Selbsthass überwinden....hat jeder Mensch diese “bösen Stimmen“ im Kopf?

Hallo an alle,

ich höre keine Stimmen von außen…das einmal vorweg…

Jedoch wertet meine innere Stimme mich permanent ab. Zurzeit eigentlich rund um die Uhr…es ist nicht auszuhalten und zermürbt einen extrem.

Es ist sogar beim Fersehgucken da. Und wenn ich diese Gedanken habe, welcher einer richtigen inneren Stimme nahekommen, fang ich auch an zu zittern mit dem Kopf, auch wenn ich mich beobachtet fühle. Es ist extrem.

Ich werte mich dann selbst ab und denke, dass auch jeder andere so denkt. Ich halte es mit anderen Menschen kaum in einem Raum aus. Ich werde dann unruhig usw. Nur mit meinem Kind geht es…

Was ist das und wie kann es aufhören?

Hat das jeder Mensch?

Danke schonmal.

Lg norma

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Nein!

Viele Menschen, die mit solchen Depressionen zu tun haben reden sich selbst permanent schlechte Gedanken ein, wie die. Aber dass es schon so schlimm ist, dass du dich beobachtet fühlst, zitterst und es nicht in Räumen mit anderen aushältst, ist extrem. Besorg dir sofort einen Psychologen. Lass dir vom Arzt vielleicht helfen, wer in deiner Nähe frei ist. Es ist nämlich nicht einfach, so schnell an einem zu kommen. Gute Besserung…

LG

Ja, insofern, dass sich jeder schon mal an den Kopf gefasst hat. „Peinlich, peinlich das…“

Ein Indiz könnte sein, das Interesse hier im Forum für Deine sehr lebendigen und persönlichen Fragen. Du bist nicht ohne, es gibt einen Persönlichkeitsanteil an Dir, den niemand unbeeindruckt lässt.

Verletztheitsgefühle. Es braucht halt Geduld und Hingabe.

Grüße mki :panda_face:

Danke, ja ich bin auf der Suche momentan. Mein Psychiater meinte ich soll Truxal nehmen. Ich habe da aber gelesen, dass diese bei Depressionen nicht angezeigt sind. Bin ratlos, hilflos zur Zeit.

Aber mit der Therapiesuche, da bin ich dran.

Danke lg norma

Das haben zumindest viele Menschen, die von Depressionen betroffen sind. Was dagegen hilft? Die richtige Medikation (das ist individuell unterschiedlich), der richtige Therapeut und sehr viel Geduld mit sich selbst.

Mittelfristig können auch kleine, vielleicht etwas albern wirkende Tricks und Kniffe hilfreich sein. Ich organisiere mein Leben beispielsweise mit Listen von Zielen pro Woche, Monat und Quartal. Sobald ich etwas erledigt habe, verändere ich die Farbe (es sind Excel-Tabellen) von Schwarz in freundliches Grün. Auf diese Weise kann ich sichtbar machen, dass ich sehr viel mehr erledige, als ich mitunter den Eindruck habe. Andere Betroffene arbeiten mit Glückstagebüchern. Falls du noch Kraft für irgendwelche Hobbys und den Haushalt hast, könntest du auch notieren, wenn dir etwas gut gelungen ist - durch das Niederschreiben wird es präsenter, und du kannst dir bewusst machen, dass du eben nicht wertlos und nichtsnutzig ist, wie die Stimme der Depression dir einzureden versucht.

:paw_prints:

Im Grunde genommen schon - diese „innere Stimme“ entsteht aus Deinen Erfahrungen und sie leitet Dich dabei, die Wiederholung unangenehmer Erfahrungen zu vermeiden. Grundsätzlich ist das eine nützliche Sache und keine „böse Stimme“, sondern die Stimme der Erfahrung, die ihre Basis natürlich in Selbstkritik hat.

Aber wenn diese Stimme Dir nicht sagt: „die letzten Male hast Du in solch einer Situation so-und-so reagiert und es ist Mist dabei herausgenommen - Zeit etwas Anderes zu versuchen“, dann läuft etwas verkehrt. Insbesondere, wenn diese Stimme Dich ständig fertig macht. Wenn sie Dich nicht ermutigt, anders mit Problemen umzugehen, sondern wenn sie Dir sagt: „das ist jetzt wieder so eine Situation, die Du nicht auf die Reihe kriegst und in der Du immer wieder Mist baust“. Im einen Fall ist diese Stimme konstruktiv, im anderen destruktiv.

So oder so - es ist Deine eigene Stimme. Wenn sie destruktiv ist, dann zeigt Dir das, dass es Dir an Vertrauen in Dich selbst, in Deine Fähigkeiten fehlt. Dieses fehlende Vertrauen hat natürlich Ursachen irgendwo in Deiner persönlichen Geschichte. Trotzdem ist es eine ungesunde Reaktion auf Deine Erfahrungen. Dir mangelt es Selbstwertgefühl und das Gegenmittel der Wahl wäre es da, Dein Selbstwertgefühl (wieder) aufzubauen. Ein guter Ansatzpunkt scheint mir da die Beziehung zu Deinem Kind zu sein. Da fühlst Du Dich sicher, weil Du Dich von Deinem Kind nicht kritisiert fühlst. Aber - Du wirst auch von den anderen Menschen, in deren Gegenwart Du Dich (deswegen) unwohl fühlst, nicht kritisiert. Zumindest nicht so, wie du das empfindest, sondern ganz normal, wie sich Menschen halt gegenseitig kritisieren. Die meisten Menschen stört das nicht weiter und manche empfinden das sogar als hilfreich. Aber was Du machst ist, dass Du die „bösen Stimmen“, mit denen Du ja nur zu Dir selbst sprichst, auf diese anderen Menschen projizierst und Dir so Angst vor ihnen einredest.

Versuche herauszufinden, was Dein Selbstvertrauen so stark erschüttert hat und versuche, das ‚richtig‘ aufzuarbeiten; also nicht mit einer solch ungesunden, destruktiven Reaktion. Am besten geht das mit professioneller Hilfe - und die bekommst Du hier im Forum bestenfalls nur beschränkt. Von mir z.B. nicht; ich bin kein ‚Professioneller‘.

Alles Gute,
Tychiades

Truxal könnte möglicherweise helfen, aber vielleicht würde ich eher zu Anti-Depressiver zugreifen. Die Dosis sollte der Arzt bestimmen.

Hi,

jeder Mensch hat die im Prinzip.

Unser Selbst besteht aus vielen Anteilen, die aus unterschiedlichen Zeiten unseres Lebens stammen oder unterschiedliche Funktionen haben. Alle haben eine Funktion, ob sie nun ein angenehmer oder ein unangenehmer Anteil sind. Jeder von uns hat einen Anteil, der uns ständig erzählt, wie prima wir sind. Jeder von uns hat auch einen Anteil, der unsere Handlungen bewertet. Und viele andere. Weder die Anzahl der Persönlichkeitsanteile noch die Aufgabenteilung sind bei verschiedenen Personen identisch, aber gigantisch sind die Unterschiede nicht.
Im Idealfall ist das Selbst der Chef im Hause und entscheidet (mehr oder weniger bewusst), wer wann wieviel zu sagen hat. Wenn wir über die Straße gehen wollen, darf der innere Richter ran und seine Meinung dazu sagen, ob es eine gute Idee ist, bei Rot über die Straße zu gehen. Werden wir kritisiert, dürfen beide ran: der Richter beurteilt unser Werk, und unser positiver Anteil erinnert uns daran, dass wir unser Bestes gegeben haben und unser Werk die Anforderungen erfüllt.
Hat man psychische Probleme, äußern die sich darin, dass man einem oder mehreren dieser Persönlichkeitsanteile zu viel oder zu wenig Raum gibt. Zu viel Selbstlob versperrt den Blick auf die Realität und macht einen zu einem Narzissten, der glaubt, seine Amtseinführung war von einer größeren Menschenmenge besucht als die seines Vorgängers, und Fotos, die dass Gegenteil beweisen, sind Fälschungen. Zu viel Selbstkritik kann einen das Leben kosten, wenn einem die Stimme einredet, man wäre es nicht wert - oder sie macht einem zumindest das leben zur Hölle. und der Richter ist sehr effizient, und sehr klug. Er hat für jeden Beweis einen Gegenbeweis.
Psychotherapie soll einem helfen, mehr Ordnung in dieses innere Team zu bekommen. Und sich auch damit abzufinden, dass der Richter seinen Platz hat und haben darf und haben muss. Damit wir unter anderem sicher über die Straße gehen und auch hilfreiche Ratschläge annehmen kann.
Indem Du hier immer wieder mit uns sprichst und auch Tipps annimmst, gehst Du einen ersten Schritt hin zu etwas mehr Ordnung in Deinem Team.

die Franzi

Tolle Erklärung! Danke!

Doch!

Siehe unten.

Nein. Ich habe sicherlich keine innere Stimme, die mich permanent abwertet, und viele andere gewiss auch. Sie hat nicht allgemein nach einer inneren Stimme gefragt, wohlgemerkt!

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Danke. Antidepressiva nehme ich seit ein paar Wochen. Paroxetin. Aber ich bin erst bei 15 mg

Aber an truxal trau ich mich nicht heran.

Lg nj

Danke, das probiere ich mal aus. :wink:

Ist das wirklich bei jedem Menschen so?

Ich habe schon bemerkt, dass es bei mir so ist und habe es auf die Borderline-Störung geschoben und dachte, dass ich noch verrückter werde…

Seit der Trennung von meinem ex und kurz davor, bin ich irgendwie auseinander gefallen. Mir fallen immer wieder Dinge und Situationen aus meinem Leben ein und ich weiß nicht, was ich will und wer ich bin… ich bin in.1000 Teile zerbrochen und bekomme mich nicht mehr zusammen.

Ein Teil sagt dies, der andere das. Es ist nicht zum aushalten.

Eine ex Traumatherapeutin meinte mal, wir müssen mich wiedet ganz machen…

Leider habe ich sie nicht mehr…

Ich hoffe ich schaffe es bald. Es ist alles sehr anstrengend zurzeit. Wenn man permanent von sich selbst fertig gemacht wird…

Klingt verrückt…ist es auch. :wink:

Lg norma

aber du hast eine, dir dir sagt, wenn Du Scheiße gebaut hast, die verhindert, dass du trotz eines ankommenden Autos über die Straße läufst (wei ldir eine andere Stimme sagt, dasa du das schon schaffst), Du hast eine innere Stimme, die dir sagt, dass du nächstes Mal höflicher bist etc. Ich (und auch Norma) reden hier nicht von tatsächlichen „Stiummen“, die man hört, und bei denen man sich wundert, wo sie hgerkommen. Sondern Stimmen in dem sinne, in dem man Gedanken bewußt oder halbbewusst wahrnimmt.
Achte mal auch dich, du hast die :smile:

Dankeschön…

Ja es ist zermürbend. Extrem habe ich das wenn meine Mutter da ist und da liegt auch eine Ursache und es gibt unzählige andere…

Bei mir ist das schon seit der Kindheit so.

Aber ganz schlimm ist es nach der Trennung von meinem ex geworden. Ich bin ein Niemand…

Die Stimme ist permanent da. Es geht schon los, wie ich mich kleide, aussehe… wenn ich rausgehe und mit dem Fahrrad fahre, sagt sie was das für eine Schrottschüssel ist und was ich für eine blöde Jacke anhabe und die Sonnenbrille…lächerlich und du hast keinen Job und bist hässlich wie die Nacht usw. usw.

Manchmal würde ich mir dann gerne an den Kopf schlagen, damit da mal Ruhe ist und wenn ich alleine bin, mach ich es auch.

Lg norma

Ja das stimmt. :wink:

Ich meine auch nicht solche niedlichen Sachen wie: “ach du dummerchen, das hast du nicht hinbekommen“

Sondern schon so extrem, dass sie einen in den Wahnsinn und Suiz… treibt. (Keine Angst, alles gut, aber es ist schon krass)

Lg norma

Okay, danke. Aber es nervt einfach nur…

Lg nj

Die Zitierfunktion auf dem Händy ist mies…

Zu dem zerbrochen und wieder ganz machen eine Anmerkung, mein bester Freund hat mir dazu mal erzählt, dass sein Therapeut ihm das wie folgt bildlich erklärt hat: wenn eine japanische Teetasse zerbricht, wird sie mit Edelmetallen repariert, dann ist sie wertvoller als vorher.

Ich finde, das ist ein tolles Bild

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