Sind die Grünen eine Umweltpartei?

Hallo,
irgendwo hab ich mal gehört dass die Grünen sich für mehr Umweltschutz einsetzen wollen, insbesondere für weniger CO2 Ausstoss und weniger Feinstaubbelastung in den Ballungsräumen.

CDU/CSU und FDP haben laut ihren Wahlprogrammen und ihrer Rhetorik die gleichen Ziele.

Dann kann dies ja nur eine Sache für den Autoverkehr bedeuten: LPG wird gefördert! LPG ist in allen Aspekten umweltfreundlicher als Diesel oder Benzin, was wissenschaftlich erwiesen ist:

https://www.google.nl/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj5jLGv7czWAhWGBBoKHXqgCokQFggqMAE&url=http%3A%2F%2Fwww.glpautogas.info%2Fdocumentos%2F11GASOLINE%20AND%20LPG%20comparison.pdf&usg=AOvVaw2uOzrMS_997CG9Oc9qY3ZD

In Japan fahren Taxis auch alle mit LPG - eben weil man in Städten wie Tokio nicht noch mehr Smog durch Dieselabgase haben will.

Wenn die neue Regierungskoalition daran festhält dass die Steuer auf LPG erhöht werden soll und es keine Förderung von LPG gibt zeigen die Regierungsparteien eindeutig dass ihnen Umweltschutz egal ist und sie einfach nur Lobbyisten der Autoindustrie sind die Fahrverbote will damit sie ihre neuen Autos verkaufen können.

Was denkt ihr?

Gruß
Desperado

Hallo!

Bündnis 90/Die Grünen entstanden aus Friedens-, Anti-AKW- und Umweltschutzbewegungen.

Das sind wichtige Themen, aber insgesamt nur ein kleiner Teil des riesigen, interdisziplinären Gebiets Umweltschutz. Dazu gehört auch die Schonung begrenzter Ressourcen. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, stößt man zudem auf politische Probleme, Abhängigkeiten und Versorgungssicherheit.

Nicht nur bei o. g. Parteien findet sich Umweltschutz in Partei- und Wahlprogrammen. Mit ist mit Ausnahme eines bis dato unbedeutenden Grüppchens mit nur einem einzigen Programmpunkt kein Parteiprogramm bekannt, in dem Umweltschutz nicht vorkommt. Aber es gibt deutliche Unterschiede, was die einzelnen Parteien unter Umweltschutz verstehen und wie sie ihre Ziele erreichen wollen.

LPG (Autogas) ist eine Kohlenstoffverbindung, bei deren Verbrennung CO2 entsteht. Außerdem braucht man nach wie vor einen mechanisch komplizierten Verbrennungsmotor mit seinem schlechten Wirkungsgrad. Bei konstanter Drehzahl, etwa für Stromaggregate oder für E-Loks, bei denen ein Verbrenner einen Generator treibt, aus dem die elektrischen Antriebsmotoren gespeist werden, ist der Wirkungsgrad noch hinnehmbar. Im Alltagsbetrieb beim Pkw mit wechselnden Drehzahlen sind Verbrennungsmotoren überlebte Krücken. Das langfristige Ziel heißt Decarbonisierung, also keine Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen für die Mobilität, was auf elektrischen Antrieb hinaus läuft. Ob aus Akkus oder aus Brennstoffzellen gespeist, ist eine Frage von Anwendung und Kosten.

Bitte lege die Scheuklappen ab.

Gruß
Wolfgang

Umweltschutz erschöpft sich nicht in der Werbung für nur eine spezielle Form des Antriebs.

Hallo,
die LPG Taxi zu hundert Prozent wage ich zu bezweifeln. Mindestens die Prius werden anders angetrieben.
In Deutschland haben wir das Ziel, den CO2 Ausstoss auf 95 g/km zu verringern, als Flottenverbrauch. LPG zaehlt dabei wie Benzin, ein LPG Fahrzeug wird mit seinen Benzinwerten gerechnet. Benzin erzweugt mehr CO2 als Diesel. Deshalb ist LPG keine Alternative zu Diesel, zuviel CO2 bei gleichen Fahrzeugen. Die derzeitige Welle an Benzinfahrzeugen wird abebben oder abgewuergt werden muessen, nicht mit LPG, sondern mit weniger CO2: aus Elektroautos, aus Foerderung kleiner Autos, aus wieder mehr Diesel, die dann sauberer sein werden in wenigen Jahren, und aus Elektroautos mit Hybridtechnik PHEV, diese 300PS Suv mit 2 Liter Normverbrauch an Benzin oder auch Diesel.
Gruss Helmut

Das war vor 40 Jahren tatsächlich der Fall und ein Alleinstellungsmerkmal der „Grünen“.
Alledings haben die „grossen Volks-Parteien“ nach und nach die Themen der „Grünen“ übernommen. Man muss ja das Wahlvolk füttern.
Im Gegenzug sind die Grünen (und die"Linken") genauso korrumpiert geworden wie die etablierten Parteien.

Parteiprogramme unterscheiden sich in grossen Teilen nur noch in Nuancen und Gewichtungen.
Grundsätzliche Standpunkte werden geopfert um „an die Macht“ zu kommen und Pfründe zu sichern.
Das Einhalten von „Wahlversprechen“ ist optional und nicht einklagbar.

Nur nebenbei:

Sprichst du von dem Land, das stabiler, reicher, rechtsstaatlicher, menschenfreundlicher und demokratischer ist als 90% aller anderen Länder oder von welchem anderen sprichst du?

Gruß
F.

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Ich stimme vollständig zu dass fossile Brennstoffe langfristig nicht mehr für die Mobilität herangezogen werden sollte - aber mittelfristig gibt es eben keine passenden Alternativen. Die Umweltbilanz von Elektroautos ist derzeit noch eine Katastrophe, unwirtschaftlich sind diese sowieso. Der Knallgasmotor hat seinen Namen nicht umsonst und aufgrund fehlender Infrastruktur und der größeren Gefahren ist Erdgas keine wirkliche Option (zudem ist es auch noch teuerer als mit LPG zu fahren).

LPG wird seit 70 Jahren in Autos genutzt und hat nachweislich eine viel bessere Umweltbilanz. Sollte man bis es eine bessere Alternative gibt nicht LPG fördern damit man die Umwelt nicht noch mehr zerstört als ohnehin schon?

Wer gegen solch eine Verbesserung für die Umwelt ist trägt ideologische Scheuklappen, frei nach dem Motto: „Mir egal ob es viel besser ist als Diesel oder Benzin, fossile Brennstoffe sollen nicht gefördert werden.“

Wo steht dass die Umstellung auf LPG alles ist was jemals für den Umweltschutz getan werden sollte?

Was ich nicht verstehe ich dass die Autoindustrie enorme Anstrengungen unternimmt (oder dies zumindest so kommuniziert) um Autos ein klein wenig umweltfreundlicher und sparsamer zu machen während eine viel umweltfreundlichere Technologie seit 70 Jahren weltweit etabliert ist.

Was hier passiert, ist nur lobbygesteuerte Scheindemokratie.
Dehalb macht es in letzter Konsequnz überhaupt keinen Unterschied, welche Parteien gerade regieren und das Volk belügen und betrügen.

Das deutsche Volk wird genau so schnell über den Tisch gezogen, dasss es die Reibungshitze als Nestwärme empfindet. Das kann unsere „Bundesregierung“ (vertreten durch ALLE gewählten Parteien) eben beser als die meisten anderen Regierungen.
Dabei unterschlägst du, dass unser „Reichtum“ , der uns vergleichsweise „zufrienden“ macht, letztendlich auf der Ausbeutung von natürlichen und menschlichen Ressourcen vornehmlich in Afrika und Asien beruht und zu Lasten der dortigen Bevölkerung geht.

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Dass LPG-Autos offiziell wie Benzinautos gesehen werden ist doch kein Naturgesetz sondern politische Willkür. Das Argument dass ein LPG Auto ja auch auf Benzin fahren könnte ist einfach lächerlich denn wer fährt mit seinem Gasauto freiwillig dauerhaft mit einem Kraftstoff der das 2,5 fache kostet…

Wenn man der Begründung folgt kann man auch sagen dass jemand auch Kraftstoff tanken könnte welcher einen hohen Schwefelgehalt hat (wie es ihn z.B. in einigen afrikanischen Ländern gibt) und damit auch die Umwelt stärker verschmutzen könnte.

Nicht schon wieder diese Vergleiche mit anderen Ländern. In demokratischen Ländern funktioniert es deshalb so gut weil die Bürger ihre Regierung kritisieren können. Wenn man sich bei jeder Kritik das Totschlagargument anhören darf dass es ja Länder gibt in denen es noch schlechter läuft kann man auch unter der Brücke schlafen und sich freuen weil andere ja keine Brücke über ihrem Kopf haben und es denen ja noch schlechter geht.

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Übrigens gibt es den Prius schon seit 2008 auf LPG, also wahrscheinlich auch als Taxi. Zudem ist der Prius in Japan als Taxi eine Randerscheinung.

Nicht, dass man nicht in jedem dieser und der obigen Punkte einen granus salis finden könnte.
Aber so undifferenziert, ich weiß nicht, mit Kritik im eigentlichen Sinn des Wortes hat das nichts mehr zu tun.
Kommst du denn aus Österreich?

Gruß
F.

„überlegener“ fehlt noch in deiner absoluten Betrachtung. Die hier fehl am Platze ist, wenn es denn um inlandsthematische Vorgänge geht :kissing_heart:

Franz

Wussten Sie eigentlich, dass im kommenden Bundestag die Parteien mit dem geringsten Parteimitglieder-Anteil mit Migrationshintergrund die arisch-merkelsche/seehofersche sind?
2,9%!
Die AFD beispielsweise hat schon 7,6%…

Mit was, wenn nicht mit anderen Ländern (synchron) oder anderen Zeiten (diachron) sollte man denn sonst vergleichen?

Da gebe ich dir zu 100% recht.

Dieser Vergleich war von mir aber nicht als „Totschlagargument“ gebraucht, sondern als Anregung zur Differenzierung beim Kritisieren.
Ich finde mich selbst alles andere als unkritisch dem hiesigen Politbetrieb gegenüber.

Gruß
F.

Meine Betrachtung war gerade keine absolute, sondern eine relationale.
Genau das ist der springende Punkt!

Gruß
F.

Angesichts Dieselgate weiß ich nicht, wie du das jetzt so hinbekommen willst mit relational. Diktatur des Bösen?

Franz

Hallo!

Es geht bei Brennstoffzellen nicht um „Knallgasmotoren“. Mit Wasserstoff gespeiste Brennstoffzellen für den E-Antrieb von Autos haben mit Knallgas nichts zu tun. Der Wasserstoff wird dabei keinem Verbrennermotor mit Kolben und Kurbelwelle zugeführt, sondern in Brennstoffzellen chemisch verstromt, um Elektromotoren zu versorgen.
Technische Defekte können ebenso wie beim Benzin oder auch beim Autogas dazu führen, dass sich explosionsfähige Gase bilden, die Unheil anrichten. Mit solchen Risiken leben wir ständig. Man kann ihnen mit sachgerechter Handhabung und Wartung technischer Einrichtungen begegnen. Wird gemacht, ist alltägliches Geschehen.

Wenn man das Argument gelten lässt, müssten wir auf ewig bei Otto- und Dieselmotoren bleiben. Fehlende Infrastruktur kann man herstellen. Ist sogar ziemlich billig zu haben, wenn man als Maßstab die 25 Mrd. € heranzieht, die VW in den USA für Schummeleien bei Dieselmotoren zu zahlen hat. Die Umrüstung(Erweiterung mit H2-Technik aller etwa 14.000 Tankstellen in D kostet 14 Mrd. €. Die dabei zugrunde gelegte 1 Mio € pro Tankstelle ist eine üppig gerechnete Zahl aus der Industrie.

Es geht um Wasserstoff. Damit gespeiste E-Autos (nix Verbrenner, nix Knallgas) erzeugen genau Null CO2, als Reaktionsprodukt entsteht nur sauberes Wasser. Die mit Wasserstoff einher gehenden Gefahren liegen auf ähnlichem Niveau wie beim Benzin oder beim Autogas.

Viel besser als was?
LPG ist nach wie vor Verfeuern fossiler Energieträger in komplizierten Motoren mit schlechtem Wirkungsgrad. Das ist der Versuch, ein totes Pferd zu reiten, aber keine zukunftstaugliche Technik. Dennoch hindert Dich keiner, ein Auto mit Verbrennermotor und Autogas zu fahren.

LPG im Ottomotor ist hinsichtlich CO2 sogar schlechter als Dieseltreibstoff, der in einem Dieselmotor nach letztem Stand der Technik verbrannt wird.

Gruß
Wolfgang

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„Dieselgate“ steht u.a. für Nähe zum Lobbyismus und für ‚Bekämpfung von Gesundheitsrisiken‘ (ums einfach mal so auf einen schlichten Nenner zu bringen, ohne da jetzt inhaltlich einsteigen zu wollen).

Warum sollen diese beiden Punkte denn nicht relational sein im Sinne von in Land A ist der Einfluss der Lobbyisten auf die Politik größer als in Land B, in Land A scheißt die Regierung stärker auf die Gesundheit der Einwohner als in Land B?

Gruß
F.

Ich vergleiche auch: Die aktuelle Situation mit der Situation wie sie sein könnte. Bezüglich LPG gäbe es viel weniger Umweltverschmutzung und weniger umweltbedingte Kranke und Tote wenn LPG mehr gefördert werden würde. Weltweit gibt es 23 Millionen Autos die mit LPG fahren, die Technik ist seit 70 Jahren auf dem Markt. Was spricht dagegen?