Selbstbestimmung statt emanzipation ?

21.04. von 12:30 Uhr - 13:00 Uhr auf Deutschlandradio Kultur

Lesart

Das politische Buchmagazin

Vorgestellt wurde u.a.

Katharina Wolff: „Selbstverständlich Frau - Emanzipation war gestern,
heute geht es um Selbstbestimmung“, Herbig Verlag

DAS erscheint mir ein vernuenftiger ansatz diese alte, festgefahrene Debatte uber Emanzipation mal neu anzupacken - nicht wahr ?

Oh Gott … (leicht off Topic)
ich hab „Selbstbefriedigung statt emanzipation ?“ gelesen, was will Freud mir damit sagen?

Der Plem

Emanzipation bedeutet Selbstbestimmung
Ich seh da keinen Widerspruch.

Definition

Grüße
kernig

Hallo Schwestern,

E_ mann_zipation war gestern und erledigt,
worauf ich immer noch warte ist die E_frau_zipation.

Los Jungs, gebt´s mir :smile:))

MissSophie

Hallo,

das heißt: Efräuzipätiön!

Los JungsMädels, gebt´s mir :smile:))

MissSophie

Jule

Hi,

dieses Lehnwort ist doch schon lange überholt. Das war doch nur ein Schlagwort der Alice-Schwarzer-Schwanz-Ab-Bewegung.

Eigentlich geht bei diesem Begriff per se nur um das Selbstbestimmungsrecht, Freiheit und nicht nur das von Frauen (Auch Sklaven oder Jünglinge wurden emanzipiert). Nur ist das von Fr. Schwarzer so breit getreten worden, daß es als Synonym der Frauenbewegung assoziiert wird und somit schon einen etwas schalen Beigeschmack bekommen hat.

Was mich an einigen „Emanzen“ wirklich gestört hat war, daß sie herumgeredet haben, einen auf Aufgeklärt und Selbstbewusst gemacht haben und dennoch nicht auf Türaufhalten, in die Jacke helfen usw. verzichtet haben. Niemals habe ich erlebt, daß mir eine Frau in den Kittel holf - einfach so und nur dann, wenn ich alkoholbedingt ein für sie peinliches Tänzchen anfing :wink:) (das war ja schon fast Nuhr fähig).

Gruß vom Raben

Hoffe Du bist ein Maedel, dann macht mich der Gedanke an :smile:

Ist das der türkische Reimport?

Goil!
Froi!

MissSophie

Hallo,

nee, das ist Feminispräch. Leider, leider, leider hier nur in Ausschnitten (ab 19:50) und hier als Grammatiklehrgang ohne Bild.

Viel Vsiegnügen!

Jule

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Danke Jule

für die links. Immer wieder genial die beiden. Als wia im rrrrichtigen Lem. Morgen habe ich Muskelkater vom Lachen.

Das brachte einen längst vergessenen Schnack aus der Familie wieder an die Oberfläche:
als „foin wie Moiseschoiße“ wurde eine Frau bezeichnet, die overdressed und gewollt vornehm daherkam. Zu sprechen mit ges-pitzen Lippen :smile:))

Den Rest des Abends kriege ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht :smile:)))

MissSophie

Hoffe Du bist ein Maedel, dann macht mich der Gedanke an :smile:

Hätte ich werden sollen, hat aber nicht geklappt.

Hallo Rabe,

dieses Lehnwort ist doch schon lange überholt. Das war doch nur ein Schlagwort der Alice-Schwarzer-Schwanz-Ab-Bewegung.

bist du doch so jung, dass du die Vor-Schwarzer-Emanzipationsbewegung nicht erlebt hast? Ich kenne das, habe im Abitursjahr 1971/72 eine Erörterung zur Emanzipation der Frauen geschrieben, und sogar eine Zwei gekriegt, obwohl der Lehrer ganz und gar nicht mit meinem Ergebnis übereinstimmen mochte.

Zu dem da:

Was mich an einigen „Emanzen“ wirklich gestört hat war, daß sie herumgeredet haben, einen auf Aufgeklärt und Selbstbewusst gemacht haben und dennoch nicht auf Türaufhalten, in die Jacke helfen usw. verzichtet haben. Niemals habe ich erlebt, daß mir eine Frau in den Kittel holf - einfach so und nur dann, wenn ich alkoholbedingt ein für sie peinliches Tänzchen anfing :wink:)

da bist du nie mir begegnet:

Ich habe schon immer darum gekämpft, dass Männer es akzeptieren, wenn man ihnen behilflich ist. Aber nicht mal Verletzte haben sich von mir: in den Mantel helfen lassen, die Tasche (hilfsbereit) abnehmen lassen, usw. Auch durfte ich nie den Vortritt vom zu engen Treppenabsatz weg lassen, zahlen, wenn einer gerade nicht genug Geld dabei hatte…

Ich könnte die Liste unentwegt fortsetzen. Meinen Mann habe ich übrigens beim ersten Date seinerzeit enttäuscht, weil ich beim Verlassen des Restaurants schon den Mantel anhatte, als er mir helfen wollte.

Grüße, Karin

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Erschreckend…
N’abend,

Was mich an einigen „Emanzen“ wirklich gestört hat war, daß
sie herumgeredet haben, einen auf Aufgeklärt und Selbstbewusst
gemacht haben und dennoch nicht auf Türaufhalten, in die Jacke
helfen usw. verzichtet haben.

…was manch Einer immer noch mit Emanzipation oder Gleichberechtigung in Verbindung bringt.
Es geht NICHT um das Offenhalten der Tür und NICHT ums In-den-Mantel-helfen! Das sind reine Höflicheitsgesten.

Herrje…

Gruß,

Susanne

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Hi

Wie schon angesprochen:
Das ist bei der Emanzipation das kleinste Problem und eine Sache der Höflichkeit: Angemessen z.B. bei großen schweren Mänteln, unangemessen bei leichten Sommermänteln die Frau auch gut selbst bewältigen kann. Und genaus auch für Männer.

Es ist übrigens UNGLAUBLICH NERVIG wenn Männer aufs Türaufhalten bestehen. Hatte an der Uni einige davon vom Studenten bis zum Professor. Grade bei letzteren: Tür aufhalten, Vortritt lassen. Aber nein, das geht ja nicht, also stellt sich der Professor hin. Also sagt man ihm, dass er doch bitte vorgehe. Aber nein, das geht bei einer Dame doch nicht etc.

und dann dauert jeder Weg mit mehr als drei Türen eine EWIGKEIT.

Es ist kein Sexismus jemanden der z.B. ein Modell auf dem Arm hat die Tür aufzuhalten, das gilt aber für beide Geschlechter.
Genauso ist es sexistisch (wenn auch kein Weltuntergang) wenn jemand meint einem unbedingt Arbeit abnehmen zu müssen wenn das nur mehr arbeit macht.

Beispiel von kürzlich:
Ich stehe im Lagerraum, es sollen Getränkekisten verladen werden. Ich wollte einen Rollwagen holen aber nein, Cheffe (!) holt lieber einen.
Ich räum also schonmal problemlos (!) die benötigten Kästen raus und stapel sie nahe des Eingang, so dass man sie verladen kann.
Normalerweise würde das jetzt ganz schnell gehen: Rollwagen kommt, Cheffe und ich nehmen sich je einen Kasten und stapeln so schnell alles weg.

Aber nein! Cheffe schnellt vor in den kleinen und engen Lagerraum (so dass ich auch nicht raus komme oder Platz machen kann) und schnappt sich ne Kiste. Ich also die zweite, aber nein! Auch das geht nicht, also frickelt er mir das Teil mitten drin aus den Händen. Und schnellt wieder vor kurz bevor ich den dritten Kasten angefasst habe! Da wurde es mir dann auch zu bunt, ich hab mich hingestellt und zugeguckt wie er die Teile mit ächzen (er hats nämlich im Rücken) wegräumt und denke mir: Was soll der Unsinn jetzt bitte? ich bin kein Blümchen und habe die Kästen vorher auch geschleppt. Total unnötig und hat mehr Zeit gekostet als nötig.

Was mich dann nervt (im Sinne von Weltuntergang) ist dann eher sowas wie mit dem einen Austauschkollegen von mir.
ICH bin für ihn verantwortlich, ich organisiere seine Reisen, seine Wohnung, eine Eingliederung etc. aber im Haus sind wir auf einer Hierarchiestufe.
Trotzdem nimmt er keine Arbeitsanweisungen von mir an.
Ich habe meinem Vorgesetzten zig mal erklärt, dass er sie am besten gleich an ihn gibt, aber weil sien Englisch nicht so toll ist, soll ich das tun.
Tja, ich gebe die Anweisung weiter, sogar zusätzlich schriftlich, mein Kollege antwortet mir normal und nickt und setzt sich.
Zwei Tage später fragt er meinen Vorgesetzten, was er eigentlich machen soll und kriegt genau den selben Arbeitsauftrag, den er dann auch erledigt.
Oder er fragt wo etwas bestimmtes ist oder wo er was herbekommt, ich antworte, nichts passiert. Später fragt er nochmal den Vorgesetzten oder einen anderen Kollegen das selbe, kriegt die selbe Antwort, erst dann guckt er nach.
SOWAS nervt.

lg
Kate

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Hallo Rabe,

ja, am besten sollten Emanzen sich auch gegen das Kinderkriegen aussprechen, sich die Gebähmutter entfernen lassen (die brauchen sie ja dann nicht und außerdem entfallen die lästigen Blutungen).

Aber leider oder Gott sei dank ist das Thema Emanzipation der Frau ein äußerst vielschichtiges Thema, das sehr viel mehr Substanz aufweist als ein dilettantisch hergehaltener Mantel.

Viele Grüße

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hallo

Was mich an einigen „Emanzen“ wirklich gestört hat war, daß
sie herumgeredet haben, einen auf Aufgeklärt und Selbstbewusst
gemacht haben und dennoch nicht auf Türaufhalten, in die Jacke
helfen usw. verzichtet haben.

…was manch Einer immer noch mit Emanzipation oder
Gleichberechtigung in Verbindung bringt.
Es geht NICHT um das Offenhalten der Tür und NICHT ums
In-den-Mantel-helfen! Das sind reine Höflicheitsgesten.

Herrje…

Genau es geht um viel wichtigeres!!!
Wie zum Beispiel Binnen-I oder *-Form… oder meine Favoritin…die a-Form
Damit heißt es dann beispielsweise Gärtna und Gärtnas (so hübsch durchgegendert reden in Berlin Neukölln schon viele Leute - Alta!)

http://feministisch-sprachhandeln.org/wp-content/upl…

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Hi,

genau, bzw. so in etwa habe ich mir die Antworten vorgestellt.

Dabei vergesst ihr Frauen, daß der Begriff aus dem Altertum kommt und eine Freiung bedeutet. Leider hat dieser Begriff in unserer „so aufgeklärten Zeit“ eine andere bekommen. Und zwar, daß sich die Frauen „emanzipiert“ fühlen, denken aber dennoch nicht auf ihre Privilegien verzichten wollen. Das ist ein Widerspruch per se.

Nun, sei wie sei, so lange wie die Frauenfraktion nur auf dem Begriff herumreitet und dann zu den dazugehörigen Konsequenzen nicht bereit ist, so ist diese nur Makulatur.

Für mich ist eine Frau erst dann „emanzipiert“, wenn sie diese Rollenklischees abwirft und auch dementsprechend handelt.

Gruß vom Raben

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Hi

Schön, dass du die Antworten hier so schön ignoriert hast.

Wenn ich dich recht verstehe sollen Frauen also erstmal alle Privilegien (ui toll offene Türen! Supi ein Mantelhelfer!) aufgeben und dann brav darauf warten das IRGENDWANN mal Rechte (wie z.B. gleiche Bezahlung, weniger Benachteiligung im Job) dabei rauskommen?

lg
Kate

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Hallo,
ich gehe jetzt mal nicht auf diese vorvorgestrigen Tür- und Mantelargumente ein.

Ich arbeite seit Ende der 70er Jahre in einem damals fast zu 100% männlich dominierten Beruf, der körperlich einige Anforderungen stellt. Erschwerend kam hinzu, daß ich mit grade mal 162 cm und nicht dem Umfang einer Walküre nicht sehr eindrucksvoll aussah. Zudem sah ich mit Ende 20 noch aus wie 14 und ´n Keks. Ich war also die Karikatur einer Frau in einem Männerberuf.
Eingestellt wurde ich nur als Urlaubsvertretung oder wenn grade kein männlicher Bewerber verfügbar war mit dem Vorsatz, mich baldmöglichst wieder loszuwerden. Wurde mir auch ohne Umschweife direkt so gesagt.
Seltsamerweise bin ich aber immer länger geblieben. Nach 6 Wochen war es egal, ob ein Mann oder eine Frau kam. Da ich nicht mit körperlicher Kraft punkten konnte, mußte ich mit Technik und Köpfchen und teils mit frechen Sprüchen überzeugen.
Ich erzähle das nur, damit ihr wißt, daß ich weiß, worüber ich rede.
Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei, und die jungen Kolleginnen profitieren von unserer Vorarbeit.
Man könnte glauben, Emanzipation oder von mir aus Selbstbestimmung sei kein Thema mehr (welches Wort man dafür wählt ist doch unerheblich).
Für mich ist das Thema nicht durch
… solange kleine Mädchen es gut finden, mit einem Jungen verwechselt zu werden, weil sie instinktiv spüren, daß die mehr dürfen. Umgekehrt wird sich ein Junge vehement wehren, für ein Mädchen gehalten zu werden. (Bitte jetzt keine 100 Einzelfälle, wo das anders ist).
… solange ich dusselige Kuh mich für 1/10tel Sekunde gebauchpinselt fühle, weil ein Mann gönnerhaft zu mir sagt: diese geistreiche Bemerkung hätte glatt von einem Mann sein können. (No comment!!!)
… solange weltweit ca. 80% der Nahrungsproteine von Männern verzehrt werden, obwohl Frauen sie für Schwangerschaft und Laktation viel dringender bräuchten. Männer für ihre Muskulatur mit Kohlehydraten viel besser bedient wären. (Stichwort: der Mann wird beim Essen als Erster bedient, bekommt insgesamt das meiste und vor allem das größte Stück Fleisch. Ist das hierzulande wirklich flächendeckend passé?)
… solange Frauen für die gleiche Arbeit immer noch nicht den gleichen Lohn kriegen.
Die Benachteiligung von Frauen ist subtiler geworden, aber sie existiert weiter.
Die Beispiele ließen sich fortsetzen, aber ich muß grad mal ein bißchen arbeiten.

Gruß
MissSophie

Hallo,

Sternchen von mir für diese Antwort.

Nur eines fehlt noch für mich auf dieser Liste:

  • solange immer noch Frauen ausgegrenzt werden, weil sie ja ausfallen könnten, weil sie Kinder kriegen.

Die Benachteiligung von Frauen ist subtiler geworden, aber sie existiert weiter.

Stimmt. So habe ich das auch wahrgenommen. Besonders schlimm ist es in Beziehungen (bzw. Nicht-Beziehungen) von jungen Frauen, die echt emanzipiert aufgewachsen sind.

Grüße, Karin

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