Schuluniformen

Wegen der Diffamierungen

Hallo Francesco,

warum diese Aufregung? Ist etwas an mir vorbei gegangen, habe
ich etwas überlesen?

Ich rege mich darüber auf, daß ein w-w-w-Benutzer Diffamierungen per E-Mail bekommt, WEIL er eine (nach eigenen Aussagen!!) extreme Meinung vertritt, die meiner Meinung nach NUR exakt die GEGENTEILIGE Meinung der anderen (nur!!) kontrovers diskutierenden w-w-w-Benutzer wiedergibt.

Wie uncool von mir, sicherlich! Aber ich möchte auf die Gefahr hinweisen, die das mit sich bringt, wenn jemand intelligent, differenziert und durch eigene Erfahrugen untermauert Statements abgibt. Weil gerade durch die (immer teilweise noch vorhandene) Anonymität hier im Brett eben so mancher verführt wird, PERSÖNLICH zu werden. Und diese Art wird getoppt vom privaten anmailen und dort diffamieren!

Hier wird ein Thema kontrovers diskutiert, sonst gar nichts.

Erscheint mir nicht ausschließlich so.

Warum hebst du es hervor, gerade Thomas könne sich eine
extreme Meinung erlauben? ???

Wenn sich innerhalb einer Diskussion EIN Teilnehmer eine sog. „extreme“ Meinung erlaubt (die Bezeichnung „extrem“ kommt übrigens von T.M. persönlich, siehe Posting oben, habe das Wort aufgegriffen!!), dann impliziert das m. E. die „Erlaubnis“, daß ein anderer Teilnehmer mit gegenteiliger Meinung genauso extrem argumentieren darf, solange er/sie sachlich bleiben. Und das darf imho jeder, falls das nicht von meiner Seite ´rübergekommen ist.

Und warum der Titel „Brechen“???

Weil es mir persönlich angst macht, wenn private Diffamierungen gemailt werden, das schlägt mir auf den Magen. War eine Metapher.

So. Ich möchte jetzt eigentlich nicht weiter über diese Sache speziell diskutieren, wenn es Dir recht ist. Hat auch nichts mehr mit „Schule“ usw. zu tun.

Grüße von
Bettina

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Das Argument, man könne mit Schuluniformen den Streit um
Markenklamotten vermeiden, ist zu kurz gegriffen.

Da stimme ich zu!
Wenn alle ein blaues Hemd tragen sollen, gibt es sicher bald welche, die ein blaues Seidenhemd von Lakotze tragen, andere von Naiki oder Diesel etc.
Und der Rest wird sich mit dem Ottokatalogblauhemd begnügen müssen.

Wenn ich allerdings sehe, was die Kinderchen heut so tragen, frage ich mich, ob Schuluniformen manchen absurden Auswüchsen entgegen wirken könnten.

Gruß Fritz Ruppricht

Hm…
hi Thomas
ich glaube ganz ehrlich nicht daran, das eine Schuluniform (in milder Ausprägung) den Untergang des Abendlandes herbeiführt.
Immerhin sind die Briten uva. Länder ja auch prima Demokraten…

Mode bei Jugendlichen (darum geht es) ist wohl in den seltensten Fällen tatsächlich selbstbestimmt, sondern wird geprägt von Werbung und Gruppenzwang.
Welche Fremdbestimmung nehme ich nun…
Dein Argument mit der Verhinderung des Individualismus greift hier ein wenig kurz.

Der Vorteil einer „Schuluniform“ liegt darin, das innerhalb der Schule die „Fremduniformierung“ aufgehoben wird. mit der die Zugehörigkeit zu einer externen Gruppe angezeigt wird … das geht ja bei weitem nicht blos um radikale Gruppen, auch um soziale oder ethnische. Mit einer "Uniform wären zumindest in der Schule alle auf dem gleichen Niveau. keiner benachteiligt, keiner bevorzugt…

Und sobald man auf den Hemden, Pullis, Hosen, wasauchimmer, die Werbung und Darstellung des Herstellers ausschließt, dann greift auch das Argumnent des Unterschiedes zwischen Luxus- und Woolworth „Uniform“ nicht mehr.

Das Hauptproblem sehe ich im psychologischen Bereich. Uniform wird hierzulande oft mit Militarismus und Faschismus gleichgesetzt (man hat da so gewisse geschichtliche Ereignisse im Keller)
Nun identifiziert sich aber fast jeder Mensch mit irgendeiner Gruppe (oder mehreren) ausserhalb der Familie. Die Gruppe kann klein und intim sein (z.B. kleiner Sportverein) oder groß und international (Z.B. Geologen *g*). Diese Identifikation ist natürlich auch mit einer Abgrenzung (nicht Ausgrenzung… Riesenunterschied) gegenüber den anderen Gruppen verbunden.
Ein totales Einzelindividuum, das unberührt von Gruppen durch das Leben geht, kann man sich vermutlich in Oberammergau schnitzen lassen.

Ich kann nichts schlechtes daran erkennen, wenn sich ein Schüler mit seiner Schule identifiziert. Vieleicht sind dann auch die Lehrer etwas besser motiviert.

Gruß
Mike

Rücken der Kinder
Hi Francesco,
ich glaube, du hast etwas missverstanden… Thomas meinte nicht, dass das Problem mit den Markenklamotten auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden soll… es geht hier viel mehr um die Aufklärung der Kinder, dass Markenklamotten überhaupt nichts über den Charakter eines Menschen aussagen… (siehe „Kleider machen Leute“). Es geht auch um aufklärerische Arbeit in der Schule, den Schülern einfach klar zu machen: „Du bist nicht besser, nur weil du ein LaBrech-Hemd, eine Levis-Jeans, ein was-weiss-ich-Hemd-Hose-Pullover trägst.“ Es geht darum, in den Kindern die Selbstwerte zu wecken, die nicht durch Äusseres entstehen, sondern durch das Innere (Mensch, kann ich schwallen… dann waren 3,5 Jahre Pädagogikstudium nicht ganz umsonst :smile:)…

Gleichzeitig muss man auch an die Textilindustrie appellieren, die in zunehmenden Masse Kinder für die Werbung entdeckt haben, die darin als kleine Erwachsene behandelt werden… das darf einfach nicht sein…

Im Grunde ist m.E. die Diskussion über ein Pro und Contra „Schuluniform“ nicht die Lösung des Problems… man muss hier an den Wurzeln des „Problem“ arbeiten…

Grüsse
Matthias

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Hallo!

der
Druck auf die Schüler, Markenkleidung zu tragen, stelle ein
großes Problem dar und bringe viele Familien finanziell in
Bedrängnis.

Es gibt erstens eine Menge Probleme rund um das Thema Schule, die Schüler, Lehrer und Familien in deutlich ärgere Bedrängnis bringen. Vielleicht könnte man sich ja mal denen widmen.
Dann ist das angeführte Problem(chen) weiß Gott nicht neu, das hatten wir vor Jahrzehnten auch schon. Und daran ist keiner meiner Mitschüler/innen zerbrochen. Daran nicht!!!
Ich habe auch keine Ahnung, ob Frau Schavan (wars nicht auch Frau Merkel?) dann allen das uniforme Handy verpassen wollen, das uniforme Fahrrad und gleich auch noch den uniformen Papa dazu. Hoffentlich kommt nicht einer mit mit nem Käsebrot und einer mit ner Milchschnitte…

Schule sollte sich (verdammt noch mal) gerade um die individuellen Züge der Schüler bemühen und die auch mal erst wahrnehmen, statt sie da auch noch optisch in eine riesige Schublade zu verfrachten.

Und eine Identifikation mit der eigenen Schule qua gleichem Socken? Was soll das denn für eine Zauberkiste sein? Bitte, bitte Probleme lösen und nicht per Uniform verkleistern.

Sollte man das Problem der
„Markenkleidung“ nicht anders lösen, beispielsweise durch
aufklärerischen Unterricht?

Hat denn das nicht unmittelbar etwas in Marktwirtschaft zu tun? Preis hier und Angebot/Nachfrage dort? Ist das nicht vielleicht eine logische Folge des Systems? Nennen wir die Schwächen doch beim Namen. Durch Zukleistern lösen wir die nicht. (Aber vielleicht wollen wir das ja auch garnicht wirklich?)

Martin

Hallo!

  1. Alle Schüler/innen präsentieren sich äußerlich gleich.

Gruseliger Gedanke.

Schüler/innen, die sich teure Markenartikel nicht leisten
können, fühlen sich nicht zurückversetzt.

Ach, so einfach ist das? Sind Kinder wirklich so ‚blöde‘, und erkennen den sozialen Unterschied nicht auch an anderen (und dann bestimmt neuen) Faktoren?

Der Wettbewerb um
die besten „Klamotten“ belastet den Geldbeutel der Eltern
nicht mehr.

Die dann ihrerseits mehr Mittel haben für den Wettbewerb um das dickste Auto. Oder glaubst Du im Ernst, das sei ein Kinderproblem?
Mit der o.g. Argumentation führen wir doch nur einen Stellvertreterkrieg. Die Kinder kommen doch mit sozialen Unterschieden besser klar, als wir Erwachsenen.

Die Lehrer bewerten die Leistungen der Schüler und
nicht das Outfit (menschlich!).

Wenn der Lehrer das Outfit zum Kriterium macht, braucht der Lehrer ne Zwangsjacke, nicht der Schüler ne Uniform.
Mal abgesehen davon, daß es -nach meiner Meinung- erste Aufgabe des Lehrers ist, die Schüler zu fördern, nicht zu bewerten.

  1. Die Uniform bewirkt eine Identifizierung des
    Schülers/Schülerin mit der Schule, ein nicht zu
    unterschätzender Integrationseffekt.

Das ist doch genau die verquere Logik, die auch dazu führt, daß ich mich im Markenhemd ‚wertvoller‘ fühle.
Wenn Integration Uniformierung bewirkt, und sei es durch das Logo auf dem Hemdchen, meinetwegen.
Aber durch eine Uniformierung Integration erzeugen? Das ist wirklich das allerletzte Feigenblatt einer Gesellschaft.
Martin

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Hi,

ich erkenne genau so wie du, dass es „eine Menge Probleme“ an den deutschen Schulen gibt. Aber das ist kein Grund, sich einmal Gedanken um ein kleines spezielles Problem zu machen. Du kannst nicht mit Argument ein Thema wegwischen, es gäbe auch noch andere Probleme. Das ist wohl zu billig.

In den letzten Jahren ist gerade dieses soziale Thema immer drängender geworden. Es gibt wohl kaum eine Schule, an der es nicht zu irgendwelchen Konflikten zwischen Schülern kommt bzw. gekommen ist, die auf das Tragen von Marken-Kleidung zurück zu führen sind. Es kommt nicht von ungefähr, dass in den Medien und in der Politik dieses Thema diskutiert wird. Oder glaubst du, das geschehe aus Langeweile, weil keine anderen Probleme existieren?

Frage Schüler/innen! Jeder wird etwas zu diesem Thema sagen können.

Wenn also dieses Problem tatsächlich existiert, sollte man nach Lösungen suchen. Schuluniformen sind ein Lösungsvorschlag. Wenn du weitere Lösungsvorschläge hast, dann komm damit rüber.
Es ist wenig konstruktiv, eine Lösung abzuweisen und die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Es ist vielleicht witzig, Politikern auch noch das uniforme Handy anzubieten, aber zur Sache bringt das garnichts.

Hast du selbst schulpflichtige Kinder?
Entweder nicht, oder sie tragen Markenklamotten und klinken sich aus dem sozialen Konflikt aus.

Vom Ansatz her ist es richtig, dass das Tragen von Markenbekleidung ja schon zu einer Uniformierung geführt hat. Nur diese ist wiederum denen vorbehalten, die sie sich leisten können. Damit haben wir wieder eine Zweiklassengesellschaft.

Wenn du Kinder hast, die sich keine Markenkleidung leisten können, wirst du mir Recht geben und diesen Gedanken unterstützen.

Gruß,
Francesco

Moin!

Du kannst nicht mit Argument ein Thema wegwischen, es gäbe
auch noch andere Probleme. Das ist wohl zu billig.

Das will ich auch nicht. Aber ich habe schon das Gefühl, hier wird ne Sau durchs Dorf getrieben und die wesentlicheren Probleme schieben wir damit mal wieder vom Tisch.

In den letzten Jahren ist gerade dieses soziale Thema immer
drängender geworden.

Es war als solches immer schon drängend.

Konflikten zwischen Schülern kommt bzw.
gekommen ist, die auf das Tragen von Marken-Kleidung zurück zu
führen sind.

Die Markenkleidung ist oft genug der Auslöser, gut. Aber das ist doch nicht die Ursache solcher Konflikte. Wer kümmert sich denn um die?

Wenn also dieses Problem tatsächlich existiert, sollte man
nach Lösungen suchen.

Richtig. Aber dann sollte man auch das Problem beim Namen nennen.

Schuluniformen sind ein
Lösungsvorschlag.

Bestenfalls für Beseitigung des Symptoms (was ich auch bezweifel), nicht für die Beseitigung des eigentlichen Problems.

Es ist wenig konstruktiv, eine Lösung abzuweisen und die Sache
auf sich beruhen zu lassen.

Dann müssen wir nach Lösungen für die Beseitigung von sozialen Unterschieden suchen. Dazu braucht es vielleicht zunächst mal einen ‚Klimawechsel‘ in der Gesellschaft. So lange wir als Erwachsene dieses Wettrennen vorleben, werden die Kinder mit dem Problem auch leben müssen.

Es ist vielleicht witzig, Politikern auch noch das uniforme
Handy anzubieten, aber zur Sache bringt das garnichts.

Zur Sache bringt die Uniform auch nichts.
Aber vielleicht verdeutlicht das Beispiel die Absurdität des Unterfangens. Sozialer Unterschied macht sich bemerkbar. Vielleicht dann etwas subtiler.

Hast du selbst schulpflichtige Kinder?

Ich war sogar selbst mal schulpflichtig und habe soziale Unterschiede in der Schule kennengelernt. Keine Bange, ich kenne das Problem auch hautnah.

Entweder nicht, oder sie tragen Markenklamotten und klinken
sich aus dem sozialen Konflikt aus.

Das wäre dann wohl eine Unterstellung.
Sie leben mit dem Konflikt. Müssen sie auch, solange es den Konflikt an sich gibt.

Damit haben wir wieder eine Zweiklassengesellschaft.

Aber die haben wir doch sowieso! Und zwar nicht wegen der Markenklamotten. Verdrängt doch nicht die Ursachen.

Wenn du Kinder hast, die sich keine Markenkleidung leisten
können, wirst du mir Recht geben und diesen Gedanken
unterstützen.

Ich unterstütze den Gedanken, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Ich untertsütze auch den Gedanken, mit Konflikten leben und angemessen umgehen zu lehren.
Den Gedanken, soziale Probleme verdecken zu wollen unterstütze ich nicht. Gegen die Idee, Kinder zu uniformieren werde ich mich wehren!!!

Martin

Hallo Michael

ich glaube ganz ehrlich nicht daran, das eine Schuluniform (in
milder Ausprägung) den Untergang des Abendlandes herbeiführt.

es muss ja nicht dazu führen, aber die Gefahr ist groß.

Immerhin sind die Briten uva. Länder ja auch prima
Demokraten…

Das ist ein gutes Argument, aber Demokratie ist es ja nicht in erster Linie das Problem. Wahrscheinlich kennst du den Film „The Wall“ von Pink Floyd. Das ist es, was ich meine.

Mode bei Jugendlichen (darum geht es) ist wohl in den
seltensten Fällen tatsächlich selbstbestimmt, sondern wird
geprägt von Werbung und Gruppenzwang.

Eben.

Welche Fremdbestimmung nehme ich nun…

Diejenige, die ich am ehesten mit meiner Selbstbestimmung in Einklang bringen kann. Es ist mir ja auch klar, dass man nicht ausschließlich selbstbestimmt sein kann, aber man muss die Zahl der Fremdbestimmungen ja nicht künstlich hoch halten.

Dein Argument mit der Verhinderung des Individualismus greift
hier ein wenig kurz.

Der Vorteil einer „Schuluniform“ liegt darin, das innerhalb
der Schule die „Fremduniformierung“ aufgehoben wird. mit der
die Zugehörigkeit zu einer externen Gruppe angezeigt wird …
das geht ja bei weitem nicht blos um radikale Gruppen, auch um
soziale oder ethnische. Mit einer "Uniform wären zumindest in
der Schule alle auf dem gleichen Niveau. keiner benachteiligt,
keiner bevorzugt…

Ja, aber eben nur dort. Im Prinzip verschiebt das Ganze aber das Problem nur.

Und sobald man auf den Hemden, Pullis, Hosen, wasauchimmer,
die Werbung und Darstellung des Herstellers ausschließt, dann
greift auch das Argumnent des Unterschiedes zwischen Luxus-
und Woolworth „Uniform“ nicht mehr.

Aber dafür mit Sicherheit ein anderes.

Das Hauptproblem sehe ich im psychologischen Bereich. Uniform
wird hierzulande oft mit Militarismus und Faschismus
gleichgesetzt (man hat da so gewisse geschichtliche Ereignisse
im Keller)
Nun identifiziert sich aber fast jeder Mensch mit irgendeiner
Gruppe (oder mehreren) ausserhalb der Familie. Die Gruppe kann
klein und intim sein (z.B. kleiner Sportverein) oder groß und
international (Z.B. Geologen *g*). Diese Identifikation ist
natürlich auch mit einer Abgrenzung (nicht Ausgrenzung…
Riesenunterschied) gegenüber den anderen Gruppen verbunden.
Ein totales Einzelindividuum, das unberührt von Gruppen durch
das Leben geht, kann man sich vermutlich in Oberammergau
schnitzen lassen.

Auch richtig, aber dass das so ist, heißt ja noch nicht, dass das auch positiv zu werten ist.

Ich kann nichts schlechtes daran erkennen, wenn sich ein
Schüler mit seiner Schule identifiziert. Vieleicht sind dann
auch die Lehrer etwas besser motiviert.

Das kann ich nicht beurteilen, weil ich - wie schon gesagt - hier nur schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich fürchte aber, dass die Motivation dann auch in eine falsche Richtung zielen könnte.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Fritz,

Wenn ich allerdings sehe, was die Kinderchen heut so tragen,
frage ich mich, ob Schuluniformen manchen absurden Auswüchsen
entgegen wirken könnten.

ich sehe kein Smiley, hoffe aber, dass dieser Satz wenigstens ein bisschen ironisch gemeint ist. Sonst würde IMHO das bekannte Sprichwort von Teufel und Beelzebub zutreffen.

Gruß

Thomas Miller

Hallo Bettina,

herzlichen Dank.

Und wenn das hier schon so los geht, daß persönliche Angriffe
via E-Mail stattfinden…Na dann gute Nacht, Marie!

vielleicht zeigt das ja nur, dass ich - zumindest in einigen Fällen - Recht habe mit der Vermutung, dass bestimmte politische Gesinnungen das Tragen von Schuluniformen unterstützen und dass einige der w-w-w-Teilnehmer wohl die Diskussion über Schuluniformen zum Anlass nehmen, ihrer Gesinnung mit Mailmüll Nachdruck zu verleihen.

Achtung: Ich meine niemanden der an der Diskussion Beteiligten, weil ich nicht weiß, woher das kam! Und ich will das auch gar nicht wissen.

Gruß

Thomas Miller

Hallo Matthias,

danke schön für die Klarstellung. Genau das meinte ich.

Gruß

Thomas Miller

???
Hi Thomas :smile:

ich habe ganz oben noch mal gepostet, aus Zeitgründen nur
einmal.

Du hast oben schon viele Male gepostet. Woher soll ich jetzt wissen, was du mir eigentlich sagen möchtest?

Viele Grüße

Stefan.

Hallo Francesco,

ich möchte sagen: typisch Theoretiker!

ich nehme das als Kompliment :smile:

Unter philosophischen Aspekten hast du Recht. Du hast die
Freiheit so zu handeln und bist dir über die möglichen
gesellschaftlichen Folgen (Ächtung auf dem Schulhof) im
Klaren.
Ist das bei Kindern auch so? Mutest du denen ein solches
Denken mit all seinen Tragweiten zu?
Ich nicht! Ich möchte meine Kinder beschützen und ihnen die
Möglichkeit geben, die Schule so positiv wie möglich zu
erleben.

Deinen Beschützerinstinkt bzw. -willen in Ehren. Der ist sicher gut gemeint. Aber manchmal kann (übergroße) Beschützung auch schaden.

Natürlich habe ich Glück. Meine Kinder sind erst 3 und 1 (Wir haben spät angefangen :wink: .), aber ich bin schon jetzt bemüht, sie so zu erziehen (was für ein schreckliches Wort!), also ich bin bemüht, sie auf solche Situationen vorzubereiten. In unserem Kindergarten gibt es solche Probleme zwar nicht, aber andere, an denen man ähnliche Denkmuster erkennen kann. Aus meiner Sicht (Erfahrungswert) kann man selbst kleinen Kindern mehr erklären (oder meinetwegen verdeutlichen) als man manchmal glaubt. Kinder sind schlau, sie werden nur dumm gemacht. (Achtung: Ich meine natürlich nicht deine Kinder!)

„Wenn sie mal groß sind“, dann können sie selbst
entscheiden, ob sie eine Uniform tragen wollen oder was auch
immer. Dann tragen sie nicht nur die gewünschte Kleidung,
sondern auch die Verantwortung für ihr Tun.

Das ist die Frage, ob sie das dann (noch?) können. Denn erstens bleibt die Frage, wo und wie sie das denn gelernt haben sollen, und zweitens wirken - selbst wenn man annimmt, dass sie es irgendwann vermittelt bekommen haben - frühkindliche Erfahrungen in vielen Fällen bekanntlich doch stärker als die späteren.

Vielen Dank aber für deine sachliche Auseinandersetzung.

Gruß

Thomas Miller

Mein Senf :wink:

hmmm…irgendwie kann ich mich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass hier vor allem (oder gar ausschließlich??) Leute, die keine schulpflichtigen Kinder haben, so vehement gegen den Gedanken einer Schuluniform eintreten…

Euer Streben nach Individualität und Selbstbestimmung ja in allen Ehren, aber so viel Ideologie brauchts nicht bei diesem Thema, denke ich.

Es gibt Schulversuche in Deutschland, die eigentlich sehr gut laufen und sowohl von den betroffenen Kindern als auch deren Eltern unterstützt werden (vor kurzem war darüber ein Bericht im Fernsehen, welche Schule das war, hab ich leider vergessen). Auch da gab es zunächst Protest (von Seiten der Eltern, wohlgemerkt…nicht von den Kindern), aber man hat nach einem Jahr festgestellt, dass

  1. Die Kinder „stolz“ auf ihren Schulpulli (dunkelgrünes Sweat-Shirt mit Schulemblem) sind, weil sie sich gerne mit ihrer Schule identifizieren.
  2. Das Problem am Morgen, dass das Lieblingskleidungsstück grade in der Wäsche ist und das Kind unmöglich irgend etwas anderes anziehen kann, verschwunden ist.
  3. Tatsächlich die Ausgrenzung von Kindern wegen ihrer Klamotten vorbei ist. Und das ist ein Argument, auch wenn einige meinen, das sei unwichtig.

Natürlich kann Schulkleidung (das Wort gefällt mir besser und triffts auch besser) nicht von heute auf morgen in allen Schulen und in allen Altersstufen eingeführt werden. Aber warum nicht bei den Erstklässlern so nach und nach anfangen?

Es hat doch auch niemand was dagegen, dass Schulänfänger mit der Schultüte am ersten Tag in die Schule kommen (auch das ist „Gleichmacherei“, wenn ihr so wollt). Die Kinder würden sich darauf freuen, da bin ich mir ganz sicher. Und den negativen Einfluss, den Schulkleidung auf die Entwicklung der Persönlichkeit haben soll, den müssen die Gegner erst mal beweisen.

Ich seh nur Vorteile.

Gruß
Uschi

PS: @ Thomas:
Zu deinem Aufruf:

Sagt also euren Kindern, dass es nicht darauf ankommt,
Markenklamotten zu tragen oder irgendetwas anderes zu
besitzen.
Nicht das Gewollte ist schuld, sondern der Wille.

Sorry, du hast keine Kinder, oder? Was glaubst, wie oft das Eltern zu ihren Kindern sagen? Theorie ist eins, Praxis ist was anderes.

Hallo Uschi,

  1. Die Kinder „stolz“ auf ihren Schulpulli (dunkelgrünes
    Sweat-Shirt mit Schulemblem) sind, weil sie sich gerne mit
    ihrer Schule identifizieren.
  2. Das Problem am Morgen, dass das Lieblingskleidungsstück
    grade in der Wäsche ist und das Kind unmöglich irgend etwas
    anderes anziehen kann, verschwunden ist.
  3. Tatsächlich die Ausgrenzung von Kindern wegen ihrer
    Klamotten vorbei ist. Und das ist ein Argument, auch
    wenn einige meinen, das sei unwichtig.

natürlich ist das ein Argument - das habe ich ja gar nicht bestritten -, nur eben eines, das aus meiner Sicht zu kurz greift.

Es hat doch auch niemand was dagegen, dass Schulänfänger mit
der Schultüte am ersten Tag in die Schule kommen (auch das ist
„Gleichmacherei“, wenn ihr so wollt). Die Kinder würden sich
darauf freuen, da bin ich mir ganz sicher. Und den negativen
Einfluss, den Schulkleidung auf die Entwicklung der
Persönlichkeit haben soll, den müssen die Gegner erst mal
beweisen.

Grundsätzlich habe ich auch etwas gegen Schultüten (und Orden und so). Aber die bekommt man nur ein einziges Mal, weshalb mir das eher vertretbar erscheint.

Sorry, du hast keine Kinder, oder? Was glaubst, wie oft das
Eltern zu ihren Kindern sagen? Theorie ist eins, Praxis ist
was anderes.

Ich muss dich enttäuschen, ich habe 2 Kinder, allerdings - da hast du wieder Recht - noch nicht im schulpflichtigen Alter (sie sind 3 und 1). Aber zumindest dem Dreijährigen kann ich logisch schon viele Dinge erklären, die er auch versteht und sogar beherzigt. Ich behaupte, dass wir unsere Kinder erst dumm machen, und uns dann beschweren, dass sie nicht intelligent genug werden, um - sagen wir mal - ohne Schulkleidung auszukommen. Das aber ist dann eigentlich kein Problem der Kinder, sondern wohl eher der Eltern (Achtung, Uschi: Ich meine natürlich nicht dich und deine Kinder, denn die und dich kenne ich ja höchstens virtuell!).

Ein Beispiel: Eine Mutter (Medizinerin) behauptet, sie müsse ihrem zweijährigen Kind Grenzen setzen und tut das, indem sie - immer wenn das Kind etwas vom Regal holen will (was es nicht tun soll) - das Kind in ein Laufgitter (Kinderkäfig) stellt (sperrt). Meine Frage: Wie soll das Kind lernen, zwischen Grenzen zu unterscheiden, die notwendig sind (um vielleicht schlimmeres zu verhüten), und Grenzen, die von außen (Eltern, Gesellschaft) abgesteckt werden, damit man seine Persönlichkeit ja nicht zu weit in der Nähe anderer Gesellschaftsmitglieder entfaltet. Wir - meine Frau und ich - haben das (typische) Problem so gelöst, dass wir mit den Kindern reden , auch wenn sie vielleicht noch gar nicht genau verstehen, was man sagt. Und wir haben mit dem (zweijährigen) Kind das Problem immer wieder beredet , wenn es versuchte, etwas vom Regal zu holen. Mit Erfolg! Freilich ist das aufwendiger, als das Kind einzusperren, aber es kommt - aus unserer Sicht - dem Kind (und im Nebeneffekt auch uns) zugute.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Stefan,

entschuldige, aber gestern hatte ich einfach keine Zeit mehr, weil ich weg musste. Da ich etwas Grundsätzliches sagen wollte (und eigentlich an mehrere Diskussionspartner hätte schreiben müssen), habe ich dieses Posting mit

"Argument Markenklamotten unhaltbar"

unter einem besonderen Titel an die Spitze des Threats gesetzt.
Das was dort steht, hätte ich in dieser Form auch dir posten wollen.

Ich entschuldige mich nochmal.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

natürlich ist das ein Argument - das habe ich ja gar nicht
bestritten -, nur eben eines, das aus meiner Sicht zu kurz
greift.

Warum greift es deiner Meinung nach zu kurz? Muss man denn immer gleich die „großen“ Probleme anpacken? Wäre es nicht manchmal besser, bei „unwesentlicheren“ Dingen zu beginnen, damit überhaupt mal irgend etwas passiert?

Ich muss dich enttäuschen, ich habe 2 Kinder, allerdings - da
hast du wieder Recht - noch nicht im schulpflichtigen Alter
(sie sind 3 und 1). Aber zumindest dem Dreijährigen kann ich
logisch schon viele Dinge erklären, die er auch versteht und
sogar beherzigt. Ich behaupte, dass wir unsere Kinder erst
dumm machen, und uns dann beschweren, dass sie nicht
intelligent genug werden, um - sagen wir mal - ohne
Schulkleidung auszukommen. Das aber ist dann eigentlich kein
Problem der Kinder, sondern wohl eher der Eltern (Achtung,
Uschi: Ich meine natürlich nicht dich und deine Kinder, denn
die und dich kenne ich ja höchstens virtuell!).

Keine Sorge, ich nehm hier nichts persönlich :wink:
Es freut mich, dass du auch Kinder hast. Ich hab „nur“ einen Sohn, der ist 16. Und ich würde mir heute wirklich wünschen, es gäbe Schulkleidung.

Ein Beispiel: Eine Mutter (Medizinerin) behauptet, sie müsse
ihrem zweijährigen Kind Grenzen setzen und tut das, indem sie

  • immer wenn das Kind etwas vom Regal holen will (was es nicht
    tun soll) - das Kind in ein Laufgitter (Kinderkäfig) stellt
    (sperrt). Meine Frage: Wie soll das Kind lernen, zwischen
    Grenzen zu unterscheiden, die notwendig sind (um vielleicht
    schlimmeres zu verhüten), und Grenzen, die von außen (Eltern,
    Gesellschaft) abgesteckt werden, damit man seine
    Persönlichkeit ja nicht zu weit in der Nähe anderer
    Gesellschaftsmitglieder entfaltet. Wir - meine Frau und ich -
    haben das (typische) Problem so gelöst, dass wir mit den
    Kindern reden , auch wenn sie vielleicht noch gar nicht
    genau verstehen, was man sagt. Und wir haben mit dem
    (zweijährigen) Kind
    das Problem immer wieder
    beredet , wenn es versuchte, etwas vom Regal zu holen.
    Mit Erfolg! Freilich ist das aufwendiger, als das Kind
    einzusperren, aber es kommt - aus unserer Sicht - dem Kind
    (und im Nebeneffekt auch uns) zugute.

Wir haben das mit unserem Sohn ähnlich praktiziert. Reden, reden, erklären, erklären…Das tun wir auch heute noch, aber mit 16jährigen kann das in stundenlange Debatten ausarten. Und manchmal sag ich dann auch: „Ende der Diskussion und basta!“
Auch das muss möglich sein, wenn es doch nur noch um Dinge geht, die du als Elternteil z.B. nicht erlauben kannst.

Ich glaube, die meisten Eltern möchten ihre Kinder zu „anständigen“ Menschen erziehen. Aber der Einfluss, den wir darauf haben, sinkt mit dem Alter des Kindes. Peergroups werden ab der Adoleszenz viel, viel wichtiger als das, was wir Eltern sagen. Und unterschätze ja nicht den Einfluss bezüglich Mode, Klamotten, Musik etc…Auch das äußere Erscheinungsbild gehört gerade für Jugendliche zur Persönlichkeitsfindung. Kinder wollen gefallen, zuerst den Eltern später den Freunden. Wenn wenigstens die Mode da rausfällt, weil es gar nicht zur Diskussion steht, dann wäre doch ein Konfliktherd schon mal weg…

Gruß
Uschi

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Schizophrenie
Tag auch,

Erstmal: Ich finde es sagenhaft, das in dieser Diskussion so sachlich argumentiert wird.

Meine Meinung: Die Anforderung, ein schulpflichtiges Kind bis zum Tage X (dem Ende der Schulzeit)als Gruppentier in genormter Umgebung mit genormten Inhalten zu einem genormten Wissen zu verhelfen, damit es ab diesem Tage X ein eigenständiges und vor allem eigenverantwortliches Individuum wird, das sich zudem noch auf dem ständig wandelnden Arbeitsmarkt zurechtfindet, setzt eine ähnliche Schizophrenie voraus wie die vieler Eltern, die zwar predigen, das Markenklamotten bei Kindern unnütz sind, aber Pappi dann doch auch einen 5 BMW braucht wenn der Nachbar einen hat.

Auch zu meiner Schulzeit (bin 29) gab es Unterscheidungsmerkmale,
und grösseres Mobbing als gegen Cordhosen- und Pollunderträger kann es heute auch nicht geben. Daneben gab es gestern wie heute auch schon Papis Auto, die Carerrabahn, die Wohnung, den Urlaub als „Prestigeobjekte“.

Keine Neue Krankheit, lediglich neue Symptome, deren Auswirkung heute aufgrund der anderen Rahmenbedingungen weitreichendere Auswirkungen haben.

Wer meint, an die Werbewirtschaft apellieren zu können, kann das gerne tun. Sicherlich lässt sich die Marktwirtschaft durch gutes Zureden aus der Angel werfen.

2 Apelle: Practise what you preach und nicht auf das System verlassen, denn an der Entwicklung zu Individualisten hat eine Gesellschaft kaum Interesse (nachzulesen bei Kirschner, Watzlawick und Konsorten)

Liebe Grüsse

Zaphod - ewiger Schüler - Non vitae, sed scholae discimus

so isses! volle Unterstützung (o.T.)