Hallo!
Um die Gedanken ein wenig zu ordnen:
Wenn Du einen Körper betrachtest, können Dich drei Dinge interessieren:
- Das Licht, das von dem Körper selbst ausgesendet wird.
- Das Licht, das von dem Körper zurück geworfen wird.
- Das Licht, das von dem Körper durchgelassen wird.
Zu 1)
Ein Körper sendet niemals vollkommen weißes Licht aus. Das würde nämlich bedeuten, dass er alle Wellenlängen gleichermaßen abstrahlen würde, also eine unendlich große Energiemenge. Wenn aber die Wellenlängen, die wir sehen können, alle gleichberechtigt sind, dann sieht das Licht einigermaßen weiß aus. Das ist bei sehr heißen Körpern der Fall (Sonne, Blitz, …). Wenn die Temperatur geringer ist, erscheint die Farbe leicht zu größeren Wellenlängen hin verschoben. Glühende Kohlen, die „nur“ ein paar hundert Grad heiß sind, leuchten rot. Ein Körper kann nicht grau leuchten. Schwarz erscheint er nur, wenn er überhaupt nicht leuchtet.
Zu 2)
Licht wird durch Reflexion oder durch Streuung zurück geworfen. Man spricht von Reflexion, wenn es in eine geordnete Richtung erfolgt (z. B. Spiegel) bzw. wenn von Streuung, wenn das Licht in alle möglichen Richtungen zurück geworfen wird. Wenn ein Körper perfekt spiegelt, hat er keine Farbe, die man benennen könnte. Wenn er perfekt streut (z. B. Schnee) ist er weiß. In allen anderen Fällen wird ein Teil des darauf gestrahlte Licht absorbiert (=verschluckt). Wenn davon nur eine Farbe betroffen ist, erscheint der Körper (wenn er von weißem Licht bestrahlt wurde) in der Komplementärfarbe. Bsp.: Wenn ein Körper blaues Licht absorbiert, streut er das rote und grüne Licht zurück, dessen Meschfarbe gelb ist. Wir sehen ihn also gelb.
Zu 3)
Hier gilt ähnliches wie bei 2). Ich habe es auch schon in meiner Antwort an Peter(TOO) erklärt. Ein Körper ist klar und durchsichtig, wenn er das Licht einfach durchlässt. Wenn er einen Teil des Lichts absorbiert, ist er farbig oder grau/schwarz, aber immer noch klar. Wenn er einen Teil des Lichts streut, ist er trübe.
Dass man diese drei Aspekte strikt trennen musst, weißt Du vielleicht vom Lagerfeuer: Im Dunkeln glüht die Glut rot (das ist ihre eigene Emission). Sobald man mit der Taschenlampe drauf leuchtet, erscheinen dieselben Glutstücke weiß (das ist das Taschenlampenlicht, das von ihnen gestreut wird). Anderes Beispiel: Zigarettenrauch erscheint vor einem hellen Hintergrund braun (weil er langwelliges Licht durchlässt). Vor einem dunklen Hintergrund erscheint er jedoch blau (weil er kurzwelliges Licht stark streut).
Michael