Hallo Aprilfisch,
mir ist die Bezeichnung „Schwarzer Brei“ bekannt, ich bin in Lenningen, Oberamt Kirchheim, aufgewachsen.
Deiner Aussage „von niemandem wirklich geliebt“ stimme ich nicht zu. Ich esse den Schwarzen Brei (der eigentlich ein graubrauner Brei ist) zuweilen sehr gerne - allerdings als Beilage, nicht als Hauptspeise.
Ich hätte momentan sogar noch ein halbes Pfund „Muesmäehl“ zu Hause für das von Dir angesprochene „Spätzle-Experiment“.
Deine erste Antwort auf meine Frage - die Idee mit der Blutwurst - ist für mich derzeit die plausibelste. Und je länger ich darüber nachdenke, umso plausibler erscheint mir Deine Idee.
Die schwäbische Blutwurst, die ich meine, wird im Schwäbischen für gewöhnlich als „Schwarze(!) Wurst“ bezeichnet, sie ist leicht geräuchert und dadurch sehr lange haltbar.
Man kann (oder konnte?) diese Blutwurst im Schwobaländle in zwei Zuständen kaufen;
a) frisch hergestellt und weich oder b) getrocknet und knochenhart.
Ich habe in jungen Jahren „Schwarze Wurst“, die mehrere Monate alt war, mit Genuss und ohne Schaden zu nehmen verzehrt.
Diese „Schwarze Wurst“ ist also äußerst haltbar, schmackhaft (finde ich jedenfalls ), liefert Proteine und Fett, und ist zudem noch billig.
Somit wäre die „Schwarze Wurst“ hervorragend geeignet gewesen, um damit Spätzle für wenig Geld gleich in zweifacher Hinsicht (geschmacklich wie auch ernährungsphysiologisch) aufzuwerten.
Für einen Städter der damaligen Zeit (oder für junge Menschen der Gegenwart) ist Blutwurst wohl eher etwas „zum Naserümpfen“.
Leider bewegen wir uns hier aber immer noch im Bereich der Spekulation.
Beste Grüße und vielen Dank für Deine Mühe!
Renardo (ein Exilschwabe in der Pfalz)