Trotz ihrer wundervollen Unterrichtsplanung (hält sie sie da dran?) bekommen die Schüler ihre Hausaufgaben über die Internetseite, richtig? Und manchmal kommen die Hausaufgaben „spontan“, selten werden auch bereits gestellte Hausaufgaben online geändert, richtig?
Laut meinem Sohn „bewirbt“ sie ihre Seite zumindest in seinem Kurs nach meinem Gespräch nicht mehr aktiv, bei den anderen Kursen durchaus noch.
Wann die HA kommen, ist nach wie vor nicht eindeutig - jedenfalls nicht unbedingt an dem Tag des Unterrichtes selbst. „Nachbesserungen“ sind mehr als einmal geschehen.
Und selbst WENN alles „korrekt“, also genau an dem Tag aufgegeben werden würde, ist diese Art der HA-Erstellung in meinen Augen nicht zulässig, da jederzeit manipulierbar und eben nicht von den SuS eindeutig verständlich erfassbar, da keine Rückfragen möglich sind.
Leider hast Du meine Frage, ob die Schüler jeweils ne Info-Mail bekommen nicht beantwortet.
Nein, keine Info-Mail. einen EMail-Verteiler gibt es nicht… und da wären wir auch wieder bei bei der DSGVO.
Bleibt’s da bei nem „Du-Du-Du!“ oder gibt’s da ernsthaftere Konsequenzen?
… es sind dann einfach nicht oder nicht vollständig erledigte HA …
Bei dem „namentlichen anmelden“ nehme ich an, dass Du auf den Doodle anspielst, richtig? Da bin ich echt überfragt, aber vermutlich wäre es doch auch möglich, dass man sich da mit abgekürztem Nachnamen anmeldet (also „Maxi S.“), da sollte doch in üblichen Klassenverbänden immer noch eindeutig sein.
Abgesehen vom Datenschutz bin ich grundsätzlich dagegen, solche Dinge für die SuS verpflichtend zu machen - und das tut sie! Auf welcher Grundlage?
Entweder es gibt ein beschlossenen Weg der in der Gesamtkonferenz der Schule festgelegt wird, oder eben nicht. Es kann doch nicht sein, dass jeder Lehrer sein eigenes Süppchen kocht …
Dann gibt sie ne große Hausarbeit über die Ferien auf. Dazu bitte noch Details: kommt sie wirklich in der letzten Unterrichtsstunde vor den Ferien an und stellt ein Thema, Abgabe ist dann in der ersten Stunde nach den Ferien? Oder liegen halt im Bearbeitungszeitraum zufällig irgendwelche Ferien? Oder ist das die Sache, wo wegen der „Gleichberechtigung“ der Abgabetermin vom 2. auf den 9. Mai verschoben wurde?
Jepp. Genauso war es. Der „Gleichberechtigungspassus“ kam erst nach meiner Beschwerde.
Es scheinen mir aber doch manche Aufgaben extrem zeitaufwendig (irgendwo sollte man nen Stop-Motion-Film machen oder ein Video-Tutorial). Wie sieht das denn aus? Wie hoch sind da die Erwartungen?
Die sind sehr hoch.
In meinem Gespräch mit ihr argumentierte ich, dass für das Fach Kunst, welches an einen Raum von einem Block / Woche einnimmt, ein HA-Umfang von durchaus 8 - 10h (mein Sohn hat das ganze WE gesessen) zu hoch ist, laut Runderlass Empfehlung 180min / Tag und es würde auch noch andere Fächer geben, die ebenfalls HA aufgeben. Sie sagte, dass diese Zahl pro Tag(!) pro Fach (!) gelten würde. Mein Einwand, dass dann die SuS an einem Tag mehr als 12h HA machen müssten, hat sie nicht ganz eingesehen.
Weiterhin war ihr Einwand, dass sie es selbst zu Hause ausprobiert hätte und sie hätte nur 30min gebraucht …
Ja, sie lebt für die Kunst - das ist toll, aber sie kann keine Fähig- und Fertigkeiten bei den SuS voraussetzen, für die sie mehrere Jahre studiert hat, bei denen ein gewisses Grundtalent bei ihr da ist und die sie verdammt noch mal eigentlich begeisternd vermittelt soll.
Es kann nicht sein, dass ein SuS mehrere Stunden an einer Aufgabe sitzt, sie einen Blick drauf wirft und sagt „Ich finde das scheiße, mach es noch einmal.“ What?
Ich habe mit ihr geredet - und ich bin nicht die erste. Ich bin ein absoluter Fan der Kommunikation und des Dialoges - aber sie versteht das pädagogische Problem nicht, welches ich mit ihrer Arbeitsweise habe.
Ganz aktuell: Ein Kompetenzraster zur Bewertung der Mitarbeit.
Kompetenzraster sind super - arbeite ich auch mit.
Zuerst sollten sich die SuS einschätzen, dann sammelte sie es ein, bewertete nach ihrer Einschätzung und gab eine schriftliche Rückmeldung.
Dummerweise änderte sie NACH der Selbsteinschätzung der SuS händisch die Bepunktung auf den Rastern. So, dass die SuS sich selbst auf einmal als sehr schlecht eingeschätzt haben. Aus: „Ich erledige immer die HA“ wurde „Ich erledige HA nur selten“.
Das wurde von ihr nicht kommentiert und begründet - die SuS bemerkten die „Korrektur“ ihrer Selbsteinschätzung erst zu Hause.
Es ist wie gesagt nicht nur eine Baustelle und ich habe sehr etwas dagegen, wenn SuS Angst haben, etwas zu sagen oder nachzufragen, weil sie befürchten (und das zu Recht), dass sich dies auf die Benotung auswirkt.
Ich habe mit ihr geredet. Wirklich sachlich, nachfragend um Erklärungen gebeten. Das Gespräch war anstrengend, sehr anstrengend.
Die Grundprobleme bleiben.
Deshalb bleibt für mich leider momentan nur der Weg, es offizieller zu machen.
Es geht nicht darum, dass es toll ist, wenn Lehrer sich engagieren - das ist super. Aber es gibt einfach Regeln und ein paar Grundlagen muss jede Lehrkraft kennen.
Es kann nicht sein, dass sie am Anfang des SJ jeden Schüler eine „Vereinbarung“ unterschreiben lässt, nach welchen Gesetzen und Richtlinien sie arbeitet und wenn die SuS diese nicht beachten, dann bekommen sie eben die Note 6 (kurze Zusammenfassung) und sie selbst kennt ihre eigenen zitierten Richtlinien nicht (z.B. HA-Verordnung).
Ich habe es satt, dass meine Söhne ganze WE sitzen und sinnlos Farbstudien auf Täfelchen machen müssen, damit sie dann sagt, dass sie das nicht so gelungen findet und alles noch einmal gemacht werden muss (übrigens eine andere Aufgabe, als oben erwähnt). Ganz ehrlich? An diesem Punkt habe ich meinem Sohn die Erlaubnis gegeben, das Projekt per Outsourcing zu erfüllen. Es mag sein, dass nicht jeder ein großer Künstler ist - ich selbst bin gefühlsmäßig auch in der 2. Klasse hängengeblieben. Aber hier fehlt mir jede verständliche pädagogische Sinnhaftigkeit.
Genauso wie bei einer HA zum räumlichen Zeichnen (8. Klasse), bei der dummerweise ein Fliesenboden entstanden ist. Die Fliesen sollten ausgemalt werden. 725(!) Stück. Bitte…warum???
Die SuS ergeben sich ihrem Schicksal - machen es und bekommen eine mittelmäßige Note, oder machen es nur teilweise und bekommen auch eine mittelmäßige Note.
Es gab schon mehr als eine Beschwerde. Aber es tut sich eben nichts. Lehrermangel, die, die da sind, werden gehalten - dabei wird so manches Auge zugedrückt.
Und noch einmal. Ich bin selbst Lehrkraft. Gerade deshalb, war ich lange ruhig und geduldig. Ich weiß, dass es oft nicht leicht ist für die Kollegen.
Es gibt aber eben auch den Punkt, an dem ich als Mutter und Lehrkraft einfach zu viel habe…