Schützt man mit Ökostrom die Natur?

Trägt man aktiv zum Umweltschutz bei wenn man zu Ökostrom wechselt? Und ist Ökostrom billiger als normaler Strom?

Hallo,

https://www.energie-lexikon.info/oekostrom.html

  1. Nicht unbedingt. Der Begriff Ökostrom ist nicht geschützt. Die Zertifizierung ist Augenwischerei.

  2. Nicht vom Strompreis her. Je nach Art und Quelle der „erneuerbaren“ Energie wird der Strom über die EEG-Umlage zudem heftig subventioniert. Rechnet man die tatsächlichen bzw. vermeintlichen „ökologischen Kosten“ in den Strompreis mit ein, dann ist die Ökostrombilanz positiv.

Nur, um einmal die idealisierte Vorstellung über Ökostrom etwas anzukratzen:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/weblog-chefsa…

Gruß
vdmaster

Nö, … nur weil man für Ökostrom zahlt,bekommt man aus der Steckdose immer noch das, was die normal zahlenden auch bekommen.

Den Aufpreis zahlt man eher für denn „den Guten Willen!“ Dadurch kauft der Energielieferant nun auch nicht mehr Ökostorm ein.

Moin,

Trägt man aktiv zum Umweltschutz bei wenn man zu Ökostrom wechselt?

gewiss nicht. Strom ist nun mal die edelste Energieform und damit die Erzeugung entsprechend aufwendig. Wer die Natur schützen will, muss nicht an den Kosten sparen, sondern am Energieverbrauch. (OT: Die größte Lüge in diesem Zusammenhang ist das Elektroauto.)

Und ist Ökostrom billiger als normaler Strom?

Sollte mich wundern, angeblich wird mit den Mehreinnahmen Gutes getan, was immer das auch heißen möge.

Gruß Ralf

Moin Grußlose/r,

Trägt man aktiv zum Umweltschutz bei wenn man zu Ökostrom
wechselt?

vielleicht.
Es kommt wie immer darauf an. Wenn man als Verbraucher den Erzeugern klar machen kann, daß man Stromerzeugung unterstützt, die weniger Umweltbelastend sind als andere, dann bringt man mittel- bis langfristige Erzeuger dazu, diese Formen der Stromerzeugung zu nutzen.
Inwiefern diese Anlagen nun besser sind als andere, muss wohl von Fall zu Fall geschaut werden.
Ist Windenergie besser als Kohle, wenn z.B. für ein Windrad ein ökologisch wertvolles Stück Land zugebaut wurde?

Und ist Ökostrom billiger als normaler Strom?

Kommt darauf an.

Gandalf

Hallo Ralf!

…:Energieverbrauch. (OT: Die größte Lüge in diesem Zusammenhang
ist das Elektroauto.)

Die Lüge kann ich nicht entdecken. Ein Antrieb mit Verbrennungsmotor arbeitet im Alltagsbetrieb mit einem Wirkungsgrad im einstelligen bis unteren zweistelligen Prozentbereich. Mit einem E-Antrieb - ob aus Batterien oder einer Brennstoffzelle gespeist, ist zunächst egal - liegt man beim Wirkungsgrad stets im hohen zweistelligen Prozentbereich. Außerdem gibt es jedenfalls durch den Fahrzeugbetrieb keine Abgasbelastung.

Entscheidend ist, woher der Ladestrom kommt oder auf welche Weise Wasserstoff für die Brennstoffzelle erzeugt wird. Dienen Dampfkraftwerke zur Erzeugung der Energie, wird mit E-Autos nur der Ort der Emission verlagert und auch an Wirkungsgrad und Abwärme unter dem Strich wenig bis nichts gewonnen. Aber mit genügend Wind- und Sonnenkraftwerken sowie Speichermöglichkeiten werden Dampfkraftwerke zu Auslaufmodellen. Der Weg dahin braucht Zeit.

Aber so lange muss man nicht warten. Photovoltaik ist inzwischen billig und die Eigennutzung des Stroms rentabel geworden. Kleine Beispielrechnung:

Auto mit Verbrennungsmotor, durchschnittliche Fahrleistung 15.000 km p. a., 8 l/100 km, braucht 1.200 l Treibstoff p. a. , was einem Energiebedarf von 12.000 kWh entspricht (über den Daumen, Nachkommastellen sind hier uninteressant).

Ein E-Fahrzeug kommt einschließlich der Lade- und Speicherverluste auf mindestens den doppelten Wirkungsgrad wie das Auto mit Verbrennungsmotor, braucht also nur 6.000 kWh p. a.

Wieder über den Daumen gepeilt kommt man mit Photovoltaik auf 1.000 Volllaststunden p. a., benötigt für 6.000 kWh also eine 6 kW-Anlage. Mit monokristallinen Zellen braucht man 5 m²/kW, für die erforderliche 6 kW-Anlage also 30 m² Photovoltaik. Seien wir großzügig, der Standort ist nicht ganz so optimal, die Zellen altern und ein bisschen Reserve kann nicht schaden, also 50 m² - ist trotzdem noch eine sehr überschaubare Anlage, die reicht, das E-Auto mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen, wo keiner die kWh zählt und bezahlen muss.

Ist noch ein bisschen schöngerechnet, denn im Winter wird’s zu eng, um allein mit dem im Auto eingebauten Speicher zurecht zu kommen. Die Photovoltaik-Anlage braucht deshalb einen eigenen Speicher. Aber auch, wenn man für eine Projektierung genau mit den Standortdaten rechnet, bleibt man im Bereich überschaubarer und bezahlbarer Anlagengröße. Sodann verdoppelt man die Anlagengröße und kommt zur kompletten Deckung des Energiebedarfs für das Auto und für den Strombedarf eines ziemlich großen Privathaushalts einschl. Büro mit allem Drum und Dran.

Längst ist es keine technische Frage mehr, nur noch eine Frage der Zeit, bis wir zu Wasserstofftankstellen kommen und der Wasserstoff per Elektrolyse mit Strom aus Windkraft erzeugt wird.

Ein E-Antrieb ist hinsichtlich Fahreigenschaften Verbrennungsmotoren überlegen. Knackpunkt sind allein Energiespeicherung sowie deren Kosten. Aber Kosten sind eine Frage der Stückzahlen und welche Kosten wir akzeptabel finden, ist eine Frage von Verfügbarkeit und Preis von Rohöl. Warte noch eine Weile und wir alle werden die Kosten der Energiespeicherung gerne in Kauf nehmen, weil uns nichts anderes übrig bleibt. Warte dann weiter zu und niemand will mehr zu den Benzin- und Dieselstinkern zurück.

Gruß
Wolfgang

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Hallo Fragewurm,

Den Aufpreis zahlt man eher für denn „den Guten Willen!“
Dadurch kauft der Energielieferant nun auch nicht mehr
Ökostorm ein.

Nun, wenn er mehr Ökostrom verkauft als er einkauft, ist das gewerbsmässiger Betrug. Das Problem dabei ist aber, dass du und ich das nicht nachweisen können, da wir keinen Zugriff auf die entsprechenden Akten haben.

MfG Peter(TOO)

Es kommt wie immer darauf an. Wenn man als Verbraucher den
Erzeugern klar machen kann, daß man Stromerzeugung
unterstützt, die weniger Umweltbelastend sind als andere, dann
bringt man mittel- bis langfristige Erzeuger dazu, diese
Formen der Stromerzeugung zu nutzen.

rwe ist grad dabei zu lernen, wieviel macht der verbraucher diesbezüglich besitzt. wir werden sehen, ob sie dabei schnell genug sind.

Nur, um einmal die idealisierte Vorstellung über Ökostrom
etwas anzukratzen:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/weblog-chefsa…

da kratzt aber nicht sonderlich viel. wenn mir jemand erzählen will, dass windkraftwerke kein co2 sparen, weil die menge der co2-zertifikate gleich bleibe, macht sich nicht wirklich glaubwürdig.

Hallo,

lt. meiner letzten Abrechnung von „Lichtblick“ wurde von meinen Stromkosten leztes Jahr 12 qm Regenwald in Ecuador unter Schutz gestellt.
Ob das dann wirklich geschützt ist und erhalten bleibt - wer weiß?
Da kann man wohl nur hoffen.

Billiger ist es nicht, aber auch nicht viel teurer.
Ich setze zum Kosten sparen eher auf weniger Verbrauch. Habe überwiegend auf LED-Lampen umgerüstet (die sind prima, gutes Licht, gutes Format und sofort hell, obendrein ungiftig), elektrische Geräte laufen bei mir nicht auf Standby sondern sind an schaltbare Mehrfachsteckdosen angeschlossen, die ich nat. nach Gebrauch ausschalte, Licht lösche ich, wenn ich es nicht brauche.
Den Drucker schalte ich nur ein, wenn er benutzt wird und anschließend wieder aus, Computer ist ein sparsamer Lap.
Nur den Kühlschrank muss ich mal wieder enteisen.

Habe in den letzten Jahren meinen Energieverbrauch (Strom und Gas für Heizung) durch angemessene Investitionen deutlich einschränken können.
M.E. das Sinnigste, was man machen kann.
Das Preiswerteste obendrein (habe z.B. ca. 1000 Euro für das Abdichten alter, zugiger Kastenfenster gezahlt - das hat sich innerhalb 2 kalter Winter rentiert, hält aber mind. 10 Jahre und bringt obendrein deutlich mehr Wohnkomfort. Es ist nicht nur nicht mehr zugig, sondern auch sehr viel ruhiger).

Gruß, Paran

Guten Abend, Ralf!

… wenn wir jemals das Speichern in den Griff kriegen.

Bei der Wasserstofferzeugung erhält man einen speicherfähigen Energieträger. Aber es gibt weitere Ansätze, z. B. hier http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fmedi…

Was hilft es da, Milliarden in Solar und Wind
zu versenken, wenn die Balance nicht stimmt!

Die Weltbevölkerung und der Energiebedarf steigen und die Ressourcen der Erde sind naturgemäß begrenzt. Etwas anderes als Sonne und Wind steht auf die Dauer nicht zur Verfügung. Von daher stellt sich die Frage nicht, ob wir den Umbau der Energiewirtschaft bezahlen wollen oder nicht. Wir sind gezwungen!

Von Irschinghast
Du sicher auch schon gehört.

Gaskraftwerke werden noch lange gebraucht. Ob nun speziell das Kraftwerk in Irsching gebraucht wird, weiß ich nicht. Bei solchen Meldungen sollte man berücksichtigen, dass manche Leute, etwa Betreiber konventioneller Kraftwerke, ihre ureigenen Interessen vertreten, die nicht unbedingt mit den längerfristigen Interessen des Gemeinwesens übereinstimmen müssen.

Gruß
Wolfgang

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Verbraucher = Papiertiger

rwe ist grad dabei zu lernen, wieviel macht der verbraucher
diesbezüglich besitzt. wir werden sehen, ob sie dabei schnell
genug sind.

Wir werden noch lernen wie viel Macht RWE und Co. haben. Wenn diese erstmal zum Schein auf den sog. Volkswillen reagieren, ihre Unternehmen auf „Erneuerbare“ umschichten und die Rücklagen für den Abbau ihrer AKW in den neuen Konstrukten auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen. Dann wirst du als Kunde oder Steuerzahler ein zweites Mal zur Kasse gebeten. Für dich sicherlich ein großer Grund zur Freude.

Dann lies mal http://www.spiegel.de/wirtschaft/unsinnige-eu-klimap…

vdmaster

Dann wirst du als Kunde
oder Steuerzahler ein zweites Mal zur Kasse gebeten.

spricht das jetzt für oder gegen meine aussagen?

btw., deine polemik kannst du für dich behalten. die macht dich nicht wirklich glaubwürdiger.

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Dann lies mal
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unsinnige-eu-klimap…

da kannst du noch ein halbes hundert weitere links verbreiten, die alle genauso unsinnig am thema vorbei gehen.
überleg erstmal: was willst du denn damit aussagen? dass windkraftwerke unsinn sind oder dass das eeg unsinn ist oder dass die co2-zertifikate unsinn sind? und wie begründest du dann das eine mit dem anderen? mit logik hat das offensichtlich jedenfalls nichts zu tun.

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Hallo,

lt. meiner letzten Abrechnung von „Lichtblick“ wurde von
meinen Stromkosten leztes Jahr 12 qm Regenwald in Ecuador
unter Schutz gestellt.
Ob das dann wirklich geschützt ist und erhalten bleibt - wer
weiß?
Da kann man wohl nur hoffen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt ->

Da die wohlhabenden Staaten nicht genug Mittel aufgebracht haben wird dort wohl „Lichtblick“ als Retter der Welt eingesprungen sein.

Wenigstens scheint es dort kein Gallium und Indium für LED’s zu geben.

spricht das jetzt für oder gegen meine aussagen?

Das wird die Zukunft zeigen, sei nicht so ungeduldig!

btw., deine polemik kannst du für dich behalten. die macht
dich nicht wirklich glaubwürdiger.

gähn

spricht das jetzt für oder gegen meine aussagen?

Das wird die Zukunft zeigen, sei nicht so ungeduldig!

interessant. du verwendest also argumente, weißt aber nicht, ob sie für oder gegen deine meinung sprechen?

btw., deine polemik kannst du für dich behalten. die macht
dich nicht wirklich glaubwürdiger.

gähn

und das soll jetzt argumente ganz überflüssig machen?

nunja. jeder diskutiert, wie er eben kann.

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Man schützt vor allem Menschen
Mit dem Ökostrom mag ja einiges nicht optimal laufen, viele Konflikte sind da noch zu klären.
Wer eine „Bio“-Gasanlage in der Gegend hat und die Maisfelder sieht und die Güllelaster, wer in der Nähe eines Windrades wohnt, die Diskussion über die Netzstruktur und die Stromtrassen mitverfolgt sieht die Probleme.

Aber eins kann man mit Sicherheit sagen: Für Ökostrom wird kein Atomkraftwerk betrieben, es fällt kein radioaktiver Abfall an. Deshalb meine Überschrift: Ökostrom nützt vor allem dem Menschen. Er hinterlässt auch teilweise unschöne Bauten und/oder Spuren (Nitrat im Grundwasser z.B.) - die sind aber alle nicht so langanhaltend wie Atommüll.

Im Übrigen denke ich auch: Anstatt über die Art und Weise zu diskutieren, wie man Energie erzeugt und verteilt, wäre es wesentlich wichtiger darüber zu diskutieren, wie man Energie einspart.

Krötengrüße

Hallo Wolfgang,

Aber
mit genügend Wind- und Sonnenkraftwerken sowie
Speichermöglichkeiten werden Dampfkraftwerke zu
Auslaufmodellen. Der Weg dahin braucht Zeit.

Hätte man früher damit angefangen, dann…
Auch die jetzigen Elektroautos werden nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber es ist gut, dass man mal angefangen hat, sich ernsthaft damit zu beschäftigen.

Siboniwe