Sind AfD-Gegner unsere neuen Hoffnungsträger?

Heute morgen ist mir doch glatt das Champagnerglas fast aus der Hand gefallen, als ich im DLF die Presseschau hörte. Es wurde die Frankfurter Rundschau (warum man kein überparteiliches Blatt nimmt, wäre eine andere Frage) zitiert:

Mit übergroßen Deutschland- und AfD-Fahnen sowie den üblichen ‚Merkel-vor-Gericht!‘-Plakaten marschieren AfD-Anhänger durch die Straßen von Berlin, wollen die gesamte Regierung auflösen, Flüchtlinge abschieben, Grenzen dicht machen. Wieder einmal stellt sich ihnen eine viel größere Gruppe entgegen, die tatsächlich Hoffnung für dieses Land verheißt. Die Zivilgesellschaft in ihrer breiten Vielfalt zeigt – immer und immer wieder –, dass sie größer ist, und wenn es darauf ankommt, auch lauter als die vorlauten Rechtspopulisten sein kann.

Das sollen unsere Hoffnungsträger sein? Selbst wenn die AfD so böse ist, wie sie es darstellen: Was haben diese von Parteien-, Gewerkschafts- oder Kirchenfunktionären gerufenen Demonstranten eigentlich an Ideen bei ihrer Demo vertreten? Ich meine damit neue Ideen abseits von „bunt“ und „Bleiberecht für alle“? Was sind deren Lösungsvorschläge für die Masseneinwanderung? Wie wollen die hunderttausende muslimische Zuwanderer integrieren, obwohl man weiß, dass das nicht funktioniert? Was für politische Ideen haben die Hoffnungsträger für den gefährlichen Antisemitismus unter Migranten? Wo waren die - nach eigenen Angaben - 75.000 Anti-AfD-Demonstranten, als nach der Gürtel-Attacke in Berlin gegen Antisemitismus demonstriert wurde und viel weniger Teilnehmer erschienen (ca. 2.500)?

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Man ist erstmal grundsätzlich dagegen…vor allem gegen die AfD.

Lösungsansätze ausserhalb der Rot-Grünen-Weltretterideologie sind faschistisch…damit nicht tragbar und werden niedergebrüllt.

Ich denke, es gibt nicht „die AfD“, da diese Partei aus einigermaßen unterschiedlichen Strömungen besteht, deren einziger gemeinsamer Nenner eine Protesthaltung gegen Merkels Hurra-die-Flüchtlinge-sind-da-Politik ist.

Vieles von dem, was 2015 von der AfD und anderen Zuwanderungsskeptikern vorgebracht wurde, wird heute auch von Vertretern anderer Parteien und sogar von der BILD-Zeitung geäußert, natürlich ohne das Eingeständnis, dass die AfD die Problematik damals viel schneller durchschaute.

Ein Lichtblick ist Sahra Wagenknecht, die seit 2016 einen relativ islamkritischen Kurs fährt und damit natürlich bei den meisten Linken aneckt, welche nach der Devise „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ den Islam, also den Feind der USA = Feind der Linken, devot hofieren. Dass Karl Marx ein dezidierter Islamkritiker war, haben die Linken blauäugig verdrängt, ebenso wie sie ignorieren, dass Hitler vom Islam begeistert war.

Die Pro-Asyl-Fraktion hat einfach kein Auge für die wahre Natur des Islam; sie hält ihn für eine Innerlichkeitsreligion, was ganz absurd ist. Deswegen kann die Integration in the long run nicht funktionieren.

Man nennt das „doppelte Moral“.

  1. Die AfD hat keine Lösung für das Problem präsentieren können. Leg doch mal dar, wie deine AfD die Flüchtlingskrise lösen will.
  2. Das man hunderttausende muslimische Einwanderer nicht integrieren könnte ist falsch, weil es gar keine Einwanderer gibt (Asyl/subsidiärer Schutz =! Migration) und „man“ weiß keineswegs, dass das nicht funktioniert. Das behauptest du nur.
  3. Warum ist der Antisemitismus der Einwanderer gefährlicher als der Antisemitismus der Deutschen?

Das ist falsch.

Die Wahrheit ist, dass sich die Frage bei den Linken gar nicht stellt. Unser Grundgesetz gewährt allen Menschen Religionsfreiheit und das Grundgesetz gilt. Deswegen wird die Frage ob und wann welche Religion auch immer zu Deutschland gehört innerhalb der Linken gar nicht diskutiert.

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Die Gegner der AfD erst recht nicht.

Natürlich hat die AfD ein Konzept. Ultra wird es dir sicher darlegen.

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Vielleicht sollten wir erstmal definieren, was mit „Der Flüchtlingskrise“ gemeint ist.

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Zunächst ist das nicht hundertprozentig „meine“ AfD, solange ein Gedeon Mitglied ist und ein Höcke nicht stärker in die Schranken gewiesen wird. Zu deiner Frage aber: Die AfD hat in der Tat die richtigen politischen Ansätze. Die Politik beruht auf sechs Säulen: Grenzen sichern und Neuzuwanderer aus sicheren Drittstaaten abweisen, Anreize für die Einreise nach Deutschland verringern und Rückführen (plus dreimal das letzte).

Dann informiere dich doch mal über die Motivation dieser „Schutzsuchenden“, in ihren Heimatstaat zurückzugehen (oder alternativ auf Dauer von unserem Wohlstand zu partizipieren).

Den Komparativ verwendete ich nicht. Indes emigrieren zum Beispiel in Frankreich die Juden nicht zuvorderst wegen einheimischer Rechtsradikaler.

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Das wollen du, ich und viele andere nicht hoffen, oder gar glauben. Leider ist doch ein Großteil der deutschen Schafherde völlig auf die Worte der Obrigkeit fixiert. Es wird zum Status Quo und gilt als unantastbar. Jedwede Argumentation, welche nicht in das Weltbild passt, wird runtergemacht und gilt als nicht gesellschaftsfähig.
Schönes Beispiel war doch heute auch in Italien. Da wird ein Innenminister vorgeschlagen und komischerweise ist die entscheidende Instanz 1 Stunde später vor Ort und verhindert es auf kosten von Neuwahlen. Das ist Demokratie?

Nichts. Lediglich das bunte Fähnchen bleibt oben.

Ach, sowas gibt es doch nicht. Das bildest du dir nur ein.

  1. Ist gar kein Thema mehr. Problem ist bereits gelöst
  2. Also de facto das Asylrecht abschaffen, für alle die nicht mit dem Flieger hierherkommen?
  3. Welche Anreize sollen das sein?
  4. Wie soll das gehen in ein Krisengebiet? Rückführung kann es nur geben, wenn keine Asylgründe mehr vorliegen. Das zu entscheiden obliegt den entsprechenden Behörden. Was konkret schwebt der AfD denn vor?

Was hat das damit zu tun? Unsere Gesetze sehen derzeit keine Umwandlung von Asyl/SubSchutz in Migration vor. Aber selbst wenn, finde ich keine aktuellen Quellen dazu und in den alten Quellen wollten die Flüchtlinge noch mehrheitlich zurück nach Hause.

Wenn du extra vom „gefährlichen“ Antisemitismus sprichst, verwendest du natürlich und explizit einen Komparativ. Nur wozu ist nicht ganz klar.

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Das ist Wortklauberei. Tatsache ist doch, das selbst „Gastarbeiter“ der frühesten Stunde bist heute nicht integriert sind. natürlich gibt es Ausnahmen, sind aber nicht die Regel.

Weil ein wesentlich größerer Teil antisemitisch eingestellt ist.

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Wie kommst du darauf? Kannst du irgendwelche belastbaren Zahlen vorweisen? 100% der Türken, die ich kenne, würde ich als integriert bezeichnen.

Ein größerer Teil einer kleinen Gruppe sind immer noch wenige. Die polizeilichen Statistiken zeigen jedenfalls noch immer, dass mehrheitlich Deutsche die Täter sind.

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Nein, kann ich nicht. Das weißt du auch. Nur ist es eine Tatsache, das selbst ältere Zuwanderer bis heute nicht in der lage sind einen geraden Satz zu formulieren. Das kann keine Integration sein, da offensichtlich auch kein Interesse besteht.

Dann rechne das bitte mal 1:1 um und du wirst schnell zu einem anderen Ergebnis kommen.

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Übrigens kann man durchaus ein Problem mit einer Neonazi-Partei haben, ohne die Lösungen für die Integrationsfrage zu haben.

Eine Partei, die bekennende Rassisten, Neonazis und Antisemiten nicht nur nicht marginalisiert oder ausschließt, sondern sogar noch hoffiert, kann von keinem wahren Demokraten akzeptiert werden. Das ist doch das Problem.

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache…

Das besagt doch unser aktuell geltendes Grundgesetz schon (Art. 16a Abs. 2 GG). Und es wurde sogar von Nahles jüngst bekräftigt, die sich für eine Ausweitung der Sicheren-Drittstaaten-Regelung aussprach. Und zum Thema Reform des Asylrechts verweise ich auf R. Scholz: Von Einwanderung überfordert: Staatsrechtler will Grundgesetzänderung beim Asylrecht. Das ist ein CDU-Mann.

Man sollte nur eine menschenwürdige Grundversorgung mit Sachleistungen sicherstellen. Das würde auch andere davon abhalten, nach Deutschland zu kommen.

Man könnte ja beispielsweise damit anfangen, in den Irak oder nach Nordafrika zurückzuführen. Selbst das tut man ja nicht, sodass die Diskussion, ob es in Syrien sicher sei, der zweite Schritt vor dem ersten ist (oder anders ausgedrückt: Weil man schon den ersten Schritt nicht wagt, fängt man eine Scheindebatte an, warum der zweite Schritt nicht geht).

Das stimmt womöglich de jure, nicht aber de facto, siehe die laxen Einbürgerungsregelungen, Scheinheiraten, Scheinvaterschaften usw.

Dein Wort in Gottes Ohr. Jedoch zeigen die stark fallenden freiwilligen Ausreisen, dass das so nicht stimmen kann.

Für Grammatik-Diskussionen ist eigentlich Hans-Jürgen zuständig. Ich sprach von „gefährlich“, die Steigerung wäre „gefährlicher“ - „am gefährlichsten“. Niemand hat bezweifelt, dass es auch deutsche Rechtsextreme gibt, die Anschläge auf jüdische Einrichtungen oder auf Personen begehen könnten. Jedoch zeigen die Zahlen, wenn man sie denn korrigiert und nicht wie du weiter unten ungeprüft übernimmt, dass eine zunehmende Bedrohung von antisemitischen Migranten ausgeht. Ich fragte nach den Lösungsansätzen für dieses Problem. Denn, mit Verlaub, wer sich dafür ausspricht, dass alle kommen und bleiben sollten, der sollte sich auch die Frage gefallen lassen, wie er dann mit den importierten Einstellungen umgehen möchte.

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Ein wahrer Demokrat würde sich aktiv gegen so etwas wenden:

Gegner der rechten Kundgebung haben am Sonntagmittag offenbar von einer Brücke eine Flüssigkeit auf mehrere Demonstranten geschüttet. Es könnte sich um Öl handeln. Bilder zeigen den Ölfleck auf der Straße und mehrere mit der dunklen Flüssigkeit übergossene Menschen.

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Eine demokratisch gewählte Partei so zu bezeichnen ist schlicht eine Frechheit.

Und da bin ich doch beim rot/Grünen Gedankengut. Rote Flora und schwarzer Block sagen was? Das ist also ganz toll und ein Zeichen der Demokratie, oder was?

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Sei nicht pingelig. Das ist eben rot/grünes Demokratieverständnis.

Ach? Die NSDAP wurde wohl nicht demokratisch gewählt? Auch Neonazis können demokratisch gewählt werden. Das ist kein Widerspruch und schon gar keine Frechheit.

Rote Flora und Schwarzer Block haben mal so gar nichts miteinander zu tun. Der Schwarze Block ist nicht mal a priori politisch links einzustufen und die meisten Linken die ich kenne lehnen deren Tun strikt ab. Was die Rote Flora angeht, so würde mich mal interessieren was den denen konkret vorwirfst.

Aber ganz abgesehen davon, frage ich mich doch sehr, was genau die Rassisten und Neonazis in der AfD mit der Roten Flora oder dem Schwarzen Block zu tun haben sollen.

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Nazideutschland wurde auch zunächst demokratisch gewählt.

Rote Flora und schwarzen Block mal eben in einem Atemzug zu nennen ist eine Dummheit.

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