Hallo Yannick,
ergänzend zu der sehr guten Antwort von kernig, möchte ich noch ein paar Dinge sagen.
Ich lecke sie, ich finger sie, ich streichel sie, ich tu
einfach alles, Multible Orgasmen sind bei Ihr auch nicht
selten.
Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber das klingt für mich ein bisschen nach Pflichtprogramm oder so… Wie fühlt sich das für dich an? Merkst du, wie ihr das gefällt und wie sie es genießt und wie geil sie darauf ist? Oder ist es eher so, dass du dass Gefühl hast, dass es trotz deiner Bemühungen und trotz multipler Orgasmen, für sie auch irgendwie nur „so na ja“ ist?
Wenn letzteres zutrifft, kann ich mir gut vorstellen, dass eben auch das ein Problem ist und nicht nur ihre fehlende Aktivität. Für mich persönlich ist guter Sex eigentlich gar nicht denkbar, ohne den Wunsch und das Gefühl, auch den anderen damit super glücklich machen zu können. Wenn man merkt, dass das irgendwie nicht geht, obwohl man sich echt alle Mühe gibt, ist das total frustrierend und unbefriedigend. (Die multiplen Orgasmen sind m. E. kein ausreichender Beweis dafür, dass es ihr wirklich Spaß macht. Ganz abgesehen davon, dass sie vielleicht gar nicht echt sind…) Ich vermute, dass euer Problem nicht damit gelöst wäre, dass sie dir einmal im Monat einen bläst, oder sonst mit irgendwelchen neuen Ideen käme, wenn sie das nur aus Pflichtgefühl machen würde, statt weil sie Spaß dran hat.
Wenn sie es nicht so richtig genießen kann, sich nicht fallen lassen kann, das Gefühl nicht kennt, vor lauter Lust, schreien zu müssen, oder über dich herfallen zu müssen, hilft die beste „Technik“ deinerseits nicht. Du schreibst, dass sie keine Wünsche äußert, dass passt genau ins Bild. Und genau da müsstet ihr m. E. ansetzen. Es gibt zwei mögliche Gründe dafür. Entweder sie traut sich einfach nicht, Wünsche zu äußern. Oder sie hat irgendwie gar keine. Zumindest nicht so bewusst. Da müsste dann evtl. viel grundlegender angesetzt werden um diese Wünsche überhaupt erst ans Tageslicht zu befördern. M. E. wäre dafür eine Sexualtherapie nötig. Ich befürchte, dass ihr das alleine nicht hinkriegt.
Aber ich bin da irgendwie dermaßen benachteiligt wie
ich finde.Okay, Sie mag meinen Geschmack nicht, versteh und
akzeptier ich. (obwohl sie erst nur einmal kurz den
Lusttropfen geschmeckt hat, danach nie wieder (4Monate her)
)Aber ich fühle mich irgendwie so… Ausgebeutet und irgendwie
dennoch „ich kann ihr nix recht machen wenn sie nicht´s sagt“
und somit auch unsicher.
Für mich klingt dein Posting ein wenig danach, als würdest du irgendwie zwischen den zwei Polen „sie ist schuld“ und „ich bin schuld“ hin und her schwanken. Einerseits hast du total Verständnis dafür, dass sie dich nicht oral befriedigen mag andererseits ist dein Bedürfnis danach aber trotzdem da und mir scheint ein wenig durchzuklingen, dass du dich und dein Bedürfnis als egoistisch empfindest und denkst, dass du ihr zuliebe doch darauf verzichten könntest/müsstest. Dann schwenkst du dazu über, ihr die Schuld zu geben, weil sie sich so wenig Mühe gibt, dich (sexuell) glücklich zu machen oder dir zu sagen, was sie sich wünscht. Kann es sein, dass du dir von den Antworten hier (unbewusst) mehr Klarheit dazu erhoffst? Du wünschst dir evtl. Antworten, die klar Stellung beziehen, indem sie entweder sowas sagen wie: „Das kannst du doch nicht von ihr verlangen. Sei doch etwas rücksichtsvoller.“ oder „Du musst das und das machen, damit sie mehr Spaß am Sex hat.“ oder „Die ist doch total verklemmt und egoistisch. Die soll sich mal ein bisschen mehr Mühe geben.“ Ich glaube, dass euch solche Wertungen und Schuldzuweisungen nicht weiterbringen.
Dass du unter der Situation leidest ist erstmal absolut legitim und du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, weil du dir euer Sexleben anders wünschst. Wie du leidest und warum du leidest, darüber solltet ihr aber reden. Versuch ihr das ohne Vorwürfe verständlich zu machen. Das kann u. U. sehr schwierig werden, wenn sie Sex so ganz anders erlebt als du. Evtl. erscheint ihr dein Bedürfnis tatsächlich als etwas Verwerfliches oder Unanständiges. Und sie empfindet es als egoistisch von dir, wenn du nicht einfach aus Rücksicht auf sie darauf verzichtest. Sollte das so sein, müsst ihr als allererstes daran arbeiten. Nicht mit dem Ziel, dass sie auf deine Wünsche eingeht, sondern mit dem Ziel, dass sie dich versteht und deine Bedürfnisse als legitim akzeptiert, selbst wenn sie nicht bereit ist, sie dir zu erfüllen. Umgekehrt solltest du aber genauso versehen, warum das für sie so ganz anders ist. Wie sich der Sex für sie anfühlt und warum sie so gar keine Wünsche hat oder äußert.
Der ganze Sachverhalt suggeriert, dass du derjenige bist, der unzufrieden ist, während für sie alles in Ordnung ist. Schließlich verwöhnst du sie, so gut du kannst und verlangst nichts, was sie nicht möchte. Ich glaube aber nicht, dass das so ist. Wenn sie bereit ist, sich das einzugestehen, wird sie vermutlich zugeben müssen, dass sie auch unglücklich ist. Wenn du sie versuchst mit allen Mitteln der Kunst zu verwöhnen, aber sie das nicht genießen kann, wenn sie wohl oft nur deshalb mit dir schläft, damit du zufrieden bist oder wenn sie dauernd das Gefühl hat, deine Bedürfnisse nicht befriedigen zu können. (Sollte sie tatsächlich der Meinung sein, dass du dich einfach ein bisschen zusammenreißen musst und ansonsten alles in Ordnung ist, würde ich sie an deiner Stelle in den Wind schießen.) Wenn sie sich eingesteht, dass sie auch nicht glücklich ist mit der Situation, ist sie hoffentlich auch bereit, mit dir gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Und nicht einfach nur den Schwarzen Peter dir zuschieben. Aber passt auf, dass ihr nicht auf irgendwelche Scheinlösungen hereinfallt, indem ihr euch auf irgendwelche sexuellen Handlungen oder Praktiken einigt, ohne dass sich die Einstellung und das Gefühl ändern. Es muss innerlich was passieren, nicht nur äußerlich. Und gerade in eurem Fall scheint mir die Gefahr groß, dass sie sich und dir mit äußeren Handlungen vormacht, die innere Einstellung hätte sich tatsächlich geändert.
Wie spreche ich mit Ihr darüber?
Ein Patentrezept gibts wohl nicht. Aber ich finde zwei Dinge ganz wichtig: Ehrlich sein und keine Vorwürfe machen. Erklär ihr, was dir fehlt und vor allem auch, warum es dir fehlt. Verweise dabei nicht auf andere, im Sinne von „Das machen doch alle.“ sondern bleib ganz bei dir und deinen Wünschen und Bedürfnissen. Und frag sie nach ihren Bedürfnissen, aber erwarte keine Aussagen, welche Stellung oder welche Praktik sie sich konkret wünscht. Darauf hat sie keine Antwort, das hast du ja schon gemerkt. Rechne damit, dass die Wünsche schwer zu formulieren und noch schwerer umzusetzen sind. Womöglich sind das viel grundlegendere Dinge in eurer Beziehung in ihrem Leben, in ihrem „Geliebtsein“, die sich ändern müssten, damit sie den Sex mit dir wirklich genießen und dann auch konkrete Wünsche dazu äußern kann.
Ich denke allerdings, dass eure Beziehung in zwei Fällen keinen Sinn hat. Wenn es dir nur darum geht, dass sie dir öfter einen bläst oder bestimmte Stellungen macht, ganz egal ob es ihr Spaß macht oder nicht. Oder wenn sie nicht bereit ist, einzusehen, dass sich etwas ändern muss und der Meinung ist, dass sie doch eh schon genügend „Opfer“ bringt, indem sie regelmäßig mit der schläft und alles andere dein Problem ist.
Idealerweise sind jedem die Bedürfnisse des anderen genauso wichtig und legitim, wie die eigenen. Das kann zwar erstmal dazu führen, dass man total in der Zwickmühle steckt, weil das eigene Bedürfnis dem des anderen total entgegensteht, aber erst dann ist m. E. echte Bereitschaft da, nach wirklichen Lösungen zu suchen und daran zu arbeiten.
Gruß
M.