Schmerzlich vermisst: Schwarzer Friese

Lieb ExpertInnen,

den Schwarzen Friesen gibt es nicht mehr, er wurde abgelöst von einer Mischung („nicht so hart wie der Schwarze Friese“), die vielleicht für Kindergeburtstage langt, aber nicht für meinereinen. Falls jemand einen würdigen Nachfolger gefunden hat, bitte melden.

Dank & Gruß
Ralf

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Hallo
wir sind seit Monaten auf der Suche, aber nichts Passendes bisher gefunden.
Gruss
Czauderna

und?
Schon mal die Firma angeschrieben?
Da dann erst mal nach Restposten fragen … und den Wunsch äußern, dass der Tee ein Alleinstellungsmerkmal hat - also man schon bereit wäre, etwas mehr als nur ein Packung zu nehmen bzw. auch einen kleinen Aufschlag verschmerzen würde…

LG
Ce

Hallo,
ja, habe ich gemacht - die Firma hat sinngemäß geantwortet, dass man die Produktpalette neu aufstellen würde, dabei müsste man auch sich an den Kunden orientieren und für die wäre der „Schwarze Friese“ nicht so der Renner - offenbar gehören @Drambeltier und ich zu denen, an denen man sich nicht mehr orientieren möchte - das ist eben so.
Ich habe mal meine Buhhaltung befragt und dabei ist herausgekommen, dass wir jedes Jahr für ca.
100,00 € „schwarzen Friesen“ gekauft haben.
Gruss
Czauderna

Was Konkretes kann ich dir da nichts nennen. Indirekt gehen aus dem von dir geposten Link Ansätze für die Suche hervor:

  • Sollten bei den Schwester-Gesellschaften irgendwelche neuen schwarze Tees auftauchen, könnte eine Wiederverwendung der Rezeptur dahinter stecken.
  • dort steht, dass sie viel für Handelsmarken abfüllen. Die Rezeptur könnte also auch in der Form von Eigenmarken wieder auftauchen.
  • ich persönlich würde aber eher in einen „richtigen“ Teeladen gehen (oder Bioladen mit entsprechender Abteilung).

Na hoffentlich gibt’s den dann in der Spitztüte, wenn schon klassisch.

Hallo,
wir haben einen gefunden in einem Markt auf Spiekeroog - in der Spitztüte (Leuchtturm) und schwarz.
Er kommt an den „schwarzen Friesen“ nicht ganz ran, eben Geschmacksache, wie so oft im Leben.
Gruss
Czauderna

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Moin Ralf,

das klingt, als ob Du „Herrentee“ bevorzugest.

Als Darjeeling-Trinkerin habe ich davon keine Ahnung und ich fürchte, Du wirst Dich durch die Tee-Shops der Republik „durchkaufen“ müssen, um fündig zu werden.
Hier ein Vorschlag:
https://www.edeltee.de/assam-malty-second-flush-gfbop.html
Weit weg von der Küste, dafür in Deiner Nähe. :wink:

Gruß

edit: goggel-suche mit „Herrentee“ liefert noch weitere Shops.

ist bei Tee nicht ganz unproblematisch. Etwa zwei, spätestens drei Jahre nach der Ernte kann man ihn den Hasen geben.

es hätte mich ja gewundert, wenn keine Grätsche gekommen wäre. Danke dafür!

Tja… da der verlinkte Beitrag kein Jahr alt ist und ich dank des Vorratsdenken meines Vaters noch drei 500gr Dosen gut 40 Jahre alten Ceylon-Tee im Keller stehen habe, den ich wohl wieder demnächst mir (sicher gänzlich falsch und unprofessionell) in meiner Teekanne zubereiten werde, dennoch ob der Aromenvielfalt und des angenehm würzig-herben Geschmacks auch von meinen Nachbarn gern gelobt wird, gehe ich davon aus, dass der UP nicht erst in einem Jahr meine ursprüngliche Idee aufgreifen wird. Ferner setze ich voraus, dass OnnO Behrends ein klein wenig Erfahrung hat, wie man Tee nicht lagern sollte…

Aber: ist wie jedes Lebensmittel - manche haben Sommelier-Geschmacksnerven, die dann den Jahrgang des raffinierten Rübenzuckers rausschmecken…

ist bei Tee nicht ganz unproblematisch. Etwa zwei, spätestens drei Jahre nach der Ernte kann man ihn den Hasen geben.

Jo, und als kommerzieller Tee-Vermarkter hat er ganz bestimmt nicht den Assam vom letzten Jahr auf Lager - der wäre viel zu teuer.

Und nein, das hat nichts mit Sommelier-Geschmacksnerven oder irgendeinem Scheiß zu tun.

Freilich ist Ostfriesen-Tee für sich gesehen kein besonders feiner, sonder schlicht ein besonders brutaler Tee, der das scheußliche Wasser, das man in Ostfriesland zu Zeiten ausschließlich dafür zur Verfügung hatte, irgendwie auch abkonnte.

Trotzdem: Nach drei Jahren ist auch der heftigste Assam schlicht und einfach nur noch fade. D.h. genau das, was den Schwarzen Friesen auszeichnete, fehlt ihm dann - er hat keinen Wumms mehr.

Nahe kommt dem Schwarzen Friesen übrigens die Ostfriesen-Mischung von Claus Kröger, die mit 3,50 € / 100 g durchaus im Bereich sehr bürgerlicher Preise liegt.

Für 4,10 € / 100 g bekommt man bereits den Assam Second Flush von der Teekampagne. Geht voll in die Rübe, ey!

Grüße

MM

Naja, „Ostfriesentee“ sagt eigentlich alles. Die Konzept der Teefirma mit dem reinen Assam klingt, als würde man versuchen, das Produkt etwas massentauglicher zu machen, so wie man Chicoree ohne Bitterkeit züchtet. Aber echter Ostfriesentee ist hat schwarz und kräftig.

Darjeeling ist das genau Gegenteil davon. :slight_smile:

Grüße,
Max

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Ich schätze, da geht es vor allem um Optimierung beim Einkauf: Ceylon BOP bekommt man nachgeschmissen, und der leider noch viel zu wenig entdeckte Tee aus Ruanda ist halt alleine schon deswegen billig, weil er aus Afrika kommt.

Schöne Grüße

MM

Auch möglich, da kenne ich mich nicht so aus. Die Beschreibung in der Pressemitteilung klang halt ganz so wie vieles in den vergangenen Jahrzehnten, wo man einem markanten Produkt die kanten abgeschliffen hat und es nur noch mar war …

Grüße,
Max

Ja, in der Tat - aber ich bin sicher: Auch wenn die Dinge in seltsamer Einigkeit in ein und dieselbe Richtung zu marschieren scheinen - zum Einschläfern ist es noch zu früh! :wink:

Hmm hier sind ja doch einige Friesen, wollen wir da wirklich über Tee debattieren? Die hundertjährige Nacht?
Klar kann man Tee noch nach Jahren zubereiten, wie Kaffeepulver im alten Bauernhaus.
Ist dann halt bisschen ausgeraucht, aber fährt noch immer.
Notfalls nen Schuß Rum dazu, natürlich nur für die Farbe.

Oder nen Tropfen Bergamotte-Öl duck

Aber gar kein Vergleich mit Dingen, die gut altern.

A propos Bauernhaus: Zum Abschluss meiner Lehre bekam ich 1981 etwas kredenzt, was ich mutmaßlich nicht vergessen werde - Ende 1944 war in Tettnang auf dem Bahnhof der Stichbahn von Meckenbeuren im bereits spürbaren Weltuntergangs-Chaos ein Waggon voll mit italiänischen Beutefeigen angekommen, die unterwegs angefangen hatten zu gären. Der Bahnhofsvorsteher von Tettnang war in großer Not, weil er Angst hatte, wegen Wehrkraftzersetzung an die Wand gestellt zu werden, wenn er den kriegswichtigen Waggon nicht ruckzuck wieder leer und sauber zur weiteren Verwendung stellen würde. Der damals noch recht junge Vater meines Lehrherrn witterte seine Chance und sagte dem Eisenbahner zu, dass er den Waggon innerhalb eines Tages sauber und leer zur Verfügung stellen würde, wenn er mit dessen Inhalt machen dürfte, was er wollte. Spannte an und fuhr mit ein paar großen Maischefässern und seinen beiden kriegsgefangenen Russen mit drei Brückenwagen nach Tettnang, sie schaufelten den ganzen Schmadder in die Maischefässer, kehrten und spülten den Waggon hernach sauber aus. Dann ließ Vatter S. die Feigenmaische zu Ende gären und brannte eiinen Schnaps daraus. Nach knapp vierzig Jahren auf dem Holzfass hatte dieser zwar nicht mehr endlos viele Promille, aber es war eine pure Engelsmusik daraus geworden.

Das kann einem Assam nicht passieren.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

eigentlich wie überall: Der Apfel darf nicht mehr nach Apfel schmecken, der Käse nicht nach Käse, der Fisch nicht nach Fisch und nun auch noch der Tee… Ein Trauerspiel, Hauptsache, die Kinder mögen den EInheitsmampf.

Gruß
Ralf

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Fast dachte ich, jetzt kommt " die haben eine Feigenparty veranstaltet und waren alle hackedicht."
Feigen lassen sich ja wunderbar zu einem Brand verarbeiten, und dann noch 40 Jahre im Holzfass (Barrique?) , hmmm.

Aber ob man fermentierte Teeblätter vergären könnte und einen Teebrandy draus destillieren?
Müsste man wohl viel Zucker dazugeben :thinking:
(Oder Honich …)

Ich glaube da solltest Du eher mal deine Interpretation betrachten. Es fallen dir liebgewonnene Varianten weg, das „andere“ sind aber nicht zwingend „verfälschte“ Produkte.

Kleines Beispiel: Japan ist IMHO das Land, welches das Teetrinken am meisten in ihre Kultur integriert hat. Einen Tee, wie Du ihn hier suchst, dürfte bei vielen Japanern als irgendwas zwischen minderwertig und misslungen gelten.