Ich versuche nochmal, das Thema auf das eigentliche zurück zu führen (sorry nochmal für meinen Hinweis auf Moodle, ich war der irrigen Annahme, dass das System - oder was ähnliches - inzwischen flächendeckend in den Schulen angekommen sei.)
Was haben wir denn? Da ist eine Lehrerin für Kunst und Geschichte - und einer offensichtlichen Tippschwäche und recht wenig IT-Kenntnissen, die ihren Unterrichtsplan, Links und Themen für Hausaufgaben sowie für sie wichtig erscheinende organisatorische Informationen auf einer grauslich designten und allgemein zugänglichen Website präsentiert.
Das ist zwar lästig aber wohl prinzipiell nicht verwerflich, auch wenn sich sicherlich ein böser Abmahnanwalt auf das fehlende Impressum und das Urheberrecht stürzen würde
Und nochmal, ich bin da ganz bei Dir: das Bild, das die Lehrerin mit dieser Seite von sich selbst macht, spricht nicht für sie. Aber - wie ebenfalls gesagt - das ist erstmal nicht verboten, auch im Internet darf sich jeder so gut blamieren, wie er/sie/es das möchte.
So, was haben wir weiter? Trotz ihrer wundervollen Unterrichtsplanung (hält sie sie da dran?) bekommen die Schüler ihre Hausaufgaben über die Internetseite, richtig? Und manchmal kommen die Hausaufgaben „spontan“, selten werden auch bereits gestellte Hausaufgaben online geändert, richtig? Leider hast Du meine Frage, ob die Schüler jeweils ne Info-Mail bekommen nicht beantwortet. Und was auch noch wichtig ist: wie geht sie denn damit um, wenn Hausaufgaben (insbesondere solche, die kurzfristig gestellt wurden oder die sie (kurzfristig) geändert hat) nicht oder eben nach ner früheren Version bearbeitet werden? Bleibt’s da bei nem „Du-Du-Du!“ oder gibt’s da ernsthaftere Konsequenzen?
Bei dem „namentlichen anmelden“ nehme ich an, dass Du auf den Doodle anspielst, richtig? Da bin ich echt überfragt, aber vermutlich wäre es doch auch möglich, dass man sich da mit abgekürztem Nachnamen anmeldet (also „Maxi S.“), da sollte doch in üblichen Klassenverbänden immer noch eindeutig sein. Wäre das für Euch ein gangbarer Weg? Ansonsten könnte man Madame diskret darauf hinweisen, dass man auch Doodle-Umfragen so einstellen kann, dass nur der Ersteller die Eintragungen sieht.
Und man könnte auch darauf hinweisen, dass es gerade im Bereich Lehre auch solche Tools gibt, die deutlich geringere Datenkraken sind. (Da kenne ich mich nur im Uni-Bereich aus, wenn sogar Moodle an Schulen ein dramatisches Thema ist, weiß ich nicht was es diesbezüglich bei Euch dann gibt. Aber Du bist doch selbst Lehrerin, vielleicht kannst Du ihr da nen kollegialen Tipp geben).
Aber abgesehen von Doodle: diese Idee finde ich doch gar nicht sooo schlecht, das kann durchaus bei manchen Schülern „helfen“, sich gelegentlich mal mit der (vermutlich größeren) Hausaufgabe zu befassen. Wir diskutieren das grad an anderer Stelle heiß für achtjährige
Dann gibt sie ne große Hausarbeit über die Ferien auf. Dazu bitte noch Details: kommt sie wirklich in der letzten Unterrichtsstunde vor den Ferien an und stellt ein Thema, Abgabe ist dann in der ersten Stunde nach den Ferien? Oder liegen halt im Bearbeitungszeitraum zufällig irgendwelche Ferien? Oder ist das die Sache, wo wegen der „Gleichberechtigung“ der Abgabetermin vom 2. auf den 9. Mai verschoben wurde?
Ich fürchte, selbst im „schlimmsten“ Fall reicht das nicht für irgendeine größere Intervention (auch wenn diese Schule was den Datenschutz angeht halt nicht so sorgfältig ist wie Eure). Aber was Ihr natürlich tun könnt:
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die unglaublich zahlreichen Vertippsel auf der Internetseite dokumentieren, das ist einfach einer Lehrerin nicht würdig. Vor allem sind das ja in großen Teilen Fehler, die man beim eigenen Durchlesen sofort bemerkt! (Dann habt Ihr Munition, falls sie mal bei irgendwem die Rechtschreibung bemängelt)
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mit ihr ganz klar kommunizieren, dass Hausaufgaben - wo wie das doch üblich ist - im Unterricht angekündigt werden müssen (und wenn sie dann nunmal sagt „bitte schaut Euch das Video auf meiner Seite an und macht das Klickibunti-Spielchen“) und dann halt auch nicht mehr geändert werden
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macht weiter aus, dass Hausaufgaben, die ihr nach dem Unterricht einfallen (das kann ja mal ein, und auch eine Lehrerin darf mal was vergessen) bitte per Mail kommuniziert (da reicht ja auch ein Link)
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weist sie auf Doodle-Alternativen hin und erklärt ihr die Bedienung
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tut Euch mit ein paar „mitleidenden“ zusammen und fragt gnadenlos bei jeder unklaren Aufgabenstellung (und auch bei wirklichen inhaltlichen Fehlern - es gibt keine „Sage“ von David und Goilath, die Plural von Moai ist Moai etc.) nach. Mehrere Leute. Penetrant. Per Mail. Solange, bis sie das kapiert. [Und wenn nicht, habt Ihr zahlreiche Bemühungen schriftlich nachgewiesen g]
Was mir generell aufgefallen ist: die Hausaufgaben, die sie stellt finde ich durchaus „attraktiv“. Also auf manches hätte ich selbst auch echt Bock. Es scheinen mir aber doch manche Aufgaben extrem zeitaufwendig (irgendwo sollte man nen Stop-Motion-Film machen oder ein Video-Tutorial). Wie sieht das denn aus? Wie hoch sind da die Erwartungen?
So - das mal zu den Facts. Aber: was genau möchtest Du? Mir macht die Lehrerin schon einen engagierten Eindruck, nur die Umsetzung ist halt in mehr als einer Hinsicht grottig und schlampig.
Und es sieht mir so aus, dass sie eigentlich schon eine Plattform wie Moodle gerne hätte und nutzen würde, aber - so wie Christa das geschildert hat - das halt hochdramatisch ist. Darum hilft sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Kenntnisse eben so gut sie kann selbst. Da fände ich’s schon ein bissle unfair, Ihr da mit „Datenschutz“ oder sowas zu kommen. Das ist so ein klassischer Zeugnissatz „War stets bemüht…“
Und vermutlich ist der Lehrerin auch gar nicht bewusst, was sie da in ihrer Naivität so alles anrichtet, ich denke, dass sie einerseits sich das Leben erleichtern will (Hausis dann einstellen, wenn sie ihr halt in den Sinn kommen), aber auch den Schülern gutes tun will (Handzettel gehen verloren, Kopien sind ggf. an der Schule mühsam zu machen, irgendwer schreit immer "rettet die Bäume etc.).
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rechtliche Verstöße
Streng genommen geht Euch das nix an, wenn Ihr wollt, könnt Ihr sie mal diskret darauf hinweisen. Gut wäre dazu ein Anwalt aus der Elternschaft, der ihr das sehr freundlich und kumpelhaft („meine bösen Kollegen könnten auf die Idee kommen, Ihnen hier oder da nen Strick zu drehen…“) zu vermitteln.
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Schlampereien (schlecht lesbare Fotos, unzählige Tippfehler)
Auch da könnt Ihr - solange das nicht sinnentstellend ist - wenig machen. In meinen Augen zeugt das zwar von unfassbarer Respektlosigkeit, aber „verboten“ ist das nicht.
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unklare Hausaufgabenstellungen
Da hilft nur: geballt nachfragen, nachfragen, nachfragen, solange bis sie genervt ist und die nächste Aufgabenstellung „klarer“ ist.
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spontan auftauchende oder sich ändernde Hausaufgaben
Da würde ich einfach die Schüler mal aufhetzen, dass sie die Lehrerin am jeweiligen Ende der Stunde nach Hausaufgaben fragen und dann zumindest nen Termin „Ist am Mittwoch online“ für die endgültige Aufgabenstellung kriegen! Das geht in meinen Augen nicht, dass Hausaufgaben eine „Holschuld“ sind. Aber da wissen sicherlich die zahlreich anwesenden Lehrer mehr, ob’s dazu ne Regelung gibt…
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Größere Arbeiten über die Ferien
Auch wenn das sicher gut gemeint ist (siehe oben - das sind ja umfangreichere Aufgaben, da ist’s schon schön, wenn man das mal in Ruhe über die Ferien erledigen kann), sowas ist doch klar geregelt (das war’s ja vor 100 Jahren bei uns schon) - da hilft ein kurzer Hinweis.