Moin Tai,
Das Problem ist, daß die Zeit erst mit dem Urknall as
enstanden angesehen werden kann. Begriffe wie „davor“ ergeben
in Bezug auf den Urknall keinerlei Sinn, da das Universum, was
Wissenschaft beschreiben kann, erst mit dem Urknall entstanden
ist. Der Rest ist Philosophie oder Religion.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Zu sagen: „Es gab einen
Knall und dann war alles da“ ist genauso wie „Gott sprach und
dann war alles da“.
Stimmt. Beim Urknall ist das Ende (oder der Anfang) der Wissenschaft. Aber es gibt kein „davor“, da die Zeit erst mit dem Urknall entstanden ist. Wissenschaft ist eine möglichst (mathematisch) korrekte Beschreibung der Realität, die selbstkonsistent erfolgen sollte. Eine gute Theorie macht Vorhersagen, die meßbar sind. Die Standardkosmologie mit dem Urknall als Anfang des Universums ist da relativ gut, auch wenn es noch viele Dinge gibt, die erklärt werden wollen (Pioneer-Anomalie, gibt’s "dunkle Materie + Energie und wenn ja, was sind die, gibt’s eine kosmologische Konstante…)
Wenn etwas besseres auftaucht, das das auch alles leistet, meinetwegen auch ohne Urknall - wunderbar. Aber z.Z. gibt’s sowas nicht. Und Steady-State ist es beobachtetermaßen garantiert nicht.
Vorgangs ist (der Zeit benötigt). Mag sein, daß es ständig
überall im Universum „kleine“ Materieexplosionen wie unseren
BB gibt, aber dann wäre es eher ein (relativ unbedeutender)
Little-Bang (LB), wie Torsten ja auch schon schrieb. Menschen
Es mag vieles sein. Aber Wissenschaft orientiert sich an Beobachtung. Leider werden auch keine „little bangs“ beobachtet.
halten offenbar gerne ihren Horizont so eng wie möglich und
erweitern ihn nur „zwangsweise“, wenn bessere
Beobachtungsmittel sie dazu zwingen
Das ist Wissenschaft. Im Zweifel gilt nämlich die Annahme, daß die Natur so einfach wie möglich ist (occams razor), wenn zwei konkurrierende Erklärungen existieren. Sonst ist der Rest nämlich auch Religion und ich kann behaupten, mein Radiergummi fällt auf den Boden, weil ein metasphysisches Wesen, genannt Schlurf, es packt und auf den Boden transportiert. Wenn man eine neue These hat, so kann man die nur zu einer ernstzunehmenden Theorie ausbauen, wenn
- man meßbare(!) Vorhersagen macht, die auch bestätigt werden (sprich erlauben etwas neues zu entdecken / messen / beobachten)
- man alle bisherigen Beobachtungen selbstkonsistent erklären kann.
Diese beiden Bedingungen werden gerne von vielen selbsternannten Kosmologen, Einsteinkritikern, etc. vergessen und der etablierten Wissenschaft dann Engstirnigkeit, Dummheit, was-weiß-ich unterstellt oder Verschwörungstheorien aufgestellt. Sprich ohne konkrete Hinweise, daß eine Idee einen weiterbringt, kann ich verstehen, wenn man sich sagt, daß es sinnvollere Beschäftigungen gibt als Crackpots zu widerlegen.
Beste Grüße,
Ingo