Lockerung ab Anfang oder Mitte Mai, das wäre meine Prognose. In Teilbereichen (Altersheime, Flugverkehr) später. Großveranstaltungen (Bundesliga) leider auch eher später. Wenn man sich den zeitlichen Verlauf in China anschaut, dann könnte das pimalschnauze hinhauen.
Schöne Grüße!
P.S.: Ich warte immer noch sehnsüchtig darauf, dass mich mein Arbeitgeber nach Hause schickt, gerne auch mit Abzügen durch Kurzarbeitergeld. Aber nein, bei uns brennt die Luft und jeder wird gebraucht. Seufz…
Du missverstehst diesen „Fahrplan“.
Der gibt nicht feste Termine (à la ‚am Jahrestag der Revolution muss Corona besiegt sein‘ oder so) vor, sondern er macht Voraussagen darüber, wann welche „Lockerungsmaßnahme“ möglich/sinnvoll scheint.
Das ist doch voll und ganz der Sinn dessen, dass in der Politik bei diesem Thema so eng mit Experten zusammengearbeitet wird.
Gruß
F.
P.S.: Der andere Thread zu diesem Thema wurde vom www-Management offenbar erst nach meinem UP erstellt. Sonst hätte ich den nicht doppelt aufgemacht. Falls ich mich täusche, sorry, dann habe ich den übersehen.
einen ähnlich (anscheinend) festen Plan zum Wiederanlaufen des normalen Lebens fordern mir einiger Vehemenz auch einige Politiker. Wobei es eine bemerkenswerte Korrelation zwischen Forderung nach Exit und zukünftigen CDU-Vorsitz gibt. Wäre man zynisch würde man Merz und Laschet vorwerfen, sich in und mit der Krise profilieren zu wollen.
Der Wiedereinstieg in das normale gesellschaftliche Zusammenleben sollte nicht allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden, wie es Merz tut - zumindest habe ich ihn so verstanden.
Die Ausbreitung des Virus, die „Durchseuchung“ der Bevölkerung, die Behandlung der schwer betroffenen und die Genesung sind nur schwer vorher zusagen. Aus diesem Grunde halte ich einen Plan, der am Datum festgemacht wird, für nicht zielführend. Würde man ihn statt dessen an der möglichen epidemiologischen Entwicklung orientieren, könnte daraus ein zeitlich lockerer aber trotzdem verlässlicher Plan werden.
Mir ist durchaus bewusst, dass es Menschen gibt, die grob planen können wollen/ müssen, wie es weiter geht. Und mir ist auch bewusst, dass mehr Unternehmen nicht überleben werden, je länger die Einschränkungen dauern. Mir ist auch bewusst, dass das bedeutet, das eine noch völlig unbekannte Zahl Menschen arbeitslos werden wird. Und mir ist bewusst, dass meine Meinung daher großes Diskussionspotential besitzt.
Doch auch in dieser Thema möchte ich die Frage stellen: womit kann, womit will die Gesellschaft eher umgehen; mit 10.000 Toten und 2 Millionen zusätzlichen Arbeitslosen? Oder mit 100.000 Toten und 500.000 zusätzlichen Arbeitslosen?
Grüße
Pierre
P.S.: ja, mich fragen derzeit auch einige Menschen, die es schätzen, dass ich viel lese, was ich glaube, wann wieder Normalität einziehen könnte. Ich sage denen, sie mögen nicht vor Ende Mai damit rechnen. Wobei einige Dinge wie internationale Reisen noch bis in den Herbst hinein nicht im bekannten Maß erfolgen werden.
Das stimmt, aber dann darfst du Söder nicht außen vor lassen.
Merz habe ich nicht mitbekommen (danke für den Hinweis), aber es ist offensichtlich, dass Söder und Laschet mit diesem Thema einen Kampf um die Kanzlerkandidatur führen.
Söder mit der „harten Linie“ und Laschet mit der Exit-Linie.
Das finde ich persönlich durchaus legitim, weil es um unterschiedliche Herangehensweise geht, an denen beide dann auch gemessen werden.
Grundunvernünftig sind ja beide Positionen nicht.
Volle Zustimmung hierzu.
So verstehe ich diesen Plan auch.
Ich denke, dass die Entwicklung der Infektionszahlen und des Behandlungsbedarfs in einigen Wochen von Experten gut genug eingeschätzt werden kann, um so einen „Fahrplan“ mit Zeitfenstern, die an veränderte Gegebenheiten natürlich auch immer wieder angepasst werden müssen, auszugeben.
Den finde ich auch aus politischen und psychologischen Gründen wichtig.
Ich glaube aber schon, dass man bei der Erstellung dieses Fahrplan nicht ausschließlich die Epidemiologen einbeziehen soll, sondern genauso Sozialmediziner, Psychologen, Wirtschaftsfachleute, Juristen usw., also Optimierung unter verschiedenen Gesichtspunkten, nicht ausschließlich epidemiologischen.
Ich bekenne, dass ich den wirtschaftlichen Gesichtspunkt dabei ziemlich wesentlich finde.
Das Wirtschaftssystem ist m.E. halt unser zentrales System, vom dem ganz viele weitere Auswirkungen abhängen.
Das birgt natürlich tatsächlich sehr viel Diskussionspotential
Aus meiner Sicht ist diese Rechung, auch als Zuspitzung, zu einfach, und auch die Gegenüberstellung „Leben vs. Wirtschaft“ ist zu einfach.°
Ich möchte mich nicht um die Antwort drücken (ich kann sagen, dass ich nicht kategorisch für das Minimieren der Todeszahlen bin; und lege mich damit ja auch irgendwo bereits fest), aber diese Frage würde eine komplette Grundsatzdiskussion verlangen.
° Aus meiner Sicht bietet ein allzu langer Shutdown:
ökonomische Verwerfung, für die nicht irgendwelche Bonzen aufkommen werden, sondern wir Normalbürger, die wir dann arbeitslos, insolvent oder mindestens kräftige Steuerzahler sein werden
politische Verwerfung (Grundrechtseinschränkungen, die ständige Ausnahmezustands-Rhetorik usw.)
gesundheitliche Verwerfungen (psychische Gesundheit, aber auch Bewegungsmangel, permanenter Stress usw.)
Lebensqualitätsverluste, die ich persönlich nicht geringer achte als die Lebensquantität, nur weil sie nicht so leicht messbar ist.
Damit bist du übrigens optimistischer als ich.
Ich nehm meinen beiden Kinder zur Zeit den Homeschooling-Druck, den ein paar der Lehrer machen, mit dem Argument, dass sie in diesem Schuljahr (in Bayern bis Ende Juli) ohnehin nicht mehr sehr viel Schule erleben werden, und vielleicht im Herbst wieder nicht.
Es erscheint politisch. Bei dem aktuellen Verlauf Aussagen darüber zu treffen, welche Maßnahmen wann wieder aufgehoben werden können bzw. könnten, ist politisch opportun, führt aber nur zu Verärgerung, wenn die als solche wahrgenommenen Termine nicht eingehalten werden.
Wichtiger ist, großflächig bzw. zumindest repräsentativ Antikörpertests durchzuführen, um festzustellen, wie groß der Teil der Bevölkerung ist, der - zumindest vorübergehend - gegen den Erreger immun ist, weil er die Erkrankung schon durchlebte. Eine erste Studie startet nun in Heinsberg:
Daraus kann man dann wiederum ableiten, wann bzw. in welchem Maße man mit der Normalisierung wieder beginnen kann, ohne großen bzw. größeren Schaden anzurichten. Wobei bei Schaden eben auch die wirtschaftlichen und sozialen Themen berücksichtigt werden müssen. Was dabei herauskommt (inkl. der politischen Folgen), wenn man auf einen Schlag die gesamte mittelständische Wirtschaft abschießt, kann man im Osten heute - d.h. nach 30 Jahren - immer noch gut beobachten. Genauso wenig kann es Sinn der Übung sein, eine Generation ohne Großeltern aufwachsen zu lassen. Die sorgfältige Abwägung aller Interessen ist wichtiger als ein klarer Fahrplan und auch wichtiger als der Wunsch Söders, als Vorreiter in die Geschichtsbücher ein zugehen. Den Intellekt, zu verstehen, daß flächendeckende oder gar bundesweite Maßnahmen nicht sinnvoll sind, sollte er eigentlich haben und er sollte auch verstehen können, daß sich die Wirksamkeit von Maßnahmen erst nach knapp zwei Wochen zeigen und dann aber kräftig. Genau das erleben wir derzeit.
Das ist der achttägige gleitende Durchschnitt der Neuinfektionsrate der letzten 16 Tage nach den Zahlen der JHU:
Wobei die letzten drei Tage durch den Wochenendeffekt verfälscht sind.
@anon56793850, ich danke Dir, dass Du Deine Gedanken mit mir/ mit uns teilst.
Ich hoffe, dass die, die das zu entscheiden haben (und vor allem auch die Medien, die maßgeblich zur Meinungsbildung aller beitragen), das Thema ähnlich sachlich abwägend diskutieren wie wir hier.
Das Argument mit dem Home-Schooling werde ich mal dem Teil meiner Familie weiter geben, der derzeit Schulkinder zu Hause betreut und teilweise schon „Lagerkoller“ hat. Die Eltern sind es nun mal nicht mehr gewohnt, diesen Stoff durchzuarbeiten. Aus dem Grunde habe ich ja hier auch schon mal nach einem Lösungsansatz gefragt. So ziehen sich die Hausaufgaben natürlich sehr lange hin und nerven mehr als in der Schule.
das ist eine grafische Auswertung meiner EXCEL-Tabelle, die man nur mit sehr viel Wohlwollen als Modell bezeichnen kann, mit der ich aber dennoch recht präzise die Infektions- und Todesfallzahlen „vorhersage“. Das sind zum Beispiel die Todesfälle vom 22.-30 März (links IST, rechts Prognose):
Aber so ist es ja auch wieder nicht.
Irgendwas zwischen 10 und 15 % scheint die Zahl zu sein, die die Sterblichkeitsrate bei über 80-jährigen angibt, bei 70-80 jährigen etwas zwischen 6 und 8 Prozent.
Wohl gemerkt der Erkrankten, die nicht Erkrankten kann man da noch raus rechnen und damit kann dann keine Rede mehr davon sein, dass eine ganze Generation Großeltern stirbt, sondern vielleicht 8 Prozent von etwa 60-70 % (Infizierten) der über 80-jährigen.
In D wahrscheinlich eher weniger,meine Zahlen sind aus China, Südkorea und Italien.
Darin sind noch nicht enthalten die Ungetesteten, weil asymptomatischen.
Und darin ist auch noch nicht enthalten, dass die meisten Vorerkrankungen hatten, und fraglich ist, ob sie überhaupt am Virus gestorben sind, und wenn ja, wie lange sie noch ohne den Virus gelebt hätten.
Das hatte ich neulich gemeint mit „mit 85 darf man auch einmal sterben“, wofür ich von irgendwem auch gleich beschimpft worden bin.
Je ruhiger ich mir das Ganze angucke, destso größer wird mein Störgefühl bei dem ganzen Drama. Irgendetwas stimmt da nicht, ich weiss nur noch nicht, was. @anon56793850
Natürlich ist es ein Fakt, dass auf Grund von Überlastungen der Gesundheitssysteme verschiedener Länder zu ganz schlimmen Abläufen kommt. Und es ist ein Fakt, dass der Virus schwere Krankheitsbilder verursachen kann.
Alleine deswegen ist es unumgänglich, die lockdowns eine Weile weiter zu führen, und wenn schon, dann auch konsequent.
Es wird sich noch zeigen, ob Deine Zahlen stimmen, wenn, dann wäre es höchste Zeit, wieder an die vernachlässigten Ebenen zu denken, die FBH oben skizziert hat und die Du immer wieder mal erwähnst.
(Wenn nicht, dann auch.)
Je mehr ich darüber nachdenke, destso verstörender finde ich das Ausmaß der Panik und der Ängste, die gerade durch´s Land ziehen. Medial geschürt.
Du hast aber nicht verstanden, dass deine Einlassung in diesem Kontext menschenverachtend war, somit war es durchaus richtig, dich für die Entgleisung zurechtzuweisen.
Auch ein 85jähriger Mensch ist ein Mensch. Auch sein Leben ist wertvoll, er sollte nicht von irgendwelchen „weit draußen“ stehenden kaltherzigen Zynikern nur aufgrund seines Alters als lebensunwert gebrandmarkt werden, mit möglicherweise der Folge, dass man ihn nicht behandelt, wenn er krank wird.
Ich finde deine Einlassung unterste Schublade.
Du solltest wirklich einmal in dich gehen. Empathie lernen. Versuch es mal!
Ich hatte „letztens“ einen Bericht gesehen, in dem tatsächlich die Rede war, dass in einer bestimmten Gegend Italiens (ich weiß nicht mehr, welche, weil das nur nebenbei lief) so gut wie eine ganze Generation Großeltern gestorben ist, ja.
Das sagst aber nur Du und es steht Dir nicht zu, irgendjemanden „zurechtzuweisen“.
Und du hast immer noch nicht verstanden, differenziert verstanden, was ich gesagt habe.
An keiner Stelle habe ich von wertlosem Leben gesprochen oder dass 85-jährige keine Menschen wären, das wäre nämlich auch absurd und entspríngt ausschliesslich deinen Projektionen, die im Übrigen Produkte deiner Gedankenwelt sind.
Du findest, das , was du daraus machst, also deine Gedanken als unterste Schublade.
Empathie lässt sich nicht teilen, das noch dazu. Darum nutzt es wenig, wenn ich sage, dass ich mit der jungen Generation ebenso empathisch bin , wie mit den Alten.
Es ist arg, was da passiert auf Grund der Limitation des Gesundheitssystems. Ich stelle allerdings in Frage, wie viele der Alten nicht sowieso zeitnah gestorben wären.
„Letztens einen Bericht gesehen.“
Aha.
Dann irren wohl die Wissenschaften.
Oder der Bericht war doch nicht so seriös.
Du könntest versuchen, die Wissenschaft zu widerlegen, aber sicherlich nicht mit „letztens einem Bericht“.
Ich erinnere mich an dein Posting durchaus, es wurde nicht grundlos vom Team editiert.
Doch, natürlich. Jedem Menschen steht es zu, gegen Menschenverachtung einzuschreiten. Das steht einem nicht nur zu, das ist eigentlich eher eine Pflicht.
Nebulöse Behauptungen.
Quatsch, Frag doch mal den editirer, warum er editiert hat.Ich habe mit ihm kommuniziert dazu.
Du kommst nicht über subjektive und unbelegte Behauptungen hinaus.
Spätestens hier im thread hättest du die Möglichkeit gehabt, zu erfassen, was ich gesagt und gemeint habe, bist aber reflexhaft an der Stelle hängen geblieben, die du falsch interpretiert hast…
Und da sind wir doch beim grundlegenden ethischen Dilemma. Was ist mehr wert? Das Leben eines 85-jährigen? Oder das Leben von 100.000en, die durch die täglichen Einschränkungen ihren Job, Familie und Existenzen verlieren und sich letztendlich sogar umbringen?
Ich bin übrigens voll bei dir. Aaaber es ist verdammt schwer, diese Überzeugung zu leben, wenn die eigene Familie bedroht ist.