und einigen seiner Freunde - oder ich machte die Diktate. Das war so ein Geben und Nehmen im Freundes- und Bekanntenkreis. Kaum einer hatte nicht einen Papa oder eine Mama, der/die geschaut hat, was das Kind so treibt. Viele Eltern machen das heute scheinbar nicht mehr, erwarten das entweder als Dienstleistung von der Schule (was sie vielleicht leisten müsste, aber nicht leistet und zur Zeit auch nicht leisten kann.) oder bezahlen sich selbst von ihrer Pflicht aus, in dem sie prvate Dienstleister beauftragen. okok, ich merke, ich gerate ins Offtopic-Lamentieren und höre hier auf:smile:.

Vielleicht muss man differenzierter schauen, wer da reinspielt
in diese Statistik? Das würde ich mal konkret interessieren,
gibt es da irgendwoe detailierte Zahlen?

Du meinst Zahlen, die erfassen, wie „autoritär“ die Erziehung
von Mädchen verglichen mit Jungen ist? Ich kann ja mal
schauen, aber die Erfassung von sowas ist IMO schwierig.

Nein, ich meinte die Zahlen zur Ausgangsfrage. Die Sache mit der geschlechtsspezifischn Erziehung hatte ich mal als Ergebnisse einer Studie in irgendeinem Pädagogikseminar gehört. Das ist aber schon sehr lange her und parat habe ich die Quelle nicht mehr. Mädchen wurden aber öfter zur Ruhe gerufen als Jungs mit vergleichbaren Verhalten. Das betraf Eltern, Familie und Kindergarten.

Hier profitieren die
Mädchen in der Bildung, weil das eines der wenigen
gesellschaftlichen Räume ist, in der sie ungestraft agieren
können.

Und weil sie natürlich stark auf Disziplin und Anpassung
getrimmt werden, im Gegensatz zu den türkischen Jungs, die
kleine Paschas sind und sich von einer Frau nichts sagen
lassen. Da wird sowieso von Seiten des Staates/der Schule zu
wenig durchgegriffen, zum Schaden von allen.

Sehe ich genauso.

Was das für Konflikte in den Familien und Ehen git,
will ich mir gar nicht ausmalen…

Ich mir auch nicht. Wenn eine Frau eine deutsche Schule,
vielleicht sogar bis zum Abitur, durchläuft und dann immer
noch so blöd ist einen traditionsbewussten, extremistischen
Türken/Araber/Moslem/
Christen/Juden zu heiraten ist an allem was kommt selber
Schuld - wobei, um das klarzustellen und entgegen landläufiger
Meinung, es keine Grenze der Dummheit gibt, die von der
Polizei nicht erlaubt ist. Und so eine Grenze sollte es auch
nicht geben.

Keine schöne Aussichten für die Mädels. Hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie die Eltern drauf sind. Ich weiß nicht, was diese Frauen nach dem Abi machen. Eine Bekannte von mir ist Türkin und ist auch die einzige Türkin, die ich kenne, die Akademikerin ist und something like sex and the city-Charme austrahlt:smile:. Sie ist überhaupt die einzige Türkin, die ich kenne. Obwohl es so viele Türken in Deutschland gibt (im Vergleich zu Iranern, Italienern, Portugiesen oder so), habe ich an der Uni und auch im jetzigen normalen Beufsleben zwar immer wieder „Ausländer“ kennen gelernt. Aber nie Türken. Wenn ich böse wäre, würde ich vermuten, die schneiden alle das Dönerfleisch vom Drehgrill und machen Kinder:wink:…Gibt’s da Studien zu? Oder weisst du mehr über das Schicksal kluger Türkinnen unter dem Kopftuch?:smile:

grüßle,

barbara

Hallo Jürgen,

Die Frage ist jetzt nur für mich: Wie gehen wir damit um? Ich
weiß es nicht. Vielleicht sollten wir tatsächlich die Kinder
bewußt viel(!) früher zum Teil aus den Händen der
überforderten Eltern nehmen, koste es, was es wolle
(Kindergartenpflicht…), anstatt auf das absolute
Selbstbestimmungrecht der Eltern zu setzen, das häufig vor dem
Fernseher endet…

damit werden berufene Geister sich nicht einigen können. Auf der einen Seite ist es dem Kind als Individuum gut ein persönliches Nest zu haben, oder die Chancengleichheit unter unseren Kindern verbessert sich, wenn mit einheitlichen Erziehungsvorgaben Kinder groß werden.
Gerade hatte ich ein Gespräch mit unserer Nachbarin, die Englischlehrerin einer Realschule ist. Sie beklagte das ziemlich verbreitete Desinteresse der Eltern an der Schule im Allgemeinen und an Lehrerarbeit im Besonderen. Das ist ein Symptom unserer Zeit. Ich könnte mir gut vorstellen, dass nicht wenige Eltern Ganztagesbetreuung ihrer Kinder gerne der Schule überlassen, oft aus nicht gerade uneigennützigem Grund.

viele Grüße
claren

Tendenzen nicht Allgemeinplätze
Hallo barbara,

Jungs sind so, Mädchen sind so…Weder parlieren alle Mädchen
perfekt diverse Sprachen, noch können alle Jungs exzellente
logische Schlüsse ziehen und damit in Mathematik brillieren.

das Problem, das Heinrich in seinem Posting anschnitt, ist mir nicht neu gewesen. Sprich, um „Allgemeinplätze“ wird man nicht herumkommen, wobei die dazugehörigen Statistiken nicht nur wichtig sondern auch hilfreich wären sich damit ernsthaft zu beschäftigen.
Von Mädchen-supergut-in-Sprachen und Jungens-Einsteins-Jünger ist nicht die Rede. Es geht um unterschiedliche Begabungen und Schwächen. Im individuellen Fall sind jeweilige Eltern und Lehrer zuständig. Gesamtgesellschaftlich gesehen kommen zuständige Behörden und Institutionen nicht herum sich mit generellen Gegebenheiten zu beschäftigen, nämlich wie wird unterrichtet und wie ist das Ergebnis. Dass Zuständige erst durch die PISA-Studie in Bewegung kamen, finde ich beschämend.

Das wäre ja ziemlich gut, wenn es so wäre. Der Großteil beider
Geschlechter tut sich heute schwer mit der Schule und dem
Lernen.

Die Notendurchschnitte sprechen eine Sprache für sich, und sagen heute nichts darüber aussagen, in wie weit vermittelter Stoff verstanden wurde. Manchmal wird ein Stoff vermittelt um daraufhin einen anderen abzufragen. Dann wird Stoff mit großen Zeitabständen vermittelt (Lehrer krank, Ferien, Lehrer wieder krank) und die Prüfung fällt verhältnismäßig schwer aber allgemeinen Anforderungen entsprechend aus.
Wie will man feststellen, ob sich Schüler mit dem Lernen schwerer tun als früher?

Ich will gar nicht bestreiten, dass Mädchen
tendenziell eher mit Sprache gut zurecht kommen und Jungs eher
mit Mathe. Aber das ist wirklich nur eine tendenzielle Sache
und keine Schablone.

Die Bemühung von Schablonen zur Ursachenfestzustellung ist bestimmt der verkehrte Weg, das sehe ich auch so. Aber bei einem Problem, das geschlechtsspezifisch ist, kommt man um die Sichtweise für Tendenzen nicht herum.

Bei entsprechender Bildungsarbeit lässt
sich da ne Menge aus der Begabung machen und die anderen
Eigenschaften fördern. Darauf ist unsere Schule aber nicht
ausgerichtet.

Dafür werden exotische Nachmittagskurse angeboten, mit denen sich die Schulen profilieren können. Soll die Schule lieber die wichtigeren Begabungen oder noch besser die Nichtbegabungen fördern.

Ich glaube im übrigen noch nichtmal, das Jungs unbedingt immer
die aufmüpfigeren sind:smile:. Wenn sie es sind, wird es ihnen
eher verziehen als Mädchen, was übrigens auch in der Erziehung
der Fall ist und solche Verhaltensweisen noch verstärkt.

Folgende Geschichte von besagter Realschullehrerin hat mich beeindruckt. In Vertretungsstunden macht sie mit ihren Schülern Denksportaufgaben, die meistens in 6er Teams gelöst werden sollen. Es gewinnen immer die Mädchen, die in Teamarbeit Lösungswege ausprobieren. Jungens sind so sehr mit der Hackordnung beschäftigt, wer unter ihnen die Lösung herausfindet. Da wird auch viel Blödsinn nebenbei gemacht. Da schreit es in mir: Handlungsbedarf!

viele Grüße
claren

Handlungsbedarf?
Hallo Claren,

Es gewinnen immer die Mädchen, die in
Teamarbeit Lösungswege ausprobieren. Jungens sind so sehr mit
der Hackordnung beschäftigt, wer unter ihnen die Lösung
herausfindet. Da wird auch viel Blödsinn nebenbei gemacht. Da
schreit es in mir: Handlungsbedarf!

Das liegt nur daran, dass es eben in der Schule keine Hierarchie unter den Schülern gibt geben darf?). Einen Handlungsbedarf sehe ich da nicht, denn in der „Realität“ sind die meisten Dinge hierarisch gegliedert, damit kommen Jungs dann wieder zurecht. Insofern wird hier eine künstliche Benachteiligung männlicher Verhaltensmuster geschaffen, die nicht als Legitimation für Umerziehungsmaßnahmen zu bewerten ist.

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar,

darf ich nochmal:wink:…

Hallo Claren,

Es gewinnen immer die Mädchen, die in
Teamarbeit Lösungswege ausprobieren. Jungens sind so sehr mit
der Hackordnung beschäftigt, wer unter ihnen die Lösung
herausfindet. Da wird auch viel Blödsinn nebenbei gemacht. Da
schreit es in mir: Handlungsbedarf!

Das liegt nur daran, dass es eben in der Schule keine
Hierarchie unter den Schülern gibt geben darf?). Einen
Handlungsbedarf sehe ich da nicht, denn in der „Realität“ sind
die meisten Dinge hierarisch gegliedert, damit kommen Jungs
dann wieder zurecht. Insofern wird hier eine künstliche
Benachteiligung männlicher Verhaltensmuster geschaffen, die
nicht als Legitimation für Umerziehungsmaßnahmen zu bewerten
ist.

Nachdem Teamorientierung und Kommunikationsfähigkeit aber heute überlebensnotwendig in der Wirtschaft geworden sind und man einem 11-jährigen Jungen ja nicht alle Chancen verbauen will, wäre es doch gut, wenn man sie so früh und sanft wie möglich mit anderen Verhaltensweisen vertraut machen könnte. Und vor allem zeigt, dass andere Verhaltensweisen oft effizienter sind und bessere Ergebnisse bringen. Das heißt ja nicht, dass man auf spielerische Weise Wettbewerb u.ä. auch miteinbaut in Lernsezenarien.

grüßle,

barbara

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linktipp
zufällig habe ich Seite gefunden, die gerade zu diesem Thema paßt:
http://www.zeit.de/2004/22/C-Hendricks-Interview1

viele Grüße
claren

Hallo,

ich persönlich kann nur berichten, dass ich einen fast 11jährigen superschlauen Jungen als Sohn habe, der sowohl in den naturwissenschaftlichen Fächern, wie auch in den musischen und auch in Deutsch, sehr gute Noten nach Hause bringt. Und er ist absolut kein Streber, sondern ziemlich faul.

Und im Hort, wo ich manchmal arbeite, hält es sich die Waage.
Meist schlafen die Mädchen bei ihren Hausaufgaben ein und die Jungs lassen sich dauern ablenken, so dass bei beide Geschlechter gleich ewig lange brauchen.

Das ist zumindest meine Erfahrung.

Gruß von Sulamith

PS: ich denke, es hat sich in dieser Hinsicht heutzutage nicht viel zu früher geändert. Nur dass es heute eben immer Studien über allmöglichen „Kram“ gibt.