Sein Kind 2- sprachig erziehen

Hallo,

Ev. ist ein andersprachiger Kindergarten eine Idee. Im
Kindergarten meiner Kinder waren zwei kleine türkische
Mädchen, ca. 2 und 3 Jahre alt als sie dort anfingen, konnten
kein Wort Deutsch. Nach einem Jahr waren die sprachlich fast
auf dem Niveau der gleichaltrigen Deutschmuttersprachler. Ich
war sehr beeindruckt.
Die Sprachtrennung ist dann kein Problem für die Kinder.

Kann ich hier konkrete Erfahrungen einbringen?
Ich kenne das gleiche mit nicht-englischsprachigen Kindern in englischsprachigen Kindergärten im englischsprachigen Umfeld (nur die Eltern sprechen eine andere Sprache) --> die Kindergartensprache wird meist erstaunlich schnell gelernt.

Nicht-englischsprachige Kinder in englischsprachigem Kindergarten (mit nur muttersprachlich-englischen Erziehern) aber in deutschem Umfeld (d.h. zuhause, auf der Straße, in den Läden, im Fernsehen, in der erweiterten Familie, bei Freunden außerhalb des Kindergartens) wird deutsch gesprochen. Die meisten Kinder in diesem Kindergarten sprechen von Haus aus deutsch --> die Kinder verstehen nach 3 Jahren Englisch und können bruchstückhaftes Englisch, dass sie aber nach wenigen Monaten vergessen, sobald sie in eine deutschsprachige Schule gehen.

Siboniwe

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Hallo Chili,

herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied und
ErdenbürgerIn!

Ich habe zugegebener Weise nicht die anderen Antworten
gelesen

wenigstens einen Teil hättest du besser gelesen, um spätestens dann festzustellen, dass es den neuen Erdenbürger noch gar nicht gibt, sondern dieser erst noch in Planung ist. :smile:

Gruß
Christa

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Hallo

Dass sie - auch nicht spielerisch - darauf eingeht, dass ihr Vater mit ihr in gebrochenem Englisch statt fließendem Deutsch spricht, …

Er spricht nicht in gebrochenem Englisch! Wie kommst du darauf, dass er in gebrochenem Englisch spricht?

… signalisiert allerdings, dass sie es nicht besonders mag.

Ja, das signalisiert es mir auch. Es ist aber auch möglich, dass sie in den eigenen 4 Wänden auch mal Englisch spricht, so gut kenne ich die Leute nicht. Vielleicht kommt es ihr nur blöd vor, mitten in Deutschland, wo alle Deutsch sprechen, Englisch zu sprechen, wo man doch auch Deutsch kann. - Sie ist nicht mehr ganz so klein.

Das ist dann ein glückliches Exempel - grade bei Kindern, mit denen Elternteile aus welchem Grund auch immer nicht die eigene Muttersprache sprachen …

Ich weiß nicht, was für eine Muttersprache der Mann hat! Wo habe ich behauptet, es sei nicht seine Muttersprache? Sie kann Englisch sein. Londoner ist er anscheinend nicht, auch nicht Amerikaner, ich höre jedenfalls keinen Akzent. Aber er spricht sehr gut Englisch, jedenfalls soweit ich es beurteilen kann!

Viele Grüße

Erstmal informiere ich mich…dann plane ich :wink:

Was mich ein wenig erschreckt: ihr habt das Kind noch gar
nicht und denkt über das berufliche Fortkommen nach? Ich
persönlich finde das ziemlich gruselig.

Ich finde es gruselig, wenn die Kinder auf RTL2 und Co. jeden Satz mit „Ej alter…“ beginnen oder keinen Satz ohne den Gebrauch von Kraftausdrücken hin kriegen.

Wir denken über alles vorher nach…wie es dann später umgesetzt wird, bleibt ab zu warten. Ich finde es einfach wichtig, dem Kind das bestmögliche Fundament für seine Zukunft zu legen. Wie mir hier jetzt mehrfach mitgeteilt wurde, war meine Idee mit einer 2- sprachigen Erziehung in unserem Fall nicht die Beste. Und das ist auch nicht weiter schlimm…hab ja nichts gegen Kritik und wenn es bei meiner Idee voraussichtlich an der Durchsetzung scheitern wird dann ist das so und ich komm damit klar :wink:

Macht das Kind doch erst einmal zum Menschen, baut ihm eine
unbeschwerte, glückliche Kindheit mit viel Geborgenheit,
Liebe, Fröhlichkeit, Verständnis.
Und nichts ist so förderlich für ein Kind wie entspannte
Eltern, die ihr Kind situationsgerecht und angemessen fördern.
Ganz unverkrampft quasi nebenher.

Da bin ich ganz deiner Meinung…wie beschrieben, wollte ich mein Kind nicht zu einem Elite- Vorschüler erziehen. Ich informier mich halt nur rechtzeitig um die richtigen Ansätze.

Trotzdem danke für deine Antwort. Ich verstehe die gute Absicht dahinter, aber hier ging es wirklich nur um das Thema 2- sprachiger Erziehung. Mehr nicht :wink:

Hallo,

leider hat keiner von uns Englisch als Muttersprache. Mein Englisch ist dabei auch noch sehr schlecht…das meiner Freundin (auch weil Sie es auf der Arbeit nutzt) ist relativ gut.

Mein Denkansatz war einfach der, dass es das Kind mit Sicherheit im Berufsleben leichter haben wird, wenn wir es mit deutsch und englisch aufziehen. Meinst du, dass das gute Schulenglisch meiner Freundin da nicht ausreicht? Im Normalfall (mit einem Job in Deutschland) sollte das Kind doch damit später gut zurecht kommen oder nicht?

(obwohl - kraftausdrücke auf englisch klingen ja vielleicht besser:wink: ),

so wie masserfagger? :wink:

Gruß
T.

Hallo bixie,

ich kann deinem Posting zustimmen und auch widersprechen. :smile: Zum Teil habe ich das schon mal an anderer Stelle erzählt, meine ich.

Nein, keinesfalls. Schlimmstenfalls lernt euer Kind ein
holpriges Englisch mit begrenztem Wortschatz und deutschem
Akzent - damit erschwert ihr es ihm eher, die Sprache später
fließend zu lernen.

Das kann durchaus zutreffen. Wobei mir jedoch unklar ist, wie das Kind später im Schulunterricht akzentfreies Englisch lernen soll. Vielleicht lässt sich noch etwas mit meinem Akzent machen. :smile:) Ich wäre durchaus interessiert!

Ich kenne das aus Erfahrungen mit ausländischen Familien, die
mir ihren Kindern deutsch sprechen: Auch wenn die Eltern recht
gut deutsch sprechen, bleiben deutscher Wortschatz und
Grammatik der Kinder eingeschränkt. Fazit: Muttersprache
können wirklich NUR Muttersprachler vermitteln.

Ich bin in Rumänien geboren und habe dort 18 Jahre gelebt, davon hatte ich die letzten ca. 5 Jahre Deutsch als Fremdsprache in der Schule gelernt. Mittlerweile habe ich länger in Deutschland als in Rumänien gelebt, ich ärgere mich jedoch immer noch maßlos darüber, dass ich kein akzentfreies Deutsch spreche. Und was ich noch viel schlimmer fand: ca. 6 Jahre nachdem ich nach Deutschland gekommen bin, war ich wieder in Rumänien und musste mir „vorwerfen“ lassen, ich würde Rumänisch mit deutschem Akzent sprechen! Das muss man sich vorstellen!

Die Tatsache, dass ich kein akzentfreies Deutsch spreche, war einer der Gründe, warum ich wollte, dass meine Tochter zweisprachig aufwächst. Ich bin quasi die einzige, die mit ihr Rumänisch spricht (sie wird dieses Jahr 9), habe aber auch immer mehr damit zu kämpfen, ihr wieder „auszutreiben“, was ihr sogenannte Muttersprachler „beigebracht“ haben: einzigste, meistens immer, ebend usw.

Wahrscheinlich wird das Kind siech eh sich weigern,
mitzumachen - Kinder spüren die Mühe und die unnatürliche
Situation sehr genau und lassen sich auf sowas kaum ein.

Da ich 18 Jahre lang quasi tagein-tagaus Rumänisch gesprochen habe, sollte es für mich eigentlich keine unnatürliche Situation sein, mit meinem Kind Rumänisch zu sprechen. Dennoch weigert sie sich vehement. Rumänisch zu sprechen. Klar, mittlerweile versteht sie nicht mehr alles, aber ich würde sagen, dass sie es immer noch zu mindestens 95% versteht. Dennoch ist sie nicht in der Lage, mir zu antworten. Als sie noch klein war, war ihr rumänischer Wortschatz umfangreicher als der deutsche. Als sie dann aber angefangen hat, im Deutschen Sätze zu bilden, ist ihr Rumänisch auf der Strecke geblieben, und sie ist nicht über „2-Wort-Sätze“ hinausgekommen. Ich sage etwas zu ihr, sie übersetzt es für ihren Vater oder ihre Freundinnen, d. h. sie versteht absolut alles, aber sie ist nicht in der Lage, Sätze auf Rumänisch zu bilden.

Ich würde auch empfhehlen, wenn euch Englisch so wichtig ist,
schickt es in einen zweisprachigen Kindergarten (mit englisch

  • muttersprachlichen Erzieherinnen!) .

Na ja, wie auch schon andere geschrieben haben, würde ich eher dafür plädieren, das Kind erstmal zu zeugen und es gesund auf die Welt kommen zu lassen, dann kann man auch über Zweisprachigkeit nachdenken. :smile:

Viele Grüße
Christa

Hallo Christa,
es ist interessant, was du schreibst!

Wobei mir jedoch unklar ist, wie
das Kind später im Schulunterricht akzentfreies Englisch
lernen soll.

Stimmt. Allerdings würde von diesen Jugendlichen niemand sagen oder erwarten, dass sie Englisch auf muttersprachlichem Niveau sprechen. Sie sind halt Lernende.

Obwohl ich oft auch positiv überrascht bin, wie gut Jugendliche dank all der Medien, in denen sie Englisch hören, die Aussprach lernen! Das war für mich zu meiner Schulzeit fast unmöglich.

wieder in Rumänien und musste mir „vorwerfen“ lassen, ich
würde Rumänisch mit deutschem Akzent sprechen! Das muss man
sich vorstellen!

Ja, das ist bitter:wink:

ihr wieder „auszutreiben“, was

ihr sogenannte Muttersprachler „beigebracht“ haben: einzigste,
meistens immer, ebend usw.

Stimmt, es gibt auch „typische“ muttersprachliche Fehler, die einem Zweitsprachler sofort als Fehler auffallen.

Dennoch

weigert sie sich vehement. Rumänisch zu sprechen.

Das erlebe ich auch öfter. Da sieht man, dass jedes Kind letztlich auch seine eigene Entscheidung darüber trifft, was und wie es lernen möchte. Jedes Kind tickt halt unterschiedlich.

Als sie dann aber angefangen hat, im

Deutschen Sätze zu bilden, ist ihr Rumänisch auf der Strecke
geblieben,

Jedes Kind lernt auch unterschiedlich.du hast das beste für dein Kind getan - wie es sich auf dieser Basis weiterentwickelt, darauf haben wir wir Erwachsenen leider nicht immer Einfluss.
Gruß von Bixie

Hallo,

wir haben uns damals eine ähnliche Frage gestellt, und sind nach vielen Gesprächen davon abgekommen.

Kinder erkennen verschiedene Sprachen an der Sprachmelodie, bevor sie überhaupt Vokabeln beherrschen. Sie unterscheiden sie dadurch, und ordnen sie bestimmten Personen zu.

Und da liegt das Problem . Die Eltern sollten auf muttersprachlichem Niveau sprechen, und dann jeder fest eine Sprache mit dem Kind. Alles andere verwirrt , zudem würde das Kind dann kein Englisch lernen, sonder Englisch mit deutschem Dialekt - ob das so sinnvoll ist?

Lg

brenna

‚Aufgeschnapptes‘ Englisch
Servus,

Das war für mich zu meiner Schulzeit fast unmöglich.

da überlege ich jetzt, wann die wohl gewesen sein mag?

Wenn ich mir alleine vorstelle, welcher Schatz an richtig britischem Englisch und teils ziemlich reicher Sprache im Vergleich zu der heutigen, US-dominierten Popmusik in den 1960er - 1970er Jahren zu hören war:

John Lennon
Roger Waters
David Gilmour
Ian Anderson
Pete Townshend
Joe Cocker
Peter Gabriel
Marc Bolan
Van Morrison

etc. etc.

Ich habe den Eindruck, vieles an dieser „alten Zeit“ war richtig übel, aber Englisch durch Aufschnappen lernen konnte man da besser als heute.

Schöne Grüße

MM

Im Prinzip kann man das schon machen. Das Problem dabei ist aber, dass das Kind auch klar erkennen muss, dass es sich um 2 separate Sprachen handelt. Menschen nehmen unterschiedliche Sprachen nicht nur über die Worte sondern auch über die Sprachmelodie und dem typischen Rhythmus der Sprache wahr.

Das heißt, eine zweisprachige Erziehung sollte man nur dann in Erwägung ziehen, wenn einer der beiden Partner auch Muttersprachler ist. Dann sollte auch konsequent nur jeweils der Muttersprachler seine jeweilige Sprache nutzen.

Hallo

Kinder entscheiden das in der Regel selber - erzwingen lässt sich Zweisprachigkeit nicht.

Ich erlebe öfters einen Vater, der konsequent mit seiner Tochter auf Englisch spricht. Die Tochter antwortet auf Deutsch. Ich denke, dass sie es blöd findet, dass er immer Englisch spricht, dass sie aber dennoch Englisch dabei lernt.

Viele Grüße

Ich denke schon das es sinnvoll ist. Und wir haben unser Kind zweisprachig erzogen und es klappte wunderbar. Ein Bekannter von mir möchte sein Kind sogar dreisprachig erziehen. Was ich aber für übertrieben halte. Das ist denke ich zu viel für ein Kind.

Hallo,

herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied und ErdenbürgerIn!

Ich habe zugegebener Weise nicht die anderen Antworten gelesen, vermute aber, dass ich mich wiederhole…

Zweisprachig erzieht man ein Kind indem ein Elternteil mit dem Kind seine Muttersprache spricht und das andere Elternteil seine Muttersprache spricht. Konsequent - nicht ein paar Stunden am Tag, sondern regelhaft. Es gibt Situationen, wenn z.B. alle anwesend sind und ein gemeinsames Gespräch führen, dann einigt man sich auf eine Sprache, die alle verstehen.

Das bedeutet in eurem Fall, dass es keinen Sinn macht, wenn keiner von euch Muttersprachler in Englisch ist.

Viele Grüße

Hallo,

Komme vom plattdeutschen Land und kenne Gemischtsprachler, die kaum zwischen Platt und Hochdeutsch unterscheiden konnten/können, weil die Eltern ihnen in den 60er, 70er Jahren etwas Gutes tun wollten, aber entweder mal das eine oder das andere nutzen oder selbst nicht richtig Hochdeutsch konnten.

Das kann leicht nach hinten losgehen.
Beispiel für das Ergebniss: gib mich mal die Kumme, ich will die Tuffels putzen, dass wie uptied essen.
Schule repariert das etwas, aber richtig gut wird das nicht so leicht.

Ev. ist ein andersprachiger Kindergarten eine Idee. Im Kindergarten meiner Kinder waren zwei kleine türkische Mädchen, ca. 2 und 3 Jahre alt als sie dort anfingen, konnten kein Wort Deutsch. Nach einem Jahr waren die sprachlich fast auf dem Niveau der gleichaltrigen Deutschmuttersprachler. Ich war sehr beeindruckt.
Die Sprachtrennung ist dann kein Problem für die Kinder.

Aber ich würde auch sagen: setzt das Kind erstmal in die Welt, ehe ihr euch einen Kopp um solche Details macht. In Real sieht das oft alles ganz anders aus, als man es sich gedacht hat.

Gruß, Paran

Hallo,

Ich erlebe öfters einen Vater, der konsequent mit seiner Tochter auf Englisch spricht. Die Tochter antwortet auf Deutsch.

mein Schwager hat bei seinen Kindern schon beim Sprechenlernen darauf bestanden, dass sie in der richtigen Sprache antworten, und wenn es nur ein „ja“ war. Damals dachte ich: „Muss das sein?“, aber ich glaube, es war klug. Für die Kinder ist es völlig selbstverständlich, mit ihm in der Fremdsprache zu reden und mit der Mutter Deutsch. Der Große ist inzwischen Teenager.

Interessanterweise hat mein Neffe als ganz kleiner Stöpsel (vielleicht 1 1/2 Jahre?) am gemeinsamen Esstisch sogar aus eigenem Antrieb seiner Mutter übersetzt, was sein Vater sagte. Das war recht lustig, weil die Fremdsprache auch die Familiensprache war und ist, wenn alle zusammen sind, und die Mutter sie sehr gut spricht. Er ist also von selbst auf die Idee gekommen: „Hoppla, mit Papa rede ich anders als mit Mama. Jetzt sag ich der Mama mal, was Papa gesagt hat.“

Viele Grüße,

Jule

Hallo Christa,

ja, schön. Das ändert dennoch nichts an meiner Antwort. Auch wenn ich von Französisch und Arabisch geschrieben hätte und der UP nach Englisch und Deutsch gefragt hat…

Viele Grüße

Servus,

wie habt Ihr das eigentlich seinerzeit mit Deutsch gehandhabt?

Mein Bruder wurde von seiner Tochter immer zurechtgewiesen, wenn er versuchte, sie ein wenig an Deutsch zu gewöhnen: „¡Habla bien, papa!“

Heute, mit Studienplänen in Richtung D und A orientiert, wäre sie froh, sie hätte ihm zugehört…

Schöne Grüße

MM

Hallo

einen Vater, der zum Englischsprechen besondere Konsequenz nötig hat, konnte ich mir nicht als anglophonen Muttersprachler vorstellen - aber es mag sowas geben.

Wieso, du hast doch weiter oben selber geschrieben, dass willkürliches Hin- und Herhüpfen zwischen den Sprachen von Übel sei! Vielleicht ist er aus solchen Gründen konsequent?

Viele Grüße