Selbstbewusstsein/Selbstvertauen, Unterschied?

Hallo,

gibt es einen Unterschied zwischen Selbstbweusstsein und Selbstvertrauen?
Ich habe aus eigener Erfahrung festgestellt, daß Höhenangst einer dieser beiden Faktoren ist, aber welcher? Weiss jemand Rat?
Woher rührt Höhenangst? Von mangelendem Selbstbewusstsein oder- Vertrauen?

Gruß
Michael

Hallo,

gibt es einen Unterschied zwischen Selbstbweusstsein und
Selbstvertrauen?

Ja, obwohl sie einander bedingen können.

Ich habe aus eigener Erfahrung festgestellt, daß Höhenangst
einer dieser beiden Faktoren ist, aber welcher? Weiss jemand
Rat?
Woher rührt Höhenangst? Von mangelendem Selbstbewusstsein
oder- Vertrauen?

Weder noch.
Gruß VIKTOR

Hallo Michael,

ich glaube, Höhenangst ist meistens angeboren (angeborene Ängste: vor Dunkelheit, vor Schlangen und anderen gefährlichen Tieren, oder eben Höhenangst). Diese Ängste gibt es bei den meisten Menschen, auch wenn sie nichts Schlimmes mit Schlangen usw. erlebt haben, aber wie jedes genetisch vererbte Merkmal in unterschiedlichem Ausmaß. Deshalb glaube ich nicht, daß so eine Angst irgendwas mit Selbstvertrauen oder Selbstbewußtsein zu tun hat.

Aber wie hast Du da einen Zusammenhang festgestellt?

Grüße,

I.

Hallo,

ich glaube, Höhenangst ist meistens angeboren

Als Laie darf ich hier Zweifel anbringen?
Mein Sohn hatte nie Höhenangst. Er ist als 4-7Jähriger auf richtig hohe Bäume geklettert (und wieder heruntergekommen, während die Eltern unten kreidebleich standen und wie ein Mantra riefen: „Komm runter! Du schaffst das.“ Er klettert auch jetzt (17) noch gern auf Bäume (dass die jetzigen weniger hoch sind, habe ich überhaupt nicht überdacht, ich dachte, es läge an den vorhandenen Bäumen), ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass er Höhenangst haben könnte. Er auch nicht.
Bis wir letzten Sommer in einem Hochseilgarten waren und er ist noch mit hoch geklettert und oben war es aus: Er konnte sich nicht mehr bewegen, konnte nicht mal mehr runterklettern, geschweige denn runtergelassen werden und musste ganz vertrackt von den Leitern des Ganzen nach unten transportiert werden. Da ging nichts mehr.

Also: angeboren - ich weiß nicht.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo,

Also: angeboren - ich weiß nicht.

das glaube ich auch nicht, doch ist bei jedem Menschen die
vererbte „Gefahrenabwehr“ eingeprägt. Die reale Gefahr welche
mit Höhe verbunden sein kann ist angelernt.
Ein kleines Kind kennt keine Höhenangst.
Unbegründete Höhenangst kann man auch wieder „verlernen“.
Es ist wohl ein psychisches Problem.

Gruß VIKTOR

Hallo,

das glaube ich auch nicht, doch ist bei jedem Menschen die
vererbte „Gefahrenabwehr“ eingeprägt. Die reale Gefahr welche
mit Höhe verbunden sein kann ist angelernt.

Mit anderen Worten:
Höhenangst hat nichts mit realer Einschätzung von gefährlichen Höhen zu tun.

Gruß
Elke

Hallo,

gibt es einen Unterschied zwischen Selbstbweusstsein und
Selbstvertrauen?

Das legt jeder für sich sowieso ein bisschen anders aus. Prinzipiell kann man sagen, dass es aber enorme Unterschiede zwischen 2 Bewusstseinszuständen dieser Art gibt.
Ich habe mal eine Definition gelesen, die ich ganz treffend fand:
Wer Selbstvertrauen hat, geht davon aus, dass er Hilfe bekommt, er weiß, dass er etwas wert ist, auch wenn er Fehler macht.
Wer Selbstbewusstsein hat, muss nicht unbedingt Selbstvertrauen haben, jemand mit Selbstbewusstsein geht sogar evtl. davon aus, dass er keine Hilfe bekommt und alles alleine machen muss, in diesem Falle hat er gar kein (Selbst)Vertrauen.
Grundsätzlich ist für mich Selbstbewusstsein situationsabhängig (ich kenne die Situation, weiß, wie ich mich richtig verhalte, und wenn ich weiß, dass ich es richtig mache, bin ich auch sicher).
Selbstvertrauen ist ein grundsätzlicher Zustand, Selbstbewusstsein eher das Auftreten.
Ich weiß nicht, ob man das grundsätzlich mit diesen Begriffen so benennt, aber es geht v.a. darum, festzustellen, dass es einen Unterschied gibt zwischen selbstsicherer Wirkung und einem in-sich-ruhenden Vertrauens-Zustand (der i.Ü. sich auch dadurch auszeichnen kann, dass man dieses selbstsichere Auftreten gar nicht nötig hat).

Mit Höhenangst kann ich das Ganze jetzt gar nicht in Verbindung bringen.

Grüße
Judith

Selbstsicherheit und Akrophobie
Hi,

der umgangssprachliche, falsche Wortgebrauch „Selbstbewußtsein“ hängt sehr wohl zusammen mit

  1. „Selbstvertrauen“,
  2. „Selbstsicherheit“ und
  3. auch mit „Selbstwert(gefühl)“.

Im Unterschied zu diesen dreien, die Gefühle meinen, also subjektive Angelegenheiten sind, wird „Selbstbewußtsein“ aber von anderen ausgesagt: „er/sie tritt sehr selbstbewußt auf …“. Dabei ist „Selbstsicherheit“ dasjenige, das am ehesten diesem Wortgebrauch entspricht, da sie sich auch als „Ausstrahlung“ nach außen vermittelt.

Tatsächlich ist „Selbstbewußtsein“ aber etwas ganz anderes. Genauer erklärt - auch den Unterschied zu den drei anderen Begriffen - habe ich es hier:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ich habe aus eigener Erfahrung festgestellt, daß Höhenangst
einer dieser beiden Faktoren ist, aber welcher? Weiss jemand Rat?

Das magst du festgestellt haben, aber es hat nichts miteinander zu tun. Höhenangst, Akrophobie, die nicht Angst vor Höhe, sondern Angst vor Tiefe ist, ist im Kern eine Angst vor Kontrollverlust.

Sie wird im übrigen in der Ambivalenz von Angst und Faszination erlebt. Siehe
[Faszinosum Tiefe]
/t/tiefe-zieht-mich-an/3583527/9

In der psychoanalytischen Deutung hängt Akrophobie, als Kontrollverlustangst, tatsächlich zusammen mit einer Irritierung (nicht mit einem generellen Mangel!) der Selbst_sicherheit_. Mit (fehlendem) Selbstbewußtsein (im falschen Wortgebrauch) hat das nichts zu tun.

Ebensowenig ist Akrophobie angeboren. Am erfolgreichsten wird btw. Akrophobie mit verhaltenstherapeutischen Methoden therapiert.

Gruß
Metapher

Hallo,

das glaube ich auch nicht, doch ist bei jedem Menschen die
vererbte „Gefahrenabwehr“ eingeprägt. Die reale Gefahr welche
mit Höhe verbunden sein kann ist angelernt.

Mit anderen Worten:
Höhenangst hat nichts mit realer Einschätzung von gefährlichen
Höhen zu tun.

Als Phobie - nein.
Als lebenserhaltende Vorsicht - ja.
Ich habe mich oben etwas schlecht ausgedrückt.
Ich meinte "Die reale Gefahrenerkenntnis … "
Gruß VIKTOR

Danke an alle! o.w.T.
.

Hallo Idomeneo,

den Zusammenhang habe ich nicht an mir festgestellt, sondern ich meine, daß bei anderen bemerkt zu haben, also nur eine Vermutung. Ich dachte so: „Jemand der sich nicht nach oben traut, hat kein Selbstvertrauen, weil er den Boden verlassen muss und dann ganz auf sich gestellt ist. Auf dem Boden ist meist jederzeit Hilfe da, in der Höhe weniger. Dadurch vermeidet die Person von Grund aus, den Aufstieg in die Höhe.“

Gruß
Michael

Hallo Michael,

Deine Deutung zur Höhenangst klingt sehr plausibel.

Ich habe jetzt versucht, mich über die Höhenangst etwas schlauer zu machen: offenbar muß man zwischen Höhenangst und Höhenschwindel unterscheiden (was ich nicht getan habe). Der Höhenschwindel läßt sich physiologisch erklären:

http://www.neuro24.de/hoehenangst.htm

Grüße,

I.