Seltsames Verhalten der Lehrerin - was machen?

Hallo,

es geht um Folgendes: meine Tochter, 7. Klasse, kommt in Mathe nicht gut mit. Vor 4 Wochen hatte ich ein Gespräch mit der Mathelehrererin, die sich vor allem darüber bewschwerte, dass meine Tochter zickig und frech sei - was sich vor allem auf ihren Ton bezog, es ist nicht so, dass die Lütte die Lehrerin beleidigt oder dergleichen. Ich habe das schlicht geglaubt, zickig sein kann die Lütte, das kenne ich ja selbst.
Außerdem träumt sie im Unterricht rum und konzentriert sich nicht richtig.
Also meinte ich, Nachhilfe wäre angesagt, was die Lehrerin sehr beführwortete. Sie bot sogar an, eine Nachhilfe zu orgnaisieren, die dann auch an der Schule stattfinden könne, sie kenne da eine Schlüerin, die gerade Abi gemacht und Erfahrung mit Nachhilfe habe.
Ich fand die Idee gut und ging gern darauf ein.

2,5 Wochen geschah nichts, dann fragte ich per Mail bei der Lehrerin nach, was sich den zur Nachhilfe inzwischen ergeben habe. Die Antwort bestand neben Anrede und Gruß aus drei Wörtern: ich bin dran.
Eine Woche später erfuhr ich von meiner Tochter, dass in zwei Tagen die nächste Mathearbeit stattfände.

Ich habe inzwischen selbst eine Nachhilfe organisiert und von der Lehrerin zu diesem Thema nichts mehr gehört. Über die Zickigkeit meiner Tochter hat Sie sich per Mitteilungsheft schon noch geäußert, da hatte sie deutlich mehr als drei Wörter übrig.

Kurz, die Mathelehrerin selbst schlägt vor, die Nachhilfe zu organisieren, läßt dann aber vier Wochen und eine (die letzte) Mathearbeit ins Land streichen, ohne dass sich in Punkto Nachhilfe etwas getan hätte oder ich dazu von Ihr informiert worden wäre.

Was soll ich jetzt davon halten? Will die Dame nicht, das meine Tochter in Mathe mitkommt?
Ist sie ev. persönlich so in einen Streit mit meiner pubertierenden (aber rel. harmlosen) Tochter verwickelt, dass sie Zusagen mir gegenüber bewußt nicht einhält? Ich habe sie weder kritisiert noch mich irgendwie zickig verhalten, im Gegenteil. Man weiß ja, dass es die Kinder ausbaden müssen, daher bin ich Lehrern gegenüber immer ganz, ganz feundlich, egal was ich von Ihnen persönlich halte.

Aber hier fühle ich mich veräppelt.

Noch zur Info: es handelt sich um eine mäßig teure Privatschule (die Alternativen wären sehr blöd gewesen hier in Berlin Kreuzberg), so dass man eigentlich auch etwas fordern könnte für sein Geld. An einer staatlichen Schule wäre das sicher hoffnungslos, aber bei zwei Kindern habe ich an staatlichen Schulen so etwas noch nicht erlebt.

Der Klassenlehrerin habe ich das Problem dargelegt, aber da ist bislang meines Wissens nichts Sinniges geschehen, auch keine Antwort gekommen.

Was würdet Ihr in so einem Fall tun? Das kann doch nicht so weitergehen.

Danke für konstruktive Tips, Hovke

hi

was du machen kannst, weiss ich nicht. Aber ich glaube nicht, das das böse Absicht ist, um deiner Tochter eins auszuwischen.

Aber den Satz „ich/wir sind dran“ verwende ich immer gern um Anfragende zu vertrösten, deren Anliegen auf der to-do-Skala irgendwie nach unten durchgerutscht sind, weil sonst zu viel zu tun ist, was zu konkreten Terminen erledigt sein muss.

Eventuell hat die Frau ja sogar ein schlechtes Gewissen, aber irgendetwas ist ihr immer dazwischen gekommen. Einem Kunden (also den zahlenden Eltern)darf man nun mal nicht sagen, das man sie vergessen hat…

Organisier die Mathehilfe selber und zwar von Beginn an des neuen Schuljahres. Die Matheschülerin wird nächstes Schuljahr nicht mehr dort sein (da Abi fertig) aber es wachsen ja noch andere nach.

Viele Grüsse, sama

Missverständnisse und das Uneigentliche an sich
Hallo Hovke,

A meinte etwas. B befürwortete dieses Meinen sehr und bot etwas an. Keine feste Zusage, kein bindendes Versprechen, geschweige denn ein Vertrag.

Die Ansicht von A, dies wäre an einer Privatschule zu erwarten gewesen, ist eben genau nichts weiter als eine Ansicht. Genauso übrigens wie die Annahme, dass Kinder eine Meinungsverschiedenheit zwischen ihren Eltern und den Lehrern „auszubaden“ hätten.

Natürlich wäre es furchtbar nett von B gewesen, hätte diese gleich zu Beginn, mindestens jedoch zeitnaher als nach über 2 Wochen, die Hintanstellung der Relevanz des Anliegens von A zur Kenntnis gegeben, aber wahrscheinlich hat B wiederum genauso wie A im Gegenzug ihr eigenes, doch sehr vages Angebot nicht halb so verbindlich gemeint wie A dieses aufgefasst hatte.

Verstehst, wie ich mein? Keine böse Absicht, beiderseits.

Gruß

Annie

Hallo Hovke,

genau wie meine Vorposter würde ich in dem Verhalten der Lehrerin keine böse Absicht sehen. Entweder sie ist einfach nicht dazu gekommen, mit der Schülerin zu reden oder sie hat nochmal überlegt und gefunden, dass entweder Deine Tochter sooo schlecht nicht steht, dass das wirklich nötig wäre oder eben dass das - so kurz vor der letzten Mathearbeit - auch nix mehr bringt. Ärgerlich natürlich, dass sie Dir das nicht mitgeteilt hat, sondern Dich einfach versetzt hat. Nur: deswegen ein Fass aufmachen fände ich persönlich etwas heftig.

Ich würde den Vorfall vergessen, und für nächstes Schuljahr gleich von Anfang an ne Nachhilfe organisieren.

Allerdings ahne ich nicht, ob diese Probleme da durch Nachhilfe zu beheben sind :wink:

zickig sein kann die Lütte
träumt sie im Unterricht rum
konzentriert sich nicht richtig.

Aber das müsst Ihr selber wissen…

Was würdet Ihr in so einem Fall tun? Das kann doch nicht so
weitergehen.

Na, eigentlich habt Ihr das Problem doch gelöst: Ihr habt ne Nachhilfe für Deine Tochter, die im Idealfall gleich im nächsten Schuljahr wieder startet. Tick a box und stürz Dich auf das nächste Problem :smile:

*wink*

Petzi

Hallo,

deine Frage war, was wir tun würden.

Ich hätte es so gemacht, wie du es begonnen hast. Selbst eine Nachhilfe organisieren, der Tochter beibringen, dass man nicht zickig zu sein hat und das Ganze im Sande verlaufen lassen.

Was willst du denn? Dein Recht, deine Ehre, Rache?

Das sind doch überflüssige Energieen, die man investiert.

Gruß
Rackerer

…Selbst eine
Nachhilfe organisieren, der Tochter beibringen, dass man nicht
zickig zu sein hat …

Das ist m. E. ein wesentlicher Punkt. Zickigsein hat schon für talentiertere Schüler eher nachteilige Konsequenzen. Wenn man augenscheinlich gerade zu den schwäreren dieser Disziplin gehört, sollte man lieber alle Kraft in die Erarbeitung des Stoffes stecken, sich bemüht zeigen und reinklotzen.

Zicken muss man sich leisten können, wenn man es denn braucht.

Lg
sine

Hi

Die Kleine zickt doch gar nicht, sie vergreift sich nur im Ton. Das tut man in dem Alter ja nicht unbedingt absichtlich, sondern weil man es nicht merkt. Mehr sozialer Umgang kann da helfen.

lg
Kate

Hallo,

das wäre richtig, wenn es sich um ein vages Angebot gehandelt hätte.
Natürlich gab es keinen Vertrag - wie hätte der wohl aussehen sollen?? Aber eine klare Zusage, sich zu kümmern. Diese Zusage wurde nicht eingehalten.

Gruß, Hovke

Hallo Petzi,

also zu dem Schluss, dass meine Tochter keine Nachhilfe mehr braucht, kann die Lehrerin definitiv nicht gekommemn sein. Und drei Wochen vor der Mathearbeit hätte es schon noch einiges gebracht, ev. eine 4 statt einer 5 im Zeugniss, was ja schon mal was gewesen wäre.

Dass Nachilfe etwas bringen könnte, weiß ich, da es mal einen 6-wöchigen Föderkurs in Mathe an der Schule gab, der zwar nicht perfekt lief (zu unruhig), aber meiner Tochter trotzdem deutlich weitergeholfen hat.

Besonders daneben fand ich diese Vertröstung auf meine Anfrage nach 2,5 Wochen - wenn es wegen der Schülerin nicht klappte, hätte Sie mir das doch spätestens auf meine Nachfrage hin mitteilen sollen, statt so zu tun, als geschähe noch etwas.

Das Nachilfeproblem haben wir zwar jetzt gut gelöst, aber wenn uns diese Lehrerin erhalten bleibt, haben meine Tochter und ich beide ein Problem mit ihr - ich kann mich nicht mehr auf sie verlassen, da sie offensichtlich unzuverlässig ist.
Ich wüßte z.B. nicht, warum ich am Elternsprechtag noch mit ihr reden sollte, wenn ich mich auf das, was sie sagt, nicht verlassen kann.

Gruß, Hovke

Hallo,

also um Ehre, Rache oder Stolz gehts bestenfalls als Nebensache.

Aber dass meine Tochter bei jemandem Mathe lernen soll, der offensichtlich nicht daran interessiert ist, dass sie sich in Mathe verbessert, das stört mich.
Ich möchte, dass sie einen vernünftigen Schulabschluss macht, Mathe ist da einer der Haupthindernisse und Nachhilfe allein kann es ja auch nicht sein (mal abgesehen davon, dass gute Nachhilfe auch nicht umsonst ist - und ich verfüge nicht über ein Managereinkommen).

Und ich möchte mich auf Zusagen von Menschen im allgemeinen und Lehrern im Besonderen, da wichtig der Kinder wegen, zumindest halbwegs verlassen können.

Wenn ich weniger wollte, könnte ich meine Tochter auch auf eine kostenlose staatliche Schule in Kreuzberg schicken.

Gruß, Hovke

Hallo,

die Kleine ist 13! In dem Alter ist es normal, dass Jugendliche aufmüpfig sind und den kleine Aufstandt proben.
Wir sind alle nicht perfekt auf die Welt gekommen und genau aus dem Grund studieren Lehrer u.A. Pädagogik.
Bei mir zickt meine Tochter auch rum, vermutlich mehr und heftiger, als in der Schule, ich habe Naturwissenschaften studiert, also von Pädagogik keine Ahnung und komme trotzdem bislang ganz gut mit ihr klar. Es gibt schon mal Zoff, aber meist herrscht Frieden.

Gruß, Hovke

Hallo,
was kann man Dir raten: stelle die Lehrerin zur Rede - und zwar ungefähr so wie Du es hier uns geschildert hast. Ich finde, dass das was Du schreibst gut nachvollziehbar ist.

Dass es sich um eine Privatschule handelt, macht die Sache für Dich einfacher, denn gerade die Schulleitung der Privatschulen sind meist sehr um ihre Kundschaft bemüht (auch wenn sie angeblich so lange Wartelisten haben).

Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass klare Worte direkt an den Empfänger gerichtet die größte Wirkung erzielt. Insbesondere wenn man in der Lage ist sein Anliegen sachlich vorzutragen, was Dir sicherlich gut gelingen wird.

Viele Grüße

Hallo,
wir sind hier nicht im Rechtsbrett!
Wenn ich etwas anbiete, dann nur wenn ich nach der Zusage auch aktiv werden kann / will - das gilt sowohl in der Partnerschaft, unter Freunden, im Geschäftsleben und auch als Lehrerin - alles andere ist eine Blase: groß Reden halten und nichts dahinter. Mit solchen Menschen möchte man eigentlich nichts zu tun haben.

Viele Grüße

Hallo,

ich vermute (mehr kann ich aufgrund der Informationen nicht), dass du das Geschehen überinterpretierst.

Dass hier eine versteckte Fehde schwelt glaube ich nicht. Wahrscheinlich hat die Lehrerin sich schlicht nicht mit Nachdruck darum gekümmert.
Es gibt viele möglichen Szenarien wie es dazu gekommen sein kann. Vielleich hat sie es erst vergessen, dann fehlte die Schülerin, die sie Ansprechen wollte und fluchs sind ein paar Wochen vergangen.
Vielleicht war sie auch schlicht unorganisiert oder überfordert.

Das musst du nicht gut finden, aber daraus böse Absicht oder einen massiven Vertrauensverlust abzuleiten halte ich für überzogen.

Außerdem habe ich den Eindruck du suchst auch ein bisschen einen Sündenbock.
Natürlich ist es richtig, dass Kinder im Alter deiner Tochter gerne mal schwierig sind, dann dürfen sie die resultierenden Konflikte aber auch aushalten.
Und wenn vier Wochen nach dem ersten Gespäch eine Klassenarbeit anstand, dann trägt nicht auf einmal die Lehrerin die Verantwortung für eine 5 auf dem Zeugnis. Die resultiert nicht aus einer einzigen schlechten Arbeit und selbst im optimalen Fall hätte deine Tochter vorher vielleicht noch drei oder viermal Nachhilfe erhalten können, dass hätte auch keine Wunder bewirkt.

Ich will damit nicht sagen, du hast keinen Grund zur Klage, aber du solltest auch keinen Buhmann aufbauen.

Gruß
Werner

Hallo an Alle,

vielen Dank für Eure Beiträge.

Aber ich muss dazu doch was loswerden:

Wir alle haben ja selbst als Schüler unsere Erfahrungen mit Lehrern gemacht und gelernt, es gibt solche und solche und noch ganz andere. Und es gab einige Lehrer, denen man als Schüler einen anderen Beruf empfohlen hätte - oder geht es Euch im Rückblick auf die eigene Schulzeit anders?
Lacht ihr nicht heute auf Klassentreffen am meisten über die seltsamen, strengen und verqueren Lehrer? Bei denen man aber in der Schulzeit arg zu kämpfen und wenig zu lachen hatte?

Wenn ich die Beträge hier lese, bekomme ich den Eindruck, dass Lehrer heute wie vor 30 Jahren Freifahrtscheine haben. Sie können ihre Arbeit machen wie sie wollen, alles ist gut. Fehler sind zu vergessen, im Sande verlaufen zu lassen etc.
Habt Ihr Euch als Schüler nicht gewünscht, dass es besser wäre oder zumindest werden würde? Z.B. für Eure Kinder?

Zu diesem konkreten Fall:
Man stelle sich vor, ein Automechaniker oder Klempner würde so arbeiten.
Nehmen wir den Klempner: der guckt sich das Problem an und sagt, er kümmert sich um das defekte Abflussrohr. Er als Fachmann sieht, dass es eilt - sähe er das nicht, wäre er kein Fachmann.
Und kommt dann einfach nicht, meldet sich nicht etc. wie im Lehrerfall.

Die Feuchtigkeit sickert durch die Wände, es fängt an zu schimmeln und zu müffeln und man hat einen Schaden, den man in Euro messen kann - den werden die meisten von Euch dann vom Klempner ersetzt haben wollen, oder?
Aber ihr habt ja nur sein Wort, keinen Vertrag. Pech gehabt.
Sauer seid Ihr.
Ihr würdet diesem Klempner nie wieder einen Auftrag geben.

Anderes Beispiel: ein Freund sagt zu, beim anstehenden Umzug den Transporter zu liefern. Kommt dann nicht pünktlich und meldet auf SMS-Anfrage: bin unterwegs.
Kommt trotzdem nicht. Wer würde diesen Freund nochmal bei einem Umzug dabei haben wollen?

Klar hinken die Beispiele, wie Beispiele das zwangsläufig immer tun. Kinder sind natürlich wichtiger als Umzüge und Abflußrohre.

Der Schaden, den eine 5 statt einer 4 in Mathe auf dem Zeugniss ausmacht, kann man nicht in Münze angeben und schon garnicht einfordern, aber es gibt durchaus einen Schaden. Und sauer bin ich, des Schadens wegen, den meine Tochter hat.
Wenn das jemanden wundert, hätte ich dazu gern eine sehr konkrete Erläuterung, mehr als `Lehrer sind auch nur Menschen´ oder andere Gemeinplätze.

Ich hätte diese Frage lieber im Brett „Eltern und Kinder“ belassen - hier habe ich den vagen Eindruck, mich überwiegend mit Mitgliedern der GEW zu unterhalten.
Besser wäre, es gäbe eine Lehrerinnung - mit der Klempnerinnung z.B. kommt man bei Abflußrohrdifferenzen sehr gut zurecht.

Lehrer hingegen scheinen eine unantastbare Gesellschaftsgruppe zu sein, an die per se keine Forderungen zu stellen sind, weder auf fachlicher noch auf sozialer Ebene, zumindest nicht von den Auftraggebern.
Das ist m.E. ausgesprochen unvernünftig.

Abgekupfert von F.d.K.: in dem jetzt etwas mehr als ein halbes Jahr währendem Streit zwischen einer 13 jährigen Schülerin und einer erwachsenen Pädagogin, war bislang die Pädagogin die einzige, die offensichtlich gelogen hat (ich kümmere mich darum, ich bin dran). Wem glauben wir also?

Meine Tochter ist kein braves Engelchen, aber auch kein unerzogenes Monster. Und wenn sie meckert, weil die Lehrerin sich ob ihrer 20 Minütigen Verspätung nicht entschuldigt (während Schüler für solche Verspätungen Einträge erhalten und sich zu entschuldigen haben), dann hat das Meckern an sich seine Berechtigung - nur der Ton ist ev. der Falsche.
Wenn aber eine ausgebildete, erfahrene Pädagogin darauf nicht anders als mit Androhung eines Tadels reagieren kann, ist das ein Armutszeugniss.

Gruß, Hovke

Hallo,

danke für die einmal etwas anders ausgerichtete Antwort.

ich habe auch schon überlegt, die Lehrerin direkt damit zu konfrontieren, aber nach meinem bisherigen Eindruck (vor allem aus dem Gespräch mit ihr) schätze ich, dass es auf Ausflüchte ihrerseits hinauslaufen würde. Ich kann mir keine wirklich ehrliche Reaktion vorstellen - was natürlich an meinem Vorstellungsvermögen liegen kann.

Und ich habe etwas Sorge, dass sich die Lehrerin dadurch quasi in die Enge getrieben fühlen würde und sich dadurch das Verhältniss zu meiner Tochter noch verschlechtern könnte. Im Wesentlichen gehts mir ja darum, dass meine Tochter bei der Lehrerin eine faire Chance hat.
Die möchte ich nicht damit verbauen, dass ich eine Lehrerin auf ihre Fehler hinweise - sowas kommt ja selten gut an.

Wäre die letzte Option, nach dem Motto, kann eh nicht schlimmer werden.

Gruß, Hovke

Hallo,

ich vermute (mehr kann ich aufgrund der Informationen nicht),
dass du das Geschehen überinterpretierst.

Dass hier eine versteckte Fehde schwelt glaube ich nicht.
Wahrscheinlich hat die Lehrerin sich schlicht nicht mit
Nachdruck darum gekümmert.
Es gibt viele möglichen Szenarien wie es dazu gekommen sein
kann. Vielleich hat sie es erst vergessen, dann fehlte die
Schülerin, die sie Ansprechen wollte und fluchs sind ein paar
Wochen vergangen.
Vielleicht war sie auch schlicht unorganisiert oder
überfordert.

Mit Nachhilfe hätte die Zensur meiner Tochter in Mathe mit einiger Wahrscheinlicheit statt einer 5 eine 4 werden können. Damit hätte sie das Klassenziel erreicht, so nicht.
Nach altmodischer Sitte hätte sie ein Jahr wiederholen müssen.

Ich finde die Situation ist ein ausreichender Anlass für eine Lehrkraft, etwas zu unternehmen und das nicht zu verbummeln. Wenn die Lehrkraft zu unorganisiert oder damit überfordert ist, hätte sie mir diesen Dienst nicht anbieten sollen - ich habe das nicht vorgeschlagen oder erwartet.

Das musst du nicht gut finden, aber daraus böse Absicht oder
einen massiven Vertrauensverlust abzuleiten halte ich für
überzogen.

Außerdem habe ich den Eindruck du suchst auch ein bisschen
einen Sündenbock.

Nein, ich fühle mich veräppelt. Die Frau hat von sich aus angeboten, die Nachhilfe zu organisieren. Und es dann nicht gemacht, mir auch nicht mitgeteilt, dass es nichts wird, übrigens bis heute nicht.

Natürlich ist es richtig, dass Kinder im Alter deiner Tochter
gerne mal schwierig sind, dann dürfen sie die resultierenden
Konflikte aber auch aushalten.

Konflikte in Form von Auseinandersetzung ja, das ist nur sinnig, das würde ich mir gerade bei dieser Lehrerin sehr wünschen. Dass sie auf Vorwürfe von Schülern einginge, vernünftige Argumente von ihnen forderte, eine sachliche Diskussion in Gang brächte etc. Wäre sehr in meinem Sinne. Beser, als zu sagen: das Kind ist zickig, das Kind geht vor die Tür.
Oder Nachhilfe behindern.

Und wenn vier Wochen nach dem ersten Gespäch eine
Klassenarbeit anstand, dann trägt nicht auf einmal die
Lehrerin die Verantwortung für eine 5 auf dem Zeugnis. Die
resultiert nicht aus einer einzigen schlechten Arbeit und
selbst im optimalen Fall hätte deine Tochter vorher vielleicht
noch drei oder viermal Nachhilfe erhalten können, dass hätte
auch keine Wunder bewirkt.

Keine Wunder, aber eine 3 oder selbst eine 4 in der letzten Klassenarbeit hätten in diesem Fall zu einer 4 im Zeugniss gereicht. Und das wäre auch mit wenigen Nachilfestunden durchaus erreichbar gewesen.

Ich will damit nicht sagen, du hast keinen Grund zur Klage,
aber du solltest auch keinen Buhmann aufbauen.

Was heißt Buhmann - diese Lehrerin hat mir etwas zugesagt, etwas, das mir sehr wichtig war und ihr hätte wichtig sein sollen, und mich dann total hängen lassen - ich habe ihr vertraut und bin reingefallen.
Das hat zwangsläufig eine entsprechende Wirkung.
Wäre die Fau Handwerkerin, ich würde ihr nie wieder einen Auftrag geben. Du etwa?

Gruß, Hovke

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Hallo,

es tut mir leid, das du dich hier nicht gut beraten fühlst.
Ich fürchte da kann ich jetzt auch nichts mehr gut machen.
Hätte es dir wirklich mehr genutzt im „Elternbrett“ Jubelperser zu haben, die die Mathlehrerin ganz unmöglich gefunden hätten und „Hängt das Schwein höher“ gerufen hätten?

Was du offensichtlich doch unterschätzt ist der Unterschied in einer handwerklichen Tätigkeit und der eines Lehrers. Da hinken deine Vergleich nicht nur, sie liegen gelähmt danieder.
Ein Klempner hat ein definiertes materielles Problem und zu dessen Lösung technische Vorgaben und sein Objekt interagiert nicht mit ihm in diversen Beziehungen. Ein Klempner kann wenn er einen Fehler gemacht hat, das verhunzte Teil einfach austauschen und auch wenn er ein menschliches Schwein ist, gute Arbeit leisten.

Was in der Erziehung welche Wirkung hat, ist aber oft Glückssache. Es gibt keine absolut richtige Reaktion auf ein aufsässiges Kind. Was der eine richtig macht, kann fünf Minuten später bei jemand anderem Grund falsch sein. Die Wahrheit liegt hier oft im Auge des Betrachters.

Bildung ist immer auch und zuerst Beziehungsgeschehen und das liegt nie in der Kompetenz nur eines der Beteiligten und Motivation ist nicht beliebig zu erzeugen.
Ich hätte als Leherer gerne die volle Kontrolle über das Geschehn in der Klasse und in den Köpfen der Kinder - oder eigentlich doch nicht - aber die habe ich nicht.

Deine Klage, man dürfe an Lehrer keine Ansprüche stellen kann ich z. B. überhaupt nicht nachvollziehen. Ich erlebe es auch als Elternteil eigener schulpflichtiger Kinder, dass Lehrer mit z. T. absurden Forderungen konfrontiert werden, dazu noch systemische Paradoxien und geradezu Heilserwartungen bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme.
Ich weiss, dass auch andere Berufsstände nicht im Paradies leben, aber eben Lehrer auch nicht.

Als Lehrer darf/muss man da auch Grenzen ziehen.
Deine Tochter hat nicht dadurch eine schlechte Mathenote, dass die Lehrerin keine Nachhilfe organisiert hat.
Auch Lehrer sollten allgemeine Umgangsformen etwa beim Umgang mit eigenen Verspätungen einhalten. Allerdings müssen sie es sich nicht gefallen lassen, von pubertierenden Zicken deswegen ins Achtung gestellt zu werden.

Vielleicht ist die Mathelehrerin auch keine Spitzenkraft. Das soll vorkommen, es ist sogar völlig normal. Statistisch gesehen sind „sehr gute“ bei Lehrern genaus selten wie in jedem Lebensbereich. Damit darfst du dann auch unzufrieden sein. Dich darin hier zu verstärken wäre aber m.E. ein schlechter Dienst gewesen.

Gruß
Werner

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Hallo,

ich spiele hier ein bisschen des Teufels Anwalt. Ich kenne die Frau nicht, ich kenne die Situation nur Bruchstückhaft durch deine Brille und du suchst anscheinend nicht Analyse sondern Bestätigung in deiner Einschätzung. Da kann ich die Wahrheit höchstens zufällig treffen. Darum bitte ich gleich vorweg um Verzeihung für das wahrscheinlich unzulängliche Ergebnis.

… diese Lehrerin hat mir etwas zugesagt,
… und mich dann total hängen lassen …

ich hoffe du hast erkannt, dass ich das auch für einen Fehler der Lehrerin halte. Über die Gründe könnte man nur spekulieren
Einiges hatte ich ja schon gesagt, vielleicht ist sie auch zu dumm, Suchtkrank, im Scheidungskrieg, psychisch erkrankt, charakterlich verkommen, frisch verliebt, von Sorge um ein eigenes krebskrankes Kind belastet, vielleich hat sie auch einfach nur Pech gehabt.

Mal angenommen es handelt sich nicht schlicht um eine Nachlässigkeit der Lehrerein, sondern sie hatte sachliche Gründe dafür.

… und ihr hätte wichtig sein sollen,

Gibt es dafür objektive Gründe? Ist ihre Einschätung der Situation (unter obiger Annahme) schlechter als deine?

etwas, das mir sehr wichtig war

  • ich habe ihr vertraut und bin reingefallen.

Hier liegt natürlich eine mögliche Ursache für große Enttäuschung.
Die Lehrerin hat anscheinend das Probelm nicht so wichtig genommen wie du. Sie hat deine Erwartungen nicht erfüllt. Vielleicht hat sie die nicht richtig wahrgenommen, vielleicht sieht sie darin auch nicht ihre Aufgabe.

Das hat zwangsläufig eine entsprechende Wirkung.
Wäre die Fau Handwerkerin, ich würde ihr nie wieder einen
Auftrag geben. Du etwa?

Das der Vergleich nicht sinnvoll ist habe ich an anderer Stelle schon angemerkt, aber auch einem Handwerker würde ich in der Regel eine zweite Chance geben.
Du hast hier aber auch gar nicht eine entsprechende Wahl und musst andere Wege gehen, um mit der Situation umzugehen.
Der Weg das Problem nur in deinem Kopf zu bewegen kann dabei zu gefährlichen Konsequenzen führen (kennst du Wazlawick und den geliehenen Hammer?). In irgend einer Weise musst du das Problem glaube ich mit der Lehrerin ansprechen.

Gruß
Werner

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Weisst du, was ein Konjunktiv ist?
Hallo Hovke,

okay, ich erklär dir das nochmal.

das wäre richtig, wenn es sich um ein vages Angebot gehandelt
hätte.

Zitat: Also meinte ich, Nachhilfe wäre angesagt, was die Lehrerin sehr beführwortete. Sie bot sogar an , eine Nachhilfe zu orgnaisieren, die dann auch an der Schule stattfinden könne, sie kenne da eine Schlüerin, die gerade Abi gemacht und Erfahrung mit Nachhilfe habe.
Ich fand die Idee gut und ging gern darauf ein.

Dein Kind ist verträumt und unkonzentriert. Beim Gespräch mit der betreffenden Lehrerin meinst du, Nachhilfe wäre angesagt. Die Lehrerin bietet dir an , eine Nachhilfe zu organisieren, sie kenne da (sic!) irgendwo eine Schülerin undsoweiter…

Sorry, ein vageres Angebot kann ich mir wirklich fast nicht vorstellen. Und du fandest die Idee gut. Kann ich mir lebhaft bildlich vorstellen: „Yo, gar nicht mal so eine schlechte Idee“ (Sorry:smile:)

Natürlich gab es keinen Vertrag - wie hätte der wohl aussehen
sollen??

Beispielsweise so: „Ich werde Ihrer Tochter eine Nachhilfe organisieren. Die nachhilfe-erfahrene Abiturientin wird sich mit Ihnen rechtzeitig in Verbindung setzen, sie wird zeitlich verfügbar sein, ich bin sicher , dass mir die umgehende Kontaktaufnahme mit dieser Abiturientin oder einer anderen kompetenten Nachhilfe rechtzeitig gelingen wird, Sie können vollkommen unbesorgt sein, Sie brauchen sich nicht zu kümmern.

So ungefähr sieht eine feste Zusage aus.

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