Schweden: Freier kriminell

Moin moin,

und vor allem @pendragon, da du in einem anderen Thread auf
Meinungen verwiesen hast, die keine Mehrheit finden würden.

Zunächst ein link auf ein Posting von mir im Psychologiebrett, auf den sich das oben Gesagte bezieht:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ausgangspunkt der Diskussion ist also nicht das Treiben der Prostituierten, sondern das des Kunden. Analog zur Vergewaltigung und sexuellen Ausbeutung von Kindern stellte ich einen Vergleich zu schweren Defekten im Sozialverhalten und mangelhafter Empathie bei Menschen her, die andere Menschen benutzen, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu stillen. Dieses Benutzen findest wiederum mehr oder weniger freiwillig gegen eine finanzielle Entlohnung statt, deren Höhe sich nach dem Marktwert der Prostituierten richtet (je „kaputter“, älter und hässlicher", desto billiger).

Aber in Schweden schon. Eine Diskussionsanregung.

Ich hab den Artikel zwar gelesen, aber mir fehlt dort die Argumentation, aufgrund derer man zu dem Entschluss gekommen ist, die Hurenböcke zu kriminalisieren. Alternativ hab ich folgenden Artikel ausgebuddelt:

http://www.trend.partisan.net/trd0101/t040101.html

Demnach hat es in Schweden 1999 59 Anzeigen diesbezüglich gegeben, von denen 56 eingestellt wurden. Hat das Gesetz also tatsächlich etwas zum Schutz der Frauen beigetragen ? Ich befürchte nein. Statt dessen dürfte die Prostitution weiter in den Untergrund gerutscht sein und das sicher nicht zum Wohle der Frauen.

Aber auch der Legalisierungsansatz führt wie der Artikel IMHO zeigt, nicht zu dem, was mich eigentlich beschäftigt. Mich würde vielmehr interessieren, wo die Studien zu den Hurenböcken sind ? Wie sieht die soziale Kompetenz und integration eines Hurenbocks aus ? Wie sein Verhältnis zu Frauen, wie zu seiner und ihrer Sexualität ? Was verspricht er sich tatsächlich vom Gang zu einer Prostituierten ? Ist er sich bewusst, dass er an diesem Tag vielleicht der fünfte ist, der über diese Frau rutscht ? Kann er nachempfinden, was in der Frau vorgeht (bestenfalls Langeweile, Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit, schlimmstenfalls Verzweifelung, Ekel und Hass) ?

Sicher mag es in D Frauen geben, die diesen Beruf „freiwillig“ ausüben. Allerdings, wenn man dem von mir verlinkten Artikel Glauben schenken mag, dann liegt der Anteil an illegalen Immigrantinnen bei den Prostituierten in einer Stadt wie Frankfurt bei 95%. Bei den Restlichen 5%, also 75 Prostituierten mit deutschem Pass dürften auch noch etliche Frauen dabei sein, die durch Prostitution ihren Drogenkonsum finanzieren (müssen). Wieviele „freiwillige“ bleiben denn da noch übrig ? Soll man bei einem Mann, der zu mindestens 95% eine Zwangslage ausnutzt, um seine sexuellen Triebe zu befriedigen, wirklich beide Augen zudrücken in der Annahme, grade er habe einer der seltenen Frauen erwischt, die diesem Gewerbe freiwillig nachgehen ?

Und nicht zuletzt meine Frage:
Warum werden die bestehenden Gesetzt in D nicht durchgesetzt ? Sowohl Zwang zur Prostitution, als auch Menschenhandel, als auch Kinderprostitution (selbst wenn dieses Delikt im Ausland verübt wird) stehen in D unter Strafe. Mir scheint manchmal, die Gesetzeshüter verbringen mehr Energie damit, gestohlenen Autos hinterherzujagen und Nachbarschaftsstreitigkeiten über gestohlenes Fallobst zu schlichten, als illegale Prostitution und Menschenhandel zu unterbinden. Warum ist das so, frag ich mich ?

Gruss
Marion

Hallo datafox,

ich kann mich pendragon nur anschließen. Bei Deiner Frage hinsichtlich des Vergleichs „Homosexuelle vs. Pädophile“ kamst Du nicht darauf, dass es im Falle des Kindesmissbrauchs nicht um Sex geht, sondern um eine Machtmissbrauchsituation. Hier definierst Du ganz klar, es sei kein Sex, sondern eine Art Missbrauch. Du schreibst explizit, dass z. B. Vergewaltigungen sich nicht um Sex drehen. Du kannst zu dem einen Thema nicht differenzieren zwischen erwachsenen Personen, die sich einig sind, dass sie zusammen Sex haben wollen, obwohl sie dasselbe Geschlecht teilen, und Erwachsenen, die Kinder frühzeitig sexualisieren, indem sie ihnen sexuelle Gewalt antun. Aber Du schreibst, dass Vergewaltiger mit den Vergewaltigten keinen Sex haben, sondern Macht ausüben. Warum also Deine Frage in dem Psychologie-Thread über Kindesmissbrauch???

Weiter unten in diesem Thread erklärst Du, dass Prostiuierte in einer Nacht ein vielfaches von einem Chirurgen verdienen, weist aber immer wieder auf die Unfreiwilligkeit der Frauen in der Prostitution hin, bzw. auf die geringe Prozentzahl von „Edelhuren“. Diese aber sind diejenigen, die eventuell wirklich ein gutes Einkommen durch ihre Arbeit haben. Diejenigen, die unter der Knute eines Zuhälters stehen, und das sind meist die, die eigentlich in das ganze hineingerutscht sind, dürften mit ihrem Einkommen weit unter einem Managergehalt liegen.

Dafür, dass es hier in Deutschland durchaus Prostituierte gibt, die selbstbewusst zu ihrem Job stehen, spricht ja wohl, dass diese energischst für ihre Rechte und ihre Legalisierung kämpfen.

Es gibt übrigens sehr wohl Länder, in denen der Beruf der Prostituierten anerkannt ist, z. B. Holland.

Ich frage mich immer noch, worum es Dir mit dieser Fragestellung geht (und auch wegen der Frage „Homosexualität im Vergleich zu Pädophilie“). Wenn Du hier kontroverse Meinungen liest, dann schreibst Du, dass Du in dieser Hinsicht nicht diskutieren kannst, dass die Ministerinnen in Schweden ja wohl wissen was sie tun.

In diesem Thread fiel der Vergleich zu Dealern. Nimm einmal die Prohibition in den USA. Die Kriminalisierung von dem Handel mit Alkohol (gleich auf welcher Seite) hat diesem keinen Abbruch getan. Dennoch ist Alkohol schädlich. Aber er wird offensichtlich benötigt. Sowohl dem jeweiligen Staat als auch dem Händler ist also besser gedient, wenn der Handel erlaubt wird. Prostitution wird niemals durch Verbote unterbunden werden (das kannst Du am Lauf der Geschichte ersehen), weil dieses Angebot von der Gesellschaft erwünscht ist und offensichtlich gesucht wird. Ist es dann nicht sinnvoller, den staatlichen und polizeilichen Eingriff dahin zu bündeln, wo Prostitution unfreiwillig stattfindet, anstelle eines generellen Gesetzes?

Im übrigen: (dies meine ich nicht diskriminierend!!!) In dem Fernsehbeitrag über niederländische Prostitution kam auch ein Kurzfilm über behinderte Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung keinen Partner finden und (dort in den Niederlanden) sehr liebevoll (und entspannt, weil: erlaubt und sehr freiwillig) durch Prostituierte sexuelle Erfüllung finden konnten.

Dies also mein Senf des Abends…

Heidrun

Hallo,

Wenn schon käufliche Liebe strafbar ist,

hast du ganzen artikel gelesen? sie ist nicht strafbar,
sondern das ausnutzen einer notlage. „niemand darf die
sexualität von menschen kaufen, nicht von kindern, nicht von
frauen, nicht von männern. das paßt nicht zur demokratie.“

Nützt der Bäcker meine Notlage, den Hunger aus, in dem er mir einen Laib Brot gegen Geld gibt? Ist das demokratisch vertretbar?

Wer sagt, wer von den Betroffenen in einer Notlage ist? Der Mann, der es offenbar nicht schafft, eine Frau zu finden, oder die Nutte, die ihm um 200€ einen bläst.

dann ist wohl nur
der Drogenkonsument, nicht aber der Dealer strafbar.

auch der pimp ist natürlich ein krimineller.

Weiters stellt sich für mich die Frage, ob denn wirklich die
Prostituierte die Schwächere von beiden ist

schau dir das milieu mal an. ich würde das als sklavenhandel
bezeichnen. wieviele freiwillige „edelnutten“ gibt es denn?
die meisten werden aus dem osten geschmuggelt und dazu
gezwungen!

Die, die ich kannte, sind zwar kein repräsentativer Querschnitt, aber die haben es alle freiwillig gemacht, weil sie so einfach niemals in einem anderen Beruf zu soviel Geld kämen.

während die Prostituierte seine Notlage „ausnützt“,
zumindest nicht wenig Geld dafür verlangt?

wenn ich den gedanken weiterspinne, dann ist der
kinderschänder in einer sexuellen notlage?

Was Du da für einen Blödsinn assoziierst, ist nicht einmal eines Kommentares wert.

Wenn die einzige Folge eines hohen Frauenanteils im Parlament
die Diskriminierung von Männern sein soll, dann muß ich meine
Einstellung dazu überdenken.

als frau sehe ich das anders.

Also würdest Du die Diskriminierung von Männern begrüßen?

Das erklärt einiges

Gollum

Prostitution als Arbeit wie jede andere ?
Moin grilla,

Frauen als Ware, das findest du auch bei Sekretärin.

Ist das wirklich vergleichbar ?
Ich hab mal folgenden Artikel über die Arbeitswelt von Prostituierten gefunden, die dem Gewerbe „freiwillig“ nachgehen:

http://parapluie.de/archiv/haut/prostitution/

Folgender entscheidender Unterschied im Vergleich zur Arbeit einer Sekretärin fielen mir auf:

Eine Sekretärin bemüht sich nicht, dem Chef durch ihre Arbeit die „Illusion“ von irgendwas zu vermitteln, wofür er sie irrtümlicherweise bezahlt.

Und hier setzt wieder meine Frage nach den Kunden an. Sind Männer wirklich nur dämlich, dass sie sich tatsächlich den in dem Text beschriebenen Illusionen hingeben, oder versteckt sich dahinter nicht mehr, nämlich eine viel tiefer reichende Fehleinschätzung die sich auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft widerspiegelt und eine grundsätzliche Einstellung zu Frauen, bzw. dem von diesen Männern vermeintlich wahrgenommen Verhältnis zwischen Frauen und Männern entlarvt und die im Wesentlichen auch in dem Verhältnis und Verständnis dieser Männer zu ihrer eigenen Sexualität begründet liegt ?

Zudem finden sich überwiegend nur Beschreibungen von diesen offenbar noch halbwegs „freiwilligen“ Huren, die aber anscheinend nur den kleinsten Anteil an Prostituierten ausmachen. Was ist mit den anderen ?

Gruss
Marion

prohibition
Hallo,

„Wer sich gegen Vergütung eine zufällige sexuelle Beziehung
beschafft, wird … zu einer Geldstrafe oder zu
Gefängnisstrafe von im Höchstfall sechs Monaten verurteilt.“

„Wer Opiate vertreibt, ohne ein approbierter Arzt zu sein, ist ein Dealer“ wäre die selbe Ebene.

„Nach diesem Gesetz wird der Sexkäufer — meist ein Mann —
kriminalisiert, während die Prostituierte — meist eine Frau —
sich keiner kriminellen Handlung schuldig macht. Die
Prostituierte bleibt straffrei; der Sexkäufer aber ist nach
dem neuen Gesetz ein Straftäter.“

„Arbeitslosigkeit ist kein Existenzrisiko“ wäre die Gegenthese.

40% Frauen sind im schwedischen Parlament. Dieses Gesetz ist
einzigartig weltweit. Begründung:

„Obwohl die Prostitution als solche keine wünschenswerte
gesellschaftliche Erscheinung ist, erscheint es nicht
angemessen, auch denjenigen zu kriminalisieren, der, zumindest
in der Mehrzahl der Fälle, der schwächere Part ist, der von
anderen, die ihren eigenen Sexualtrieb befriedigen wollen,
ausgenutzt wird.“

Markt = Opfer.

Ich war überrascht. Von wegen nicht mehrheitsfähig.
Ein „Frauenparlament“ bringt das durch, während Männer
meistens auf der Legalität bestehen (warum wohl).

Wahrscheinlich, weil diese Männer in jedem Fall alleinstehend und arbeitslos sind. Und weil es in Schweden zu viele Kinder gibt. Wer könnte sonst ein Interesse daran haben, liquide Kundinnen zu kriminalisieren?

Gruß

nein, ganz sicher nicht!
Hallo Marion,

dein Posting habe ich mit großem Interesse gelesen, denn es hat einige interessante Fragen aufgeworfen.

Frauen als Ware, das findest du auch bei Sekretärin.

Ist das wirklich vergleichbar ?

Erst einmal habe ich sehr viel Respekt vor dem Beruf einer Sekretärin (es gibt auch Sekretäre), die(der) dafür nicht nur fundiertes Wissen sondern auch Talent und Knowhow haben muss. Das hat nichts mit Devotionen zu tun. Das ist mir wichtig anzumerken.

Eine Sekretärin bemüht sich nicht, dem Chef durch ihre Arbeit
die „Illusion“ von irgendwas zu vermitteln, wofür er sie
irrtümlicherweise bezahlt.

So ist es, und das trifft im Grunde genommen auf alle Arbeitsverhältnisse mit (und trotz) hierachischen Strukturen zu.

Und hier setzt wieder meine Frage nach den Kunden an. Sind
Männer wirklich nur dämlich, dass sie sich tatsächlich den in
dem Text beschriebenen Illusionen hingeben, oder versteckt
sich dahinter nicht mehr, nämlich eine viel tiefer reichende
Fehleinschätzung die sich auch in anderen Bereichen unserer
Gesellschaft widerspiegelt und eine grundsätzliche Einstellung
zu Frauen, bzw. dem von diesen Männern vermeintlich
wahrgenommen Verhältnis zwischen Frauen und Männern entlarvt
und die im Wesentlichen auch in dem Verhältnis und Verständnis
dieser Männer zu ihrer eigenen Sexualität begründet
liegt ?

Da unter den Kunden von Prostituierten querbeet alles zu finden ist, was es an Männer- und damit an Menschensorten gibt, ist es wohl schwer aus „dem Kunden“ ein Klischee zu machen. Ja, was denkt denn so ein Mann dabei?
Ich habe da eine Lieblingsvermutung, nämlich ich glaube, dass er weder träumt noch aufkommende Skrupel verdrängt noch über zwischenmenschliche Beziehungen sinniert. Er schiebt und genießt - er nimmt eine angebotene Dienstleistung an und bezahlt den vereinbarten Preis, gelegentlich sehr viel, hauptsache er hat seinen Spaß!

Zudem finden sich überwiegend nur Beschreibungen von diesen
offenbar noch halbwegs „freiwilligen“ Huren, die aber
anscheinend nur den kleinsten Anteil an Prostituierten
ausmachen. Was ist mit den anderen ?

Ich halte das schwedische Gesetz für sehr mutig und aber nachvollziehbar, welches ich als einen Versuch sehe mit einem heftigen Ruck die Frauenwürde in deren Gesellschaft wieder auf eine richtige Schiene zu setzen, aber auch mit der Absicht eine beachtliche Rate an Straftaten (Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Menschenraub, Unzucht mit Minderjährigen, Drogendelikte) zu senken.

Die ganze Zeit habe ich mich schon gefragt, ob eine Gemeinschaft wirklich die Prostitution braucht. Was ist, wenn es keine Puffs mehr gäbe und bestimmte „Meilen“ in den Großstädten verschwinden würden? Erst einmal wären einige Frauen automatisch auf Arbeitssuche. Und es würden Huren unter der Hand im Bekanntenkreis gehandelt werden - so ähnlich wie Schwarzarbeit funktioniert. Verstöße gegen das Strafgesetz kämen nach wie vor vor, wo kein Kläger da kein Richter.

Ich habe meine Zweifel, dass sich Prostitution in einer Gesellschaft verhindern läßt, dazu fehlt es an der weit verbreiteten Haltung dagegen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot, und Geldknappheit gibt es immer.
Um auf datafox Posting zurück zu kommen. Aus Kunden Kriminelle zu machen halte ich für den falschen Weg. Das geht gegen mein Rechtsempfinden. Das ist als ob Raucher nicht mehr in Krankenversicherungen aufgenommen werden, obwohl es die Klimmstengel immer noch zu kaufen gibt. Aber vielleicht denke ich auch auf zu eingefahrenen Schienen, und verschätze mich in der schwedischen Geschicklichkeit Politik zu machen.

Hoffentlich kommt das Gesetz nicht bald zu uns. Ich wollte mir schon lange mal einen Nacktputzer kommen lassen *hihidoppeldeutigschäm:wink:*

viele Grüße
Claudia

Wenn die einzige Folge eines hohen Frauenanteils im Parlament
die Diskriminierung von Männern sein soll, dann muß ich meine
Einstellung dazu überdenken.

als frau sehe ich das anders.

So ist die typische Emanzenlogik, die im Prinzip deutlich zeigt, daß Frauen für öffentliche Aufgaben aller Art nicht qualifiziert sind (wenn man seine Meinung so unverhohlen preisgeben kann, behalte ich es mir selbst auch vor).

traurig. mehr nicht. aber bitte wer es braucht. kann man nicht
mit dem umgekehrten fall vergleichen. das machtgefälle liegt
immer zuungunsten der frau, weil sie körperlich schwächer ist,
und sie es ist, die als penetriert wird. deswegen ist
gleichheit in der sexualkriminalistik ein unding.

gruß
datafox

Gleichheit vor dem Gesetz ist überhaupt immer dann ein Unding, wenn es nicht zugunsten der Frauen ist, nicth wahr :-p
Ach, wenn nur der Franz-Joseph noch wäre…

1 Like

vergütete Selbstverleugnung
hallo,

solange du es dir nicht leisten kannst, deine meinung frei zu sagen, ohne per arbeitslosigkeit in existenznot getrieben zu werden, wird lüge auch in der körperwahrnehmung eine rolle spielen.

gruß.

Hallo Eckard,

Wenn eine Frau sich lebenslänglich einem Mann anvertraut,

…ist sie Leistungsempfänger und nicht Leistungsträger. Prostituierte geben ihrem Kunden die Illusion Leistungsträger zu sein und lassen sich dafür vergüten. Hypnose funktioniert auf der selben Ebene. Du suggerierst dem anderen Aktivität, während du ihn begleitest.

Gruß.

DuckDich
Hallo Till,

als Frau sehe ich auch das etwas anders.
Es lebe die Verallgemeinerung und das „Sich etwas viel zu einfach machen“.

Oder: hat mann hier was absichtlich falsch verstehen wollen?

Wie auch immer, diese Provokation schreit förmlich nach: **virtuellenPrügel** !

Gruß
Claudia

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Hi,

bei dem wunsch nach einem besseren
leben als „kellnerin“?

So gesehen nutzt mein Arbeitgeber schamlos meine Notlage aus, denn ich will partout die teure Wohnung behalten und meine Kinder in eine Bezahlschule schicken. Da werde ich auch zu den widerlichsten Tätigkeiten gezwungen (Du ahnst nicht, wie ekelhaft es ist, Quellcode zu kommentieren!).

Im Ernst: bleib doch auf dem Teppich.

Gruß

Sancho

Hi Marion,

Mich
würde vielmehr interessieren, wo die Studien zu den
Hurenböcken sind ?

Mich auch. Mangels Masse können wir aber hier theoretisieren.

Wie sieht die soziale Kompetenz und
integration eines Hurenbocks aus ?

Dazu hat Grilla weiter unten was geschrieben: es ist ein Querschnitt durch alle gesellschaftliche Schichten, entsprechend wird seine Kompetenz oder Inkompetenz ausfallen.

Wie sein Verhältnis zu
Frauen, wie zu seiner und ihrer Sexualität ?

Darüber kann ich nur spekulieren.

Was verspricht er
sich tatsächlich vom Gang zu einer Prostituierten ?

Das kann ich jedenfalls sehr gut nachvollziehen: Druck ablassen. So, wie man sich einen runterholt (und nie auf die Idee käme, das mit Liebe zu verwechseln), nur halt spannender, weil das jemand anders macht.

Ist er
sich bewusst, dass er an diesem Tag vielleicht der fünfte ist,
der über diese Frau rutscht ?

Durchaus, das allein macht für mich die Sache indiskutabel.

Kann er nachempfinden, was in
der Frau vorgeht (bestenfalls Langeweile, Gleichgültigkeit und
Abgestumpftheit, schlimmstenfalls Verzweifelung, Ekel und
Hass) ?

Der schlimmste Fall ist sicher da anzutreffen, wenn die Frau dazu gezwungen wird. Der andere muß aber nichts Schlimmes sein. Ich gehe auch zum Friseur und erwarte keine Liebe, aber eine zuvorkommende, freundliche Behandlung. Und dem Proktologen bereitet die Untersuchung seiner Patienten sicherlich auch keine Freude. Dennoch überwindet er seinen Ekel (der anfangs sicher vorhanden ist und mit zunehmender Erfahrung nachläßt - wie bei einer Prostituierten, stelle ich mir vor).

Soll man bei einem Mann, der zu mindestens 95%
eine Zwangslage ausnutzt, um seine sexuellen Triebe zu
befriedigen, wirklich beide Augen zudrücken in der Annahme,
grade er habe einer der seltenen Frauen erwischt, die diesem
Gewerbe freiwillig nachgehen ?

Die zahlen kenne ich nicht. Aber zu Deiner Frage: ja, das soll man. So ist unser Rechtssystem aufgebaut. Auch bei anderen Delikten wird ein Verdächtiger nur verurteilt, wenn seine Schuld zweifelsfrei feststeht; bei Indizienprozessen reicht häufig der Nachweis, daß es anders hätte sein könnte, um einen Freispruch zu erzwingen.

Und nicht zuletzt meine Frage:
Warum werden die bestehenden Gesetzt in D nicht durchgesetzt ?
Sowohl Zwang zur Prostitution, als auch Menschenhandel, als
auch Kinderprostitution (selbst wenn dieses Delikt im Ausland
verübt wird) stehen in D unter Strafe.

Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Was ist mit den ganzen Puffs im Bahnhofsviertel? Wenn die 95% stimmen, müßte die Polizei jeden Tag eine Razzia machen können und Hunderte Leute festnehmen. Und anstatt die Prostituierten zu verurteilen, wäre es ein Leichtes, die Zuhälter, die die Zimmer „vermieten“, zu verknacken.

Gruß

José

Hallo datafox,

es gibt in allein Deutschland laut Hydra ca. 400.000 berufsmäßige Prostituierte. Gelegenheitsprostituierte nicht mitgerechnet.

Und die sollen alle Opfer des Menschenhandels oder von sonst wem gezwungen sein?

wobei man dann fragen müßte, ab wann Zwang vorliegt.

Das regelt hier das Prostitutions Gesetz.

Sowas gibt es wirklich seit 2001 und ist ein deutlicher Schritt in dir richtige Richtung, leider noch nicht perfekt, aber es gibt Prostituierten hier Rechte, die sie vorher nicht hatten.

bei prügel? bei drogensucht? bei dem wunsch nach einem besseren
leben als „kellnerin“?

So gesehen prostituiere ich mich Tag für Tag bei der Arbeit um mir ein schönes Leben leisten zu können.

Gruß Ivo

nicht einfach Position zu beziehen
Hallo datafox,

…dass es ein paar Prostituierte in Deutschland gibt,
die sich als Dienstleisterinnen wie im übrigen Berufsleben
sehen.

Ein paar. Wegen den paar sollen tausende andere Frauen legal
mißbraucht werden dürfen? Ich sehe das nicht ein.

Mein Problem an der Sache ist mein Gefühl für Zweckmäßigkeit und Gerechtigkeit. Wäre es nicht konsequenter Prostitution zu verbieten, wenn Frauen vor Mißbrauch geschützt werden sollen? Ich komme mit der Feststellung eines Strafbestandes nicht zurecht, wenn eine Frau sich als Hure anbietet, findet einen zahlenden Kunden, und dieser kann von Glück reden wenn er dabei nicht erwischt wird.

Die Anbieterin wird ja nicht kriminalisiert, sondern der
Kunde. Täterin ist nicht eine „ehrlose Frau“ oder ein
„Strichjunge“, sondern ein „Mißbraucher“, ganz analog zu
Kinderschändern.

Geht es dir um das Prinzip, dass der bestraft werden soll, der ein „menschenunwürdiges“ Angebot annimmt? oder geht es dir um das Prinzip der Geschlechtlichkeit der Frau in der Gesellschaft zu emanzipieren?

Aber Huresein kann frau *ohne jegliche Qualifikation*. Die
einzige Qualifikation ist das Geschlechtsteil
, das Loch
das sie zwischen den Beinen hat. Es ist seit Tausenden Jahren
kultivierte Frauenbenutzung. Frauen als öffentliche Aborte, wo
man(n) eine Münze einwirft und dann seinen Schw…
hineinsteckt und sein Bedürfnis loswird. Es unterscheidet sich
nur minimal von einer Vergewaltigung. Bei der Vergewaltigung
handelt die Frau ihr Leben als Preis aus, auf dem Babystrich
die tägliche Ration um zu über leben.

Ich habe einmal gehört, dass unter den Prostituierten einige Studentinnen sein sollen. Da gibt es Frauen, die tagsüber angesehenen Jobs nachgehen, und in der Freizeit durch Prostitution ihre Einkünfte aufbessern, was wegen ihres Lebenstandarts irgendwann unverzichtbar wird. Ich weiß nicht, ob diese sich selbst als „Klos“ sehen. Sie haben ein eigenes Verhältnis zu ihrer Sexualität.
Dolly Buster (schreibt man die Frau mit ihrem Riesenbusen so?) war Pornostar, und verdient immer noch gut. Hätte ich ihre Oberweite, hätte ich Identifikationsprobleme, weil ich mich nicht nur mit meiner Hülle sondern auch noch mit anderen Bereichen meines Körpers sehe. Bei ihr scheint es anders zu sein. Will meinen, es kommt auch darauf an, wie sich Frauen selbst sehen, wenn sie sich für Sex verkaufen. Unter Zwang ist es strafbar, darüber sind wir uns einig, nicht wahr?

Ein wenig habe ich den Eindruck, dass du relativ wenig Distanz zum Thema Prostitution hast. Für mich ist das ziemlich weit weg, und es fällt mir im Gegensatz zu dir sehr schwer, wirklich klare Positionen zu beziehen.
viele Grüße
grilla

hallo,

Warum also Deine Frage in
dem Psychologie-Thread über Kindesmissbrauch???

das war eine andere fragestellung in bezug auf das „sexualobjekt“ kind vs. erwachsener bzw. welche mechanismen die ursache für eine fixierung auf bestimmte partner sind.

das thema sollten wir besser dort lassen und dort diskutieren.

In diesem Thread fiel der Vergleich zu Dealern. Nimm einmal
die Prohibition in den USA. Die Kriminalisierung von dem
Handel mit Alkohol (gleich auf welcher Seite) hat diesem
keinen Abbruch getan. Dennoch ist Alkohol schädlich. Aber er
wird offensichtlich benötigt.

ich bin für kontrollierte abgabe von drogen. wenn du mir ein eintreten für prohibition unterstellst, irrst du. nur: frauen sind keine substanzen sondern menschen! analog könnte man „kontrollierte abgabe von kindern“ an kinderschänder fordern.

Im übrigen: (dies meine ich nicht diskriminierend!!!) In dem
Fernsehbeitrag über niederländische Prostitution kam auch ein
Kurzfilm über behinderte Menschen, die aufgrund ihrer
Behinderung keinen Partner finden und (dort in den
Niederlanden) sehr liebevoll (und entspannt, weil: erlaubt und
sehr freiwillig) durch Prostituierte sexuelle Erfüllung finden
konnten.

das zu propagieren finde ich ein armutszeugnis. behinderte können sehr wohl einen partner finden. aber sobald sich die meinung durchsetzt, daß eine hure ein ersatz für liebe sein kann, werden behinderte menschen wirklich diskriminiert („die kriegen eh niemanden normalen ab.“)

gruß
datafox

hallo,

Wer sagt, wer von den Betroffenen in einer Notlage ist? Der
Mann, der es offenbar nicht schafft, eine Frau zu finden, oder
die Nutte, die ihm um 200€ einen bläst.

wer ist in einer notlage, der süchtige raucher, der dem nichtraucher ins gesicht stinken muß oder der nichtraucher, der davon husten muß und krebs kriegt? lustbefriedigung auf kosten anderer ist kein recht!

Was Du da für einen Blödsinn assoziierst, ist nicht einmal
eines Kommentares wert.

ich führe nur dinge ad absurdum. wenn am ende blödsinn rauskommt, dann war das vorangehende schon ein blödsinn.

Also würdest Du die Diskriminierung von Männern begrüßen?

nein.

gruß
datafox

hallo,

solange du es dir nicht leisten kannst, deine meinung frei zu
sagen, ohne per arbeitslosigkeit in existenznot getrieben zu
werden, wird lüge auch in der körperwahrnehmung eine rolle
spielen.

eine wahre aussage. dem ist nichts hinzuzufügen.

gruß
datafox

hallo,

bei dem wunsch nach einem besseren
leben als „kellnerin“?

So gesehen nutzt mein Arbeitgeber schamlos meine Notlage aus,

ich sprach von „kellnerin“ in „“ weil ich auf den menschenhandel bezugnahm. mädchen aus dem ostblock werden als „kellnerinnen“ angeworben und dann in die prostitution gezwungen.

denn ich will partout die teure Wohnung behalten und meine
Kinder in eine Bezahlschule schicken. Da werde ich auch zu den
widerlichsten Tätigkeiten gezwungen (Du ahnst nicht, wie
ekelhaft es ist, Quellcode zu kommentieren!).

würdest du dir auch von 10 männern täglich in den allerwertesten … lassen? wieviel wär dir das wert? bist du wohl auch noch jung und knackig oder nur ein altes billiges wrack?

datafox

So gesehen prostituiere ich mich Tag für Tag bei der Arbeit um
mir ein schönes Leben leisten zu können.

wirklich? dir f… täglich 10 männer in den allerwertesten? naja, ist ja ein „normaler beruf“.

datafox