Sexismus in der Sprache

Hi Malte,

ja, die Geburtshäuser nehmen ja auch nur Frauen an, bei denen eine komplikationslose Geburt zu erwarten ist. Alles andere wäre ja auch unverantwortlich. Insofern ist es in diesen normalen Fällen dann wohl auch ok, wenn das Ganze ohne Dr. med. abläuft (wieso auch nicht?). Danke, dass du das rausgesucht hast, ich hatte das - wie gesagt - letzte Woche auf der Webseite eines Berliner Geburtshauses gelesen.

ich mich schon frage, wie viel Männer denn wirklich
Stillberatung machen z.B. (ich kann mir das ja ehrlich gesagt
nicht so gut vorstellen).

Naja, ein Mann dürfte dafür nicht wesentlich ungeeigneter sein
als eine kinderlose Hebamme, wobei ich die weibliche
Vorherrschaft in diesem Berufsfeld schon nachvollziehen kann.*

Klar, aber ich käme mir als Stillende wahrscheinlich dennoch komisch vor, wenn mich ein Mann ins korrekte Stillen einweist (was er sicher fachlich tun könnte*). Eine Hebamme, die eigene Erfahrung mitbringt, wäre mir da sicher am liebsten. (wobei ich merkwürdigerweise kein Problem mit einem Frauenarzt habe, aber Stillen ist glaube ich so ein absolutes Frauending. Zumindest emotional werden die meisten Frauen eher eine Hebamme bevorzugen, wenn es um das Thema geht.)

Grüße,

barbara

*mir hat mal eine Stillberaterin erzählt, dass sie sowieso immer den Vätern die Stillgeschichte miterklären würde, weil sich die frisch gebackenen Mütter das meist nicht gut merken würden. Frauen seien meist noch emotional so mit dieser ganzen Mutter-geworden-sei Geschichte beschäftigt usw, dass die Väter aufnahmefähiger seien und es den Müttern später nochmal repetieren könnten:smile:.

Schlimm. Nicht entnervt, nur verumständlicht.
Wolfram

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Hi,

fängt doch alles im Kopf an. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft ich für mich schon eine männliche Bezeichnung gewählt habe. Und ich lebe immer noch. Dafür verweigere ich dem angeheirateten Teil den angeheirateten Titel.
Jetzt hab ich gerade von Anna Leonowens gelesen. Die wurde von 1862 - 1866 in Bangkok als Lehrerin der Königskinder immer als Sir angesprochen. Nun hat sie das nicht gestört. Dafür sagen viele, sie hätte sie zur Abschaffung der dortigen Sklaverei animiert und manch anderen Sachen. - Mal als Beispiel, wo Mensch seine Energie reinstecken kann und wo nicht.
Ich verbrech mich in beide Geschlechter, wenn ich sogenannte Feministinnen mit berücksichtigen will.

Gruß
R

Hi

die 5 ArztInnen

finde ich sehr gut und flüssig lesbar, aber auch diese:

die 5 Ärzt/innen

Wer davon trotzdem entnervt ist, hat meiner Meinung nach
andere Gründe dafür als die (nicht vorhandene) Umständlichkeit
des Ausdrucks.

Genervt bin ich nicht, es sieht nur einfach ein bißchen doof aus.

Ich denke bei Begriffen wie: die Ärzte, die Lehrer, die Käufer, die Leser, die Menschen usw. immer an eine gemischte Gruppe und ich brauche keine Hilfskonstruktion wie ÄrztInnen.
Möglicherweise bin ich aber auch nur selbstbewußt oder arrogant genug, um mich als Frau bei diesen Begriffen eingeschlossen zu sehen und mich nicht diskriminiert zu fühlen.

Gruß
Edith

Hallo Simon,
du siehst mich zweimal erstaunt. Nicht konkret? Kein Punkt ausgeführt? Kein Beispiel? Auf welcher Seite hast du denn gelesen? Ich bin einigermaßen verblüfft.
Aber der Text wartet auf eine Strukturierung. Nur bin ich noch nicht am Ende meiner Weisheit.
Gesprengtes Browserfenster? Nein, muss nicht sein, aber das kann ich auch nicht nachvollziehen. In keinem von mir getesteten Browser.Tut mir leid.
Wolfram

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Ob einem die Ausführungen ausführlich genug sind ist natürlich in höchstem Maße subjektiv, aber eben um solche Meinungen hattest du ja gebeten wenn ich nicht irre. Dahingehend nimm meine Meinung bitte nicht persönlich sondern als konstruktive Anregung, welche sie auch sein sollte.

Was das gesprengte Fenster angeht, ich habe die Seite von Arbeit aus mit dem MSIE 6 (für NT4) betrachtet.

mfg
Simon

Hallo Edith

Möglicherweise bin ich aber auch nur selbstbewußt oder
arrogant genug, um mich als Frau bei diesen Begriffen
eingeschlossen zu sehen und mich nicht diskriminiert zu
fühlen.

Ich finde, ab einem gewissen Alter spielt diese ganze Angelegenheit keine Rolle mehr. Wichtig ist sowas nach meiner Meinung fuer (manche/viele) Kinder und Jugendliche.

Viele Gruesse Thea

Mensch, Karin! *lach*
Ich weiß natürlich, wie die Jungs heißen… Schließlich heißen Krankenpfleger auch nicht Krankenbrüder, gelle? :wink:

zu beenden, müsste die Berufsbezeichnung der Hebamme in
Entbindungspflegerin geändert werden.

Es gibt ein Essay von Ellen Bögemann-Großheim, in dem sie sich - auch geschichtlich - mit der Berufsbezeichnung ‚Krankenschwester‘ auseinandersetzt: http://www.verdi.de/0x0ac80f2b_0x00aa5071. Was mir in dieser Hinsicht tierisch auf die Nerven geht, ist die Tatsache, daß sich ständig irgendein Depp berufen fühlt, uns armen, armen Krankenschwestern zu unserem Recht in Form einer ‚würdigeren‘ Berufsbezeichnung zu verhelfen. Ich hatte mit der Bezeichnung ‚Krankenschwester‘ nie ein Problem, auch wenn es z. B. in Polen (dort habe ich gelernt bzw. die Ausbildung angefangen) offiziell ebenfalls ‚Krankenpflegerin‘ (in Fachkreisen: scherzhaft ‚Piguła‘ = ‚die Pille‘) heißt. Dennoch wird man auch dort im täglichen Leben mit ‚Schwester Renee‘ angesprochen. Ich fühlte mich mit dieser Berufsbezeichnung ausgesprochen wohl. Denk auch mal an die ganzen Umstellungen, die es mit sich brächte… Von wegen am Telefon einfach nur sagen ‚verbinden Sie mich bitte mit dem Schwesternzimmer der Station XY‘. Pah! Geht nicht, weil der arme Mann am Telefon gar nicht weiß, was Du willst… Aber wer sagt schon am Telefon ‚Gesundheits- und Krankenpflegerinnen-Zimmer‘??? *grins*

Da ein pflegerischer Beruf in der Öffentlichkeit eine geringe
Wertschätzung erfährt,

Oh nein!!! Im Gegenteil! Das Ansehen der Pflegeberufe ist laut neuester Umfragen trotz der miserablen Bezahlung extrem hoch. Kürzlich gab es eine Umfrage von ‚Reader’s Digest‘ (Ansehen & Vertrauen): Krankenschwestern/-pfleger wurden mit 96 % nur knapp durch die Jungs von der Feuerwehr (97 %) geschlagen. Nach uns kamen nur noch die Piloten (95 %) und danach erst einmal die Sintflut… Recht abgeschlagen: Apotheker (88 %) und Ärzte (86 %).

„Entbindungspflege“ kann man im Übrigen nur in Hebammenschulen
lernen :wink:

Isch wees… *g*

Viele Grüße

Renee

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ot HP Kober
Hallo, Wolfram,
Simon hat recht.
Das Problem ist die Navigationsleiste. Sie ist schlichtweg zu lang.
Sprachqual - Das Vorwort
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Ich habe mit Mozilla 1.72 bei 1024x 768 auch keine Chance Die Seite ohne Quer-Scrollbalken zu sehen.
Gruß
Eckard

Hallo Eckard,
danke für diesen Hinweis. Ich muss jetzt experimentieren. Das Problem sind Firefox und Mozilla. Ich betreue verschiedene Sites. Bei mir gibt es diesen Effekt (aber ich habe iihn als nicht relevant abgetan), bei anderen Sites nicht. Tritt auch beim IE nicht auf, aber das war nicht mein Maßstab. Ich dachte ursprünglich, es länge an meiner Konfiguration. Jetzt muss ich zur Kenntnis nehmen, dass es ein Programmierproblem ist.

Ich gebe mir Mühe.
Wolfram

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Hallo Simon …

Ob einem die Ausführungen ausführlich genug sind ist natürlich
in höchstem Maße subjektiv, aber eben um solche Meinungen
hattest du ja gebeten wenn ich nicht irre. Dahingehend nimm
meine Meinung bitte nicht persönlich sondern als konstruktive
Anregung, welche sie auch sein sollte.

Jede Antwort ist persönlich. Aber ich habe sie nicht als „Angriff“ gesehen, ich hab’s nur nicht nachvollziehen können. So ist die Welt. Aber ich betrachte meine Meinung nie als Nabel der Welt. Also nimm bitte auch meine Antwort nicht „persönlich“. Ich denke, wir verstehen uns.

Was das gesprengte Fenster angeht, ich habe die Seite von
Arbeit aus mit dem MSIE 6 (für NT4) betrachtet.

Macht mich jetzt erst einmal ratlos. Ich nehme an es ist die Navigationsleiste, die zum Scrollen nötigt. Mozilla-Inhaber Eckhard hat dasselbe Problem. Ich bei Firefox auch - aber nicht im IE6. Und bei gleichem Prinzip tritt es auf verschiedenen Sites manchmal auf und manchmal nicht. Ich muss da noch was dazulernen.

Grüße
Wolfram

…Ich muss da noch was dazulernen.

So wie wir alle jeden Tag.

mfg
Simon

Hallo Heinrich,
ich habe deine herrlichen Beispiele erst jetzt gelesen. Aber ich denke da - alles oder nichts. Entweder wir gehen in der Sprache einheitlich und gleichgestellt vor - siehe deine Ausführungen - oder wir lassen es lieber, um uns nicht in eine heillose Verwirrung zu stürzen?

Ich bin für Einheitlichkeit. Das maskuline Genus (was ist das aber auch ebenso abartig - das männliche Geschlecht, obwohl es schöner der Genus klingen mag … na ja …) bleibt neutral, das feminine Genus ebenso, die Doppelnennungen verschwinden und alle Personenbezeichnungen erhalten - wenn nicht vorhanden - männliche und weibliche Ergänzungen. Oder anders herum.

Wolfram
PS.: Die die sich hier nicht mitgemeint fühlen, sollten davon ausgehen, dass wir sie immer mitmeinen. Bei jeder Eheschließung sagt der Mann Ja. Und unterwirft sich.

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