Problem: die Eltern
Hi!
Ich verstehe unter Ganztagsschule auch, dass hinterher keine Hausaufgaben mehr zu machen sind und auch kaum Vorbereitung für den nächsten Tag.
Kenne ich auch anders. Ist wohl eine Frage der Zielsetzung und der Organisation. Auch ohne Hausaufgaben können Schüler eigenständig Wissen erarbeiten.
Weil Du „Mecker“ von Eltern schriebst: Da sehe ich eigentlich die größten Probleme. Wenn ich in meiner Umgebung die Projektkinder mit Hubschrauberelternteilen so sehe, dann wird das wohl der schwerste Teil: Die Eltern von den Hausaufgaben der Kinder abzuziehen und ihnen klar zu machen, dass ihre Mithilfe unterrichtsinhaltlich nicht mehr gebraucht wird.
Was für mich widerum ein klarer Vorteil wäre: Den Kindern und Lehrkräften die Verantwortung für die schulisch inhaltlichen Dinge zurückzugeben. Es ist ja zur Zeit so, dass Eltern zu Hilfslehrern bestimmt werden („in der 5. und 6. Klasse ist die Mithilfe der Eltern bei den Hausaufgaben und der Unterrichtsvorbereitung unverzichtbar“ sagte wörtlich ein Lehrer zu uns) und alle finden das normal und in Ordnung. Und keiner denkt darüber nach, ob das überhaupt richtig ist und was mit den Kindern passiert, deren Eltern das nicht leisten können. Ich kenne Eltern, da hat einer den Job aufgegeben, um dem Kind die ersten Jahre auf dem Gymnasium zu helfen.
Das ist alles weit davon entfernt, wie ich das kennengelernt habe, als Schülerin. Mir hat so gut wie niemand bei den Hausaufgaben geholfen - vielleicht mal was abgefragt vor einer Schulaufgabe und wenn ich die anderen Eltern danach frage, dann war das bei denen ähnlich. Warum das jetzt anders sein soll, kann mir da immer keiner beantworten (Man möchte den Kindern einen guten Start mitgeben, das Beste usw.)
Ich schweife ab.
Grüße
kernig