Hallo,
egal wen man zu diesem Thema hört, soweit es Kenner wie Scholl-Latour oder Politikwissenschaftler sowie Institute sind, die sich mit der arabischen Welt befassen, glaubt derzeit kaum jemand, dass Saddam derzeit überhaupt in der Lage sein soll, die Waffen herzustellen, die laut USA vom Irak gebaut werden.
Saudi-Arabien sich immer weiter von den USA entfernt
Das ist übrigens auch der Hintergrund für die Anschläge vom
11.9. Das sollte Grund genug für die Amerikaner sein, sich in
dieser Region nicht weiter aufzuführen, wie ein Elefant im
Porzellanladen.
und ein
Krieg gegen den Irak den gesamten arabischen Raum in ein
Vakuum zwängt dessen Ausgang wird nicht erahnen können.
Aber was ist die Alternative? Saddam Hussein wird nicht ewig
leben. Wenn er nicht von irgend jemandem ermordet wird, dann
wird er irgendwann eines natürlichen Todes sterben. Die Folge
wäre ebenfalls ein Machtvakuum und Erbfolgekriege. Ein
Angriffskrieg auf den Irak hätte den Vorteil, daß man
wenigstens den Zeitpunkt bestimmen kann.
Geht es Bush wirklich um die Einführung demokratischer Grundrechte im Irak ? Ich würde für Nein plädieren. Bush ist zwar der Meinung, dass die Welt ohne Saddam besser sei, aber mit Sicherheit ist die Welt ohne Bush auch besser. Bush will einen neuen Stützpunkt und eine neue Sicherung der Ölvorkommen für die USA. Ein Angriffskrieg gegen den Irak wird das Gleichgewicht im arabischen Raum völlig aus den Fugen bringen und es ist zwar nicht zu beweisen, aber durchaus möglich, dass dann die gesamte Region zu einem Flammenmeer wird.
Ich bin nur nicht überzeugt, dass ein islamistischer Staat sich genuaso einfach die Demokratie überbomben lässt, wie dies einst in DE gegangen ist nach dem 2. Weltkrieg. Die USA haben bis heute in keinem Kriegsgebiet seit dem 2. Weltkrieg Erfolge für die Demokratie errungen. Sie haben lediglich schlimme Regieme gegen noch schlimmere Regime anderer Gestalt geschaffen oder zerbombte Länder hinterlassen in denen noch Generationen an den Folgen der chemischen und biologischen Kriegsführung der USA leiden.
Zwischenzeitlich ist doch auch bekannt, dass die USA geradezu mit verbrecherischer Intensität Versuche an Menschen unternommen haben und Cheeny und Rumsfeld seinerzeit bei diesen Versuchen die massgeblichen Herren waren. Leider ist es verpönt, man soll und darf darüber kaum reden. Doch offenbar haben wir ind er US-Administration größere und schlimmere Kriegsverbrecher wie derzeit in Den Haag vor Hericht stehen.
Der Nachteil eines solchen Krieges besteht allerdings in einer
weiteren Unterhöhlung des internationalen Rechtes. Vor allem
durch die Außenpolitik der USA ist diese schon viel zu stark
geschwächt. Die Folgen des Kosovokrieges zeigten sich
beispielsweise im Tschetschenienfeldzug der Russen, gegen den
die NATO nicht ernsthaft protestieren konnt, ohne sich
gleichzeitig selbst anzuklagen. Noch schlimmer ist der „Krieg
gegen den Terror“, der nun etlichen Ländern als Feigenblatt
für ihre eigenen Kriege dient. So berufen sich die Israelis
bei ihrem Vorgehen gegen die Palästinenser genauso auf die
Bekämpfung des Terrorismus, wie die Inder im Kaschmir.
Warum denn soweit ? In DE wird doch auch versucht, den Islam als Gefahr darzustellen. Gut, es gibt keinen Krieg gegen Menschen mit islamistischen Glauben, aber die Abgrenzung unseres Staates und die fast überall zu hörenden Mahnungen vor dem Islam sind auch nicht viel besser. Sie haben nur eine andere Qualität des Terrors gegen andere. Ich kritisiere hier die SPD wie die CDU. Die Herren müssen dann schon - auch die vom Verfassungsschutz - öffentlich differenzierter argumentieren. Es geht nicht um eine Gefahr vom Islam, sondern es geht um Entwicklungen im Islam, die radikal sind und keine Duldung erlauben. Aber, dann muss man auch gegen radikale Gruppen in anderen Religionen vorgehen.
Wenn das so weiter geht, dann herrscht irgendwann Anarchie.
Wir sind auf dem besten Wege alle Regeln des Zusammenlebens
über Bord zu werfen und durch die Macht des Stärkeren zu
ersetzen.
Wir sind nicht dabei, wir haben diesen Zustand bereits. Es wurde zulange der US-Regierung erlaubt, sich neben der UNO wie ein „wildes Tier“ zu gebärden. Die USA nutzen die Lage seit Jahrzehnten um sich „Gegner der US-Politik“ zu entledigen. Und solange das Ost-West-Denken noch als Pseudoargument dienen konnte, war jeder im Westen dabei.
Die Anschläge vom 11.9. wurden oft als Angriff auf
die zivilisierte Welt bezeichnet, aber der Schaden, der der
zivilisierten Welt durch unsere Reaktion auf diese Anschläge
zugefügt wurde ist bei weitem größer. Ein Angriffskrieg gegen
den Irak wäre ein weiterer Schritt in Richtung internatonaler
Anarchie.
Wir stehen also vor einem echten Dilemma. Mit einem Angriff
auf den Irak können wir zwar eine tickende Zeitbombe
entschärfen, aber wir laufen Gefahr, daß wir damit an anderer
Stelle noch viel größere Probleme schaffen.
Bush sen. hat seienrzeit Saddam überleben lassen, weil er und seien Berater das Gleichgewicht in Nahost für gefährdet sahen. Was hat sich bis heute geändert ? Nichts ! Mister Schluck spielt Rambo. Ich werde zwar nun wieder von Einigen Kritik bekommen, wird akzeptiert. Aber ich meine, Bush hat sich möglicherweise gesundheitlich in seiner Alkoholikerzeit mehr Schaden im geistigen Potential zugefügt, wie der Weltfrieden und die Sicherheit dieser Welt verkraften kann.
Gruss Günter