Der Artikel drehte sich um „man kann alles ohne großen Aufwand selber machen“ und weniger um „wie man gesund essen lernt - ein Vortrag in drei Akten“. Wobei ich mich jetzt schon frage, was an einem Hefeteig mit Tomaten, Schinken, Champignons, Paprika sowie etwas Emmentaler und Mozzarella („Pizza“), Biofleisch mit Tomaten, Honig und Gewürzen („Rippchen“), Hefeteig mit ein paar Millilitern Öl sowie Eis, das hier sowieso im Sommer nahezu jeden Tag gegessen wird, so speziell ungesund sein soll.
Je länger ich darüber nachtenke, komme ich dem Ergebnis, dass Deine Reaktion auf meinen Text eine völlig dämliche und überflüssige Provokation darstellt. Uns ungesunde Ernährung vorzuwerfen, ist mit ziemlicher Sicherheit das dämlichste, was ich diese Woche gehört bzw. gelesen habe.
Du könntest hier jede Menge gute Tipps bekommen. Allerdings kannst du ja mal selbst nachlesen, was du so geschrieben hast. Da schließt sich Vieles tatsächlich aus. Deine Anfrage ist extrem einschränkend. Da ging es auch um den Punkt, dass du bspw. nicht einkaufen willst / wolltest.
Du hast nun diese Sachen von Purora angesprochen. Da komme ich nicht aus dem Kopfschütteln raus. 82 g Porridge für 6-7€! Das macht einen Kilopreis von 70-80€! 6-7€, dann hast du gerade Mal EINE Mahlzeit. Ein solides, aber ein Frühstück.
Zum Vergleich: Ich zahle für 1 Kilo Biohaferflocken 2 / 2,50 €. Bastelt man sich das selbst zusammen und kauft die Grundzutaten, kommt man drastisch billiger weg. Etwa ein Zehntel. Und man kann sich die Zutaten zusammenwerfen, wie man sie braucht. Das „kostet“ keine 30 Sekunden Mehraufwand. Dafür muss man sich nur ein Mal anschauen, wie man einen Porridge macht.
Dann war der Hinweis auf den Kochkurs ernst, aber nicht böse gemeint. Schau dich mal um, ob so etwas angeboten wird. Gibt es auch speziell für die schnelle Küche. Dann machst du ein Mal so einen Kurs und hast die Basics. Volkshochschule wo auch immer.
Wie hoch isseer denn? Ist Dir übrigens aufgefallen, dass wir hier vom Grillen reden? Wir haben tatsächlich gestern und auch heute dabei Bier getrunken.
Aber vielleicht hast Du es einfach nur überlesen:
Ja, OK, wenn man dem Brot beim Backen und der Küchenmaschine beim Kneten zuschaut und zwischendurch nichts anderes macht, dann wird’s vielleicht aufwendig.
Mal abgesehen davon, dass wir heute und gestern neben dem Eigenverbrauch immer noch gut 1 KWh PV-Strom eingespeist haben, ist es nunmal so, dass die TK-Pizza gestern nicht geplant war, sondern von den Kindern spontan gewünscht wurde. Oder hast Du wieder etwas nicht richtig gelesen? Naja, egal. Komikern wie Dir kann man es eh nicht recht machen. Ich nehme an, dass Du auch Dein Klo nur einmal am Tag abziehst, weil das ja ökologischer ist, als das nach jeder Toilettenbenutzung zu tun.
Ja, ich weiß. Dazu stellte ich ein paar Fragen, um treffender antworten zu können, auf die ich keine Antwort erhielt. Und dann haben irgendwelche Leute angefangen, anderen Leuten zu erzählen, dass man ja niemals jeden Tag kochen kann und das viel zu aufwendig ist und man ohne Sport leben muss, wenn man frisch kochen will usw. usf.
So kam es dann zu den 77 bisherigen Artikeln und der, den Du hier unnötigerweise kritisierst, drehte sich darum, dass es viel weniger Aufwand ist, Dinge selbst herzustellen, als das landläufig gemein ist und man sich so zusätzlich noch den Verzehr von viel Zeug spart, das nur in Produkten ist, damit sie haltbar genug sind, die Lieferkette und Lagerzeit im Supermarkt zu überstehen.
Glaubst Du ernsthaft, wir essen das ganze Eis an einem Tag auf oder was? In die Portion Eis kommen 200 ml Sahne, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe. Daraus werden wenigstens 20 Kugeln. Mal abgesehen davon, dass sich die Kinder im Zweifel sowieso drei-, viermal die Woche noch eine Kugel bei unserer Eisdiele bzw. dem Eiswagen holen und das ist auch völlig in Ordnung. Das große Kind treibt an sechs Tagen die Woche so um die 20 Stunden Sport und ist mitten in der Pubertät. Eine Kugel Eis mehr oder weniger spielt bei den Portionen, die die hier derzeit verdrückt, nicht mal ansatzweise eine Rolle.
Warum sollte ich die erwähnen? Wenn ich mit Freunden grille, bleibt es bei Fleisch, Brot und Bier - um es verkürzt darzustellen. Das machen wir so in etwa zweimal im Jahr. Ich halte das für vertretbar.
Mir ist auch nicht ganz klar, wieso nun Du auch noch auf den Gedanken kommst, wir würden uns ungesund ernähren. Wie gesagt:
Falls es Dich beruhigt: ich bin mit einem BMI von knapp 23 der mit ganz großem Abstand fetteste im Haus.
Ganz anders als der Schrott, denn Du hier gerade in die Tasten gekloppt hast.
Ja, ich bemühe mich immer wieder, diesen liebreizenden Tonfall, den Du Dir zu eigen gemacht hast, zu kopieren, aber es will mir ums Verrecken nicht gelingen.
Na, dann ist doch gut, dass wir das geklärt haben. Du wirst sicherlich viel bessere Methoden gefunden haben, den Bedarf an Kohlenhydraten und Fetten zu decken. Mit Feenstaub und Gurkenschalen wahrscheinlich.
Mal noch ne Frage: glaubst Du ernsthaft, dass das anschließend alles weg ist? Chili- und Knoblauchöl, Barbecuesauce, Kräuterbutter, Brot, Erdbeermarmelade, drei Sorten Eis, Butter - alles nur für einen Tag? Wie kommt man auf den Gedanken?
Die Barbecuesauce hält und reicht wenigstens sechs Wochen, das Chili-Öl für Monate, das Knoblauchöl meist einen Monat, die Erdbeermarmelade für ein Jahr und das Eis für eine Saison. Übergebliebenes Brot wird weiterverarbeitet, eingefroren oder an Rehe verfüttert.
Der Essenplan bis nächsten Donnerstag steht so grob. Nichts davon wird mehr Zeit in Anspruch nehmen als 20 Minuten - echte Arbeitszeit. Kochen, backen und braten kann das Zeug alleine. Schnitzel (vom Steigerwälder Schwärzele von der Weide des Nachbarn meiner Schwägerin) mit Bratkartoffeln (Reste), Nudeln mit Pesto (selbstgemacht; 10 Minuten, reicht für 5-10 Mahlzeiten), Pizzapfannkuchen, Kartoffelsuppe, Burger (ja: auch mit Tomate, Gurke und Salat; Brötchen selbstgemacht) und Paella.
Na los, Du Held, erzähl mir mal, was daran alles falsch ist.
Ach so: was Du auch noch nicht ganz sortiert zu haben scheinst: eine Portion ist bei uns nicht zwingend so groß wie in Udo’'s Schnitzelparadies oder anderen hochklassig-kulinarischen Etablissements. Tatsächlich können wir sogar aufhören, zu essen, wenn der Topf noch halbvoll oder der Teller noch nicht ganz leer ist. Das, was dann übrig bleibt, verwenden wir in anderer Form weiter/wieder bzw. essen davon noch ein zweites Mal. Nennt man Mealprep oder so. Ist voll cool und modern, wie ich neulich gelernt habe.
Es geht doch um einen Teller voll leckere Konjak-Nudeln mit Goji-Polonäse, Dinkelkleie-Dünstlingen und einem Tupfer Mandelsahne obendrauf. Schmeckt zwar nach nichts bzw. eher elend, macht auch eher weniger satt, aber ist voll im Trend. Mit der Vegan-auf-Zack-Bringbox kann man außerdem jetzt gerade mindestens fünfzehn Prozent sparen!
Von den Follauern, die man damit kriegt, gar nicht zu reden! Aber das soll ich ja auch nicht.
Die hat mal einer hier erwähnt, der seine „Ernährungsumstellung“ so gestaltet, dass er das bisherige Schnitzel mit Nudeln, Soße aus dem Eimer und Leipziger Allerlei aus der Dose durch ein Sojateil „light“ mit Konjak-Nudeln, Soße aus dem Eimer und Leipziger Allerlei aus der Dose ersetzt.
Ich habe sie dann neugierhalber mal probiert - sie funktionieren so ähnlich wie ostasiatische Glasnudeln: Leisten nur haptisch einen Beitrag zum Gesamtwerk; zusammen mit eher stark akzentuierten Aromen aus fernöstlichen Küchen gar nicht mal so unsympathisch, aber als Platzhalter in deutschen Gerichten mit Nudeln oder italienischen mit Pasta schlicht ungenießbar.
Die fällt zum Grillen ausschließlich Fleisch ein? Und außer Knoblauchbrot keine andere Beilage? Das ist nicht nur zum Thema „gesund“ eine interessante Einstellung, sondern sogar kulinarisch gesehen ein Trauerspiel.
Abgesehen davon, dass an weniger Fleisch und Fisch und mehr Gemüse, vegetarischem oder veganem Essen nun gar nichts einzuwenden ist. Und abgesehen davon, dass die Idee, dass das alles fad ist und sein muss nicht gegen vegetarisches Essen, dafür aber umso mehr gegen dich spricht.
Wesentlich amüsanter finde ich den ideologischen Furor, den ihr beide hier flammend darniederprasseln lasst, nur weil ich geschrieben habe, dass ein ausschließlich aus Fleisch, Öl und Brot bestehendes Grillmenü nur aus Fleisch, Öl und Brot besteht.
Lustig, dann in die Ecke irgendwelcher Follower gesteckt zu werden, über die ich mich in bestimmten Aspekten sogar hier schon geäußert habe, wenig positiv. Im Grunde sogar hier im Thread.
Lustig im Zusammenhang mit Grillen gegenüber jemandem, der auch schon mal Wurst selbst stopft, wenn der Rappel rappelt. Aber manche alte weiße Männer benehmen sich halt wirklich so. Was blöderweise die Kritik an der inflationären Verwendung des Begriffs immer so schwierig macht.
Man nehme eine Dose Chili con Carne (gibts auch ohne Fleisch, also Chili sin Carne), koche eine Portion Nudeln dazu und schwupps! hat man für Mittag und Abend genug zu futtern.
Und dass es an dem Tag auch noch etwas anders zu essen gibt bzw. gab und an anderen Tagen nicht gegrillt wird, kam Dir nicht in den Sinn? Ich lud im übrigen nicht zu einer Kritik an meinen gestrigen Ernährungsgewohnheiten ein, sondern wollte - wie ich schon mehrfach schrieb - darauf hinweisen, dass man eigentlich alles selber machen kann und dass das mit ein wenig Übung, Interesse und Organisation auch nicht dazu führt, dass man seine komplette Freizeit in der Küche verbringt.
Industrie und Handel verwenden viel Geld darauf, den Leuten zu suggerieren, dass sie schneller und mindestens genauso gut essen können, wenn sie auf Tüten-, Dosen- und TK-Essen zurückgreifen. Dabei verschweigen sie, dass a) sich damit ganz wunderbar Geld verdienen lässt und vor allem sehr viel mehr Geld verdienen lässt als mit frischen, selbstgemachten Mahlzeiten und b) sich damit Ernährungsgewohnheiten einschleifen, die sich nur schwer abstellen lassen. Dazu gehört auch, aber nicht nur, dass sich die Leute an den typischen Geschmack von Fertigprodukten und vor allem an zu viel Salz gewöhnen.
Wenn sich jemand frisch, gesünder und vegetarisch oder vegan ernähren will, sollte man ihm nicht den Weg in die Fertiggerichtabteilung zeigen, sondern z.B. in den Buchhandel oder zu einer vernünftigen, redaktionell betreuten Rezeptsammlung im Internet (und eben nicht zu chefkoch.de), wo man erst einmal Ideen sammeln und sich Informationen zum Kochen und zur Ernährung besorgen kann, damit sich überhaupt erst einmal ein Gefühl dafür einstellt, was man alles in kurzer Zeit mit wenig Zutaten an Gerichten produzieren kann, die zudem auch noch gut und eben nicht immer gleich schmecken.
Darüber hinaus ist das auch eine Kostenfrage. Der ganze Maggi- und Knorr-Fix-Mist kostet gerne mal zwischen 20 und 30 Euro je Kilo und dafür bekommt man dann in einem Beutel 30-50 Gramm Pulver und Krümel, die i.W. aus Salz, Zwiebel-, Tomaten-, Sellerie- und/oder Paprikapulver, Stärke und zu einem geringen Anteil an Kräutern usw. bestehen.
Für die kompletten Fertiggerichte gilt im Grund das gleiche. Für 10-20 Euro das Kilo bekommt man 40-50% Reis, Nudeln, Klöße und Kartoffeln, 10-20% der eigentlich beworbenen Zutat (also Hähnchen, Gehaktes usw., Wasser und dann wieder Salz, Zwiebel-, Tomaten-, Sellerie- und/oder Paprikapulver und Stärke.
Die suggerierte Zeitersparnis ist hingegen überschaubar. Natürlich brauchen manche Gerichte etwas länger, aber eben nicht Zubereitungszeit, sondern Back- und Kochzeit. In der Zeit, in der Eintopf vor sich hin köchelt oder das Brot backt oder der Braten schmort, hat man mit der Sache nichts zu tun.