Dann wird demnächst von Herrn Meier, Entwicklung, nicht mehr verlangt, dass er seine Notdurft direkt neben Herrn Dipl.Ing. Neukämper, QS, verrichten soll, nur durch einen gelochten Sichtschutz getrennt? Oder, auch üblich, ganz ohne Sichtschutz? In einer von mir mitgebauten WC-Anlage (mit vollautomatischen Wasser- und Seifespendern aus einer Armatur, automatisch dimmenden Licht und Musikberieselung über Körperschallanreger, WC mit integrierter Absaugung, Fliesen im Format 50cm x 100cm, also wirklich alles Top) hat der Sichtschutz tatsächlich längliche Design-Löcher. Ein Test mit dem anatomisch korrekt gehaltenem Zeigefinger des Kollegen ergab: Volle Sicht auf Fingernagel und Fingerglieder. Die Mittelhand wurde wieder abgedeckt. (Übersetzung folgt
nicht).
Ein Glück. Ich hasse das. Warum wird davon ausgegangen, alle Männer würden das Schamgefühl nach dem Betreten einer WC-Anlage komplett verlieren? Ist bei mir nicht so.
Für die von Intersexualität betroffenen Menschen wird sie aber besser.
Hier sehe ich ständig Leute mit eigenem Mehrwegbecher - die Backwerk und Co. geben sogar Teile aus, die sogar ganz offiziell von der Stadt gesponsort werden.
ich will ja dein Weltbild nicht erschüttern, aber ich habe mich schon vor Jahrzehnten ganz bewusst gegen Führerschein und Auto entschieden. Und ich war da keineswegs die Einzige.
Die Realität ist, dass bis vor kurzem intersexuelle Menschen nicht als solche anerkannt und oft egnug auch zwangsoperiert wurden. Durch eine Anerkennung und eine angemessene Sprache verbessert sich ganz konkret das Leben der Betroffenen.
Ähm…Davon hab ich noch nie was gehört. Ich weiss, dass zB.
unsäglicherweise Linkshänder „umerzogen“ wurden. Aber das „zwangsoperiert“ wurde hab ich noch nie gehört. Sorry…aber das glaub ich jetzt erstmal nicht.
nun…das ist löblich…hext die 1000en Autos auf der A2 heutge Nachmittag aber nicht weg(!)
Diese Entscheidung wurde mit 7 gegen 1 Stimme recht deutlich getroffen. Und das obwohl es ja nicht darum ging, eine Entscheidung weiblich/männlich nicht treffen zu müssen (da irrte ich in meiner Antwort), denn die Eintragung von weiblich oder männlich durfte auch vor dieser Entscheidung bereits entfallen, also offen bleiben. Es ging darum, dass auch jemand, der weder Mann noch Frau ist, sich ein Geschlecht zuweisen können muss, was passt, nämlich das Dazwischengeschlecht.
Das Problem mit der Anrede ist ja sowieso kurios. Wenn ein Mann angeredet wird, wird er zum Herren. Eine Frau wird also zur Herrin. Nö. Sie bleibt Frau. Na klar, wir sehen in Herrn Müller nicht wirklich einen Herren an (mit Untergebenen), es ist eine Floskel. Und Frau Müller möchte vielleicht gar nicht als Herrin Müller angesprochen werden.
Aber seit langer Zeit überhöhen wir den einfachen Mann zum Herren, zum Boss. Vielleicht lässt man das einfach mal weg? „Sehr geehrte Annika Müller“ geht doch. Und im Befehlston reichte schon immer der Nachname „Müller fünnef, die Achtachter braucht Muni!“
Jeder*in hat das Recht, eigenen Ideen nachzuhängen. Stoppen ist da angesagt, wo die Reche anderer Menschen beeinträchtigt werden. Ich bin nicht gewillt, mich von meiner vergleichsweise offenen Sicht auf die Welt und Menschen jeden Geschlechts oder nicht definierter Geschlechtszugehörigkeit einfach mal so zu nehmen wie es ist, abbringen zu lassen.
Die Frage von „Alterweisermann“ war m. E. ernst gemeint. Er musste nicht über Intersexualität belehrt werden.
Er fragte nach sprachlicher Umsetzungsmöglichkeit.
Kamikaze, durch ein völlig aus dem Raum gegriffenes „Guten Tag“ fühle ich mich so persönlich angeredet wie aus der Werbung für Seniorenlifte.
Zur ursprünglichen Frage nochmal zurück:
Wie wollen intersexuelle Menschen denn angeredet werden? Weiß das jemandin? Eine Umfrage würde datenschutzrechtlich schwierig sein.
Sollte dann nicht doch jederin so vorgehen, wie es ihm/ihr/es am Naheliegendsten vorkommt?
Wer hat sich denn aufgeregt, dass sie nicht z.B. Transsexuelle in ihrer Toilette haben wollen?
Es wird immer vergessen, dass vor die Idee einer dritten Toilettenart aufkam, die Heterosexuellen das ganze zum Thema gemacht haben.
Welches deiner Rechte wird eingeschränkt, wenn du entweder a) die Betroffenen selbst fragst oder b) bei größeren Gruppen bzw. einem unbekannten Gegenüber eine neutrale Formulierung verwendest? Wie manche Intersexuellen genannt werden wollen, habe ich bereits an anderer Stelle verlinkt.
„Sehr geehrte Frau XY“ ist im Übrigen ebenso eine Floskel und genauso unpersönlich wie „Guten Tag“ - es ist lediglich eine Frage der Gewöhnung. „Guten Tag“ ist inzwischen schon so üblich, dass ich jedesmal stutze, wenn ein Brief mit einem altmodisch verrenkten „Sehr geehrte …“ beginnt.
Abgesehen davon ist das UP alles andere als neutral formuliert und es lässt auch nicht erkennen, dass dem Fragesteller bewusst ist, worum es sich bei dem dritten Geschlecht wirklich handelt
Hast du indirekt wohl, indem du impliziert hast, dass die Menschen, die sich über Gender-Probleme Gedanken machen, keine Kapazitäten übrig haben, sich um andere Probleme zu kümmern. So laut wie du würde ich da jetzt nicht tönen!
Du willst offensichtlich nicht verstehen, was ich in vielleicht in zu ironischer Form , bereits weit vor Deinen neuen Forderungen vorgeschlagen hatte. Genau so etwas meine ich mit „Achtung“ vor Grenzüberschreitungen zu Rechten Anderer.
Wie willst Du intersexuellen Menschen mit Achtung gegenübertreten, können, wenn Du es noch nicht mal mir gegenüber (wir haben uns am Bodensee getroffen und recht gut verstanden) schaffst.
Mit ziemlich wenig Verständnis
Amokoma1
Mir ist da jetzt was ganz anderes eingefallen,nur eine Analogie, aber vielleicht verstehen dann diejenigen, die denken, dass „divers“ bedeutet, dass sich jemand zwischen „Männlein und Weiblein“ (sic!) nicht entscheiden möchte (sic!), etwas besser, warum das für intersexuelle Menschen ein Fortschritt und eine Lebensverbesserung ist.
Ich habe mal in einem Land gelebt, wo jedem Menschen eine Rasse zugeteilt wurde. Man war entweder „White“ oder „Coloured“ (da gab es verschiedene Unterklassen, genau festgelegt, ob man „Cape coloured“ oder „Griqua“ usw. war), oder „Indian“, dann gab es aber auch „honorary white“ (das waren Taiwan Chinesen oder Japaner, sofern in Taiwan oder Japan geboren, die seit mehreren Generationen in jenem Land lebten, waren „other Asians“ (also alle Asiaten, die nicht Inder waren). Zu den Weißen gehörten auch Libanesen und eventuell auch Araber (aber bei denen war es unsicher). Das waren Kategorien im Ausweis. In der Öffentlichkeit wurde kurzweg zwischen „blanke“ (Weißen) und „net blanke“ (Nichtweißen) unterschieden. Generell hat man bei schwarzhäutigen Menschen versucht, sie einem bestimmten Stamm/einer bestimmten Nation zuzuweisen (womit man sie leichter ausbürgern konnte).
1991 war das Jahr, in dem neugeborenen Babys nicht automatisch eine Rasse zugeteilt wurde. Damals konnte man weiß oder wasauchimmer eintragen lassen, aber man musste nicth mehr. Für Findlinge hatte das z.B. den Vorteil, dass sie gleich zu möglichen Adoptiveltern kommen konnten und nicht ein Jahr warten mussten, bis man mit mehr Sicherheit sagen konnte, welcher Rasse sie denn nun zugehörig waren (von Eindeutigkeit könnte man hier nur mit Hohn sprechen). Übrigens wurde man in Krankenhäusern o.ä. noch einige Jahre danach immer nach der Rasse gefragt und wenn man z.B. als Rasse „Mensch“ eintrug, dann hatte man entweder eine Diskussion am Hals oder man bekam ein Achselzucken und der oder die Beamte trug einfach ein, was ihm/ihr am logischsten erschien.
Wenn ich das so schreibe, sieht man, wie absurd das System war und wie erniedrigend es für den einzelnen Menschen war. Besonders übrigens für Menschen, die nicht eindeutig in eine vorgegebene Kategorie fielen (obwohl es doch viel mehr als nur 2 Kategorien gab). Vielleicht versteht jemand die Analogie. Und vielleicht ist für uns alle in ein paar Jahren die binäre Gender-Zuweisung ebenso absurd.