Signalwirkung Kopftuch - keine Verbeamtung!

Hi!

Ich war in einem katholischen Internat (als externe
Schülerin). Allerdings gab es damals auch erheblich mehr
katholische Internate als islamische Schulen in Deutschland.

Das ist auch heute nicht anders!
Wenn ich mein Kind in einer konfessionellen Schule (oder einer islamischen, hinduistischen, buddhistischen, etc.) anmelden möchte, ist es ok!

Wenn ich mein Kind allerdings in einer städtischen Schule anmelde, dann möchte ich nicht, dass es mit irgendwelchem religiösen Mist (aus welcher Richtung auch immer) zugedröhnt wird! Ich hätte nichts gegen einen Religionsunterricht, der sich mit den Weltreligionen allgemein befasst, aber das ist nun mal nicht so (zumindest nicht überall).

Naja, und bei dem Streit um den Religionsunterricht und um die
Vermittlung von Werten kann auf jeden Fall die Gesellschaft
nur die Verliererin sein. Dann ruft der nordrhein-westfälische
Ministerpräsident nach einem „Bündnis für Erziehung“, und sie
wissen nicht, ob die Tarifpartner oder die Sportvereine Werte
vermitteln sollen.

Düsseldorf, im März 2001: - Noch vor den Osterferien soll
in NRW ein „Bündnis für Erziehung“ starten. Wie das
NRW-Bildungsministerium am Dienstag in Düsseldorf weiter
mitteilte, soll das Bündnis unter dem Motto „Sich kümmern
statt klagen“ Impulse für einen neuen gesellschaftlichen
Dialog über Erziehungsfragen geben. Im Rahmen des Bündnisses
sollen Partner für die erzieherische Arbeit innerhalb und
außerhalb der Schule gewonnen werden, beispielsweise Eltern,
Lehrer, Schüler, Kirchen, Tarifpartner und Sportvereine.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was mit Tarifpartner gemeint ist, aber was ist falsch daran, wenn alle Genannten versuchen, gewisse Werte zu vermitteln?!

Ich bin mit 11 Jahren in meinen ersten "Sport"verein eingetreten - und dort wurden sehr wichtige (zumindest für mich) Werte vermittelt. Respekt vor dem Gegenüber, Gewaltlosigkeit, Selbstbeherrschung, Selbstüberwindung oder einfach nur Spaß - nur um ein paar Beispiele zu nennen…

Gruß
Guido

*hüstel*
Hi Guido,

Wenn ich mein Kind allerdings in einer städtischen Schule
anmelde, dann möchte ich nicht, dass es mit irgendwelchem
religiösen Mist (aus welcher Richtung auch immer) zugedröhnt
wird!

*hüstel*…religiöser Mist? Immer dieses rumpolemisieren. Religionsunterricht muss nicht besucht werden. Wenn du dein Kind nicht in den Reli-Unterricht schicken willst, muss es nicht gehen.

Ich hätte nichts gegen einen Religionsunterricht, der
sich mit den Weltreligionen allgemein befasst, aber das ist
nun mal nicht so (zumindest nicht überall).

Nun, ich bin dagegen. Ich möchte nicht, dass es von politischen Moden abhängt, was gerade religionsmäßig en vogue ist zu lernen. Der Staat hat sich da rauszuhalten und weltanschaulich neutral zu sein. Deshalb gibt es ans staatlichen Schulen in Deutschland auch kein Schulgebet.

Wenn schon religionsunterricht, dann von denen, die es am besten wissen müssen, um was es geht: den Religionen/Kirchen/Synagogen selbst. Wers hören mag, der darfs hören, wers nicht hören mag, solls sein lassen. Übrigends ist einer der Hauptgründe dafür, dass es noch keinen Islamunterricht gibt, das Nicht-vorhanden-sein einer isalmischen „Kirche“, mit der der Staat aushandeln kann, wie und wo der Unterricht abgehalten wird.

Ich bin mit 11 Jahren in meinen ersten "Sport"verein
eingetreten - und dort wurden sehr wichtige (zumindest für
mich) Werte vermittelt. Respekt vor dem Gegenüber,
Gewaltlosigkeit, Selbstbeherrschung, Selbstüberwindung oder
einfach nur Spaß - nur um ein paar Beispiele zu nennen…

Jo, und ich war im Sportverein und in der evangelischen Jugend und es hat mir beides nicht geschadet:smile:))

beste Grüße,

barbara

Nochmal hi:smile:

Diese Kopftücher werden allerdings nicht getragen, weil es so
gewollt ist, sondern die Religion vorschreibt.

Ist das so? Ich kenne mich im Islam nicht so toll aus, kenne
allerdings einige muslimische Frauen, die zwar sehr gläubig
sind, allerdings nie ein Kopftuch tragen…

Und das ist der Grund, warum Ludin ihr Kopftuch nicht tragen darf, weil es auch laut Schavan eben kein religiöses Zeichen ist, sondern ein politisches oder anderes Statement. Es fällt nicht unter die Religionsfreiheit.

beste Grüße,

barbara

und Nummer 3:smile: Islam als Gesellschaftssystem
Hallo Guido nocheinmal:smile:,

Ich denke schon. Ich bin allerdings auch den Meinung, dass
konfesioneller Religionsunterricht an öffentlichen Schulen
nichts zu suchen hat.

Genau das ist meine Meinung! Und ich finde es halt etwas
heuchlerisch, einerseits ein Kopftuch zu verbieten und
andererseits unsere Kids zu Christen zu erziehen…

heuchlerisch? wie schon gesagt, niemand wir gezwungen, seine Kinder in den Reliunterricht zu schicken:smile:…problematisch wäre es, wenn bestimmte kirchliche Kreise den Schöpfungsbericht im Biounterricht als Lehrplaneinheit durchsetzen würden! Das wäre Eingriff in die Kompetenzen des Staates.

These: Egal ob das Kopftuch das Symbol einer bestimmten politischen islamischen Richtung ist oder ein genuin religiöses Symbol für den gesammten Islam- das Tragen des Kopftuchs ist ein deutliches Statement. Dieses Statement wird aber im Gegensatz zum Religionsunterricht in allen anderen Fächern nach außen getragen!

Ludin trägt ihr Kopftuch ja nicht nur für bestimmte religiöse Rituale! (Der Islam ist sowieso die einzige Religion, die ein Gesellschaftssystem in der jetzigen Welt durchsetzen will! Das ist eine ganz fundamentaler Unterschied zu Christentum, Judentum, Buddhismus etcpp.)

Wenn ich Kinder hätte und vor allem Mädchen, würde ich schon ziemliches Magengrimmen haben, bei der Idee einer Lehrerin mit Kopftuch…es ist ja nicht unbedingt ein moderner Islam, der sich da zeigt. (…ich würde es aber auch nicht verbieten- trotzdem.)

Allerdings bin ich (im Gegensatz zu den Richtern in BaWü und
Bayern) auch der Meinung, dass Kruzifixe und andere Merkmale
von Religion in Schulen nichts zu suchen haben. Ich finde es
skandalös, was damals in Bayern abgegangen ist.

Ja, das sehe ich genauso. Im säkularen Unterricht hat das nix zu suchen. (auch reformierte Protestanten kriegen übrigends das Kotzen beim Kruzifix…)

Mag sein, dass es dich ankotzt: das Bekenntnis unseres Staates zum christlichen Abendland und seinen Werten:smile:)…denke aber auch daran, dass du damit auch die Tradition des Humanismus, der Menschenrechte und der Toleranz in Frage stellst. Sie haben alle als Grundlage unser christlich-westliches Menschenbild. (Was Menschenrechtsgegner und Diktatoren in der 3. Welt oft genug Amnesty und anderen Menschenrechtsorganisationen vorwerfen…)

beste Grüße,

barbara

*leichtaufdenrückenklopf* :wink:
Hi Barbara!

*hüstel*…religiöser Mist? Immer dieses rumpolemisieren.

Es war nicht polemisch gemeint. Ich wollte etwas provozieren - dass ganz sicher nicht alles an Religionen Mist ist, ist mir klar! Aber bitte nicht an Schulen! Wenn ich das will, schicke ich meinen Zwerg in die Kirche!

Religionsunterricht muss nicht besucht werden. Wenn du dein
Kind nicht in den Reli-Unterricht schicken willst, muss es
nicht gehen.

Ist das wirklich so? Also: ICH MUSSTE! Da mein Zwerg erst drei ist, habe ich mich allerdings noch nicht intensiv damit beschäftigt…

Ich hätte nichts gegen einen Religionsunterricht, der
sich mit den Weltreligionen allgemein befasst, aber das ist
nun mal nicht so (zumindest nicht überall).

Nun, ich bin dagegen. Ich möchte nicht, dass es von
politischen Moden abhängt, was gerade religionsmäßig en vogue
ist zu lernen. Der Staat hat sich da rauszuhalten und
weltanschaulich neutral zu sein. Deshalb gibt es ans
staatlichen Schulen in Deutschland auch kein Schulgebet.

Ich meinte keinen modisch angehauchten Unterricht. Aber wenn den Kids erklärt wird, worum es in den einzelnen Religionen geht (ohne die Kids zu missionieren), fände ich es ok.

Wenn schon religionsunterricht, dann von denen, die es am
besten wissen müssen, um was es geht: den
Religionen/Kirchen/Synagogen selbst. Wers hören mag, der darfs
hören, wers nicht hören mag, solls sein lassen. Übrigends ist
einer der Hauptgründe dafür, dass es noch keinen
Islamunterricht gibt, das Nicht-vorhanden-sein einer
isalmischen „Kirche“, mit der der Staat aushandeln kann, wie
und wo der Unterricht abgehalten wird.

Kein islamischer Unterricht? Falsch! Ich kenne mindestens drei Städte in NRW, in denen es städtische Schulen gibt, die den islamischen Kindern diese Möglichkeit bietet (was soll ich einen Moslem auch in „Christenkunde“ unterrichten?)

Jo, und ich war im Sportverein und in der evangelischen Jugend
und es hat mir beides nicht geschadet:smile:))

Sach ich doch :wink:

Grüße
Guido

Hi Barbara - auch noch einmal:wink:

Genau das ist meine Meinung! Und ich finde es halt etwas
heuchlerisch, einerseits ein Kopftuch zu verbieten und
andererseits unsere Kids zu Christen zu erziehen…

heuchlerisch? wie schon gesagt, niemand wir gezwungen, seine
Kinder in den Reliunterricht zu schicken:smile:

Wie schon gesagt: Das ist mir neu! Allerdings finde ich es gut :smile:

…problematisch
wäre es, wenn bestimmte kirchliche Kreise den
Schöpfungsbericht im Biounterricht als Lehrplaneinheit
durchsetzen würden! Das wäre Eingriff in die Kompetenzen des
Staates.

*lach*

These: Egal ob das Kopftuch das Symbol einer bestimmten
politischen islamischen Richtung ist oder ein genuin
religiöses Symbol für den gesammten Islam- das Tragen des
Kopftuchs ist ein deutliches Statement. Dieses Statement wird
aber im Gegensatz zum Religionsunterricht in allen anderen
Fächern nach außen getragen!

OK! Aber auch das Tragen eines Kreuzes ist ein deutliches religiöses Symbol und nicht verboten…(zumindest bisher nicht)

Ludin trägt ihr Kopftuch ja nicht nur für bestimmte religiöse
Rituale! (Der Islam ist sowieso die einzige Religion, die ein
Gesellschaftssystem in der jetzigen Welt durchsetzen will! Das
ist eine ganz fundamentaler Unterschied zu Christentum,
Judentum, Buddhismus etcpp.)

Wieder: Ist das so? Ein ehemaliger Arbeitskollege ist Hodscha (das ist, glaube ich falsch geschrieben) in einer Moschee. Und er ist der Meinung, dass man den Koran ebensowenig wie die Bibel wörtlich ins JETZT übernehmen kann und soll. Er hat mir auch mal gesagt, dass das Kopftuch (zumindest in seiner „Gemeinde“) keine Vorschrift ist, sondern ebenso antiquiert wie der Keuschheitsgürtel in der westlichen Denkweise. Meine Friseurin ist streng gläubige Muslime - trägt aber auch kein Tuch!

Wenn ich Kinder hätte und vor allem Mädchen, würde ich schon
ziemliches Magengrimmen haben, bei der Idee einer Lehrerin mit
Kopftuch…es ist ja nicht unbedingt ein moderner Islam, der
sich da zeigt. (…ich würde es aber auch nicht verbieten-
trotzdem.)

Naja - solange sie nicht anfängt, die Kids zu missionieren, wäre es mir egal. Frauen mit Kopftuch bekommen die Kids hier jeden Tag an allen erdenklichen Orten zu sehen (na gut - vielleicht nicht gerade auf der Herrentoilette) - ich glaube nicht, dass sie dadurch großartig beeinflusst werden…

Ja, das sehe ich genauso. Im säkularen Unterricht hat das nix
zu suchen. (auch reformierte Protestanten kriegen übrigends
das Kotzen beim Kruzifix…)

Ich selbst bin evangelisch erzogen, hab in meiner Kindheit auch mal häufiger in unserer Kirche vorbeigeschaut und weiß, was Du meinst…

Mag sein, dass es dich ankotzt: das Bekenntnis unseres Staates
zum christlichen Abendland und seinen Werten:smile:)…denke aber
auch daran, dass du damit auch die Tradition des Humanismus,
der Menschenrechte und der Toleranz in Frage stellst. Sie
haben alle als Grundlage unser christlich-westliches
Menschenbild. (Was Menschenrechtsgegner und Diktatoren in der
3. Welt oft genug Amnesty und anderen
Menschenrechtsorganisationen vorwerfen…)

Ich denke, dass es in den meisten Religionen so etwas wie Werte gibt, die sich ähneln. Da ist imho kein Monopol des Christentums!

Grüße
Guido

dangedange:smile:
Hallo Guido:smile:.

Religionsunterricht muss nicht besucht werden. Wenn du dein
Kind nicht in den Reli-Unterricht schicken willst, muss es
nicht gehen.

Ist das wirklich so? Also: ICH MUSSTE! Da mein Zwerg erst drei
ist, habe ich mich allerdings noch nicht intensiv damit
beschäftigt…

Yep, ist so:smile:. Bei uns waren einige Ungetaufte nicht im Reliunterricht:smile:…die hatten dann gemeinerweise ganz lange frei, bis irgendwann der Ethikunterricht eingeführt wurde. Ist in BAWü gut gelöst, wie ich finde. Wer will geht in Ethik, die anderen in Reli.

Ich meinte keinen modisch angehauchten Unterricht. Aber wenn
den Kids erklärt wird, worum es in den einzelnen Religionen
geht (ohne die Kids zu missionieren), fände ich es ok.

Hochproblemtaisch, finde ich. Wenn der Staat anfängt uns zu interpretieren, was wir glauben sollen…

Kein islamischer Unterricht? Falsch! Ich kenne mindestens drei
Städte in NRW, in denen es städtische Schulen gibt, die den
islamischen Kindern diese Möglichkeit bietet (was soll ich
einen Moslem auch in „Christenkunde“ unterrichten?)

Das ist aber relativ neu und - korrigiere mich- wird auf türkisch abgehandelt. Das ist dann eher national angehaucht únd das finde ich ist eher problematisch. Andere Muslime müssen gucken, wo sie bleiben. War zumindest das, was ich zu dem Thema immer gelesen habe…vielleicht ist das ja geändert worden?

Liebe Grüße,
barbara

Bitte
Hi!

Yep, ist so:smile:. Bei uns waren einige Ungetaufte nicht im
Reliunterricht:smile:…die hatten dann gemeinerweise ganz lange
frei, bis irgendwann der Ethikunterricht eingeführt wurde. Ist
in BAWü gut gelöst, wie ich finde. Wer will geht in Ethik, die
anderen in Reli.

Finde ich auch!

Hochproblemtaisch, finde ich. Wenn der Staat anfängt uns zu
interpretieren, was wir glauben sollen…

Man müsste ja nicht ins Detail gehen…

Das ist aber relativ neu und - korrigiere mich- wird auf
türkisch abgehandelt. Das ist dann eher national angehaucht
únd das finde ich ist eher problematisch. Andere Muslime
müssen gucken, wo sie bleiben. War zumindest das, was ich zu
dem Thema immer gelesen habe…vielleicht ist das ja geändert
worden?

Neu ist es - was daran lag, dass (zumindest in Dinslaken) der Unterricht in türkisch sein sollte, was aus guten Gründen zunächst abgelehnt wurde :smile:
Jetzt läuft der Unterricht auf deutsch (soviel ich weiß, sogar mit Dolmetscher - für alle Fälle)

Grüße
Guido

Huhu!

Ich (nur meine Meinung) sehe das etwas anders! Ich denke, Frau kann es aus religiösen Gründen tragen, muss es aber nicht!
Ob man gleich ein politisches Statement daraus machen muss…ich halte es für übertrieben!

Grüße
Guido

Huhu Guido,

einige Gedanken dazu…

…stell dir vor, du bist ein muslimisches Mädchen, das schon genug interkulturelle Konflikte mitmacht…und dann eine Lehrerin hat, die wieder mit den ollem Kopftuch ankommt.

…verdeutlicht man sich die Argumentation, warum es getragen werden muss, geht es hier um ein ganz bestimmtes Rollenklischee…

…in vielen islamischen Ländern ist das Kopftuch Pflicht für die Frau…es sind meistens doch die islamischen Fundis (nicht alle!)…die das Kopftuch wollen…

…ich finde, das Kopftuch ist ein Reizthema und - im Gegensatz zu einem kleinen Kreuz- oder YingYang Anhänger etc.- auch ein ganz deutliches Zeichen, wo die Frau im Islam in der Gesellschaft steht. Es ist eine Symbol, ein Streitpunkt, ein Auslöser auch für innerislamische Konflikte…als solches ist es an der Schule zumindest problematisch…

Liebe Grüße,

barbara

Und nochmal hallo Guido:smile:,

Wieder: Ist das so? Ein ehemaliger Arbeitskollege ist Hodscha
(das ist, glaube ich falsch geschrieben) in einer Moschee. Und
er ist der Meinung, dass man den Koran ebensowenig wie die
Bibel wörtlich ins JETZT übernehmen kann und soll.

Der Islam ist ein voll ausgebildetes Gesellschaftskonzept mit Rechts- und Wirtschaftssystem etcpp. Dazu könnten wir im Religion und Ethikbrett mal nen spannenden Thread anfangen. Es ist wirklich ein qualitativer Unterschied zu anderen Religionen.

Naja - solange sie nicht anfängt, die Kids zu missionieren,
wäre es mir egal. Frauen mit Kopftuch bekommen die Kids hier
jeden Tag an allen erdenklichen Orten zu sehen (na gut -
vielleicht nicht gerade auf der Herrentoilette) - ich glaube
nicht, dass sie dadurch großartig beeinflusst werden…

Ja, aber eine Lehrerin hat eine Vorbildfunktion und ist wichtiger Ansprechpartner für Kinder. Gerade als Grundschullehrerin (Ludin) hat sie allei durch ihr Auftreten viel Einfluss. Das ist schon was anderes, als wenn man irgendjemand auf der Straße sieht, finde ich.

Ich denke, dass es in den meisten Religionen so etwas wie
Werte gibt, die sich ähneln. Da ist imho kein Monopol des
Christentums!

Stimmt. Sehe ich genauso.
Da sagen aber gerade muslimische Fundis was anderes:smile: (siehe Afghanistan)

Liebe Grüße,

barbara

Wachgerüttelt
Hallo Barbara,

…stell dir vor, du bist ein muslimisches Mädchen, das schon
genug interkulturelle Konflikte mitmacht…und dann eine
Lehrerin hat, die wieder mit den ollem Kopftuch ankommt.

…verdeutlicht man sich die Argumentation, warum es getragen
werden muss, geht es hier um ein ganz bestimmtes
Rollenklischee…

Sorry - soweit hatte ich gar nicht gedacht! Auch, wenn ich der Lehrerin nach wie vor keinen politischen Grund vorwerfen will, ist das ein Argument, dass ich weder widerlegen kann, noch will!

…ich finde, das Kopftuch ist ein Reizthema und - im Gegensatz
zu einem kleinen Kreuz- oder YingYang Anhänger etc.- auch ein
ganz deutliches Zeichen, wo die Frau im Islam in der
Gesellschaft steht. Es ist eine Symbol, ein Streitpunkt, ein
Auslöser auch für innerislamische Konflikte…als solches ist
es an der Schule zumindest problematisch…

OK - dass es ein Reizthema ist, kann ich nur bestätigen (warum sonst wäre dies so ein stark frequentierter Thread?)

Grüße
Guido

P.S. Ying & Yang ist kein religiöses Symbol - eher ein philosophisches

Hello again :smile:

Der Islam ist ein voll ausgebildetes Gesellschaftskonzept mit
Rechts- und Wirtschaftssystem etcpp. Dazu könnten wir im
Religion und Ethikbrett mal nen spannenden Thread anfangen. Es
ist wirklich ein qualitativer Unterschied zu anderen
Religionen.

Ich habe mich nie intensiv mit dem Islam auseinandergesetzt. Wenn ich mit Moslems über deren Religion geredet habe, kamen wir eigentlich immer nur auf die Werte zu sprechen - und die ähnelten sich doch sehr stark.

Ja, aber eine Lehrerin hat eine Vorbildfunktion und ist
wichtiger Ansprechpartner für Kinder. Gerade als
Grundschullehrerin (Ludin) hat sie allei durch ihr Auftreten
viel Einfluss. Das ist schon was anderes, als wenn man
irgendjemand auf der Straße sieht, finde ich.

Das ist wohl richtig.

Ich denke, dass es in den meisten Religionen so etwas wie
Werte gibt, die sich ähneln. Da ist imho kein Monopol des
Christentums!

Stimmt. Sehe ich genauso.
Da sagen aber gerade muslimische Fundis was anderes:smile: (siehe
Afghanistan)

Naja - die Fundis unter Juden oder Christen (dort gibt es die wohl auch), haben ja auch eine leichte Macke…

Grüße
Guido

mahlzeit:smile:
und das letzte Mal, versprochen:wink:):

Stimmt. Sehe ich genauso.
Da sagen aber gerade muslimische Fundis was anderes:smile: (siehe
Afghanistan)

Naja - die Fundis unter Juden oder Christen (dort gibt es die
wohl auch), haben ja auch eine leichte Macke…

Stimme dir völligstens zu! Eine leichte ist noch untertrieben…*fg*…nicht umsonst heißen bei uns im liberaleren Baden die schwäbischen Pietisten PIET CONG:smile:))))

alles Gute und liebe Grüße,

barbara

[…]

Mag sein, dass es dich ankotzt: das Bekenntnis unseres Staates
zum christlichen Abendland und seinen Werten:smile:)…denke aber
auch daran, dass du damit auch die Tradition des Humanismus,
der Menschenrechte und der Toleranz in Frage stellst. Sie
haben alle als Grundlage unser christlich-westliches
Menschenbild.

Meiner Meinung nach sind die fundamentalen Menschenrechte in den meisten Fällen (wenn man man vom real existierenden Kommunismus absieht, wo wieder ein Zwang vorherrscht und die Staatsform den Religionsersatz bietet) dort am besten durchgesetzt, wo die Säkularisierung der Gesellschaft am weitesten fortgeschritten ist. Du kannst schon die Unterschiede zwischen den USA und Westeuropa deutlich sehen (Todesstrafe etc.) oder auch an den Problemen in Irland.

Je strenger die Religion, desto eher machen die Menschen jeden Scheiss mit. Insbesondere lassen sich damit herrlich blutige Kriege motivieren. Darin war auch unsere humanistische, tolerante, abendländische Christenkirche in nicht allzu ferner Vergangenheit ein großer Meister.

Ganz zu schweigen davon, dass sich die Kirchen auch während des dritten Reiches nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.

Und ja: dieses scheinheilige gefrömmel einiger Politiker (merke: es ist immer besondere Wachsamkeit gefordert, wenn ein Volksvertreter Worte wie „Moral“ oder „Werte“ in den Mund nimmt) kotzt mich in der Tat an.

Gruß

Fritze

Hi Fritze,

Meiner Meinung nach sind die fundamentalen Menschenrechte in
den meisten Fällen (wenn man man vom real existierenden
Kommunismus absieht, wo wieder ein Zwang vorherrscht und die
Staatsform den Religionsersatz bietet) dort am besten
durchgesetzt, wo die Säkularisierung der Gesellschaft am
weitesten fortgeschritten ist. Du kannst schon die
Unterschiede zwischen den USA und Westeuropa deutlich sehen
(Todesstrafe etc.) oder auch an den Problemen in Irland.

Die „Gleichheit der Menschen“ als Forderung wurde im Zuge der Menschenrechtsdiskussion immer zuerst mit der Schöpfung legitimiert. Alle heute gesetzlich festgelegten Menschenrechte leiten sich historisch daraus ab. Eine der ersten Freiheiten vom Staat war übrigends die Religionsfreiheit:smile: . Daher meine Bemerkung. Wenn du dir unser Grundgesetz anguckst wirst du alle klassischen Menschenrechte finden, das habe ich mit meinem Einwurf gemeint.

Je strenger die Religion, desto eher machen die Menschen jeden
Scheiss mit. Insbesondere lassen sich damit herrlich blutige
Kriege motivieren. Darin war auch unsere humanistische,
tolerante, abendländische Christenkirche in nicht allzu ferner
Vergangenheit ein großer Meister.

Das bestreite ich nicht, ist aber nicht mein Thema gewesen.

Ganz zu schweigen davon, dass sich die Kirchen auch während
des dritten Reiches nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.

Ja, aber da, wo sie gegen ihre eigenen Grundsätze verstoßen hat. Menschenrechte in jeder Form wurden hier mit Füßen getreten. Vor allem die Protestanten haben eine wenig rühmliche Rolle gespielt.

Und ja: dieses scheinheilige gefrömmel einiger Politiker
(merke: es ist immer besondere Wachsamkeit gefordert, wenn ein
Volksvertreter Worte wie „Moral“ oder „Werte“ in den Mund
nimmt) kotzt mich in der Tat an.

Ich bin kein Politiker:smile: und ebenfalls sehr skeptisch, wenn solche Sprüche von dieser Seite kommen, d’accord:smile:

beste Grüße,

barbara

Ich habe es tatsächlich mal auf einer standesamtlichen Trauung
erlebt, dass der Beamte mit den Worten anfing: Wir haben uns
hier versammelt, um vor den Zeugen und den Augen Gottes…
Das fand das Brautpaar gar nicht so toll - er ist Hindu, sie
ist Buddhistin…

In der Präambel zu unserer Verfassung ist immer noch der Gottesbegriff genannt. Und als Cem Özdemir den Vorschlag gemacht hat, dies abzuschaffen, hat u.a. auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland protestiert. So werden sich Hindus und Buddhisten das auch gefallen lassen müssen - hmmm, warum stört das überhaupt so?

(Der Islam ist sowieso die einzige Religion, die ein
Gesellschaftssystem in der jetzigen Welt durchsetzen will! Das
ist eine ganz fundamentaler Unterschied zu Christentum,
Judentum, Buddhismus etcpp.)

Wieder: Ist das so?

„Die Muslime glauben, dass islamisches Recht ein heiliges Recht sei; es ist von Gott offenbart und darf deshalb weder historisch begriffen noch verändert werden; es soll nach dem islamischen Wertverständnis für alle Zeiten und für die ganze Menschheit ewig gelten. Nach dem islamischen Rechtsverständnis dient die Scharia dem Menschen nicht dabei, ihr soziales Leben rechtlich zu gestalten; ihre göttliche Funkton sei vielmehr, menschliche Handlungen im Sinne des göttlichen Willens zu kontrollieren und diesem Willen unterzuordnen.“ (Bassam Tibi)

Das ist der Grund dafür, warum die Muslime ihre islamische Kultur exportieren und warum es überall, wo die islamische Kultur auf andere Kulturen trifft, multikulturelle Konflikte entstehen (Kosovo, Tschetschenien, Israel, Nigeria, Indonesien u.v.a.m.) Auch bei uns wird das nicht ausbleiben.

„Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn in Zukunft auch in Europa eine ideologisierte fundamentalistisch-fanatische Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen beginnt."
(Christian Schwarz-Schilling, FAZ vom 25. März 1993)

Ich habe mich nie intensiv mit dem Islam auseinandergesetzt.
Wenn ich mit Moslems über deren Religion geredet habe, kamen
wir eigentlich immer nur auf die Werte zu sprechen - und die
ähnelten sich doch sehr stark.

In gewisser Weise hast Du recht. Aber in wesentlichen Punkten wird es nie eine Übereinstimmung geben. Im Islam ist beispielsweise Homosexualität verboten und wird bestraft (z.T. mit dem Tod). Für Ehebruch gilt das gleiche, für Diebstahl kann die Hand abgehackt werden.

Bei uns dagegen werden in Kürze Homosexuelle miteinander verheiratet.

Konflikte sind da vorprogrammiert, wenn erst unsere neudeutschen türkischen Einwanderer zahlenmäßig zunehmen.

Sagt jetzt bitte nicht, daß ich für die Steinigung von Homosexuellen oder von Ehebrechern sei …

Buried alive - Afghan women under the taliban:
http://www.echonyc.com/~onissues/su98goodwin.html

Ganz kurze Antwort
Hi!

In der Präambel zu unserer Verfassung ist immer noch der
Gottesbegriff genannt. Und als Cem Özdemir den Vorschlag
gemacht hat, dies abzuschaffen, hat u.a. auch der Zentralrat
der Muslime in Deutschland protestiert. So werden sich Hindus
und Buddhisten das auch gefallen lassen müssen - hmmm, warum
stört das überhaupt so?

Weil imho keine Religion etwas in der Rechtsprechung oder in staatlichen Dingen zu suchen hat! Die Religionen (egal welche - bis auf den Buddhismus, vielleicht) haben nachweislich in der Vergangenheit genug Mist gebaut!

Grüße
Guido