Sci Fi Roman

Hallo,
ich möchte einen Sci Fi Roman schreiben und bin jetzt bei den Feinheiten.
Jetzt meine Bitte um eure Mitarbeit, denn es soll einigermaßen realistisch sein.

  1. Vorschläge für Antrieb, um sich interstellar fortzubewegen.
    Weitere Fragen dann.
    OK
    Danke

Nimm einfach die Abkürzung durch die Wurmlöcher. Oder Bieme dich sofort an den Rand des Universum.

Hi,

Jetzt meine Bitte um eure Mitarbeit, denn es soll einigermaßen
realistisch sein.

  1. Vorschläge für Antrieb, um sich interstellar fortzubewegen.

Wie willst du denn etwas realistisch beschreiben, was es gar nicht gibt und sehr wahrscheinlich nie geben wird?

WoDi

Hallo,

halbwegs realistisch wären Sonnensegel:

http://www.bernd-leitenberger.de/sonnensegel.shtml

Beste Grüße

=^…^=

Hi,

halbwegs realistisch wären Sonnensegel:

Für interstellare Reisen? Wohl kaum.

WoDi

Hi WoDi,

bei dem heutigen Stand der Technologie natürlich noch nicht, aber die Geschichte soll ja wohl in der Zukunft angesiedelt sein - und der UP hat nirgendwo geschrieben, dass die Reise schnell vonstatten gehen soll … ;o)

Beste Grüße

=^…^=
*maggenerationenschiffe*

Hi,

bei dem heutigen Stand der Technologie natürlich noch
nicht, aber die Geschichte soll ja wohl in der Zukunft
angesiedelt sein - und der UP hat nirgendwo geschrieben, dass
die Reise schnell vonstatten gehen soll … ;o)

Es geht mir hier primär nicht um die Geschwindigkeit, obwohl es grundsätzlich natürlich auch darum geht.
Da aber so ein Sonnensegel Lichtdruck braucht wie ein normales Segel den Wind, frage ich mich, wo das Licht im interstellaren Raum herkommen soll. Dort gibt es etwa so wenig Licht wie in einer mondlosen Nacht auf der Erde. Es herrscht dort also eine Licht"flaute".
Somit hat das Ganze also nichts mit heutiger oder zukünftiger Technik zu tun, sondern mit den physikalischen Gegebenheiten.

Hinzu kommt, dass die erzielten Geschwindigkeiten einfach zu klein sind, wahrscheinlich kleiner als es mit den heutigen Triebwerken möglich ist.

Der (Doppel-)Stern, der der Erde am nächsten steht, ist Alpha Centauri in einer Entfernung von ca. 4.2 Lichtjahren. Ein Lichtjahr ist eine Entfernung von rund 9.5 Billionen Kilometern.
Wenn wir mal von einer Geschwindigkeit von 10 km/s ausgehen, würde eine Reise nach Alpha Centauri rein theoretisch etwa 130.000 Jahre dauern.
Und das ist nur das uns am nächsten gelegene Sternsystem.

Davon mal ganz abgesehen kommt es in einem SF-Roman nicht so sehr auf eine „realistische“ Darstellung an. Die ist ohnehin nicht machbar. Vielmehr kommt es auf die innere Logik des Geschehens an. Die ist z.B. bei Star Trek oder Perry Rhodan durchaus gegeben, ohne dass die dort verwendete Technik dabei in irgendeiner Weise realistisch wäre.

WoDi

1 Like

hallo

die idee mit dem sonnensegel wurde schon mal im roman „rocheworld“ benutzt. dort wird ein riesiger laser gebaut, der das raumschiff dann mit einem fokusiertem lichtstrahl ziemlich lange beschleunigen kann - bis über die grenze unseres sonnensystems hinaus. ist derzeit nicht wirklich realisierbar aber durchaus möglich.

bei allen anderen antrieben hast du zwangsläufig das problem, dass du nicht genug treibstoff haben wirst, um tatsächlich vernünftige entfernungen zurückzulegen.

gut - was immer wieder vorkommt, ist der bussard ramjet. ein extrem starkes magnetisches feld an der spitze des raumschiffes sammelt alle materie (zu über 90% wasserstoff) in der weiteren umgebung ein, verdichtet diese und bringt sie in einer fusionskammer zum fusionieren. die heissen fusionsprodukte (hauptsächlich helium) werden hinten ausgestossen und liefern antrieb und energiequelle für das magnetfeld. problem dabei: der antrieb funktionier erst bei hohen geschwindigkeiten und die muss das raumschiff erst mal erreichen. im buch „a deepness in the sky“ haben die raumschiffe riesige wasserstoff-vorräte mit, die komplett für die beschleunigung aufgebraucht werden. sobald die reisegeschwindigkeit erreicht ist, haben sie praktisch unbeschränkte reichweite. allerdings dauern die reisen dieser raumschiffe auch immer hunderte bis tausende jahre - die mannschaft liegt derweil auf eis.

das hauptproblem bei interstellarer raumfahrt liegt meist darin, dass die reisen mit unterlichtgeschindigkeit einfach extrem lange dauern. die mannschaft ist entweder in tiefkühlkammern gefangen oder muss irgendwie die lebenszeit verlängern - dann wird ihnen aber extrem fad. oder es muss ein generationenraumschiff her, in dem eine ausreichend grosse mannschaft selbst für ständigen nachwuchs sorgt, was aber einen ziemlichen „leistungsdruck“ v.a. auf die weibliche mannschaft bewirkt.

das zweite problem ist, dass auch die kommunikation mit entfernten sternen extrem lange dauert. stell dir mal ein telefongespräch mit jemanden auf alpha centauri vor: jedes mal ca. 8 jahre wartezeit zwischen frage und antwort (4 jahre hin, 4 jahre zurück). während dieser zeit kann am ziel bereits eine völlig andere gesellschaftsform existieren.

nicht umsonst träumen alle sci-fi-autoren von hyperraum, subraum, tachyonen, warp-antrieb und sonstigem zeugs, weil eine vernünftige spannende geschichte mit realistischem hintergrund extrem schwer zu konstruieren ist.

lg
erwin

…weil
eine vernünftige spannende geschichte mit realistischem
hintergrund extrem schwer zu konstruieren ist.

Hier möchte ich auf Joe Haldemann - „Der ewige Krieg“ verweisen. Die großen Zeitspannen sind ein wichtiger bestandteil der geschichte…

Hallo WoDi,

Da aber so ein Sonnensegel Lichtdruck braucht wie ein normales
Segel den Wind, frage ich mich, wo das Licht im interstellaren
Raum herkommen soll.

dazu haben sich schlaue Menschen durchaus schon ernsthafte Gedanken gemacht. Es muss ja nicht zwingendermaßen Sonnen licht sein … ;o)

http://en.wikipedia.org/wiki/Solar_sail#Interstellar…

http://science.nasa.gov/newhome/headlines/prop08apr9…

http://www.amazon.com/Starsailing-Solar-Sails-Inters…

Wenn wir mal von einer Geschwindigkeit von 10 km/s ausgehen,
würde eine Reise nach Alpha Centauri rein theoretisch etwa
130.000 Jahre dauern.
Und das ist nur das uns am nächsten gelegene Sternsystem.

Wenn man sich nicht nur auf Sonnenlicht verlässt, geht es auch ein bisschen schneller - und, wie gesagt, ich mag Generationenschiffe … ;o)

Davon mal ganz abgesehen kommt es in einem SF-Roman nicht so
sehr auf eine „realistische“ Darstellung an. Die ist ohnehin
nicht machbar. Vielmehr kommt es auf die innere Logik des
Geschehens an. Die ist z.B. bei Star Trek oder Perry Rhodan
durchaus gegeben, ohne dass die dort verwendete Technik dabei
in irgendeiner Weise realistisch wäre.

Star Trek will ich einmal außen vor lassen, da es sich dabei ja nicht primär um ein literarisches Phänomen handelt - Perry Rhodan anzuführen ist aber imho nicht der Frage dienlich, da es sich dabei um alles andere als literarische ‚Qualitätsware‘ handelt.

Tatsächlich wird gerade in der heutigen, auch literarisch anspruchsvollen SF durchaus großen Wert auf wissenschaftliche Plausibilität gelegt.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo,
ich möchte einen Sci Fi Roman schreiben und bin jetzt bei den
Feinheiten.
Jetzt meine Bitte um eure Mitarbeit, denn es soll einigermaßen
realistisch sein.

  1. Vorschläge für Antrieb, um sich interstellar fortzubewegen.

warum (von der antworten) so kompliziert, wenn es doch (vielleicht) ganz einfach geht: man nutze einfach die raumkrümmung bzw. die (möglicherweise) vorhanden dimensionen… so gibt es z.b. eine theorie, dass es nur 2 dimensionen und die zeit gibt - andere theorien sprechen von 4,5,oder mehr (mit und ohne die zeitdimension) - also sind abkürzungen auch ohne wurmlöcher vielleicht möglich - quasi als „dimensionenritt“ - da ist die idee von D. Adams mit seinem unwahrscheinlichkeitsdrive gar nicht so dumm, also die möglichkeit anzudenken, daß jeder ort zur gleichen zeit zu „besetzen“ möglich ist…

gruß
ad

hallo

was genau ist realistisch an deinem „dimensionsritt“? es gibt zwar eine grundsätzliche theorie zu wurmlöchern, diese besagt aber, dass diese sehr instabil sind und nicht zum reisen geeignet sind. alles andere ist hirngespinst von sci-fi-autoren mit schlafentzug und koffeinüberdosis.

lg
erwin

hallo

was genau ist realistisch an deinem „dimensionsritt“?

wo hab ich was von „realistisch“ geschrieben ???

zwar eine grundsätzliche theorie zu wurmlöchern, diese besagt
aber, dass diese sehr instabil sind und nicht zum reisen
geeignet sind.

schön, da du offensichtlich schon allwissend bist, können wir ja jegliche forschung in diese richtung mit guten gewissen einstellen -
in der frühzeit unserer menschlichen geschichte haben die menschen ja auch schon gewußt, daß alles was schwerer als luft ist, nicht fliegen kann und die ganze forscherei nach einem flugzeug war doch echt zeitverschwendung…

alles andere ist hirngespinst von
sci-fi-autoren mit schlafentzug und koffeinüberdosis.

witzigerweise möchte gerade der fragesteller ein sci-fi-autor sein, mit oder ohne hirngespinste ist mir eigentlich egal, solange ich ihm vielleicht helfen kann - und wer weiss, womöglich hab ich dies hinbekommen und ganz ohne schlafentzug und koffein…

gruß
ad

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Hallo,
da es sich um einen SciFi handelt, also Fiktion, hat da was Realistisches nichts zu suchen.

Du könntest aber mal den Hillerstuss als Experten nach sowas befragen.

Mir selber fällt da nur der Erbsenwobbler und der Rosenkohlvergaser ein oder alternativ der Pferdeäppeltransponder.

Ubrigens frage ich mich ernsthaft, wie man sich anmaßen kann, einen Roman schreiben zu wollen wenn es schon an so grundsätzlichen Dingen wie Fantasie mangelt?

Gruß Rumburak
der alle Patente auf die von ihm im Posting genannten Antriebe besitzt.

Hallo,

sorry, aber - selbstverständliche, ohne lange nachzudenken grundsätzlich vorhandene Nebensachen wie Konzepte für interstellare Antriebe nennst Du schon „Feinheiten“?

Ich sehe schwarz … Oder willst du eine Ingenieurarbeit schreiben und das Zeug nebenbei gleich selbst erfinden und patentieren lassen?
Dann kannst Du Dir den Roman sparen …

Vielleicht reihst Du Deine Story lieber unter „Fantasy“ ein? Wenn sie gut ist, kräht kein Hahn nach Details zu einem Antrieb, den man so eh nie realisieren wird.

Wenn Du mit wissenschaftlich fundiertem Hintergrund schreiben willst, empfehle ich SF-Romane aus den 50er- und 60er-Jahren. Die hatten den ganzen Kram schon drauf - auf den wir heute noch warten …

Mit freundlichem Gruß

Günter

Hi,

Wenn wir mal von einer Geschwindigkeit von 10 km/s ausgehen,
würde eine Reise nach Alpha Centauri rein theoretisch etwa
130.000 Jahre dauern.
Und das ist nur das uns am nächsten gelegene Sternsystem.

Wenn man sich nicht nur auf Sonnenlicht verlässt, geht es auch
ein bisschen schneller - und, wie gesagt, ich mag
Generationenschiffe … ;o)

Gut, verzehnfachen wir die Geschwindigkeit. Das wären dann immer noch 13.000 Jahre.
Und wie groß muss ein Segel sein, um ein Generationenschiff antrieben zu können. Das Schiff muss schon ziemlich groß sein, um genug Leuten Platz zum Leben zu geben.
Und wie bremst man mit einem Segel?

Davon mal ganz abgesehen kommt es in einem SF-Roman nicht so
sehr auf eine „realistische“ Darstellung an. Die ist ohnehin
nicht machbar. Vielmehr kommt es auf die innere Logik des
Geschehens an. Die ist z.B. bei Star Trek oder Perry Rhodan
durchaus gegeben, ohne dass die dort verwendete Technik dabei
in irgendeiner Weise realistisch wäre.

Star Trek will ich einmal außen vor lassen, da es sich dabei
ja nicht primär um ein literarisches Phänomen handelt

Darum geht es doch nicht. Es wurde dort eine (erdachte) Technik vorgestellt, die in sich schlüssig ist. Das reicht doch.

  • Perry
    Rhodan anzuführen ist aber imho nicht der Frage dienlich, da
    es sich dabei um alles andere als literarische ‚Qualitätsware‘
    handelt.

Hier gilt das gleiche wie bei Star Trek. Die Raumfahrttechnik dort ist in sich plausibel aufgebaut. Den Rest musst du ja nicht mögen.

Tatsächlich wird gerade in der heutigen, auch literarisch
anspruchsvollen SF durchaus großen Wert auf wissenschaftliche
Plausibilität gelegt.

Das mag ja sein, auch wenn ich gerade kein Beispiel kenne. Aber was hat der literarische Anspruch mit der beschriebenen Raumfahrttechnik zu tun?

WoDi

1 Like

Hallo WoDi,

Und wie groß muss ein Segel sein, um ein Generationenschiff
antrieben zu können. Das Schiff muss schon ziemlich groß sein,
um genug Leuten Platz zum Leben zu geben.
Und wie bremst man mit einem Segel?

nun, ich bin keine Raumfahrttechnikerin und kann es deshalb nicht en detail erklären, aber wie Du ja schon dem einen Link entnehmen konntest, arbeitet die NASA bereits mit dieser Technologie, und schon nächstes Jahr soll erstmals eine mit Sonnensegelantrieb ausgestattete interstellare Raumsonde losgeschickt werden (http://interstellar.jpl.nasa.gov/interstellar/ISP_Sp… - leider habe ich auf die Schnelle keinen kürzeren Text gefunden).

Wie gesagt - jetzt ist ein Raumschiff dieser Art noch nicht möglich, aber von der Art der Technologie her grundsätzlich schon.

Darum geht es doch nicht. Es wurde dort eine (erdachte)
Technik vorgestellt, die in sich schlüssig ist. Das reicht
doch.

Nun, mir als SF-Leserin reicht es nicht, und vielen heutigen SF-Autoren auch nicht. Gerade da in den letzten Jahrzehnten die Technologie sich im Allgemeinen so rasant weiterentwickelt hat, werden viele Ideen, die früher reine Phantastereien waren, zu ernstzunehmenden Zukunftsmöglichkeiten. Da möchte die dargestellte Technik vielleicht doch auf Wirkprinzipien fußen, die heute bereits bekannt sind - das tut ja der phantasievollen Ausgestaltung der Handlung keinen Abbruch.

Darüber hinaus sind vermutlich sowohl die Autoren als auch die Leser von - anspruchsvoller - SF heute auch in Sachen naturwissenschaftlichem Wissen informierter als in der Vergangenheit; obwohl ich selbst eigentlich kaum mehr als Grundlagenwissen habe (und keinesfalls irgendjemandem irgendetwas erklären könnte), ärgert mich persönlich es ungemein, wenn ich in einem SF über eine sogar für mich offenkundige Unmöglichkeit oder physikalische Eigenkreation stolpere.

Den Rest musst du ja nicht mögen.

Bei Perry Rhodan geht es nicht um mögen oder nicht mögen, sondern darum, dass derlei Machwerke hierzulande den Ruf der SF derart nachhaltig zerstört haben, dass selbst literarische Perlen praktisch nicht wahrgenommen werden, wenn sie diesem Genre angehören. Auch das ärgert mich ungemein.

Tatsächlich wird gerade in der heutigen, auch literarisch
anspruchsvollen SF durchaus großen Wert auf wissenschaftliche
Plausibilität gelegt.

Das mag ja sein, auch wenn ich gerade kein Beispiel kenne.

Hier sei eines genannt: ‚Cosm‘ von Gregory Benford (http://www.thur.de/philo/rez/cosm.htm)

Benford ist selbst von Haus aus Physiker (was sich aber glücklicherweise nicht in seinem Schreibstil äußert *gg*) und legt auch deshalb größten Wert auf wissenschaftliche Plausibilität. Dies hat sogar den Vorteil, dass der aufmerksame Leser bei dieser Gelegenheit en passant noch etwas lernt … ;o)

Aber was hat der literarische Anspruch mit der beschriebenen
Raumfahrttechnik zu tun?

Nun, ein Autor, der Wert auf ein gewisses literarisches Niveau legt, wird vermutlich eher nicht dazu neigen, in einem Genre, dessen erster Namensbestandteil ‚Science‘ ist, galoppierenden wissenschaftlichen Blödsinn zu schreiben. Und der entsprechende Leser wird solchen ebenfalls eher nicht hinnehmen wollen. Das schließt die Freude an sich in wilde Welten ergehenden Fantasy-Romanen keineswegs aus - sofern sie als solche gekennzeichnet sind … ;o)

Übrigens gibt es auch eine SF-Fernsehserie, welche - zumindest was die Raumstation als solche angeht - deutlich ‚wissenschaftlicher‘ ist als Star Trek - nämlich Babylon 5 (http://en.wikipedia.org/wiki/Babylon_5)

Beste Grüße

=^…^=

Hi,

Wie gesagt - jetzt ist ein Raumschiff dieser Art noch
nicht möglich, aber von der Art der Technologie her
grundsätzlich schon.

Was sollte sich da zukünftig ändern?
Dieses Fluggerät ist eine ziemlich kleine Sonde und schon deren Segel wird einen Durchmesser von 400 m haben. Damit soll das Gerät in 20 Jahren ca. 200 Astronomische Einheiten weit kommen. Das ist etwa vier mal so weit wie Plutos sonnenfernster Punkt auf seiner Umlaufbahn.
Zum Vergleich: Alpha Centauri ist ca. 300.000 AE entfernt und die Sonde würde theoretisch 30.000 Jahre bis dahin brauchen. Theoretisch deshalb, weil sie ja auch wieder abgebremst werden muss, was die Gesamtdauer des Fluges zusätzlich erhöht.

Wenn schon eine so kleine Sonde ein Segel von 400 m Durchmesser braucht, um eine halbwegs praktikable Geschwindigkeit zu erreichen, die sie befähigt, die Heliopause noch in einem Menschenleben hinter sich zu lassen, wie groß soll denn ein Segel sein, das ein sog. Generationenschiff antreiben soll?

Darum geht es doch nicht. Es wurde dort eine (erdachte)
Technik vorgestellt, die in sich schlüssig ist. Das reicht
doch.

Nun, mir als SF-Leserin reicht es nicht, und vielen heutigen
SF-Autoren auch nicht. Gerade da in den letzten Jahrzehnten
die Technologie sich im Allgemeinen so rasant weiterentwickelt
hat, werden viele Ideen, die früher reine Phantastereien
waren, zu ernstzunehmenden Zukunftsmöglichkeiten. Da möchte
die dargestellte Technik vielleicht doch auf Wirkprinzipien
fußen, die heute bereits bekannt sind - das tut ja der
phantasievollen Ausgestaltung der Handlung keinen Abbruch.

Mag ja alles sein… Aber da es nun mal keine Hyperraum oder dgl. gibt, wie will man denn eine interstellare Space Opera schreiben, in denen nur heutige Wirkprinzipien vorkommen?

Darüber hinaus sind vermutlich sowohl die Autoren als auch die
Leser von - anspruchsvoller - SF heute auch in Sachen
naturwissenschaftlichem Wissen informierter als in der
Vergangenheit; obwohl ich selbst eigentlich kaum mehr als
Grundlagenwissen habe (und keinesfalls irgendjemandem
irgendetwas erklären könnte), ärgert mich persönlich es
ungemein, wenn ich in einem SF über eine sogar für mich
offenkundige Unmöglichkeit oder physikalische Eigenkreation
stolpere.

In der SF gibt es schon immer jede Menge offenkundiger Unmöglichkeiten. Ob die nun Überlichtgeschwindigkeit heißen oder etwa Zeitreise, spielt dabei keine Rolle.
Beides gibt es definitiv nicht und wird es nach menschlichem Ermessen auch niemals geben.
Trotzdem sind unter Einbeziehung dieser „Techniken“ eine Menge wirklich netter Romanen geschrieben worden, etwa „Contact“ von Carl Sagan oder „Das andere Ufer der Zeit“ von Jack Finney.

Den Rest musst du ja nicht mögen.

Bei Perry Rhodan geht es nicht um mögen oder nicht mögen,
sondern darum, dass derlei Machwerke hierzulande den Ruf der
SF derart nachhaltig zerstört haben, dass selbst literarische
Perlen praktisch nicht wahrgenommen werden, wenn sie diesem
Genre angehören. Auch das ärgert mich ungemein.

Nicht nur ich bin erst über Perry Rhodan zur SF gekommen und lese sie mit Begeisterung.
Unabhängig davon ist die dort beschriebene Technik durchaus in sich schlüssig, wenn auch nicht realistisch oder gar real.

Aber was hat der literarische Anspruch mit der beschriebenen
Raumfahrttechnik zu tun?

Nun, ein Autor, der Wert auf ein gewisses literarisches Niveau
legt, wird vermutlich eher nicht dazu neigen, in einem Genre,
dessen erster Namensbestandteil ‚Science‘ ist, galoppierenden
wissenschaftlichen Blödsinn zu schreiben.

Du vergisst den zweiten Namensteil „Fiction“.

Und der
entsprechende Leser wird solchen ebenfalls eher nicht
hinnehmen wollen.

Dann dürfte der „entsprechende Leser“ also keine SF-Romane lesen, die in irgendeiner Form die schon oben genannten Dinge wie Zeitreisen oder Überlichtgeschwindigkeit enthalten?

Das schließt die Freude an sich in wilde
Welten ergehenden Fantasy-Romanen keineswegs aus - sofern sie
als solche gekennzeichnet sind … ;o)

Fantasy ist absolut nicht mein Ding.

Übrigens gibt es auch eine SF-Fernsehserie, welche - zumindest
was die Raumstation als solche angeht - deutlich
‚wissenschaftlicher‘ ist als Star Trek - nämlich Babylon 5
(http://en.wikipedia.org/wiki/Babylon_5)

Da ich kein Fernsehgerät mein eigen nenne, habe ich das nie gesehen.

WoDi

1 Like

Empfehle die Verwendung eines Teletechnischen Transporttransformators (kurz TtTt).

MWR

hallo

ich zitiere nochmal aus dem ursprungsposting, falls du das nicht gelesen hast:

Jetzt meine Bitte um eure Mitarbeit, denn es soll einigermaßen :realistisch sein.

nach derzeitigem stand der wissenschaft ist eine reisetechnik wie ein „dimensionsritt“ einfach nicht machbar. will man also aus derzeitiger sicht einen „realistischen“ zukunftsroman (=harte science fiction) scheiben, kann man diese reiseart nicht verwenden. man schreibt dann halt einen fantasy-roman mit zukunftshintergrund (das was man normalerweise als sci-fi betrachtet) oder man sucht sich andere reisemöglichkeiten aus - mit eben den problemen, die man durch die extrem langen reise- und kommunikationszeiten bekommt.

es kann natürlich sein, dass schon in naher zukunft irgend ein supergenialer typ eine neue theorie aufstellt, die nicht nur schlüssig und zuverlässig ist, sondern auch raumsprünge, wurmlochreisen oder hyperraumflüge zulässt. aber realistisch wird ein roman auf solcher basis erst NACHDEM diese theorie entworfen wurde, nicht vorher.

lg
erwin