Schreiben lernen, was ist besser ? Grundschulwahl

Hallo,

unser Sohn geht nächstes Jahr zur Schule, und da stellt sich das Problem der Schulwahl.

Und zwar gibt es hier in unserer Stadt in den Grundschulen diverse Schreiblehrmethoden. Heißt:
Ein Teil der Schüler lernt nach dem klassischen Prinzip, ein Buchstabe nacheinander, in klassischer Schreibschrift, mit Schreibübungen der einzelnen Buchstaben,
Ein Teil der Schüler lernt das anders: sie schreiben in Druckbuchstaben, lernen alle Buchstaben sofort und schreiben nach Gefühl und ohne Rechtschreibung , also zb faratt statt Fahrrad. Das soll man als Eltern auch nicht korrigieren, Schreibschrift und Rechtschreibung werden erst später gelernt. Dieses system wird auch an der Grundschule in unserer Nähe genutzt.

Hm, viele Eltern finden das ganz furchtbar, das wäre doppeltes Lernen, und zudem hätten die Kinder dann später enorme Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

Mich würden da mal Eure Meinungen zu interessieren, gerne auch von Fachkräften, die mir das Pro und Contra erläutern.

Lg

Brenna

Moin auch,

2 systeme und du wirst (n+k) unterschiedliche Meinungen dazu hoeren. Ich persoenlich halte es fuer ziemlichen Bloedsinn, Kinder erst etwas falsch lernen zu lassen, nur um ihnen hinterher beizubringen, wie es richtig ist. Das ist aber meinen Meinung. Andere haben sicherlich eine andere.

Ralph

Hallo,

Und zwar gibt es hier in unserer Stadt in den Grundschulen
diverse Schreiblehrmethoden. Heißt:
Ein Teil der Schüler lernt nach dem klassischen Prinzip, ein
Buchstabe nacheinander, in klassischer Schreibschrift, mit
Schreibübungen der einzelnen Buchstaben

Das gibt’s noch? Da würde ich mein Kind sofort hinschicken, wenn’s nicht schon so groß wäre…

Ein Teil der Schüler lernt das anders: sie schreiben in
Druckbuchstaben, lernen alle Buchstaben sofort und schreiben
nach Gefühl und ohne Rechtschreibung , also zb faratt statt
Fahrrad. Das soll man als Eltern auch nicht korrigieren,

Könnte ich schon mal nicht über mich bringen und sähe es auch gar nicht ein.

Hm, viele Eltern finden das ganz furchtbar, das wäre doppeltes
Lernen, und zudem hätten die Kinder dann später enorme
Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

Ich sag mal so: Was ich teilweise zu lesen bekomme, lässt mich vermuten, dass es allzu oft beim „Faratt“ bleibt.(Also nix doppelte Arbeit, sondern gar keine)
Aber, wie gesagt, bei mir/uns wäre es schon daran gescheitert, dass wir uns nicht vom Kultusministerium verordnen liessen, unseren Gören nicht zu sagen, wenn was falsch ist.

Gruß
Jo

Hallo,

meine Tochter hat relativ klassisch Buchstaben für Buchstaben gelernt (Druckschrift übrigens), hat aber selbständig schon mit wenigen Buchstaben angefangen, Worte und Sätze zu schreiben. In der hier verpönten faratt-Schreibe. Ich habe ihre Eigenkreationen nicht korrigiert, wenn sie nicht explizit darum gebeten hat. Auch von der Schule wurden wir ermuntert, den Kindern den Spaß an der neu erlernten Kunst nicht zu vermiesen.

Meine Tochter schreibt heute ganz wunderbar. Trotzdem? Oder gerade deswegen?

Liebe Grüße
Barbara

Hallo,

vielleicht nicht hilfreich, aber in einem Deutsch-Didaktik Seminar hab ich mal gelernt: 80% der Kinder lernen Schreiben und Lesen egal wie man es ihnen beibringt. Die Methodik im sprachlichen Anfangsunterricht ist also nur für 20% der Schüler wichtig :wink:

Ich glaube es kommt nicht nur auf die Methode an, sondern besonders auch wie die Lehrkraft mit den entsprechenden Methoden umgeht. ist also wohl schwer zu beantworten die Frage…

Viele Grüße
Klarjo

Genau so ist das!
Die Kinder lernen in der Grundschule das Lesen und das Schreiben trotz der überkandibelten Methodik, die da bisweilen und alle Jahre wieder anders praktiziert wird. Die Kinder merken halt bei jedem Fortschritt einen Vorteil, beim Fremdsprachenlernen nennt man das „total immersion“.

Ein bißchen weniger fein ist das mit dem Rechnen.

Hans Ode

Hallo!

Das Problem an Schule ist, dass jeder denkt, er wäre Experte, weil er selbst mal zur Schule gegangen ist…

  1. Die von dir beschriebenen zwei Methoden gibt es so schon lange nicht mehr (das ist ein ca. 20 Jahre altes, längst überholtes Klischee). Alle von Verlagen angebotenen Lese-Schreiblernwerke kombinieren ausnahmslos beide Wege!

  2. Alle Kinder schreiben am Anfang so, wie „man spricht“. So und nicht anders läuft lesen lernen ab. Das haben nur die meisten Erwachsenen vergessen. Allerdings dauert diese „Laut-Phase“ bei Kindern ganz unterschiedlich lang, manche Kinder haben sie nach den ersten Monaten in der 1. Klasse schon überwunden.

  3. Auch wenn viele Menschen glauben, die traditionelle deutsche Schule sei so toll, hat PISA das Gegenteil gezeigt: Den kompetenten Umgang mit Texten (lesen und selber verfassen) beherrschen deutsche Schüler oft nur ungenügend. Rechtschreibung ist unbestritten wichtig, aber echte Schreibkompetenz ist viel mehr als das.

  4. Ein Unterricht, der neben Rechtschreibung den Kindern beibringt, ihre Gedanken, Ideen zu verschriftlichen, Briefe zu schreiben, ist ein lebendiger Untericht, der den Kindern Spaß macht und in dem sie viel mehr lernen als in dem einseitigen „Rechtschreib-Unterricht“. Alle Lehrpläne fodern im übrigen nichts anderes.

  5. Wie Klarjo sehr richtig schrieb: Auf die einzelne Lehrkraft kommt es an, und die wirst du vermutlich dir nicht aussuchen können.

Mein Rat wäre: Die Schule nicht nach der - vermeintlichen - Lese-Schreiblehr-Methode aussuchen, sondern sich ein allgemeines Bild verschaffen: Klassenräume, Schulhof, besonderne Angebote, Grundsätze der Schule, am Tag der offenen Tür hingehen, mit Lehrern sprechen. Natürlich hört man auf den „Ruf einer Schule“, aber sei vorsichtig damit!

Dein Kind kann dennoch Glück oder Pech haben! Vielleicht suchst du dir die „Superlehrerin“ aus, die aber sich am ersten Tag das Bein bricht und dann ein Jahr lang von einer mittelmäßigen Vertretung abgelöst wird!

Gruß
Karl

unser Sohn geht nächstes Jahr zur Schule, und da stellt sich
das Problem der Schulwahl.

Und zwar gibt es hier in unserer Stadt in den Grundschulen
diverse Schreiblehrmethoden. Heißt:
Ein Teil der Schüler lernt nach dem klassischen Prinzip, ein
Buchstabe nacheinander, in klassischer Schreibschrift, mit
Schreibübungen der einzelnen Buchstaben,
Ein Teil der Schüler lernt das anders: sie schreiben in
Druckbuchstaben, lernen alle Buchstaben sofort und schreiben
nach Gefühl und ohne Rechtschreibung , also zb faratt statt
Fahrrad. Das soll man als Eltern auch nicht korrigieren,
Schreibschrift und Rechtschreibung werden erst später gelernt.
Dieses system wird auch an der Grundschule in unserer Nähe
genutzt.

Hm, viele Eltern finden das ganz furchtbar, das wäre doppeltes
Lernen, und zudem hätten die Kinder dann später enorme
Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

Mich würden da mal Eure Meinungen zu interessieren, gerne auch
von Fachkräften, die mir das Pro und Contra erläutern.

Lg

Brenna

2 systeme und du wirst (n+k) unterschiedliche Meinungen dazu
hoeren. Ich persoenlich halte es fuer ziemlichen Bloedsinn,
Kinder erst etwas falsch lernen zu lassen, nur um ihnen
hinterher beizubringen, wie es richtig ist. Das ist aber
meinen Meinung. Andere haben sicherlich eine andere.

Hallo DataEditor!

Was meinst du, wie Kinder sprechen lernen? Wenn Kinder mit ca. 1,5 Jahr sagen:
„Mama tan nich kommen!“,
meinst du, dass die Eltern dann rufen
„Stop! Sprich bitte im ganzen Satz! Verwechsle nicht t und k! Benutze Nebensätze! Nutze Pronomen und konjugiere sie richtig!“

Gruß!
Karl

2 Like

Hallo,
echt, nach diesem Kriterium wollt ihr die Schule wählen? Normalerweise achtet man da eher auf Nähe, soziales Umfeld (sprich Frende), Schwerpunkt (sofern vorhanden, wie Musik, Sport, Zweisprachigkeit o.ä.), pädagogisches Konzept (sofern vorhanden, wie z.B. Montessori, Waldorf o.ä.), Klassengröße, Angebot der Nachmittagsbetreuung. Das Alles fließt üblicherweise in die Entscheidungsfindung mit ein (sofern man sich überhaupt entscheiden darf…). Wie dann das Schreiben gelehrt wird, ist unterschiedlich geregelt, wird aber kaum einen Paragraphen in der Schulordnung finden. Es kann auch durchaus sein, dass in einer Schule unterschiedliche Konzepte gefahren werden, da es in der Entscheidungsfreiheit des Lehrers fällt, wie er etwas unterrichtet. Auch wenn es in diesem Jahrgang so ist, kann es im nächsten Jahrgang anders sein - wie das Schreiben gelehrt wird ist kein festgeschriebenes Gesetz und deshalb wäre es für mich kein Kriterium eine Schule auszuwählen.

Wenn Du mich nach meiner Meinung fragst: das Schreiben nach Gehör ist Blödsinn - erst etwas falsch lernen und dann umzulernen ist viel schwerer als es gleich richtig zu lernen. Man muss nicht gleich das ganze Geschriebene mit Rot versehen und ein „f“ dahinter pappen - das demotiviert natürlich, aber auch dafür gibt es Möglichkeiten es „behutsam“, aber dennoch richtig beizubringen. Die Lehrer der weiterführenden Schulen klagen nicht zu Unrecht über die mangelnde Rechtschreibung von Schülern, die nach dem Gehör gelernt haben zu schreiben.

Wenn es aber in der Klasse so ist, die Schule trotzdem toll ist, dann sind eben die Eltern gefragt ihre Kinder in der Rechtschreibung zu helfen und zu unterstützen. Sätze von Lehrern, man soll die Kinder auf keinen Fall korrigieren, würde ich dann schweigend ignorieren.

Viele Grüße

Hallo,

der Sinn oder Unsinn der Schreibschrift mag umstritten sein.
Aber ich bin der Meinung, dass diese Art des Schreibens die Feinmotorik schult.

Was Rechtschreibung anbelangt, bin ich der Ansicht, dass man alles gleich richtig lernen sollte.

Fahrrad ist übrigens ein recht schwieriges Wort (Dehnungs-h, Doppel-Konsonant, wovon der erste im Sprachgebrauch gerne verschluckt wird) und wird bis zur 3. Klasse, vielleicht auch Ende 2. Klasse, eher nicht vorkommen.
Die Kinder machen anfangs also in Worten Fehler, dass es auch für dich gruselig aussehen wird und du es verbessern willst.

Kinder schreiben allerdings so wie sie sprechen, was besonders bei starken Dialektsprechern ein echtes Problem sein kann.
Dies sollte der Lehrer von Anfang an in Maßen und sanft in der Schrift (nicht in der Sprache!) unterdrücken.

Gruß
Lawrence

OT
„(total) immersion“.
ist was total anderes.

Gruß
Andrea

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Hi,

Hm, viele Eltern finden das ganz furchtbar, das wäre doppeltes
Lernen, und zudem hätten die Kinder dann später enorme
Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

meine Söhne gehen in die zweite und vierte Klasse und haben beide auf diese Weise schreiben gelernt.
Zum einen ist es schlicht falsch, daß die Kinder auf diese Weise doppelt (erst falsch, dann richtig) lernen würden. Auch mit dieser Methode lernen sie nur einmal und dann „richtig“ schreiben. Und zumindest unsere Jungs und die Klassen unserer Jungs haben keine übermäßigen Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

Das Ungewohnte an dieser Methode ist, daß zu Beginn das Erfolgserlebnis (ich habe einen Text geschrieben) im Vordergrund steht und nicht das sture Beharren auf Regeln (ich denke der Vergleich mit dem Erlernen der Sprache ist recht treffend).
Die Kinder lernen mit einer „Anlauttabelle“ aus der sie sich anhand der gesprochenen Laute die passenden Buchstaben selbst heraussuchen. Sie merken dabei durchaus selbst, daß im Text noch viele „Fehler“ sind - aber statt sie dafür zu tadeln lobt man sie dafür einen lesbaren (wobei das gelegentlich wirklich weit ausgelegt werden muß) Text verfaßt zu haben. Positive Verstärkung oder so wird das genannt…:wink:

Die einzelnen Buchstaben werden übrigens trotzdem bis zum Erbrechen geübt - auch hier werden seitenweise l’s, o’s oder e’s geschrieben (denn die Feinmotorik muß man einfach trainieren - da geht kein Weg vorbei).

Das Thema Schreibschrift ist übrigens noch mal ein ganz Eigenes. Wir nehmen da gerade an einem Menschenversuch teil:
Unser Großer hat, wie von Dir beschrieben, nach der Druckschrift eine der heutigen Schreibschriften gelernt. Der Klassenlehrer unseres Kurzen verzichtet bewußt (und nach Rücksprache und ausführlicher Diskussion mit den Eltern) darauf die Schreibschrift zu lehren.
Ziel ist es (sehr verküzt gesagt), erheblich Zeit für Wichtigeres zu gewinnen.
Wir sind gespannt welche Erfahrungen wir machen…

Gruß Stefan

Hallo Karl,

ich unterscheide zwischen dem, was die Kinder von alleine lernen (sprechen) und dem, was ihnen beigebracht wird (schreiben/lesen). Abgesehen davon, wenn meine Monster mal wieder fragen „Kann ich mal die Butter“, dann korrigiere ich sie selbstverstaendlich.

Ralph

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Schreibschrift
Hallo,

jetzt mal meine naive Nachfrage: Schreibt denn irgendeiner der hier anwesenden Erwachsenen wirklich noch in Schreibschrift? Ich schreibe einen Mix aus Druck- und Schreibschrift, je nach Buchstabenfolge sind manche verbunden, manche unverbunden nebeneinander. Falls das der überwiegenden Mehrheit auch so geht, wozu dann eigentlich explizit zwei Schriften lehren (Druck- und Schreibschrift)?
Schulung der Feinmotorik: Schult nicht jedes Schreibenüben die Feinmotorik?

Gruß
Yvette

Hi,

jetzt mal meine naive Nachfrage: Schreibt denn irgendeiner der
hier anwesenden Erwachsenen wirklich noch in Schreibschrift?
Ich schreibe einen Mix aus Druck- und Schreibschrift, je nach
Buchstabenfolge sind manche verbunden, manche unverbunden
nebeneinander. Falls das der überwiegenden Mehrheit auch so
geht, wozu dann eigentlich explizit zwei Schriften lehren
(Druck- und Schreibschrift)?

Und diese individuelle Schrift ist auch kein einfacher Mix aus zwei „Grundschriften“ sondern ein Misch aus unterschiedlichsten Varianten dieser Grundschriften.
Da die Schüler trotzdem permanent mit der Schreibschrift konfrontiert werden (z.B. in Schulbüchern), halten wir auch die Gefahr für sehr überschaubar, die Kinder könnten andere Schriften nicht lesen, wenn sie die Schreibschrift nie „richtig“ lernen (eines der Gegenargumente).

Schulung der Feinmotorik: Schult nicht jedes Schreibenüben die
Feinmotorik?

Ich denke ja.

Gruß Stefan

Hallo!

Ich finde das genannte „Menschenexperiment“ sehr spannend, v.a. unter einem Aspekt: Ich unterrichte am Gymnasium Fünftklässler. Bei uns ist es (uralter) Fachschaftsbeschluss, dass die Fünftklässler ihre Klassenarbeiten in Schreibschrift abfassen müssen. Die meisten können das auch. Ich bin da nicht so streng und erteile Ausnahmen (aber nur nach Rücksprache mit den Eltern). Was ich festgestellt habe, ist: Kinder, die ausschließlich Druckschrift schreiben, sind wesentlich langsamer! Dieses Problem tritt v.a. beim Diktat auf. Das kann natürlich daran liegen, dass in der Schule auch die Schreibschrift geübt wird, mit der sich manche eben extrem schwer tun, sie aber üben müssen, so dass ihre Kompetenzen beim Schreiben der Druckschrift leiden. Ich habe noch kein Druckschrift-Diktat gehabt, dass besser als Note 4 gewesen wäre, einfach weil die Schüler beim Schreiben nicht mitkamen.

Ab Klasse 6 ist es übrigens egal, wie die Schüler schreiben. Das ist zwar nicht logisch, wird aber verteidigt. Ich verfahre eher nach dem Prinzip: „Was ich nicht lesen kann, ist falsch.“

Grüße!

P.S.: Ich schreibe übrigens Schreibschrift, zumindest beim Tafelanschrieb :smile:

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Hallo Goosi,

ist dieses Experiment, dass die Schüler keine Schreibschrift lernen, mit den weiterführenden Schulen abgesprochen (siehe meine Antwort auf Stiefelkatze)?

Grüße!

Hi,

ist dieses Experiment, dass die Schüler keine Schreibschrift
lernen, mit den weiterführenden Schulen abgesprochen (siehe
meine Antwort auf Stiefelkatze)?

Ja, zumindest mit den lokalen. Es gibt auch einen Beschluß der Gesamtkonferenz (der Grundschule) zu dem Thema.

Aber eine etwas lästernde Nachfrage: welche Schreibschrift benutzt Du denn an der Tafel und verwendest Du die „Reinform“ oder hast Du auch eine „persönliche Note“?
Und, was machen denn Deine Kollegen, wenn in einer Klassenarbeit Abwandlungen der ursprünglich gelehrten Schreibschrift verwendet werden?
Und schließlich, was ist mit Schülern, die eine andere Schreibschrift gelernt haben?

Den Beschluß der Fachschaft finde ich schon sehr interessant (aber ehrlich gesagt, nicht mehr ganz zeitgemäß…).

Gruß Stefan

Yepp

hier anwesenden Erwachsenen wirklich noch in Schreibschrift?

Ich kann eine unlesbare Schreibschrift, eine manchmal lesbare Druckschrift UND Normschrift in schlechter Ausführung.

Und ich konnte mal fließend kyrillisch Druck- und Schreibschrift schreiben.

(Druck- und Schreibschrift)?

Tempo!
Tempo!

Schulung der Feinmotorik: Schult nicht jedes Schreibenüben die
Feinmotorik?

Bei mir anscheinend nicht. Meine Schrift war schon immer besch…en, aber Löten kann ich auch SMD.

Gruß

Stefan

Moin,

da das Anlautsystem den meisten Eltern nicht bekannt ist, da sie selbst noch anders unterrichtet wurden, sollte man sich erstmal gründlich informieren, wie das überhaupt gedacht ist, auch um Missverständnisse und Vorurteile auszuräumen.

Zu diesem Zweck empfehle ich folgendes Buch:
„Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen, ISBN-10: 3874745902 Buch anschauen

Was die Schreibschrift angeht, so wird mir für immer eine Anmerkung eines Professors an einer Uni in England in Erinnerung bleiben, der sich zur Semestereinführung speziell an die deutschen Studenten richtet mit der Bemerkung:

„Liebe deutsche Studenten, Schrift ist ein Mittel der Kommunikation und kein Mittel zum individuellen Ausdruck Ihrer Persönlichkeit.“

Während in allen angloamerikanischen Ländern sowas wie eine Mischung aus vereinfachter Ausgangsschrift und Druckschrift gelehrt wird, die dazu führt, dass Schrift auch in fortgeschrittenen Jahren noch lesbar ist, führt Schreibschrift früher oder später (spätestens dann, wenn keine Zeit mehr für schönes Rumgemale ist) zu einem furchtbaren und für andere kaum leserlichen Geschmiere.

Meine persönliche Erfahrung mit dieser „neuen“ Lehrmethode ist, dass die Kinder mit sehr viel Begeisterung ans Lesen und Schreiben herangeführt werden, weil sie sehr schnell begeifen, wozu es eigentlich gedacht ist, nämlich als Mittel der Kommunikation. Und wer Spaß an etwas hat, der macht es auch gerne und häufig.

Ich persönlich würde also dahingehend tendieren, mein Kind an einer Schule anzumelden, die mit dem Anlautverfahren arbeitet, einfach deshalb, weil ich zum einen dieses Verfahren für überlegen halte, aber zum anderen auch, weil ich denke, dass solche Schulen auch ansonsten vielleicht moderner und fortschrittlicher in ihren Methoden sind als Schulen, die noch nach dieser Uraltmethode unterrichten (gibt es solche Schulen tatsächlich noch?).

Letztendlich wird ein halbwegs intelligentes, diszipliniertes, konzentrationsfähiges, hochmotiviertes Kind ohne Verhaltensauffälligkeiten vermutlich mit beiden Methoden Lesen und Schreiben lernen (oder sogar ganz ohne Unterricht). Aber auch wenn natürlich alle Eltern sich wünschten oder einbilden, sie hätten so ein Kind, sieht die Realität eben anders aus.

Gruß
M.