von den USA wurde zuerst eine Absage bezüglich der ukrainischen Anfrage für Panzerlieferungen erteilt mit der Begründung, dass diese zu kompliziert zu bedienen seien.
Jetzt werden diese doch geliefert - wurden die Panzer weniger kompliziert?
Dass die USA einfach eine Ausrede suchten will ich dieser noblen Führung ja auf keinen Fall unterstellen…
Irgendwelche Trottel glaubten auch, dass der Atomkrieg anbricht, wenn irgendein Land statt schwerer Artillerie schwere Kampfpanzer an die Ukraine liefert. Möglicherweise sagt nicht jeder in diesem Konflikt die Wahrheit und möglicherweise ist auch nicht jede veröffentlichte Erklärung die, die hinter einer Entscheidung steckt.
Vielleicht solltest Du denn doch mal mehr als nur die Überschriften von Nachrichten zur Kenntnis nehmen.
In jeder mir untergekommen Naricht dazu wurde sehr deutlich darauf eingegangen und erwähnt, dass dieser Entscheidung politische Erwägungen zugrunde liegen, weniger Militärische.
Man konnte überall lesen, dass die USA Vorbehalte wegen der Komplexität des Systems angemeldet hatten. Sie wollten offenbar die Europäer zu einem Alleingang bei der Lieferung von diesen schweren Waffen drängen. Mit einem gewissen Recht, denn wir sind in Europa hier schon an erster Stelle gefordert und können uns nicht immer auf die USA zurückziehen. Aber Scholz hat es offenbar geschafft, die USA durch sein angebliches Zögern, in Wirklichkeit diplomatische Taktik, USa und Europa gemeinsam in dieses Risiko eintreten zu lassen. Die Gegenreaktion Russlands ist damit nicht nur gegen Europa sondern auch gegen die USA zu bewerten. Und das ändert vieles. Für mich eine gelungene Aktion.
Udo Becker
Das ist aber was völlig anderes als die Behauptung, sie wären „zu kompliziert zu bedienen“. Das habe ich von offiziellen Stellen noch nie gehört, daher meine Frage nach der Quelle.
Ja, ich verstehe auch nicht, wieso man den Russen nicht einfach sagt, was man wann vorhat anstatt diese und den Rest der Welt im unklaren zu lassen. Die andere Seite ging ja mit gutem Beispiel voran; so hat ja z.B. Lukaschenko frühzeitig den gesamten Schlachtplan inkl. Annexion von Transnistrien offengelegt.
Nachdem du offenbar nicht in der Lage bist, eine Quelle zu nennen, können wir uns das ja mal zusammen anschauen.
Es gab ein paar Aussagen zum Thema Abrams und die Ukraine:
The decision comes after Pentagon leaders argued publicly and privately that now may not be the right time to send the Abrams. The tanks are too complicated for Ukrainian forces to learn to operate quickly and maintain on the battlefield, they argued.
Der Punkt hier ist also nicht, dass der Abrams zu kompliziert für die Ukraine wäre. Es geht vielmehr um die komplexe Ausbildung, die einige Zeit in Anspruch nehmen wird, und die Wartung auf dem Schlachtfeld. Dazu muss man sagen, dass der Abrams deutlich schwerer ist, als alle Kampfpanzer, die die Ukraine aktuell besitzt und somit kein passendes Bergefahrzeug vorhanden ist. Schon der leichteste Schaden könnte so zu einem Totalausfall führen.
The No. 3 official in the Pentagon, Colin H. Kahl, said last week that “The Abrams tank is a very complicated piece of equipment,” adding, “we should not be providing the Ukrainians systems they can’t repair, they can’t sustain, and that they, over the long term, can’t afford, because it’s not helpful.”
Kahl sagt hier mehr oder weniger das Gleiche. Der Abrams ist komplex, aber die Hauptsorge sind Reparatur, Wartung und der Nachschub.
„The Abrams tank is a very complicated piece of equipment. It’s expensive. It’s hard to train on … It is not the easiest system to maintain,“ Kahl told reporters the day before.
Wieder Kahl und wieder der Schwerpunkt auf das komplexe Training und die Wartung.
Brig Gen Pat Ryder, a Pentagon spokesperson, told reporters on Tuesday: “The M1 is a complex weapons system that is challenging to maintain … that was true yesterday, that is true today and will be true in the future.”
Dieses Mal der Pressesprecher des Pentagons. Wieder geht’s um die Wartung.
“The time it would take to get there — to be able to build up the supply stockage, to deliver the vehicles, to train the crews, to train the mechanics, to gather everything you’d need — how long would that take?” General Abrams said in an interview. “I don’t know, but it ain’t like 30 days, I can tell you that.”
Ein ehemaliger 4-Sterne-General spricht ebenfalls von einer ganzen Reihe an Herausforderungen, unter anderem Training, Nachschub und Wartung.
Ich finde keine einzige Quelle, in der die USA behaupten würde, dass der Abrams „zu kompliziert zu bedienen“ wäre. Für anderslautende Quellen wäre ich dankbar.
Es ging hier immer um den Faktor Zeit und Dinge wie Nachschub, Wartung und Reparatur. Daran hat sich rein gar nichts geändert und nur weil es jetzt eine Zusage gibt, heißt das noch lange nicht, dass die morgen schon eingesetzt werden.
Google mal, was für einen Antrieb ein Abrams hat. Und dann bitte auch gleich, wie viele NATO Stützpunkte in Europa dafür ausgestattet sind, Abrams zu warten und reparieren.