Schwarzes Loch

Hallo Allerseits

Verfolge hier hin und wieder verschiedentliche Diskussionen, u.a. auch die „Wann sind schwarze Löcher satt?“
Möchte hier mal die Überlegung loswerden, das wir selber in einem „schwarzen Loch“ leben könnten und die „Größe“ des uns bekannten Universums nichts weiter ist als der Ereignishorizent des schwarzen Loches ist, in dem wir leben.
Habe dazu mal eine theoretische Überlegung gelesen und empfand sie als in sich schlüssig.
Auf eure Meinung bin ich neugierig

Hallo

Von dieser Überlegung halte ich nichts. Ein schwarzes Loch muss eine gewisse Dichte aufweisen, das ganze muss sehr kompakte Materie sein.

Wir haben auch in unserer Michstraße schwarze Löcher, aber obwohl die Gravitation unbegrenzt weit reicht, nimmt ihre Kraft mit der Entfernung ab. Der größte Teil der Masse würde gar keine Auswirkungen nach außen haben.

Ein schwarzes Loch von 10 Sonnenmassen ist etwa 30km groß, also muss das ein ultraverdichteter Materiebrei sein.

Gruß
Florian

Möchte hier mal die Überlegung loswerden, das wir selber in
einem „schwarzen Loch“ leben könnten und die „Größe“ des uns
bekannten Universums nichts weiter ist als der
Ereignishorizent des schwarzen Loches ist, in dem wir leben.
Habe dazu mal eine theoretische Überlegung gelesen und empfand
sie als in sich schlüssig.

Wenn wir in einem schwarzen Loch säßen, dann wüßten wir das. Beispielsweise gäbe es eine anisotrope Rotverschiebung, die dazu führt, dass mindestens eine Hälfte des Himmels komplett schwarz wäre.

Hallo Chevasdo,
macht ehrlich gesagt keinen Sinn. In einem schwarzen Loch gibt es die physikalischen Zustände von Materie und Kraft, die wir sehen und messen, eben nicht mehr. Dort ist alles anders.
Gruß!
Karl

Ein schwarzes Loch
muss eine gewisse Dichte aufweisen,

Richtig.

das ganze muss sehr
kompakte Materie sein.

Nicht richtig.

Die mittlere Dichte eines schwarzen Loches beträgt

ρ = 3·c²/(8·π·γ·r²)

Ein schwarzes Loch mit einem Radius von - sagen wir mal - einem Lichtjahr, hätte also eine mittlere Dichte von 6·10-4g/cm³. Das klingt nicht nach einem kompakten Körper.

Du hast aber insofern Recht, dass das sichtbare Universum zu leicht für ein schwarzes Loch ist. Die mittlere Dichte eines schwarzen Loches mit einem Radius von 13,7 Mrd. Lichtjahren liegt bei 3,2·10-24g/cm³. Die mittlere Dichte des sichtbaren Universums beträgt aber nur 10-30g/cm³.

Andererseits ist das Universum aber viel größer und wahrscheinlich sogar unendlich groß. Es gäbe demnach Volumina, deren mittlere Dichte die von schwarzen Löchern gleicher Größe überschreitet. Das wären aber trotzdem keine schwarzen Löcher, weil das Universum auf so großen Skalen isotrop und homogen ist.

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Hallo, bist Du sicher, dass das richtig ist?

Andererseits ist das Universum aber viel größer und
wahrscheinlich sogar unendlich groß.

wir können doch nur den urknall bestätigen, indem wir dem Microwellenhintergrung im universum messen, der von den „Wänden“ zurückgeworfen wurde. Deiner meinung nach müssten diese microwellen in dem unglaublich unendlichem volumen verschinden, richtig?

mfg guseman

Ich bin kein Fachmann, könnte mich in „rotverschiebung, fluchtbewegung…ect.“ hineindenken. Halte es aber eher manchmal mit kindlichem Denken. Warum ist der Himmel überhaupt schwarz, wenn das universum unendlich groß, bzw unendlich lange existiert? Die Dimension Zeit kann sich eh niemand konkret vorstellen. Wissen wir wirklich wo wir sind? Wie ist es in einem schwarzen loch? Ich finde Ausagen von großen Denkern fasszinierend. Sie geben zu, das sie die berechnungen selbst nicht verstehen. "Die Formel ist „schön“! Also müßte sie in sich stimmig sein. Selbst Einstein störte, das er etwas einfügen mußte, einsteinkomponente, was ihm nicht behagte, die „schönheit“ seiner Formel störte. Den Begriff „schön“ kann man auch mathematisch bestimmen…siehe u.a.„goldener Schnitt“… Ich möchte hier nur sagen, vielleicht mal allgemeine Denkweisen verlassen, ohne Querdenker kein Fortschritt! Zu meiner Person - bin Theologe und Chemiker - für mich kein Widerspruch - es läßt sich beides vereinen…

Zu DrStupid - glaube anisotrope Rotverschiebung war auch in dem Buch ein Thema. Werde mir es nochmal dazu durchlesen. Erstmal danke für Antwort

Hallo

Schön das ihr euch Gedanken macht.
Ich empfand es beim Lesen des Buches auch faszienierend, das die Dichte in einem schwarzen Loch nur sehr gering ist. Konnte es mir erst auch nicht vorstellen. Diese und andere „Theorien“ führten zu meiner Frage

Hallo, bist Du sicher, dass das richtig ist?

So sicher, wie die experimentellen Beobachtungen (COBE, BOOMERANG usw.) es zulassen.

Andererseits ist das Universum aber viel größer und
wahrscheinlich sogar unendlich groß.

wir können doch nur den urknall bestätigen, indem wir dem
Microwellenhintergrung im universum messen

Der Urknall war bereits durch Beobachtungen (im Wesentlichen durch die kosmologische Rotverschiebung) bestätigt, als der Mikrowellenhintergrund noch gar nicht gemessen wurde und lediglich aus der Theorie bekannt war.

der von den „Wänden“ zurückgeworfen wurde.

Weder hat das Universum „Wände“, noch wurde die Hintergrundstrahlung irgendwo zurückgeworfen.

Deiner meinung nach müssten
diese microwellen in dem unglaublich unendlichem volumen
verschinden, richtig?

Nein. Die Hintergrundstrahlung füllt das Universum vollständig aus und ist deshalb immer und überall messbar. Die Größe des Universums spielt dabei überhaupt keine Rolle.

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Hallo
Ich weiß nicht genau, wie heute die genaueste allgemeine wissenschaftliche Meinung ist, aber man konnte irgendwann feststellen, das im wesentlichen alle sichtbaren Galaxien eine Bewegungsrichtung haben, nämlich von einem Punkt weg, der daraufhin als Zentrum des Urknalls errechnet wurde.
Die Bewegungen von Galaxien werden mittels Messung spektraler Verschiebungen von leuchtenden Atomen oder Molekülen berechnet.
MfG

Hallo
Zur Zeit lebst Du mit Sicherheit nicht in einem schwarzen Loch, weil z.B. schon ein beliebiger Körper, der sich einem schwarzem Loch z.B. in einer Orbitalbewegung nähert, durch die starken Gezeitenkräfte oder andere Kräfte zerrieben wird.
Was die Gravitation schwarzer Löcher betrifft, so leben wir natürlich in einer Unzahl von schwarzen Löchern, weil die Gravitation wirkt ja unendlich, wenn man noch mit unendich kleiner Gravitation zufrieden ist.
MfG
Matthias

Hi,

Warum ist der Himmel überhaupt
schwarz, wenn das universum unendlich groß, bzw unendlich
lange existiert?

Genau das sind zwei Argumente dafür, dass das Universum vemrutlich nicht unendlich groß ist, weil es dann tatsächlich gleichmäßig hell sein müsste am Himmel. Vor allem die unendliche Zeit ist aber eher unlogisch, da sonst alles im Universum m thermodynamischen Gleichgewicht sien müsste, sprich alles gleich warm.

Es behaupten eben nicht alle Wissenschafter (ich denke eher weniger sogar) dass das Universum schon ewig existiert bzw. unendlich groß sei…

Der begriff ewig oder „seit anbeginn der Zeit“ ist allerdings kritisch, da die Zeit und der Raum erst seit beginn des Universums existieren, insofern gibt es es schon immer, aber immer ist eine zeitlich endliche Spanne.

Lg
Alexander

Hallo Grußloser,

Warum ist der Himmel überhaupt
schwarz, wenn das universum unendlich groß, bzw unendlich
lange existiert?

das Problem hat sogar einen Namen, nämlich Olberssches Paradoxon http://de.wikipedia.org/wiki/Olbers%27sches_Paradoxon

Dort findest Du auch die heute angenommenen Erklärungen.

Gandalf

nämlich von einem Punkt weg, der daraufhin als Zentrum des Urknalls errechnet wurde.

Hallo Matthias, so ist es nicht. Alle Galaxien bewegen sich nicht von einem einzigen Punkt, sondern von jedem einzelnen Punkt weg. Beim Urknall waren diese Punkte beliebig nahe beieinander, sodaß der Urknall an jedem dieser Punkte stattgefunden hat, ein Zentrum gibt es also heute nicht mehr. Damals gab es das Zentrum, aber das war die ganze Welt. In der raumzeitlichen Darstellung ist es die Spitze des Zukunftlichtkegels bezogen auf das Urknall-Ereignis. Gruß, eck.

Hallo chevasdo, der Gedanke, den Du aufgreifst ist verführerisch. Wenn man sich über die Friedmanngleichung aus der beobachteten Hubblezahl die Materiedichte für ein Euklidisches Raumgefüge errechnet, kann man diese Dichte mit dem Volumen des erfahrbaren Raumes multiplizieren, um den Matrieinhalt dieses Raumgebietes zu erhalten. Diese Masse-Energie kann man in die Scharzschildformel für den Scharzschildradius einsetzen und erhält exakt den Radius unseres erfahrbaren Raumes. Sodaß wir unsere Welt, wenn wir wollen, als völlig ungefährliches Schwarzes Loch ansehen können.

Der Rechengang ist sehr einfach, Eingabe ist lediglich der Radius unseres Teilchen-Horizonts, von 13,7 Mrd Lichtjahren und die Voraussetzung, daß unser Raum flach ist. Man kann alles auf einen Bruchstrich schreiben und solange kürzen, bis „H^2 = c^2/R^2“ übrig bleibt. Mit R=13,7 Mrd Lichtjahre erhält man H=71,37 Km/s/Mpc, Dichte rho=9,57*10^^-27 Kg/m^3. Natürlich ist das ganze ein, allerdings, lustiger Zirkel. Gruß, eck.

Die mittlere Dichte eines schwarzen Loches mit einem Radius von 13,7 Mrd. Lichtjahren liegt bei 3,2·10-24g/cm³. Die mittlere Dichte des sichtbaren Universums beträgt aber nur 10-30g/cm³.

Hallo, wenn man die beobachtete Flachheit der Raumzeit hinzu nimmt, ergibt die genannte Formel rho = 9,57*10^-24g/cm^3, das wäre dann die Gesamtdichte, die die globale Flachheit herbeiführt. In einem Kugelvolumen mit Radius 13,7 Mrd Lichtjahren ergibt das einen Materieinhalt von 9,4*10^52 Kg und einen Schwarzschildradius von 13,7 Mrd Lichtjahren. Das ist es, was chevado meinte. Natürlich gibt es darin keine zentrale Singularität, schon garnicht eine nackte. Gruß, eck.

Genau das sind zwei Argumente dafür, dass das Universum
vemrutlich nicht unendlich groß ist, weil es dann tatsächlich
gleichmäßig hell sein müsste am Himmel.

Nein, das ist kein Argument dafür, weil das Universum dafür auch noch unendlich alt und gleichzeitig statisch sein müsste, was es aber beides nicht ist.

Es behaupten eben nicht alle Wissenschafter (ich denke eher
weniger sogar) dass das Universum schon ewig existiert bzw.
unendlich groß sei…

Es behauptet eigentlich praktisch überhaupt kein Wissenschaftler dass das Universum schon „ewig“ existiert. Nach allem was man heute weiß ist das Universum endlich (etwa 13-14 Mrd. Jahre) alt und vermutlich unendlich groß.

Ich weiß nicht genau, wie heute die genaueste allgemeine
wissenschaftliche Meinung ist, aber man konnte irgendwann
feststellen, das im wesentlichen alle sichtbaren Galaxien eine
Bewegungsrichtung haben, nämlich von einem Punkt weg, der
daraufhin als Zentrum des Urknalls errechnet wurde.

Das Universum hat kein „Zentrum“ und der Urknall ging auch von keinem „Ort“ aus, sondern fand überall statt. Auch hat die Masse der sichtbaren Galaxien von uns aus gesehen nur eine Bewegungsrichtung: nämlich von uns weg. Gleiches würde aber jeder Beobachter im Universum feststellen.

Nein, unendlich groß ist das Weltall nicht, sondern es hat eine „Ausdehnung“ von 13 - 15 Miliarden Lichtjahren.

Andreas

Nein, unendlich groß ist das Weltall nicht, sondern es hat
eine „Ausdehnung“ von 13 - 15 Miliarden Lichtjahren.

Das kann man aufgrund der derzeitigen Datenlage ganz sicher ausschließen. Wenn das Universum so klein wäre, dann würde die globale Krümmung der Raumzeit weit über der Nachweisgrenze liegen. Tatsächlich wurde aber kein Hinweis auf eine solche Krümmung gefunden. Die einfachste Erklärung dieser Beobachtung ist ein flaches und damit unendlich großes Universum.