Moin moin,
und vor allem @pendragon, da du in einem anderen Thread auf
Meinungen verwiesen hast, die keine Mehrheit finden würden.
Zunächst ein link auf ein Posting von mir im Psychologiebrett, auf den sich das oben Gesagte bezieht:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Ausgangspunkt der Diskussion ist also nicht das Treiben der Prostituierten, sondern das des Kunden. Analog zur Vergewaltigung und sexuellen Ausbeutung von Kindern stellte ich einen Vergleich zu schweren Defekten im Sozialverhalten und mangelhafter Empathie bei Menschen her, die andere Menschen benutzen, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu stillen. Dieses Benutzen findest wiederum mehr oder weniger freiwillig gegen eine finanzielle Entlohnung statt, deren Höhe sich nach dem Marktwert der Prostituierten richtet (je „kaputter“, älter und hässlicher", desto billiger).
Aber in Schweden schon. Eine Diskussionsanregung.
Ich hab den Artikel zwar gelesen, aber mir fehlt dort die Argumentation, aufgrund derer man zu dem Entschluss gekommen ist, die Hurenböcke zu kriminalisieren. Alternativ hab ich folgenden Artikel ausgebuddelt:
http://www.trend.partisan.net/trd0101/t040101.html
Demnach hat es in Schweden 1999 59 Anzeigen diesbezüglich gegeben, von denen 56 eingestellt wurden. Hat das Gesetz also tatsächlich etwas zum Schutz der Frauen beigetragen ? Ich befürchte nein. Statt dessen dürfte die Prostitution weiter in den Untergrund gerutscht sein und das sicher nicht zum Wohle der Frauen.
Aber auch der Legalisierungsansatz führt wie der Artikel IMHO zeigt, nicht zu dem, was mich eigentlich beschäftigt. Mich würde vielmehr interessieren, wo die Studien zu den Hurenböcken sind ? Wie sieht die soziale Kompetenz und integration eines Hurenbocks aus ? Wie sein Verhältnis zu Frauen, wie zu seiner und ihrer Sexualität ? Was verspricht er sich tatsächlich vom Gang zu einer Prostituierten ? Ist er sich bewusst, dass er an diesem Tag vielleicht der fünfte ist, der über diese Frau rutscht ? Kann er nachempfinden, was in der Frau vorgeht (bestenfalls Langeweile, Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit, schlimmstenfalls Verzweifelung, Ekel und Hass) ?
Sicher mag es in D Frauen geben, die diesen Beruf „freiwillig“ ausüben. Allerdings, wenn man dem von mir verlinkten Artikel Glauben schenken mag, dann liegt der Anteil an illegalen Immigrantinnen bei den Prostituierten in einer Stadt wie Frankfurt bei 95%. Bei den Restlichen 5%, also 75 Prostituierten mit deutschem Pass dürften auch noch etliche Frauen dabei sein, die durch Prostitution ihren Drogenkonsum finanzieren (müssen). Wieviele „freiwillige“ bleiben denn da noch übrig ? Soll man bei einem Mann, der zu mindestens 95% eine Zwangslage ausnutzt, um seine sexuellen Triebe zu befriedigen, wirklich beide Augen zudrücken in der Annahme, grade er habe einer der seltenen Frauen erwischt, die diesem Gewerbe freiwillig nachgehen ?
Und nicht zuletzt meine Frage:
Warum werden die bestehenden Gesetzt in D nicht durchgesetzt ? Sowohl Zwang zur Prostitution, als auch Menschenhandel, als auch Kinderprostitution (selbst wenn dieses Delikt im Ausland verübt wird) stehen in D unter Strafe. Mir scheint manchmal, die Gesetzeshüter verbringen mehr Energie damit, gestohlenen Autos hinterherzujagen und Nachbarschaftsstreitigkeiten über gestohlenes Fallobst zu schlichten, als illegale Prostitution und Menschenhandel zu unterbinden. Warum ist das so, frag ich mich ?
Gruss
Marion