Das habe ich auch nicht so verstanden, aber hast du meinen letzten Satz auch gelesen?
Das finde ich cool.
Na, dann sollten wir mal zusammen rausgehen. Neben meinem punkigen Aussehen wirkt jeder toll, der normal aussieht (nein, das stört mich überhaupt nicht)
…
Hi,
ich habe in Normas UP aber gelesen, dass sie sich bewusst ist, dass die Stimmen von innen kommen. Da ich selbst Depressionen und einen hyperaktiven inneren Richter habe, weiß ich sehr genau, wovon sie spricht. Sie ist nicht psychotisch. nur wenn man sein inneres Team nicht unter Kontrolle hat, ist einem eben dieses sehr bewusst: man versucht, mit der Stimme der Vernunft gegen den überaktiven Richter anzugehen und kann es nicht, so sehr man es auch will. Jetzt, mit Medis und Therapie, geht es sehr gut, ich kann es direkt beobachten. Früher habe ich hunderte Male im kreis überlegt, welche schlimmen Konsequenzen es haben kann, dass ich die Rückzahlung von der PKV nocht nicht habe (was bestimmt zu meinem Bankrott führen wird, und ich soll doch endlich vernünftiger buch führen, und das kann ich doch nicht machen, und die anderen schaffen es doch auch, und wie kann mir das passieren, es sind noch ein paar Wochen bis zum nächsten Gehaltseingang, und wenn meine Mutti das wüßte, … und dann wieder von vorn und wieder von vorn, inklusive aller Begleiterscheinungen einer durchschnittlichen Panikattacke - Appetitverlust, Schlaflosigkeit, Herzrasen.
Heute gehe ich in die Geschäftstelle und frage nach, Ende, und komplett ohne Panikattacke. Ich kann einfach beschließen, die Sache in die Hand zu nehmen und ich kann auch einfach beschließen, mir keine Sorgen zu machen, die unnötig sind, und statt dessen mir sinnvolle Gedanken zu machen. Dass es zum beispiel schön ist, dass es grade regnet. Viel sinnvoller.
Ich genieße das.
die Franzi
Mal ganz am Rande und ohne Zusammenhang mit der Frage.
Ich finde es gut, das du dich mit deinen Problemen beschäftigst, an dir arbeitest (auch wenn es vielleicht nur mini-mini-mini-Schritte sind), reflektierst, lernst.
Respekt. Auch für dein Durchhaltevermögen nach den ersten grantigen Antworten (meine eingeschlossen). Ich weiß nicht, ob ich das in deiner Situation so könnte & ich bin bestimmt nicht alleine, wenn ich sage, dass ich daraus auch etwas lerne.
Trau dich. ich kenne das Medikament selber nicht, aber Wikipedia sagt, es ist für Depressionen im Zusammenhang mit bipolaren Störungen. Und das ist ja Deine Situation - und vielleicht auch der Grund, weswegen Antidepressiva alleine nicht so wirken (wobei Antidepressiva teilweise Wochen bis Monate brauchen, bis sie wirken).
die Franzi
Ich habe auch nichts anderes behauptet. Es ist aber eben nicht bei jedem Menschen so, dass die innere Stimme einen immer runterzieht, so wie von ihr beschrieben, und nichts anderes habe ich behauptet. Mag sein, dass es bei allen depressiven Menschen so ist, das kann ich nicht beurteilen.
Das wäre auch für sie wünschenswert und sicher hilfreich, aber davon ist sie, ihren Erzählungen nach, leider noch sehr weit entfernt. Sie kann aber, denke ich, immer noch hinkommen!
Gute Nacht
Christa
Hi hi, meinst du das wirklich ernst? Danke.
Ja ich denke immer, wem die Fragen nicht gefallen, der soll sie ignorieren…
Obwohl manchmal schon krasse Sachen dabei waren, nicht von dir jetzt. Aber wenn es um meine Tochter ging, oder wenn mir Lügen unterstellt wurden… da hab ich dann auch erstmal kurz inne gehalten.
Ja mich interessieren die Themen einfach.
Wenn ich hoffentlich bald eine Therapeutin gefunden habe, nerve ich die dann mit solchen Fragen.
Lg nj
Ja ich guck mal. Neuroleptika sind schon recht starke Geschosse… lg nj
Hi,
das habe ich nicht behauptet, da hast du mich nicht zuende gelesen und & oder nicht richtig verstanden. Jeder hat einen Kritiker in sich. aber nicht bei jedem hat er die Oberhand, und auch wie viel Gewalt er hat, wenn er mehr hat als sinnvoll, ist von Mensch zu Mensch und von Tag zu Tag verschieden. Meine Erfolge sind sicher gigantisch, wenn man das Überstehen des Alltags betrachtet. Die richtige Arbeit liegt aber noch vor mir.
Sie ist noch weit davon entfernt, alles zu ordnen. aber das geht nicht von heute auf morgen, und es geht immer nur in ganz winzigkleinen Schritten. Im Rückblick ist der Erfolg aber trotzdem jeweils gigantisch.
Norma, führe doch mal zB ein Tagebuch über die positiven Erlebnisse, die kleinen Erfolge. Oder sammle die Erfolge und positiven Erlebnisse und Schritte vorwärts auf Zettelchen und sammle die in einer schicken Dose. Wenn es Dir schlecht geht, kannst Du dir dann durchlesen, was Du schon geschafft hast. Vermutlich ist das Durchlesen dieser selbstgeschriebenen Botschaften schwierig, vermutlich sogar schon das Schreiben selbst. Mein Vorschlag für den ersten Eintrag/Zettel: Heute habe ich es geschafft, etwas positives über mich zu schreiben."
die Franzi
Ja ich versuch es, wenn diese bekloppte Stimme nicht wieder dazwischen funkt.
Da fällt mir noch eine Frage ein: warum ist es so schwer den Tag zu überstehen als Depressive?
Es ist ja wirklich so, aber warum ist das so? Fehlt die Struktur oder ist es Angst oder weil man es eigentlich alles so nicht wollte?
Hi,
das Tagebuch habe ich nach einer Seite aufgegeben und nie wieder angeguckt. Das mit den Zetteln hat gut funktioniert, sind ja auch kleinere Portionen.
das kannst Du Dir selber beantworten. Beobachte mal genau, wovor Du angst hast, was Dir Kraft raubt, wofür du die Kraft gar nicht erst hast etc. Beispiele hast Du ja hier im Thread und überhaupt im Forum immer wieder gegeben: wer von den Nichtdepressiven verschwendet einen einzigen weiteren Gedanken an einmal ausgewählte Kleidung? Oder empfindet Abneigung gegen das eigene Spiegelbild/Foto? Usw. Generell sind auch negative Emotionen anstrengender als positive.
die Franzi
PS: mir fällt gerade ein, dass das letzte Passbild, das ich machen lassen musste, mir tatsächlich gefällt. Ich schaue es gerne an. Das gibt es bei keinem anderen Foto von mir, ich hasse es, fotografiert zu werden. Ich denke, das Erlebnis mit dem Passbild ist einen Zettel wert. Oder zählt das hier als Zettel?
Ja stimmt, beim Fragen sind mir selbst schon Antworten gekommen.
Schreib es auf einen Zettel. Ich hab auch mal gelesen, was man aufschreibt bleibt eher im Kopf.
Lg und gute Nacht
Es geht nur in kleinen Schritten vorwärts, und es braucht Geduld.
Ich habe übrigens ganz klein angefangen, und zwar mit einem Zettel am Kühlschrank, wie er für Kinder benutzt wird: Für alles, was ich erledigt hatte, konnte ich mir ein Sternchen bunt anmalen. Klingt albern - aber hat mich wirklich motiviert und dazu beigetragen, die Stimmen zurückzudrängen, die meinten, dass ich ja ohnehin nie etwas auf die Reihe kriege.
Also meine 1. Antwort auf diese Frage wäre nämlich: das solltest du mit deiner Therapeutin ausführlich besprechen.
Diese negativen Gedankenkreisel sind typisch für die Depression.
Ich bekam mal von meiner Therapeutin einen guten Tipp. Diese Art Tipps oder Hilfen sind schwer zu handeln, meist fehlt einem die Gedankenkontrolle in kritischen Situationen und mir sind die oft zu fantasievoll, ich bin ein eher nüchterner Mensch. Ob das also passt oder nicht, musst du selber sehen. Die Idee fand ich aber sehr einleuchtend:
Versuche, dich von diesen Gedanken innerlich ein wenig zu distanzieren. Betrachte sie, als hätte sie jemand Außenstehender geäußert, der dich ziemlich nervt damit. Stell dir einen Papagei vor, der auf deiner Schulter sitzt und die diesen negativen Kram immerzu ins Ohr sagt. Und versuche dir zu sagen: „ach, der schon wieder, das kenne ich schon, das ist dieser Papagei (oder was immer du dir da vorstellen magst), der sagt sowas immer“. Wenn das gut läuft, dann kannst du diese Gedanken vielleicht irgendwann objektiver beurteilen und bekommst sogar hin und wieder die Überzeugung hin, dass der Papagei einfach nicht immer recht hat. Oder du schaffst es, diese negativen Beurteilungen nicht mehr so wahrzunehmen, ihnen die Wichtigkeit zu nehmen.
Oder du schaffst es, dir auf der anderen Schulter einen anderen Papagei vorzustellen, der widerspricht.
Oder Engelchen und Teufelchen oder du gibst ihnen Namen, was auch immer.
Bitte nicht laut mit den beiden sprechen, das könnte komisch auf deine Umgebung wirken
Bufo
Den Rat habe ich übrigens auch mal bekommen. Hat null funktioniert und mich noch mehr deprimiert.
Ich hatte nichts aufzuschreiben, steckte so tief in der Depression, dass ich wirklich nichts Positives gefunden habe. Das heißt nicht, dass der Tipp schlecht ist, möchte nur vorwarnen, dass es auch sein kann, dass er nicht funktioniert.
Mit Medikamenten war es, als hätte jemand das Licht angeknipst: ich wusste plötzlich, was die Therapeutin gemeint hatte mit den positiven Dingen, weil ich plötzlich wieder positive Erlebnisse hatte. Die brauchte ich dann übrigens auch gar nicht mehr aufschreiben, das war nicht mehr nötig.