„Schutzgeld“ erpressen an Schulen

Kürzlich sprach Dieter Nuhr davon, dass Kinder von Freunden von ihm an ihrer Schule um Schutzgeld erpresst worden wären und ließ es so klingen als ob das häufig sei.

Mich interessiert einfach, wie häufig das wirklich ist.

Ich habe komme aus einer sehr großen Familie mit vielen Mitgliedern und habe entsprechend zahlreiche jüngere Verwandte, die Schulen besuchen (Grundschule, private Gesamtschule, öffentliche Gesamtschule, Gymnasium). Keiner davon wurde je um Schutzgeld erpresst.

Zu meiner Schulzeit wurde ich übrigens auch nie um Schutzgeld erpresst.

Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es Statistiken?

Ich wurde nie erpresst, Freunde auch nicht.
Stänkereien und Reibereien gingen eigtl. immer glimpflich oder auf Kosten des Aggressors aus. (Gymnasium, später Berufsschule)
Kann mir aber vorstellen, dass es schlimmer geworden ist.

1 Like

Das war bei Maischberger im Zusammenhang mit Problemen mit Migration

Etwa ab 9:45 min

Wer glaubt schon was der rechte Schwurbelkopf Nuhr von sich gibt? Der redet nicht nur während seiner Programme Unsinn :woman_shrugging:t3:

Sicher gibt es sowas hin und wieder in Brennpunktschulen, in denen fast ausschließlich von Leben Benachteiligte aufeinandertreffen -das war aber schon immer so, dass es Ars…gab - es ist aber eher die Ausnahme als die Regel

Was es aber immer mehr gibt, und uns Sorgen machen sollte, ist die zunehmende rechte Gewalt an den Schulen

#afdverbotjetzt

4 Like

Ja, ich weiß.
Es gibt hier eine sehr große syrische Community und es gibt entsprechend viele syrische Kinder an den Schulen. Ich habe noch nie gehört, dass die wen erpresst hätten. Die sind eigentlich vollkommen normal beziehungsweise in einigen Fällen sogar freigiebig und verschenken Dinge statt andere Kinder darum zu erpressen, so weit ich das mitkriege. Hier also gar keine Probleme mit ihnen.

Das ist einfach nur meine Erfahrung. Mich interessiert aber einfach, was anderswo los ist.

2 Like

Hallo,
finde ich nicht und schicke gleich voraus, dass ich seit Jahrzehnten ein eingefleischter Nuhr-Fan bin. Sicher, ich bin auch nicht immer einig mit dem was er auf der Bühne von sich gibt, aber das wäre ja auch unsinnig. Dass er ein „rechter Schwurbelkopf“ wäre, dem kann ich nicht zustimmen und dass er, so interpretiere ich den Beitrag hier, der AFD nahestünde, das ist für mich Unsinn. Er sagt eben manches mal Sachen, die genau zutreffen, aber nicht beweisen, dass ein AFD-Sympathisant auf der Bühne steht und ich sehe das eben auch so und bin der Gesinnung nach ein eher nach links ausgerichteter Mensch.
Was die eigentlliche Frage betrifft - die Sache mit dem „Schutzgeld“ halte ich zwar für möglich, aber eher in der Theorie als in der Praxis. Es handelt sich ja auch nicht um Nuhr und seine Kinder sondern von einem Freund - das ist ja auch das Verzwickte an der Sache - die Grenzen zwischen Privat und Beruf (Satiriker) sind nicht klar gezogen - nicht nur bei Nuhr.
Gruss
Czauderna

3 Like

Er ist schon vor einigen Jahren rechts abgebogen und fährt immer schneller an den rechten Rand - nur haben das viele seiner Fans noch nicht realisiert - früher fand ich ihn witzig, jetzt finde ich ihn nur noch widerlich

https://www.fr.de/kultur/tv-kino/dieter-nuhr-witzbold-ard-ersten-ideologisch-erschoepft-buergerlichkeit-kommentar-92776016.html

1 Like

Es ist nicht zwingend das coolste, anderen Menschen davon zu berichten, dass man von anderen Menschen bedroht und erpresst wird und dem hilflos ausgesetzt ist und dementsprechend ist das auch nichts, was man zwingend Verwandten oder Freunden erzählt. Insofern hat diese „anekdotische Evidenz“ keinerlei Aussagekraft.

Ich stimme dem zu, auch wenn ich Nuhr schon immer schlichten Humors fand und noch nie mochte.
Ich halte ihn sicher nicht für AfD- nah, aber für einen dummen (nur oberflächlich schlauen) Provozierer.
Und wenn wir woken wirklich so schlau sind, wie wir immer tun, dann sollten wir in der Lage sein, das zu durchschauen und auf der Sachebene zu bleiben, Unsinn zu widerlegen, wenn er widerlegbar ist, im Denken auch keine Kompromisse machen, aber nicht bei diesem wirklich dummen Canceln mitmachen.
Canceln bedeutet, ich spreche der anderen Seite ihr Recht auf Sosein ab, ich lösche es gewissermaßen in meiner Denkwelt aus. Wo soll das hinführen und wo sollen diese Leute sich hin entwickeln? Aus unserem erhabenen Wokenest haben wir sie ja raus geworfen.
Genau damit bringen wir die Leute, die Nuhrs dieses Landes, nur in eine psychologische Sackgasse in der sie sich, wenn sie es ebenfalls nicht durchschauen, radikalisieren können. Niemand ist gerne ein Nichts, und wenn dann nur noch die wirklich gefährlichen Idioten übrig sind, die zu canceln sich tatsächlich gebieten könnte, dann lieber da hin als nirgendwo hin.

Jeden und alles in die Naziecke zu stellen, der oder die nicht auf dem eigenen Ross der Cancelei mitreitet ist so dumm und undifferenziert, dass ich an die selbsteingeschätzte Überlegenheit der woken Szene auch nicht mehr glaube.
Ich denke sogar, dass auch hier Gruppenzugehörigkeitswünsche und oder aber auch Überlegenheitswünsche
ebenfalls eine größere Rolle spielen, als den meisten bewusst ist.

Damit kommen wir nicht weiter und da hat Nuhr sogar Recht, wenn er von der AgD als Profiteurin der „Dummheit jener Wähler, die glauben, es gäbe für komplexe Probleme einfache Lösungen“, spricht.
Diese Dummheit gibt es nämlich auf der linken Seite ebenso!

Ein ganz persönliches Bespiel, worum es gehen könnte habe ich gestern bei meiner Arbeit erlebt.
Eine Frau mit der ich immer hervorragend ausgekommen bin, und das war gut, denn ich bin auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen, da wo sich Ziele berühren, fragte, wie es mir geht. „Ja, mir geht´s prima, aber die Welt ist halt verrückt geworden.“ Inzwischen meine ehrliche Standardantwort auf diese Frage.
Als hätte ich einen Knopf gedrückt kam allertiefste Zustimmung und eine Weile dachten wir, wir würden dasselbe meinen. Bis sie die Ursachen für ihr Entsetzen benannte: Der Islam und die Linken. Die sind an ALLEM Schuld und die FPÖ DIE Lösung.
Meine erste Reaktion war auch, weg hier, das war´s.
Aber eigentlich mag ich sie und wir bereichern uns, da wo wir uns begegnen beim Arbeiten gegenseitig.
Ich berührte sie also an der Hand -und ich vermeide körperlichen Kontakt normalerweise- und sagte wo ich stehe und dass das für mich ausdrücklich kein Grund ist, ihr nicht mehr zuzuhören und ihre Ansichten nicht zu respektieren, auch wenn ich sie nicht teile und für mich die Begegnung Priorität hat vor den Ansichten.
Sie war sofort dabei und wirkte erleichtert, dass jemand wie ich nicht gleich weg ist und sagte, dass sie mehr gar nicht will als respektiert zu werden in ihren Standpunkten. Ich merkte, wie sich etwas geöffnet hatte. Und wir werden im Gespräch bleiben.
Was in diesen Jahren der Hexenjagd kaputt gegangen ist an Begegnungsoffenheit und sich Mühe geben, zu verstehen ( nicht zu teilen!) was die andere Seite denkt ist eine Großbaustelle an Zwischenmenschlichem.

Wir sollten uns beschränken auf die echten Nazis, von denen es genug gibt mit unseren Kämpfen und die Leute dazwischen, die vor allem einfach unbewusst, manchmal dumm, manchmal ungebildet oder aber auch nur verwirrt sind nicht mit Großcanceleien ins off schieben!

Nuhr hat sich deutlich von der AfD distanziert.
Ich finde ihn langweilig, stimme auch den meisten anderen öffentlichen Cancelopfern nicht zu, finde aber meist das Körnchen darin, das es wert ist betrachtet zu werden.
Oder glaubt ersthaft irgendjemand, die linke oder woke Szene hätte nicht auch einen gewaltigen Schatten, im Sinne von unbewussten destruktiven Inhalten?

Böhmermann- @Hexerl ist ein Paradebeispiel dafür, er ernährt sich davon, andere zu canceln, hat null konstruktive Ansätze und ist höchst unbewusst und das perfekte Gegenstück zu Nuhr. Kein bisschen besser.

3 Like

Er hat ja auch nicht von irgendeiner Evidenz gesprochen sondern davon, dass er sich dafür interessiert, ob das häufig ist oder nicht.
Wenn es für ihn evident wäre, hätte er die Frage nicht stellen müssen.

Nuhrs ‚Ich hab da einen Freund…‘ halt auch nicht. Und das ist ja der Auslöser der Diskussion hier.

3 Like

Eh, nur wieso labert Nuhr dann zur besten Sendezeit von Problemen, die seine ‚Freunde‘ in der Schule haben (oder nicht) und verliert kein Wort über real existierende, aktuelle Probleme:

Eine Bedrohungslage sorgte am Montag dafür, dass der reguläre Unterricht an vielen Duisburger Schulen ausgefallen ist. Rund 18.000 Schüler waren betroffen. Zuvor wurden zwei Drohmails an eine Gesamtschule verschickt. Der Landesintegrationsrat NRW kritisiert nun das Verhalten der Behörden.
[…]
„Erneut hat sich gezeigt, dass Rechtsextremismus eine Gefahr für die ganze Gesellschaft ist“, sagt Keltek vom Landesintegrationsrat. „Wir können so nicht weitermachen und akzeptieren, dass unsere Kinder Opfer dieses menschenfeindlichen Irrsinns werden.“ Schulen dürften keine Orte der Angst sein. Als ehemaliger Lehrer denke er auch an die betroffenen Lehrkräfte, die derzeit ohnehin am Limit arbeiten.

18.000 Schüler, deren Familien und Lehrer sind hier von rechtsextremen Terror direkt betroffen. Wieso redet er nicht darüber, wenn er Teile der AfD eh schon als ‚Psychopathen‘ bezeichnet?

2 Like

Vielleicht, weil er bei weitem nicht so intelligent ist, wie viele denken oder dachten.
Möglicherweise ist er aber auch einfach höchst unbewusst, wie so sehr viele, auch unter denen, die es sich mit dem Rundumgecancel einfach machen?
Unbewusstheit kann im Ergebnis hohe Intelligenz sogar komplett auslöschen im Ergebnis.

Nein, natürlich nicht. Die Frage ist halt, wozu diese „Umfrage“ dienen soll. Gibt es diese Fälle? Definitiv ja und die gab es auch schon zu meinen Grundschulzeiten vor über 40 Jahren (als es Migration praktisch nicht gab und aus dem Nahen und Mittleren Osten schon mal gleich gar nicht). Damit kann man also ausschließen, dass es diese Fälle nicht gibt. Bleibt also nur die Frage, wie oft sie vorkommen und das wird man hier nicht in Erfahrung bringen.

Dass ausgerechnet der Nuhr hier als Verkünder der Weisheit präsentiert wird, finde ich im übrigen problematisch. Schon am Anfang des von @Raketenbasis verlinkten Beitrages faselt der Mann etwas davon, dass er links-grün in den 70ern sozialisiert worden sei und war deswegen als Kind davon überzeugt war, dass die ganze Zukunft wegen Waldsterben, Ozonloch und Tschernobyl quasi im Eimer ist und deswegen sein ganzes Leben davon geprägt sei, dass nichts mehr voran ginge.

Nun, Dieter Nuhr ist von 1960. Also muss man wohl unterstellen, dass er in den ersten zehn Jahren seines Lebens nicht sozialisiert wurde. Aber weiter im Text: die Grünen wurden 1980 gegründet, das AKW Tschernobyl flog 1986 in die Luft, das Waldsterben wurde erst in den 80ern überhaupt erst entdeckt und das Ozonloch erlangte so um 1985 größere mediale Aufmerksamkeit. So viel zu seiner links-grünen Sozialisierung in seiner Jugend in den 70ern, die geprägt war von Ereignissen, die erst nach Ablauf dieses Jahrzehntes auftraten als er schon längst erwachsen war.

Wie nennt man noch einmal Leute, deren öffentliche Argumentation auf Lügen und falschen Annahmen aufbaut? Populisten?

3 Like

Moin,

  • weil er sich nicht um alles kümmern kann
  • weil er davon nichts mitgekriegt hat

Bei Nuhr scheinen wohl zwei Dinge reinzuspielen: Er ist im Grunde konservativ, er ist sich aber auch für schlechte Witze und dünne, manchmal falsche Argumente nicht zu schade, wenn sie denn im Saal Wirkung zeigen. Deformation professionelle würde ich das nennen.

Gruß
Ralf

1 Like

Theoretisch wäre es möglich, dass sie um Schutzgeld erpresst werden und es keinem erzählen. Theoretisch wäre es auch möglich, dass mein Nachbarn ein Alien vom Mars ist und es keinem erzählt. Er ernährt sich von Katzen. Pizza lässt er sich nur liefern, damit das nicht so auffällt. Alles theoretisch möglich, aber es gibt eben keine Beweise dafür.

Es ist theoretisch möglich, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie um Schutzgeld erpresst werden. Wir sind in unserer Familie ziemlich gut vernetzt. Mir wäre das aufgefallen.

1 Like

Es war aber nicht meine Frage, „ob Nuhr ein Nazi ist, den man canceln sollte“. Ich halte ihn nicht für einen Nazi.

Ich weiß aber auch nicht, ob „Schutzgelderpressung an Schulen“ wirklich ein häufiges Problem ist.
Deswegen fragte ich ja, ob es Statistiken oder Erfahrungen gibt.

Stimmt. Das sag mal den beiden, die es in diese Richtung geschoben haben.

Statistiken gibt es in Bereichen, in denen Daten von Behörden oder privaten Organisationen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Verpflichtungen erhoben werden oder auf Basis von Umfragen. Werden diese Taten angezeigt, tauchen sie auch in der polizeilichen Kriminalstatistik auf, nur gibt es dabei zwei Probleme:

  • ein Großteil der Schüler ist noch nicht strafmündig
  • das Dunkelfeld dürfte riesig sein

Kurz: mir sind keine Statistiken bekannt und wenn sie erhoben würden, dann wären sie mit größter Vorsicht zu genießen.

Ja, gibt es und ich spreche hier von einer Grundschule und einem Gymnasium einer ländlich und deswegen auch eher konservativ geprägten Kleinstadt. Unter Androhung von Gewalt und/oder anderer Übel wird die Herausgabe von Geld, Essen, Kleidung und mobilen Endgeräte verlangt. Aber natürlich gibt es auch einfach nur so Gewalttaten, d.h. ohne Bereicherungsabsicht. Daneben und deutlich zunehmend gibt es auch Verletzungen von Persönlichkeitsrechten, d.h. Kinder und Jugendliche werden beim Umziehen gefilmt oder auch Mitschüler beim Sex in der Toilette und in Umkleideräumen und diese Filme werden dann auch gerne mal in asoziale Medien hochgeladen.

Bekannt werden diese Vorfälle nicht, weil die Opfer ihren Eltern oder Lehrern davon berichtet haben, sondern weil Mitschüler das mitbekommen und weitergetragen haben. Oder weil eben mit diesen Taten in den asozialen Medien geprotzt bzw. Filmmaterial darüber verbreitet wird.

Opfer und Täter fallen übrigens allesamt in die Kategorie „mein Kind erzählt mir alles“ bzw. „das würde mein Kind nicht tun“. Aber das nur nebenbei.

Und wenn man mal auf Basis dieser Erkenntnisse andere Eltern mit ähnlich guter Vernetzung befragt, deren Kinder auf andere Schulen in anderen Städten gehen, bekommt man in der Regel ähnliches erzählt. Natürlich sind das keine Massenphänomene, aber diese Dingen kommen halt vor. Mindestens in jeder Jahrgangsstufe, aber natürlich nicht zwingend in jeder Klasse/in jedem Kurs.

Wie man nun lesen kann, war es gar kein „rechtsextremer Terror“.
Es wäre also ziemlich schief gegangen, hätte Nuhr darauf Bezug genommen.

Ich hab hier in der Gegend noch nichts von „Schutzgelderpressung“ an Schulen gehört. Wir haben aber auch nicht die typischen Brennpunkte wie in Großstädten.

Mobbing wäre ein ähnliches Thema.
Ich denke, das kommt leider an viel mehr Schulen vor.