Hi nochmal,
ich hab nochmal ein wenig nachgeforscht.
interessant fand ich, was ich neulich las, nämlich dass
Hebammen ohne Ärzte entbinden dürfen, Ärzte aber nicht ohne
Hebammen
Eine konkrete Quelle dafür oder dagegen hab ich nicht finden können, aber aus http://www.weinknecht.de/ojr/index.html?/ojr/2001/9.htm lässt sich einiges dazu herauslesen, bspw., daß Hebammen spätestens, wenn die Geburt nicht völlig komplikationsfrei verläuft, einen Arzt hinzuziehen _müssen_ und in den Maßnahmen, die sie durchführen dürfen, doch sehr eingeschränkt sind. Dieser Maßnahmenkatalog ist geringfügig erweitert, wenn es um Notsituationen geht und ein Arzt gerufen, aber noch nicht anwesend ist.
Damit teilen Hebammen ein wenig das Schicksal von uns Rettungsassistenten, denen es in vielerlei Hinsicht ähnlich geht - diese rechtlich etwas unsichere Situation ist also nicht geschlechtsspezifisch, auch nicht unterschwellig.
ich mich schon frage, wie viel Männer denn wirklich
Stillberatung machen z.B. (ich kann mir das ja ehrlich gesagt
nicht so gut vorstellen).
Naja, ein Mann dürfte dafür nicht wesentlich ungeeigneter sein als eine kinderlose Hebamme, wobei ich die weibliche Vorherrschaft in diesem Berufsfeld schon nachvollziehen kann.*
Gruß,
Malte.
Nachtrag: Gerade habe ich doch noch was gefunden: Im Hebammengesetz steht drin (§4), daß ein Arzt dafür Sorge zu tragen hat, daß bei einer Geburt eine Hebamme hinzugezogen wird. Insofern stimmt Deine Aussage also, sofern es sich um komplikationslose Geburten handelt und ich muß meinen Zweifel diesbzgl. zurücknehmen
Allerdings scheint auch dies nur eingeschränkt umgesetzt zu werden, denn sämtliche Geburten, die ich im Rettungsdienst erlebt habe, liefen ohne Hebamme ab, und keiner der Notärzte hat eine solche hinzugezogen - worüber sich auch niemand, weder Mutter noch Krankenhauspersonal, noch nicht mal die KH-Hebammen, beschwert hat. Und zumindest letzteres würde ich erwarten, wenn das rechtlich zweifelhaft wäre.
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[Anekdote] Ich musste(!) mal einen Kurs „Erste Hilfe am Kind“ geben, vor werdenden Müttern in einer Hebammenpraxis. Mal davon abgesehen, daß ich weder die dafür nötige Erfahrung in diesem Kurs hatte, genau null Zeit zur Vorbereitung hatte (O-Ton Ausbildungsleiter: „Fahr da mal hin, der Kurs fing vor 15 Minuten an…“) und selbst ein kinderloser Jungspund von gerade mal 20 war, brachte mir der damit beauftragte Zivi dann auch noch die Foliensätze „Herzinfarkt“ und „Schlaganfall“ - der Kurs war der absolute Horror.