Sexismus

Hallo zusammen,

es gibt ein Thema, das mich schon ewig beschäftigt:
Sexismus - Benachteilung eines Menschen aufgrund seines Geschlechts - so steht es in meinem Fremdwörterbuch, und so nett steht noch in Klammern daneben: meist (wohlgemerkt: nicht immer) wird die Frau benachteiligt - naja…

hier ein paar Beispiele:
eine Bekannte von mir ist bei der Polizei beschäftigt, und bat ihren Kollegen seinen Playboy-Pinup-Kalender nicht aufzuhängen, sondern in seiner Schublade zu lassen.

meine Tochter ist lieber mit Jungens als mit Mädchen zusammen, weil sie sehr sportlich ist. Typisch ist, dass sie danach gefragt wird, ob sie sexuelle Erfahrungen mit dem einen oder anderen schon hat (von mir jetzt umschrieben, meist fallen solche Worte wie fi… und vö…). Eine nervige Frage, so nimmt man einer Heranwachsenden die nötige Gelassenheit mit dem anderen Geschlecht zusammen zu sein und Freundschaften zu pflegen. Wem ich im Bekanntenkreis davon erzählte, wird abgewunken. Peanuts, solche Zoten kommen vor.

Kennt Ihr auch solche Situationen? wie geht ihr damit um? Tolerant reagieren, um dem keine Bedeutung beizumessen? Deutlich werden lassen, dass es kränkt? Kränkungen aus der sexistischen Ecke werden gerne mit einem milden Lächeln ignoriert und bekommen ein Gewohnheitsrecht eingeräumt.

Ich persönlich bin bei sexistischen Sprüchen ziemlich empfindlich, zugegeben manchmal richtig zickig. Und dazu stehe ich, weil es mir um´s Prinzip geht.
Aber vielleicht sehe ich das Ganze auch zu eng und verkehrt, so bin ich auf andere Sichtweisen gespannt.

viele Grüße
Claudia

Hai, Claudia,

hier ein paar Beispiele:
eine Bekannte von mir ist bei der Polizei beschäftigt, und bat
ihren Kollegen seinen Playboy-Pinup-Kalender nicht
aufzuhängen, sondern in seiner Schublade zu lassen.

Das Problem hierbei ist, daß viele Herren der Schöpfung :wink: beim besten Willen nicht erkennen, wo hier der Sexismus ist. Es sind doch nur schöne Bilder… Zugegebenermaßen ist es auch schwierig, zu erklären, daß man sich daran stört, wenn Geschlechtsgenossinnen als reine Objekte dargestellt werden.
Meine Lösung für das Problem war ein Kalender, in dem knackige Knaben abgebildet waren, natürlich nackischt. Den hab ich mir provokant ins Büro gehängt und plötzlich fing mein Chef (der überhaupt nicht verstehen konnte, warum ich was gegen Pinup-Kalender habe) an, sich über die schönen Bilder zu ärgern - schließlich wurden ihm seine „körperlichen Unzulänglichkeiten“ im Vergleich zu den Models täglich unter die Nase gerieben *sardonisches Grinsen meinerseits*. Ebenso ging es all den anderen Kollegen, die ihre Kalender gegen meinen Einspruch vehement verteidigt hatten. Letztendlich haben wir uns dann alle darauf geeinigt, daß Nackedei-Abbildungen nur noch nicht-öffentlich aufgehangen werden durften…

meine Tochter ist lieber mit Jungens als mit Mädchen zusammen,
weil sie sehr sportlich ist. Typisch ist, dass sie danach
gefragt wird, ob sie sexuelle Erfahrungen mit dem einen oder
anderen schon hat (von mir jetzt umschrieben, meist fallen
solche Worte wie fi… und vö…). Eine nervige Frage, so
nimmt man einer Heranwachsenden die nötige Gelassenheit mit
dem anderen Geschlecht zusammen zu sein und Freundschaften zu
pflegen. Wem ich im Bekanntenkreis davon erzählte, wird
abgewunken. Peanuts, solche Zoten kommen vor.

Hier wird’s schon schwieriger…
zum einen kommen solche Zoten tatsächlich in dem Alter häufig vor (reißen „Erwachsene“ noch solche Sprüche, liegt’s meiner Meinung nach daran, daß sie im Kopf noch Teenies sind). Eigentlich handelt es sich um Sprüche, die aus der eigenen Unsicherheit heraus losgelassen werden - die „Kleinen“ sind halt neugierig, trauen sich aber nicht, normal nach dem ja eigentlich interessanten Thema zu fragen, also wird’s in einen blöden Scherz verpackt. Hier hilft nur Selbstvertrauen seitens Deiner Tochter und etwas Schlagfertigkeit. Wenn Deine Tochter sich darüber klar ist, daß ihre Sexualität nur sie selbst angeht und es keinerlei Regeln darüber gibt, wann, mit wem und wie oft „es“ getan werden muß, kann sie den „Nachfragern“ mit einer Handvoll Sprüche den Wind aus den Segeln nehmen, als da wären „Und selbst?“, „Neidisch?“, „Sicher, mit allen!..nur mit Dir nicht“, „Wieso, willste wissen, wie’s geht?“ usw.
Wobei diese Sprüche (bis auf den ersten) wirklich nur empfehlenswert sind, wenn Deine Tochter tatsächlich genug Selbstvertrauen hat.

Das Prinzip, sich bei sexistischen Anmachen zu wehren, ist eigentlich immer das selbe: die Seiten verkehren - den Spiegel vorhalten. Die meisten merken erst dann, was sie da überhaupt gefragt/losgelassen haben. Nach zwei-drei Versuchen in der Richtung, haben die meisten gefressen, was sie falsch machen, wenn nicht, hilft nur noch, die entsprechende Person komplett zu ignorieren.

Gruß
Sibylle

Hallo Grilla,

es gibt ein Thema, das mich schon ewig beschäftigt:
Sexismus - Benachteilung eines Menschen aufgrund seines
Geschlechts - so steht es in meinem Fremdwörterbuch, und so
nett steht noch in Klammern daneben: meist (wohlgemerkt: nicht
immer) wird die Frau benachteiligt - naja…

Es geht bei Sexismus um Benachteiligung eines Menschen Aufgrund seines Geschlechts.

hier ein paar Beispiele:
eine Bekannte von mir ist bei der Polizei beschäftigt, und bat
ihren Kollegen seinen Playboy-Pinup-Kalender nicht
aufzuhängen, sondern in seiner Schublade zu lassen.

Wo ist hier die Benachteiligung? Wenn deine Bekannte gegen Nacktfotos von Frauen ist, so ist das sexistisch. Wenn sie gegen Nacktfotos von Menschen (egal welchen Geschlechts) an einem öffentlichen Ort ist, ist das ein berechtigtes Anliegen, hat aber nichts mit Sexismus zu tun.

Diese unterschwellige Annahme, ein Mann, der sich gerne nackte Frauen anguckt sei in seinem Denken sexistisch, weil er ja Frauen sowieso nur als Objekte sehe, ist ein Trugschluss. Hier wird der Mann vorverurteilt. Das Verhalten kann ein Hinweis auf seine Gedanken sein, ich würde aber im Einzelfall das Gesamtbild betrachten.

Ich persönlich bin bei sexistischen Sprüchen ziemlich
empfindlich, zugegeben manchmal richtig zickig. Und dazu stehe
ich, weil es mir um´s Prinzip geht.

Prinzipienreiterei kann einen schnell zu Überreaktionen und falschen Reaktionen verleiten. Wie gehst Du z.B. mit Ironie in Bezug auf Sexismus um?
Wenn ich bemerke: „Die Betriebsleitung hat den Männern zu Weihnachten Terminkalender geschenkt, die Frauen haben Blumen und Pralinen gekriegt. Was sollen Frauen auch mit Terminkalendern?!?“
verstehst Du mich dann als Sexisten, oder als Kritiker des Sexismus der Betriebsleitung?

Aber vielleicht sehe ich das Ganze auch zu eng und verkehrt,
so bin ich auf andere Sichtweisen gespannt.

Meine Meinung ist: Augenmaß und gesunden Menschenverstand verwenden, aber ruhig auch bei „kleinen“ Sexismen einen konstruktiven Hinweis geben. Aber nicht durch Spielen der beleidigten Leberwurst selbst die Opferrolle annehmen!

Kennt Ihr auch solche Situationen? wie geht ihr damit um?
Tolerant reagieren, um dem keine Bedeutung beizumessen?
Deutlich werden lassen, dass es kränkt? Kränkungen aus der
sexistischen Ecke werden gerne mit einem milden Lächeln
ignoriert und bekommen ein Gewohnheitsrecht eingeräumt.

Dieses „Gewohnheitsrecht“ sollte in wichtigen Bereichen ruhig angegangen werden, wir haben eine „Schowi-Kasse“ eingerichtet. Anfangs waren einige noch stolz darauf, die größten Einzahler zu sein, aber das legt sich, wenn die Sprüche wie „Da zahl’ ich doch gern’ für, ha, ha, ha.“ nicht mehr neu und witzig sind.

Peace,
Kevin.

Du hast vollkommen recht grilla,

nur Männer und das schon ab dem alter wo sie anfangen zu pubertieren sind sexistisch angelegt.

andererseits bleibt mir die Frage: Wo doch die Erziehungsarbeit größtenteils von Frau geleistet wird, und auch immermehr von alleinerziehender Frau, sollte sowas doch eigentlich nicht entstehen dürfen.

weißt du wie das kommt?

und was hälst du davon: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,214006,00.html

erklär mir, wer da sexistisch ist und denkt? Ich glaube das ist der Mann mit seinem Urtrieb!

gruss
winkel

Hallo Claudia,

ich finde, Du siehst das (zumindest an Deinen Beispielen gemessen) etwas zu eng. Was ist an einem Nacktfotokalender denn so schlimm? Mal im ernst? Die Mädels wurden keineswegs zu diesen Aufnahmen gezwungen, außerdem sehen sie doch (meist) auch wirklich hübsch aus… Allerdings bin ich der Meinung, dass aus Seriösitätsgründen ein solcher Kalender in einem Raum/Büro mit Öffentlichkeitsverkehr nichts zu suchen hat. Das hat aber auch nichts mit Sexismus zu tun.

Wenn ich überlege, wie gerade wir Frauen untereinander über das andere Geschlecht so herziehen und uns lustig machen, dann frage ich mich manchmal ernsthaft, wer hier eigentlich der Sexistischere ist. Mein Mann schlackert meist nur mit den Ohren, wenn ich mal so paar Themenansätze gucken lasse :wink:)

Ergo: Da musst Du einfach drüber stehen! Beziehe nicht alles auf Dich (oder meinst du wirklich, der Kalender wurde aufgehängt, um Dir zu zeigen, wie wenig man(n) Dich achtet?), bleib cool und lache mit. Sei flexibel und tolerant. Dann klappt’s auch mit den Männern!

Finde ich zumindest.

Was Deine Tochter betrifft, so ist das auch eigentlich normal. Früher oder später merken die lieben Kleinen eben, dass sie anders sind, als die anderen kleinen Jungs oder Mädchen. Das ist auch wichtig, spätestens, wenn es mit Riesenschritten auf die Pubertät zugeht. Hier würde ich Unsicherheit nicht mit Sexismus verwechseln. Schlimmstenfalls, wenn wieder mal so eine in der Tat saudumme Frage à la Haste schon mal mit dem und dem… kommt, sollte sie breit grinsen und etwas sagen wie Na klar, andauernd und mindestens zehn Mal täglich. Wer sich nicht ärgern lässt, wird sich auch durchsetzen. Das ist dann wohl letztendlich die Quintessenz.

Kennt Ihr auch solche Situationen? wie geht ihr damit um?

Aber klar doch :wink:

Tolerant reagieren, um dem keine Bedeutung beizumessen?

Immer schön auf dem Niveau des Anderen bleiben, so lange es nicht wirklich weh tut. (Spiegel vorhalten!)

Deutlich werden lassen, dass es kränkt?

Niemals!

Ich persönlich bin bei sexistischen Sprüchen ziemlich
empfindlich, zugegeben manchmal richtig zickig. Und dazu stehe
ich, weil es mir um´s Prinzip geht.

Das Leben ist doch viel zu vielfarbig, als dass man (frau) es in Prinzipien stecken sollte. Oder?

Aber vielleicht sehe ich das Ganze auch zu eng und verkehrt,
so bin ich auf andere Sichtweisen gespannt.

Meiner Meinung nach: Ja!

Ich wünsch Dir noch einen schönen Tag,
viele Grüße
Jana

Hallo Claudia,

es gibt ein Thema, das mich schon ewig beschäftigt:
Sexismus - Benachteilung eines Menschen aufgrund seines
Geschlechts - so steht es in meinem Fremdwörterbuch, und so
nett steht noch in Klammern daneben: meist (wohlgemerkt: nicht
immer) wird die Frau benachteiligt - naja…

so was gibt es leider, auch wenn ich deine Beispiele ziemlich harmlos halte.

hier ein paar Beispiele:
eine Bekannte von mir ist bei der Polizei beschäftigt, und bat
ihren Kollegen seinen Playboy-Pinup-Kalender nicht
aufzuhängen, sondern in seiner Schublade zu lassen.

Kann ich nachvollziehen, in sofern, dass es sich wohl um den üblichen Gratis-Videothekengeschenkkalender handeln dürfte.

Aber wo ist da die Benachteiligung der Frau aufgrund Ihres Geschlechts.

Schlechter Geschmack hat nichts mit Sexismus zu tun. Und mit nackten Körpern wird man doch heute schon ab 7 Uhr Morgens im Werbefernsehen bombardiert…

meine Tochter ist lieber mit Jungens als mit Mädchen zusammen,
weil sie sehr sportlich ist. Typisch ist, dass sie danach
gefragt wird, ob sie sexuelle Erfahrungen mit dem einen oder
anderen schon hat (von mir jetzt umschrieben, meist fallen
solche Worte wie fi… und vö…). Eine nervige Frage, so
nimmt man einer Heranwachsenden die nötige Gelassenheit mit
dem anderen Geschlecht zusammen zu sein und Freundschaften zu
pflegen. Wem ich im Bekanntenkreis davon erzählte, wird
abgewunken. Peanuts, solche Zoten kommen vor.

Im Gegenteil. Das finde ich gar nicht schlimm. Die nötige Gelassenheit kommt doch gerade daher. Die wird dadurch nicht genommen. Erst wenn Sie mit der realen Welt konfrontiert wird, lernt Sie da drüber zu stehen.

Kennt Ihr auch solche Situationen? wie geht ihr damit um?
Tolerant reagieren, um dem keine Bedeutung beizumessen?
Deutlich werden lassen, dass es kränkt? Kränkungen aus der
sexistischen Ecke werden gerne mit einem milden Lächeln
ignoriert und bekommen ein Gewohnheitsrecht eingeräumt.

Ich persönlich bin bei sexistischen Sprüchen ziemlich
empfindlich, zugegeben manchmal richtig zickig. Und dazu stehe
ich, weil es mir um´s Prinzip geht.
Aber vielleicht sehe ich das Ganze auch zu eng und verkehrt,
so bin ich auf andere Sichtweisen gespannt.

Ich denke, dass du zwar in der Sache generell völlig recht hast. Aber du deutest völlig normale Situationen schon als verletzend und benachteiligent, die es eigentlich nicht sind.
Natürlich sollte der andere mit dem du es zu tun hast, schon ein Gespür dafür entwickeln was mit dir machbar ist und was nicht.
Aber ich denke, wenn deine Beispiele oben alles waren, überziehst du das Thema gewaltig.

Gruß Ivo

Nach meiner Erfahrung ist erlebter Sexismus sehr eng mit der jeweilig betroffenen Person verbunden. Die Schwelle liegt bei jedem Menschen unterschiedlich hoch. Und so kann eine lockere Bemerkung bei einem Menschen zur Erheiterung führen, bei einem anderen eben auch zur Betroffenheit. Das macht es so schwierig, einen Konsens zu finden.

Ich als Mann musste mir schon so einige anzügliche Bemerkungen von Frauen gefallen lassen. Ich möchte behaupten in Summe mehr, als ich vielleicht in meinem Leben „ausgeteilt“ habe (Wer weiss? vielleicht sehen das Betroffene anders?)

Frauen sind nicht per se frei von Sexismus gegenüber Männern freizusprechen. Nur tun sich Männer schwer damit, dieses laut zu äußern. Weil es als unmännlich gilt, sich der sexistischen Anspielungen zu erwehren. Selbst ein klares Nein meinerseits half oft nicht.

Ein starkes Selbstbewusstsein lässt solche Attacken abwehren, das Selbstbewusstsein unterliegt aber Schwankungen und so erklärt sich deine Aussage: „…, zugegeben manchmal richtig zickig…“

Gruß

Matthias

Hallo zusammen,

Hi!

Du sagst es ja selbst, offenbar ist dieses Thema für Dich sehr bedeutsam und Du siehst das enger als die meisten anderen. Das würde ich aber nicht ursächlich als falsch ansehen, denn die Grenze zwischen witziger Anzüglichkeit und Beleidigung/Diskriminierung ist oft fließend.

es gibt ein Thema, das mich schon ewig beschäftigt:
Sexismus - Benachteilung eines Menschen aufgrund seines
Geschlechts - so steht es in meinem Fremdwörterbuch, und so
nett steht noch in Klammern daneben: meist (wohlgemerkt: nicht
immer) wird die Frau benachteiligt - naja…

Es gibt beide Richtungen und gerade in einzelnen Fragen wie Wehrprflicht, Quotenregelungen u.s.w. herrscht durchaus auch ein Übergewicht zur „Seite“ der Frauen hin.

hier ein paar Beispiele:
eine Bekannte von mir ist bei der Polizei beschäftigt, und bat
ihren Kollegen seinen Playboy-Pinup-Kalender nicht
aufzuhängen, sondern in seiner Schublade zu lassen.

Nun wäre es interessant zu wissen, ob der Kalender aufgehängt worden ist…?
Wenn er in der Dienststelle nicht mehr gebraucht wird, meine Adresse schicke ich gerne per Mail.

meine Tochter ist lieber mit Jungens als mit Mädchen zusammen,
weil sie sehr sportlich ist. Typisch ist, dass sie danach
gefragt wird, ob sie sexuelle Erfahrungen mit dem einen oder
anderen schon hat (von mir jetzt umschrieben, meist fallen
solche Worte wie fi… und vö…). Eine nervige Frage, so
nimmt man einer Heranwachsenden die nötige Gelassenheit mit
dem anderen Geschlecht zusammen zu sein und Freundschaften zu
pflegen. Wem ich im Bekanntenkreis davon erzählte, wird
abgewunken. Peanuts, solche Zoten kommen vor.

Wie alt ist Deine Tochter?

Es gehört im übrigen zu den bittereen Wahrheiten des Lebens, dass kleine Jungs eben Ferkel sind.
Zur „nötigen Gelassenheit“ im Umgang mit dem anderen Geschlecht gehört es auch, solche Sprüche zu belächeln und sich nicht zu Herzen zu nehmen.

Kennt Ihr auch solche Situationen? wie geht ihr damit um?
Tolerant reagieren, um dem keine Bedeutung beizumessen?

Solange man es vertreten kann, ja.

Deutlich werden lassen, dass es kränkt?

Wenn es kränkt, muss man das auch sagen.

Kränkungen aus der
sexistischen Ecke werden gerne mit einem milden Lächeln
ignoriert und bekommen ein Gewohnheitsrecht eingeräumt.

Wenn man im richtigen Ton auf die Kränkung hinweist, steht meistens der Kränkende saudumm da.
In Kreisen, in welchen das nicht so ist, würde ich mich als Frau die des Lesens und Schreibens mächtig ist ohnehin nicht bewegen.

Ich persönlich bin bei sexistischen Sprüchen ziemlich
empfindlich, zugegeben manchmal richtig zickig. Und dazu stehe
ich, weil es mir um´s Prinzip geht.

Ich denke eher, es sollte um einen respektvollen Umgang miteinander und um einen anständigen Ton gehen.
Prinzipienreiterei bringt gerade Frauen in dieser Diskussion nicht wieter. Böse Welt…

Aber vielleicht sehe ich das Ganze auch zu eng und verkehrt,
so bin ich auf andere Sichtweisen gespannt.

Hier hast Du die meine.

Grüße,

Mathias

es geht um den Respekt vor dem anderen
Hallo Jana,

Was ist an einem Nacktfotokalender
denn so schlimm? Mal im ernst? Die Mädels wurden keineswegs zu
diesen Aufnahmen gezwungen, außerdem sehen sie doch (meist)
auch wirklich hübsch aus… Allerdings bin ich der Meinung,
dass aus Seriösitätsgründen ein solcher Kalender in einem
Raum/Büro mit Öffentlichkeitsverkehr nichts zu suchen hat. Das
hat aber auch nichts mit Sexismus zu tun.

Die Aufregung meiner Bekannten kann ich verstehen. Als Frau bei der Polizei zu arbeiten, bedeutet im Vorfeld von Kollegen ernst genommen zu werden. Laut ihren Erzählungen gibt es immer noch genügend Männer unter ihren Kollegen, die grundsätzlich Frauen nicht gerne in ihrem Team haben - sie sehen Frauen unter anderen Aspekten als das eines toughes Teammitglieds, was meiner Bekannten durch den Pinup-Kalender deutlicht gemacht worden ist.
Egal wie sie über Männer für sich denkt, sie würde das nicht in ihrem Berufsalltag zur Schau tragen, weil das die Zusammenarbeit erschweren würde - klar, außerdem sitzt sie ja am kürzeren Hebel.
Wäre sie ein Mann in einem reinen Männerteam, und Plattheiten über das weibliche Geschlecht wären dort Gang und Gäbe, ohne dass sich einer daran stört, dann gibt es nichts dagegen zu meckern.
Es geht nicht gegen den Kalender, sondern um den Respekt der „Andersartigen“ - mir fällt jetzt nichts passenderes ein.
Ausländerwitze und Sprüche über Bimbos sind doch auch daneben, wenn der Kollegenkreis aus einigen farbigen Kollegen besteht.
Es kommt auch auf das Maß an. Ich hatte einen farbigen Kollegen, der kannte herrliche Ausländerwitze - das ist dann etwas anderes.

Außerdem, sie ist nicht besonders empfindlich, wenn typische Männersprüche geschwungen werden. Dann wäre sie in diesem Beruf fehl am Platz.
Es geht um´s Prinzip und um ein gewisses Maß an Respekt.

Wenn ich überlege, wie gerade wir Frauen untereinander über
das andere Geschlecht so herziehen und uns lustig machen, dann
frage ich mich manchmal ernsthaft, wer hier eigentlich der
Sexistischere ist.

Da gebe ich Dir recht. Und manchmal denke ich auch, dass Männer untereinander eine sehr abfällige Art haben, aber aus Stolz oder Scham, sich durch Gekränktsein bloß zu stellen, einfach schlucken.
Ich hatte mal einen Kollegen, der sich in eine sehr junge Kollegin verliebt hat (20 Jahre Altersunterschied). Es war für ihn furchtbar, von ihr abgewiesen, von den Kollegen verspottet zu werden (kriegst überhaupt einen noch hoch…?).
Ich frage mich, warum es immer diese Tiefschläge sein müssen. So eine Art Funktionsknopf, der Macht über den anderen verleiht?

Was Deine Tochter betrifft, so ist das auch eigentlich normal.
Früher oder später merken die lieben Kleinen eben, dass sie
anders sind, als die anderen kleinen Jungs oder Mädchen. Das
ist auch wichtig, spätestens, wenn es mit Riesenschritten auf
die Pubertät zugeht. Hier würde ich Unsicherheit nicht mit
Sexismus verwechseln. Schlimmstenfalls, wenn wieder mal so
eine in der Tat saudumme Frage à la Haste schon mal mit dem
und dem… kommt, sollte sie breit grinsen und etwas sagen wie
Na klar, andauernd und mindestens zehn Mal täglich. Wer sich
nicht ärgern lässt, wird sich auch durchsetzen. Das ist dann
wohl letztendlich die Quintessenz.

Meine Tochter kommt so allmählich in die Pupertät. Und ehe es man sich als Elternteil versieht, häufen sich die Aufklärungsgespräche immer mehr, es werden immer mehr Detailfragen gestellt, hinter der ich auch Verunsicherung der Tochter zu verspüren bekomme. Ich erzähle nicht mehr als sie mich fragt.
Das Thema ist also Neuland für sie. So schnell schüttelt sich bei diesem Thema kein Selbstbewußtsein aus dem Ärmel.
Vielleicht werden unsere Kinder falsch aufgeklärt, Psychosülze aus Schweden aus dem Kinderbuch der Mama stehen im grassen Widerspruch zu den gehörten und im Fernsehen gesehenen Kinderalltag.
In diesem Fall sehe ich in der Toleranz eine Form von Resignation.

Immer schön auf dem Niveau des Anderen bleiben, so lange es
nicht wirklich weh tut. (Spiegel vorhalten!)

Das setzt voraus, dass man genug Selbstbewußtsein hat und einen Stellenwert genießt, wo der vorgehaltene Spiegel auch seine Wirkung zeigt. Es gibt Chefs, die mit Wonne ihre Schäfchen mit sexistischen Sprüchen aufgeheitern. Die Damen lachen wohlwollend, und der Chef sicherte sich so eine Hierachie zu, weil er seine mangelnde Kompetenz ausgleichen will. Wehe eine Kollegin wäre gekränkt gewesen. Das ist eine Symbiose, die man ertragen können muß.

Deutlich werden lassen, dass es kränkt?

Niemals!

mein Lieblingsspruch: Sag niemals nie :wink:))

Das Leben ist doch viel zu vielfarbig, als dass man (frau) es
in Prinzipien stecken sollte. Oder?

Und wenn manche Prinzipien eine verbesserte Lebensqualität bedeuten können…?

liebe Grüße
Claudia

Mimosen
Hallo Claudia!

Wenn Frau in einen Männerberuf drängt sollte sie sich schon dort auch ein bißchen anpassen. Wenn ich z.B. Donnerstag beim Häkelkränzchen mitmachen will werde ich auch die Regeln der Damen akzeptieren müssen.

Was das ganze mit Respekt zu tun hat versteh ich auch nicht ganz. War mit meiner Freundin (schon gut 10 Jahre zusammen) schon mal bei den Chippendales, sie hat sich dort sogar einen Kalender gekauft der eine Zeitlang bei uns am Klo gehangen hat.
Habe mich dadurch aber nicht weniger Respektiert gesehen als vorher.

Was soll das also?

Dusan

3 Like

Hallo Dusan,

meinst du nicht, es gibt einen Unterschied zwischen dem, was man sich ins private Klo hängt und dem was am Arbeitsplatz hängt , selbst wenn es ein „Männerarbeitsplatz“ *g* ist ?

Grüsse

Heike

1 Like

Hallo Heike!

Ich glaub grundsätzlich, daß das Spiel nicht Mann gegen Frau sondern Stark gegen Schwach heisst.

Der schwache Mann wird genauso von seinen Kollegen „niedergemacht“ wie die schwache Frau. Eine starke Frau wird konsequent ihren Weg gehen und sich nicht scheren was irgendwelche Idioten an Blödsinn von sich geben und schon gar nicht an einem Kalender aufhängen. Diese Frau wird auch von Ihren Kollegen akzeptiert werden.

Es mag zwar sein, daß Frau kritischer beobachtet wird als ein Mann in gleicher Position, jedoch kann sie mit ein bißchen Charme die meisten Männlichen Kollegen um den Finger wickeln.
Heulsusen haben auch in Frauenteams schlechte Karten.

Gruß Dusan

PS: Apropos Kalender daheim am Klo: Kannst du dir vorstellen was meine Kumpels gemeint haben als bei mir nackte Männer rumhingen?:wink:)

Hallo winkel,

den Spiegelartikel habe ich jetzt mal nur überflogen. So auf die Schnelle gesehen hat das für mich weniger mit herablassender Umgangsart zwischen den Geschlechtern zu tun, sondern das sind Auswüchse unserer Snack-Gesellschaft - Ex und hopp-Konsumenten, egal worauf oder auf wen gerade Lust besteht.

Mit dem Gedanken an die Urtriebe - sei es durch Mann oder Frau - komme ich nicht immer zurecht, weil das mich immer ein wenig an die orale/anale Phase von Kindern erinnert. Aber es gibt ja noch ein angelerntes, anerzogenes oder instinktives Gefühl für Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit oder Unversehrtheit des anderen.

viele Grüße
Claudia

Mimosen sind ganz normal empfindlich
Hallo Dusan,

darüber sind wir uns beide einig, an Gemeinheiten gegen das andere Geschlecht sind Frauen genauso mit allen Wassern gewaschen wie die Männer (ich bremse auch für Männer, eine Frau ohne Mann ist wie ein Fisch ohne Fahrrad, als Gott den Mann schuf irrte sie …usw. blablabla)
Solche Sprüche sind prima Kanäle, einmal sich von der gemeinen Seite zu zeigen, Dampf abzulassen, dem anderen eine reinzuwürgen, vermeindliche Überlegenheit zu demonstrieren.
Das ist mir schon alles klar.
Aber manchmal ufern diese menschelnden Gemeinheiten in Sexismus aus, um Macht über das andere Geschlecht zu demonstrieren, vorallem dann, wenn sie im stetigen Zusammensein zur Gewohnheit werden, und durch Schweigen (Toleranz) als eine allgemeine Zustimmung ausgelegt wird, also: nicht nur der Spruch ist gut, sondern auch die damit gemeinte Herabsetzung.

Meine Beispiele sind vielleicht nicht so der Hit gewesen, aber ich empfand sie als Grenzfälle von besagter Gemeinheit zur Herabsetzung.

Klar, Stark gegen Schwach, das ist ein Stück weit Normalität. Aber wir verfügen auch noch über Intelligenz, und kommen irgendwann einmal zur Einsicht, dass gegenseitige Wertschätzung im Team zu wesentlich mehr Erfolg führt, als eine Aufrechterhaltung einer Hierachie, aus Eitelkeiten entstanden, wo die Herabgesetzten mangels Motivation Dienst nach Vorschrift machen, und die Kollegen in den eigenen Reihen nicht unterstützen.

Nach meiner Ansicht nach sind die Frauen viel zuwenig mimosenhaft. Vielleicht sollten wir wieder anfangen in Ohnmacht zu fallen - war nur ein kleiner Scherz :wink:

viele Grüße
Claudia

Hi Claudia,

betrachte es doch mal so:

Die Kollegen deiner Freundin hatten doch recht:

Kaum ist ne Frau in der Bude geht das Zicken und meckern los.

so kann frau natürlich die Vorurteile gegen frau bestätigen und die Art der anderen provozieren, um sich dann in ihren Vorurteilen bestätigt zu sehen.

gruss
winkel

Hallo winkel,

Die Kollegen deiner Freundin hatten doch recht:

Kaum ist ne Frau in der Bude geht das Zicken und meckern los.

hier mein Gegenstück dazu:
kaum kommt ein Mann in ein reines Frauenkollegium, benimmt er sich wie ein Hahn, wobei der eine mehr kräht, der andere sich mehr aufplustert und die mickrigsten machen beides…
Macht Spaß solche Verzählchen loszulassen, gell :smile:

so kann frau natürlich die Vorurteile gegen frau bestätigen
und die Art der anderen provozieren, um sich dann in ihren
Vorurteilen bestätigt zu sehen.

Hätte sie geschwiegen, wäre sie anderen Vorurteilen gerecht geworden. Netter Versuch, Deine Unterstellung, aber entspricht eher dem Niveau von geltungssüchtigen Frauen, das hat nichts mit Idealismus zu tun.

gruß
grilla

Hallo Claudia,

ich habe jetzt mal alles durchgelesen und schön langsam
wird mir klarer was du meinst, zuerst dachte ich du hast
gerade deine empfindlichen Tage :wink:)

Ich denke mal, der Sexismus ist ganz schwierig zu erklären, weil
er genau da anfängt - wo die Empfindsamkeit jedes Einzelnen
beginnt.

Die weiblichen Bekannten meiner Tochter
schwindeln eher in die andere Richtung, also die „gehen“
laufend mit irgendeinem Jungen und wenn ich dann Tannja frage
was des heissen soll…*seufz* wird sie immer sehr böse
auf mich, weil ich mal die spitze Bemerkung fallengelassen habe
„ooooch neee, ins Kino oder in die Disco oder zur Straßenbahn?“.
Tanja ist jetzt 17 Jahre, vor zwei Jahren gings damit los, dass
alle Freundinen mit Jemanden „gingen“ und meine nicht, auf
ihre Verzweiflung habe ich ihr gesagt „dann schwindelst halt auch“,
des ist bei ihr sehr gut angekommen *lach*.

Wenn deine Tochter blöd angesprochen wird, weil sie sehr
viel mit Jungs zusammen ist, dann soll sie den Stänkerern
einfach sagen, dass das natürlicher ist, als mit der besten
Freundin händchenhaltend zu gehn…es können sowieso nur
unsportliche Jungs (die sportlichen kennen deine Tochter )
oder gleichgeschlechtliche Tussen blöd melden.

Weil du geschrieben hast, du selber bist empfindlich, bitte
versuch deiner Tochter zuliebe das abzulegen, du überträgst
unbewußt deine Empfindlichkeit auf deine Tochter. Du weisst
damit umzugehen und kennst die bösen Sprüche, ordnest sie
auch richtig ein mit Vernunft, aber deine Tochter kann das
noch nicht. Meine war echt gekränkt über das Misstrauen vom
Vater und der Oma, die auch gleich *weissgottwas* befürchtet
haben, als die erste Verliebtheit oder nur Jungennamen bei
Tanja auftauchten. Die Welt ist einfach so schlecht…wie jeder
für sich denkt.

Wegen deiner Freundin, also ich habe in KFZ-Betrieben und
in einer Heizung-Lüftung-Sanitär-Firma gearbeitet, zwar in
der Buchhaltung aber mit genug Männern im Umfeld…und eine echte
sexuelle Belästigung habe ich nicht erlebt, viel Schmäh und
Gaudi jaaa, nur dürft es was anderes sein, wenn man der Männlichkeit direkt ins Handwerk pfuscht…also so wie deine
Freundin als echtes Mitglied in einem eher männlichen Beruf
Anerkennung finden will.
Nur, wenn sie wegen einem Kalender schon Ärger macht…was
macht sie dann bei der Polizei? Nicht jetzt böse sein, aber
ich weiss dass die Jungs und Mädels von der hilfreichen Truppe
in ihrem Beruf in Abgründe steigen, tagtäglich…da findest
du nur Anerkennung wenn du nicht zimperlich bist (ich habe
eine Freundin bei der Polizei und eine als Gefängniswärterin),
die würden über einen Ärger wegen einem Kalender vor lachen umkommen.

Selber habe ich nicht nur einen „Sexistischen Kalender“ schon vor der Nase gehabt, KFZ-Betriebe…ich habe die Bilder sehr schön empfunden (des waren so Motorräder und Damen), nur warum
sollte mich das ärgern ?

Dein Beispiel, dass der Chef blöde Frauenwitze und Sprüche von
sich gibt, gilt nur so lange wie er nicht persönlich wird…
genau da hörts auf lustig zu sein…über Frauen im allgemeinen
und Männer auch, wird in jeder Position gealbert und auch im
w-w-w, verstehst was ich meine? Dumme Sprüche im I-Netraum geschrieben sind für mich nicht sexistisch, aber ein dummer
Spruch unter einem Artikel (egal ob weiblich oder männlich) sind
zu überlegen. Am besten reagiert man nicht sauer darauf, nur wenn
man empfindlich getroffen wurde ist es am gescheitersten man
fährt die Krallen sofort aus, des ganze taktieren nützt nichts,
da hilft nur „hier ist meine Grenze“…also stooopp!! und das
versteht eigentlich jeder, zumindest ich hatte noch kein Problem
damit…wie weit mit mir jemand ein Problem sieht, werde ich
sicher erfahren - oder auch nicht *schmunzel*
Für mich sind Prinzipien und Privilegien schlimm, das klingt so nach Macht und Schuldübertragung, da sind mir Prioritäten schon lieber…

Liebe Grüße
Kerbi

Hallo Claudia,

Die Aufregung meiner Bekannten kann ich verstehen. Als Frau
bei der Polizei zu arbeiten, bedeutet im Vorfeld von Kollegen
ernst genommen zu werden. Laut ihren Erzählungen gibt es immer
noch genügend Männer unter ihren Kollegen, die grundsätzlich
Frauen nicht gerne in ihrem Team haben - sie sehen Frauen
unter anderen Aspekten als das eines toughes Teammitglieds,
was meiner Bekannten durch den Pinup-Kalender deutlicht
gemacht worden ist.

Interpretiertst du da nicht ein bischen viel in einen Kalender hinein?
Dass es nach wie vor vorbohrte Kollegen gibt, die keine Frauen im Team haben wollen, ist bedauerlich. Das man aber deshalb einen Kalender aufhängt, halte ich für sehr weit hergeholt.

Nur so am Rande: Und ist es wirklich tough nicht über so einem Kindergarten zu stehen?

Egal wie sie über Männer für sich denkt, sie würde das nicht
in ihrem Berufsalltag zur Schau tragen, weil das die
Zusammenarbeit erschweren würde - klar, außerdem sitzt sie ja
am kürzeren Hebel.
Wäre sie ein Mann in einem reinen Männerteam, und Plattheiten
über das weibliche Geschlecht wären dort Gang und Gäbe, ohne
dass sich einer daran stört, dann gibt es nichts dagegen zu
meckern.

Aha… also ist Ihre Einstellung zu Männern schon ein Problem?

Dumme Sprüche gegenüber „betroffenen“ sind allerdings nicht i.O… Völlig egal ob Mann, Frau, Ausländer, Landstreicher oder welche Gruppe auch immer.

Es geht nicht gegen den Kalender, sondern um den Respekt der
„Andersartigen“ - mir fällt jetzt nichts passenderes ein.
Ausländerwitze und Sprüche über Bimbos sind doch auch daneben,
wenn der Kollegenkreis aus einigen farbigen Kollegen besteht.
Es kommt auch auf das Maß an. Ich hatte einen farbigen
Kollegen, der kannte herrliche Ausländerwitze - das ist dann
etwas anderes.

Außerdem, sie ist nicht besonders empfindlich, wenn typische
Männersprüche geschwungen werden. Dann wäre sie in diesem
Beruf fehl am Platz.
Es geht um´s Prinzip und um ein gewisses Maß an Respekt.

Stimme dir voll zu… bis auf das Wörtchen „Respekt“. hier geht es nicht um Respekt sondern um Toleranz. Respekt muss man sich verdienen.

Wenn ich überlege, wie gerade wir Frauen untereinander über
das andere Geschlecht so herziehen und uns lustig machen, dann
frage ich mich manchmal ernsthaft, wer hier eigentlich der
Sexistischere ist.

Da gebe ich Dir recht. Und manchmal denke ich auch, dass
Männer untereinander eine sehr abfällige Art haben, aber aus
Stolz oder Scham, sich durch Gekränktsein bloß zu stellen,
einfach schlucken.

Ich hab da eher die Erfahrung gemacht, wer auteilen kann, muss auch einstecken können. Hält ein Großteil meiner jüngeren weiblichen Kolleginnen genauso. Und mit denen kommt man super aus. (Die Frauenquote bei meinem Arbeitgeber liegt jemseits der 50%)

Ich hatte mal einen Kollegen, der sich in eine sehr junge
Kollegin verliebt hat (20 Jahre Altersunterschied). Es war für
ihn furchtbar, von ihr abgewiesen, von den Kollegen verspottet
zu werden (kriegst überhaupt einen noch hoch…?).
Ich frage mich, warum es immer diese Tiefschläge sein müssen.
So eine Art Funktionsknopf, der Macht über den anderen
verleiht?

So was ist daneben. Weil es ein gezielter Angriff ist und v.a. weil es wohl nicht mit einem einmaligen Spruch vorbei ist.
…aber noch mal: Was hat der Kalender damit zu tun?

Was Deine Tochter betrifft, so ist das auch eigentlich normal.
Früher oder später merken die lieben Kleinen eben, dass sie
anders sind, als die anderen kleinen Jungs oder Mädchen. Das
ist auch wichtig, spätestens, wenn es mit Riesenschritten auf
die Pubertät zugeht. Hier würde ich Unsicherheit nicht mit
Sexismus verwechseln. Schlimmstenfalls, wenn wieder mal so
eine in der Tat saudumme Frage à la Haste schon mal mit dem
und dem… kommt, sollte sie breit grinsen und etwas sagen wie
Na klar, andauernd und mindestens zehn Mal täglich. Wer sich
nicht ärgern lässt, wird sich auch durchsetzen. Das ist dann
wohl letztendlich die Quintessenz.

Meine Tochter kommt so allmählich in die Pupertät. Und ehe es
man sich als Elternteil versieht, häufen sich die
Aufklärungsgespräche immer mehr, es werden immer mehr
Detailfragen gestellt, hinter der ich auch Verunsicherung der
Tochter zu verspüren bekomme. Ich erzähle nicht mehr als sie
mich fragt.
Das Thema ist also Neuland für sie. So schnell schüttelt sich
bei diesem Thema kein Selbstbewußtsein aus dem Ärmel.
Vielleicht werden unsere Kinder falsch aufgeklärt, Psychosülze
aus Schweden aus dem Kinderbuch der Mama stehen im grassen
Widerspruch zu den gehörten und im Fernsehen gesehenen
Kinderalltag.
In diesem Fall sehe ich in der Toleranz eine Form von
Resignation.

Halte ich für weit hergeholt. Jeder Jugendliche ist irgenwann zu diesem Thema verunsichert!

Immer schön auf dem Niveau des Anderen bleiben, so lange es
nicht wirklich weh tut. (Spiegel vorhalten!)

Das setzt voraus, dass man genug Selbstbewußtsein hat und
einen Stellenwert genießt, wo der vorgehaltene Spiegel auch
seine Wirkung zeigt. Es gibt Chefs, die mit Wonne ihre
Schäfchen mit sexistischen Sprüchen aufgeheitern. Die Damen
lachen wohlwollend, und der Chef sicherte sich so eine
Hierachie zu, weil er seine mangelnde Kompetenz ausgleichen
will. Wehe eine Kollegin wäre gekränkt gewesen. Das ist eine
Symbiose, die man ertragen können muß.

Ergo: die welt ist ungerecht.
Aber ist der Chef wirklich so inkompetent? Wäre er dann Chef geworden? Vielleicht ist er einfach nur ein unsensibles Ars…h!
Aber im deswegen Inkompetenz zu unterstellen ist doch genauso sexistisch zurückgeschossen!

Deutlich werden lassen, dass es kränkt?

Niemals!

mein Lieblingsspruch: Sag niemals nie :wink:))

Wer nie was sagt wenn einem was gegen den Strich geht, hat auch verloren.

Das Leben ist doch viel zu vielfarbig, als dass man (frau) es
in Prinzipien stecken sollte. Oder?

Und wenn manche Prinzipien eine verbesserte Lebensqualität
bedeuten können…?

Gehn Sie nicht an der Realität vorbei?

Gruß Ivo

Nu ist aber gut!
Hi Dusan,

Wenn Frau in einen Männerberuf drängt sollte sie sich schon
dort auch ein bißchen anpassen.

In einen Männerberuf drängen?!?!?! Es gibt heutzutage keine Männerberufe mehr. Himmelherrschaftszeiten, wir sind nicht im Mittelalter (und auch damals gab es gelehrte Frauen)! Heutzutage kann jede Frau Richterin, Ärztin oder Astrophysikerin werden! Im übrigen gibt es auch keine Frauenberufe mehr: auch Männer sind heutzutage Krankenpfleger, Geburtshelfer, Friseure, etc. Diese Meinung sollst Du revidieren. Anpassung ist ebenfalls das denkbar schlechteste Wort in diesem Zusammenhang. Gegenseitiger Respekt ist das Stichwort.

Wenn ich z.B. Donnerstag beim
Häkelkränzchen mitmachen will werde ich auch die Regeln der
Damen akzeptieren müssen.

So Du denn unbedingt am Häkelkränzchen teilnehmen möchtest… *lach*

Was das ganze mit Respekt zu tun hat versteh ich auch nicht
ganz.

Das, mein Lieber, kann ich Dir ganz genau erklären. Im Jahre 1900 durften sich - zumindestens in Berlin - die Frauen erstmals an der Uni einschreiben - bis dahin wurde es ihnen durch die ehrenwerten Herren Professoren verwehrt; frau war ja zu blöde. Im Jahre 1918 durften die Frauen in Deutschland erstmals an die Wahlurne - bis dahin waren sie ja zu duselig und hatten nix zu sagen. Die einzige Disziplin, in der ich ‚No women‘ akzeptiere, ist das olympische Hammerwerfen; den Hammer schwingen können auch wir.

Und weißt Du was? Frauen können erfolgreich sein. Sie können Nobelpreise gewinnen. Das ist etwas, was Männern - schwachen Männern - Angst macht.

Viele Grüße

Tessa

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In welcher Welt lebst Du? (mG & owT)
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