Sind seine Erwartungen bezüglich Urlaub gerecht?

Hallo,

nochmal: du hast ein Haus, du hast ein Notfallkonto. Das ist für dich (und Simsy und viele anderen Menschen) absolut unabdingbar. Aber für andere, und er gehört da nach deiner Schilderung dazu, ist es das nicht.

Ich kenne jemanden, die wohnt in einer kleinen Zimmerwohnung und lebt ziemlich sparsam. Sie hat keine Festanstellung, damit sie nicht an Urlaubszeiten gebunden ist. Sobald sie wieder ein bisschen zusammengespart hat, ist sie weg. Das finden viele kurzsichtig und vielleicht auch verantwortungslos, aber es ist ihre Entscheidung. Vielleicht ändert sich das auch bei ihr irgendwann. Aber es sind ihre heutigen Prioritäten.

Grüße
Siboniwe

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Ich mache mich jetzt mal unbeliebt, und auf das ein oder andere dicke „Minus“ gefasst: Die Sache mit dem Geld ist auf deiner Seite ein einfach vorzuschiebender Grund, nicht vom heimischen Sofa runter zu müssen! Anders sind deine Reaktionen auf den ein oder anderen hier genannten Kompromissvorschlag nicht zu verstehen.

Du hast offenbar durchaus Geld, sonst hättest du dir die Immobilie nicht leisten können, und hättest auch keinen „Notgroschen“, von dem wir hier alle nicht wissen, wie groß und ob den tatsächlichen Risiken der angemessen ist, oder nicht. Bei deinen ganzen Antworten hier deucht mich, dass der ggf. „etwas überdimensioniert“ sein könnte, und du schlicht und ergreifend auch da den Begriff „Notgroschen“ nur vorschiebst, um das Thema Urlaub vom Tisch zu bekommen. Dadurch würde auch erklärlich, warum der Mensch auf der anderen Seite nicht bereit ist, dich bzgl. Urlaub auszuhalten.

Das eigentlich Problem ist: Du willst/brauchst keinen Urlaub und hast für dich die finanziellen Prioritäten so gesetzt, dass deine Einkünfte so umfassend verplant sind, dass es einfach keinen Platz mehr für Urlaub gibt. Das kann man machen, wenn man damit glücklich ist, zuhause auf dem Sofa zu liegen.

Dann sollte man aber nicht die selbst gewünschte/verursachte finanzielle „Not“ vorschieben, um nicht in den Urlaub fahren zu müssen. Und dann kann es auch nichts mit der Partnerschaft mit einem Menschen werden, der gerne mal Urlaub macht. Wenn du zu keinen Kompromissen bereit bist: Such dir halt jemand, der auch nur auf dem Sofa sitzen und Immobilieneigentum und ein möglichst dickes Bankkonto anhäufen will, und gut ist!

Ansonsten liegen Kompromisse massenhaft auf der Hand: wenige, nicht so teure/weite/lange Reisen mit einem guten Teil an Inhalten die mehr zu deinen Vorstellungen von Erholung passen, … Alles überhaupt kein Problem, wenn man zwei Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen zusammen kommen, und sich wirklich lieben! Und nein, Single-Urlaub ohne den Lieblingsmensch an seiner Seite ist in einer wirklichen, von Liebe bestimmten Partnerschaft keine Dauerlösung! Vollkommen OK, wenn es das auch mal gibt, aber eben auch nicht mehr.

Kurz zusammengefasst: Du willst deine Meinung bestätigt haben und lässt nur diese gelten. Alle, die eine etwas differenziertere Ansicht haben, wischst du weg.
Von wegen

Du bist das, was im Englischen manchmal ein „right fighter“ genannt wird. Du musst bestätigt bekommen, dass du recht hast. Wenn er dir diese Bestätigung nicht gibt, dann suchst du sie hier. Auch hier bekommst du sie nicht von allen, also bringst du erst mehr Argumente und schließlich immer die gleichen Argumente. Du lässt nicht locker, bist dir deine Kritiker zustimmen oder verstummen. Frage: Bist du dann glücklicher? Die Situation hat sich nämlich nicht geändert.

Du darfst. Er auch. Trennt euch.

Für mich klingt das, wie eine realistische Einschätzung, wenn man so etwas immer wieder macht. Trennt euch.

Für mich klingt das wie Erpressung, wenn du sagst: Pass dich mir an oder … nein, es gibt kein Oder, es gibt nur: Passt dich mir an. Trennt euch.

Aber fühl dich bei der Trennung nicht als die Bessere, die recht hat, die nicht anders konnte.
Er ist genauso der Bessere, der recht hat und nicht anders kann.

Grüße
Siboniwe

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Um Dich mal von der Opfernummer ein bißchen wegzubekommen: daß Du nicht genug Geld hast, ist Unsinn. Du hast ein Einkommen, investierst es aber in Deine Immobilie und zwar in Form von Zinsen, Tilgung, Reserven usw. Das Geld ist also schon da, nur woanders. Und nicht nur das: Du hast Deinen Finanzplan so gestrickt, daß am Ende kaum noch etwas übrig bleibt - zumindest nicht so viel, daß Du Dir Reisen und ständige Wochenendausflüge leisten kannst.

Will sagen: Dein Schicksal ist selbstgewählt und nicht vom Himmel gefallen. Das ist alles auch OK so, aber tu bitte nicht so als wenn Du an der ganzen Sache nichts machen könntest. Im übrigen ist es auch eine Aussage, daß DU DIR eine Immobilie gekauft hast. Ob nun, bevor Ihr Euch kennengelernt habt oder danach, spielt keine Rolle. Du solltest Dir ruhig mal die Frage stellen, ob Du für eine Beziehung überhaupt bereit bzw. der Typ dafür bist. Du scheinst mit Deinem Leben ganz gut allein zurecht zu kommen und hast zumindest einkalkuliert, daß dieser Zustand anhält oder wieder eintritt.

Zu Eurer Urlaubsthematik: jeder hat das Recht, seinen Urlaub so zu verbringen, wie er das gerne hätte. Er und Du! Wenn Ihr keinen Kompromiß finden könnt, dann ist das entweder Euer beider oder niemandes Schuld (je nachdem, wie man es sehen möchte).

Ganz grundsätzlich solltest Du Dir aber überlegen, ob Ihr beide beziehungstechnisch kompatibel seid. Eure unterschiedliche Einstellung erschöpft sich ja nicht nur in der Urlaubsfrage. Daß Ihr so unterschiedliche Vorstellungen habt, betrifft ja letztlich nahezu jeden Aspekt der Freizeit- und Lebensgestaltung. Daß Ihr darüber hinaus nicht übermäßig kompromißbereit und lösungsorientiert seid und Euch zudem noch in der Schuld- und Rechtfrage verzettelt, hilft da sicherlich nicht weiter. Die Frage ist, ob Du bzw. Ihr Euch zutraut(s)t, daran zu arbeiten oder ob das Individuum in Euch weiterhin die Richtung vorgeben soll.

Witzigerweise ist das ja ein „Problem“, das viele Paare haben. Natürlich dauert es bei manchen etwas länger, daß man - zumindest, wenn die Sache auf Dauer angelegt ist - irgendwann sowieso vom gemeinsamen Einkommen lebt. Bis dahin kann es natürlich schon einmal schwierig werden; erst recht, wenn der eine für den anderen nicht mitbezahlen will oder der andere nichts bezahlt haben möchte.

Die eigentlich logische Lösung für Euer Urlaubsproblem wäre also recht einfach: Ihr macht bei der Urlaubsplanung einen Kompromiß und er übernimmt mehr als die Hälfte des Reisepreises, während Du schaust, ob Du nicht doch ein paar Euro für den Urlaub locker machen kannst - und sei es nur dadurch, daß Du den Kredit für die Immobilie etwas streckst oder etwas weniger zurücklegst und das wiederum verbunden mit seiner Zusage, Dir im Fall der Fälle etwas vorzulegen, falls Du doch mal eine größere Ausgabe tätigen mußt.

Das geht aber natürlich nur dann, wenn Ihr ernsthaft vorhabt, Euch dauerhaft zu binden - und daran habe ich ernsthafte Zweifel.

Auch hier wieder: irgendwie geht Dir völlig der Gedanke ab, daß das ja Euer Urlaub sein könnte. Man könnte ja auch überlegen, ob man alle zwei Jahre etwas größeres macht und in den Jahren dazwischen einige kleinere, billigere Urlaube. Aber das setzt halt die Bereitschaft zum Kompromiß voraus - auf beiden Seiten.

Klar darfst Du über Dein Geld alleine entscheiden - genau wie er. Und Du darfst über Deine Urlaubsgestaltung entscheiden - genau wie er. Nur wenn jeder seinen Standpunkt durchziehen will, dann seid Ihr in einer Beziehung fehl am Platze - zumindest in einer gemeinsamen.

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Den „finanziellen Rahmen“ hat die Fragestellerin aber im vorliegenden Fall durchaus selbst in der Hand! Es ist ja nicht so, dass diese vollkommen verarmt wäre, sondern sich Immobilieneigentum und einen vom Umfang her nicht näher definierten „Notgroschen“ gönnt.

„Mangels Masse“, passt hier in meinen Augen daher nicht wirklich. Es ist eher eine Frage der Prioritäten und der Ausgewogenheit der eigenen finanziellen Planung. Ich würde es als „normal“ empfinden, die eigene finanzielle Situation - so diese grundsätzlich gut ist - so zu gestalten, dass da auch ein Posten „Urlaub“ drin vorkommt. Über dessen Volumen, und den Umfang damit finanzierbaren Urlaubs kann man dabei durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Aber bei einer offenbar durchaus auskömmlichen finanziellen Lage diesen Posten einerseits bewusst auszuklammern, und dann andererseits von finanzieller Not zu sprechen (gar den Verkauf von Möbeln zwecks Urlaubsfinanzierung zu thematisieren), passt für mich nicht zusammen.

Die Immobilie etwas kleiner, die Tilgung etwas geringer, die Möbel etwas günstiger, den „Notgroschen“ etwas schmaler, … Es gibt hier doch durchaus ein verplanbares Einkommen, bei dem man an genug Ecken und Enden so schrauben kann/hätte mit Voraussicht schrauben können, dass auch ein Urlaub drin ist, ohne gleich zu verarmen oder Möbel zu verkaufen.

Dass jetzt kein Geld für einen Urlaub vorhanden ist, liegt doch nicht an einem unvorhersehbaren und unbeeinflussbaren, plötzlichen Katastrophenereignis, oder an grundsätzlicher Armut, sondern einzig und alleine an bewusst anders gesetzten Prioritäten.

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Ich ließ es an anderer Stelle anklingen, möchte es hier aber noch einmal vertiefen: mir fehlt bei Dir jeder Gedanke, der in Richtung Perspektive geht. Ist nicht Pflicht, klar. Aber Du solltest mal darüber nachdenken, ob die Beziehung wirklich auf Dauer angelegt ist oder was das ganze sein bzw. werden soll.

Denk also mal ein bißchen weiter. Willst Du Deine Wohnung auf ewig behalten und allein bewohnen oder zieht Ihr irgendwann (bei Dir oder in einer anderen Immobilie) zusammen?Was ist, wenn Ihr irgendwann mal Kinder bekommt, Du in Elternzeit gehst und danach bspw. nur noch 30 Stunden die Woche arbeitest? Willst Du dann auch noch eine strikte Kontentrennung oder läuft das Geld dann doch irgendwie in einen Topf? Und auch ohne Kinder: wenn Ihr zusammenbleibt oder gar -lebt, orientieren sich Eure Aktivitäten und Anschaffungen auch immer nur an dem, was Du beisteuern kannst oder zahlt er dann nicht doch einen höheren Anteil für ein netteres Auto, schönere Möbel oder einen teureren Urlaub?

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Sorry, aber diese Darstellung ist Unfug! Er könnte sich seine Finanzplanung mit größerer Immobilie, fetterem Auto, Definition eines satteren „Notgroschens“, … von jetzt auf gleich auch so stricken, dass kein Geld mehr für Urlaub übrig bliebe. Er hat dies aber weder in der Vergangenheit gemacht, noch offenbar vor, sondern hat den zur Verfügung stehenden „Kuchen“ eben so aufgeteilt, dass es da Platz für einen Posten „Urlaub“ gibt. Das würde ich - im Gegensatz zu einer Finanzplanung, die offenbar keinen Cent für Urlaub vorsieht - als vollkommen normal bezeichnen.

Natürlich würde bei dir bei einer ebenso „normalen“ Planung dieser Posten aufgrund des insgesamt kleineren „Kuchens“ selbstverständlich auch kleiner als bei ihm ausfallen. Aber das wäre in einer normalen Partnerschaft nie ein Thema. Dann orientiert man sich eben so, dass die Sache für beide tragbar ist/gibt derjenige mehr in den Topf, der mehr hat, und gut. Dahin wird jemand, der es grundsätzlich ablehnt, Urlaub überhaupt in seinen finanziellen Planungen zu berücksichtigen, aber niemals kommen.

BTW: Es gibt interessante Forschung über die „Nachhaltigkeit“ von Glückgefühlen in Bezug auf investiertes Geld. Das Glücksgefühl nach der Investition in materielle Dinge hat hiernach eine extrem kurze Dauer. Das Glücksgefühl nach der Investition in Erlebnisse und insbesondere auch das gemeinsame Erleben interessanter Momente hält demgegenüber deutlich länger an.

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Wer Ironie erkennt, ist klar im Vorteil:

Moin,
ich finde er hat Recht.
Schließlich haben Männer eh immer recht, insbesondere wenn es um so komplexe Dinge geht, wie z.B. wie man eine Beziehung gestaltet.
Ich finde, du könntest dich ihm etwas mehr anpassen, schließlich gibt er sich auch mit dir ab.
Und außerdem könntest du mal wirklich ein paar Kompromisse eingehen und ihm entgegenkommen. Wenn ihm nach den ersten zwei, drei Urlauben, in denen du deine Kasse über die Maßen ausgeplündert hast, alles zu langweilig wird, könntest du noch ein paar Kompromisse eingehen. Und nach ein paar weiteren Urlauben vielleicht deine Immobilie verkaufen, damit du ihm mal ein bisschen wenigstens entgegenkommst.
Und dann am Schluss, in ein paar Jahren könntest du gefälligst Verständnis dafür haben, dass er mit einer anderen, dynamischeren, jüngeren …etc. auf Reisen geht.
Bitte, Männer brauchen ihre Zugeständnisse und früher oder später Freiheiten.
Sei doch froh, dass er sich mit dir abgibt, du findest doch sowieso keinen Besseren.

Wie gesagt, wer Ironie erkennt, ist klar im Vorteil,
Grüße an die Nordsee, da kann man besser mit sich in Einklang kommen,
ynot

Hi

Hi

Wenn er nicht bereit ist, Kompromisse zu machen (z.B. den größeren Anteil zu übernehmen,
oder die Reise Deinem möglichen Budget anzupassen, dann wird das wohl schwierig.

Aber: Wenn Du das gleiche Budget zum Reisen hättest, würdest Du es tun?

Nach diesem Zitat wohl eher nicht. Nicht nur das Reisen an sich, sondern über das was im Urlaub gemacht wird, gibt es wohl große Unterschiede, wenn Du die Urlaube mit ihm als Streß empfindest.

Und recht hat hier keiner - es sind unterschiedliche Lebensstile und Auffassungen.
Das hat dann wohl keine Zukunft. Streit um Geld (egal für was) ist tödlich für Beziehungen.

Alles Gute,
vordprefect

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Dreh’s doch mal um:

Er macht den Kompromis, dass er den gemeinsamen Urlaub finanziert. Er hat ja.

Dann trennen sie sich in fünf Jahren (soll vorkommen). Er hat die Erinnerungen an schöne Urlaube, sie hat die Erinnerung an schöne Urlaube (abzüglich ihrer Erinnerung an den Stress). Er hat seinen gutbezahlten Job, aber keine Rücklagen. Sie hat ihre Rücklagen, hat weiter an ihrer Immobilie abbezahlt, hat am Haus eine Reparatur machen lassen, die zur Wertsteigerung der Immobilie beigetragen hat …

Klingt unheimlich fair, gell?

Und warum du das auf die Männer/Frauen-Schiene bringen musst, ist mir schleierhaft. Es gibt die gleiche Konstellation genausogut umgekehrt.

Siboniwe

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Oh Siboniwe,
dann nehme ich mein unwürdig Haupt zwischen meine Knie und schau betreten zu Boden. Knirsch.
Im Ernst,
Es ist völlig Wurscht ob Mann-Frau Frau-Frau oder Mann-Mann so eine Position hier und da haben. Das alte Märchen vom Fischer un sin Fru gibt Aufschuss, wohin das führt. Ich selbst habe als Mann über Jahrzehnte versucht, erst einer, dann einer weiteren Frau mit Kompromissen das Leben zu verschönern, bis ich einen neu kennengelernten Freund völlig echauffiert und entrüstet darauf hingewiesen habe, wie er selber immer wieder zurücksteckt und seiner Frau zuliebe Kompromiss Nummer 1785 macht, während sie zum Zählen noch beide Hände verwenden kann. Und wie er so blöd sein kann, sich schon wieder klein machen zu lassen (oder selber klein zu machen!), damit es passt.
Da ging mir ein paar Tage, als ich wieder runtergekommen war, ein Licht auf und das war’s dann auch mit Frau2. Schade, ich hatte gedacht, ich müsste mich nur noch ein bisschen anstrengen und dann wäre sie doch mal zufrieden…
Die Lehre daraus ist FÜR MICH (wenn du oder andere oder die Threaderin hier das nicht so sehen will, ist das ihre Sache), dass Erwartungen die Liebe töten (und Beziehung lieblos machen) und sinnvoll und Kompromisse gut sind, solange sie relativ gleichmäßig auf beide verteilt sind.
Liebe bedeutet auch, dass der/die andere so sein darf wie er/sie ist und ich ihn/sie so liebe und nicht erst nach einer Veränderung (oder einem Kompromiss). Darüber sollte man gelegentlich nachdenken. Denn sonst hat man eine Beziehung ohne das so wichtige Accessoire. Beziehung kann man durchaus auch weiter machen
ynot

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Nachtrag: Wenn es mit dieser Beziehung nichts wird, dann ist das kein Beinbruch. Aber überlege mal, wie groß der Anteil derjenigen sein dürfte, die sich grundsätzlich bei durchschnittlicher Einkommens- und Lebenssituation sowie Finanzplanung den ein oder anderen Urlaub gönnen könnten, hierauf aber dauerhaft verzichten? Das wäre dann deine Zielgruppe, wenn du daran festhalten willst in Bezug auf die Finanzierung eines Urlaubs kompromisslos zu sein. Ich tippe mal darauf, dass die dann doch eher bescheiden sein dürfte.

Und von dieser bescheidenen Zahl ziehe dann noch all diejenigen ab, die in anderen Lebensbereichen ebenfalls eigene Vorstellungen haben könnten, die sich nicht zu 100% mit deinen Forderungen decken. Unter diesen Voraussetzungen wirst du alleine alt!

Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn jemand sich für ein Leben ohne Partner entscheidet. Aber wenn man hieran grundsätzlich „Spaß“ findet, dann setzt das eben Kompromissfähigkeit voraus. Das ist ein guter Teil der „Bindungsfähigkeit“, die es braucht, eine Partnerschaft dauerhaft leben zu können.

Wer schon in der Situation ist, alleine eine Immobilie erworben zu haben, ist vermutlich schon relativ lange alleine durchs Leben gegangen, und hat auf für ein weiteres Leben als Alleinstehender geplant. Alles OK, kein Thema.

Aber wenn es nun offenbar zu der Situation gekommen ist, dass du diese andere Möglichkeit kennengelernt, und daran Interesse hast, dann setzt dies eine Offenheit für Kompromisse voraus, die ggf. über die vergangenen Jahre verloren gegangen ist, und dann musst du abwägen, ob dir das Beharren auf 100%-Positionen oder die Partnerschaft mit einem gleichberechtigten Menschen an deiner Seite wichtiger ist.

Das passiert vielen Menschen, die alleine auf sich gestellt sind, und ist auch vollkommen normal. Wenn man sich nie auf andere einlassen muss, nie diskutieren muss, … dann verfestigt sich das Gefühl „alles richtig“ zu machen, und den allein glücklich machenden Weg gefunden zu haben. Es ist aber nahezu ausgeschlossen auf einen anderen Menschen zu treffen, der dies ganz genauso sieht, und sich komplett deinen Vorstellungen und deinem Leben unterordnen wird. Das fängt damit an, dass da jemand Platz für die eigene Zahnbürste im Bad beansprucht und endet damit, dass jemand deine Wohnung als nicht auf Dauer für beide ideal ansieht, … Und da geht es nie um „Recht haben“ und Gerechtigkeit, sondern einfach darum, dass man in einer gleichberechtigten Partnerschaft tagtäglich Kompromisse schließen muss.

Meine Frau und ich hatten uns auch schon wunderbar alleine im Leben eingerichtet, und es war und ist bis heute ein tägliches Ringen zweier recht starker Persönlichkeiten. Statt Eigentumswohnung in München habe ich heute ein großes Haus auf dem Dorfe vor Hannover, statt regelmäßiger Fernreisen über zehn Jahre Familienurlaub in Dänemark, statt Sportwagen eine Familienkutsche. statt Sterneküche Familienrestaurant, … und meine Frau könnte diese Liste problemlos ebenfalls mit eigenen Punkten aufmachen. Aber nach über 15 Jahren sehen wir beide immer noch, dass es das wert war. Ist nicht allgemeingültig, aber vielleicht mal ein Denkanstoß.

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Warum stellst du es dann so da - pseudoironisch - als würden hier alle verlangen, dass sie sich als Frau dem Mann zu unterwerfen hat?

Der Rest, den du verschreibst ist verworren. Du scheinst auch deine eigenen Befindlichkeiten in die Frage und Antworten hineinzuinterpretieren, was der Diskussion nicht zuträglich ist.

Grüße
Siboniwe

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Kannst du meinen Lebensstil und Ausgaben beurteilen? Ist ja hervorragend!

Was ich vorher an Miete gezahlt habe, zahle ich jetzt an Kredit, das kommt aufs Gleiche raus.

Ich habe weder eine überteuerte noch übergroße Wohnung oder sonstigen Luxus.

Jahrelang war ich es gewohnt, mit 1300€ Netto klarzukommen. Jetzt verdiene ich mehr, so dass es auch für Restaurant oder sonstige Unternehmungen reicht und um 100€ monatlich zu sparen für Notfälle und dass ich überhaupt den Kredit bekommen konnte.

Es reicht aber noch lange nicht für 2000-3000€ Urlaub im Jahr!

Ich habe keine teuren Möbeln und ich habe auch kein Auto, denn das kann ich mir allesamt nicht leisten!

Aber für Urlaub soll ich plötzlich in der Lage sein, mit meinem Geld anders Wirtschaften zu können?

Vieles in dem Beitrag sind falsche Unterstellungen aber eines stimmt und dafür gibt es Daumen hoch für den Beitrag:

Ich soll mir lieber jemanden suchen der Geld und Immobilien anhäufen will anstatt das Geld für sinnlose Urlaube aus dem Fenster zu werfen.

Das stimmt absolut!

Ich habe mein Leben lang nie extrem viel verdient. 10 Jahre lang hatte ich völlig mies bezahlte Jobs!!! Ich hatte nach Abzug der Miete für meinen Lebensunterhalt genauso viel zum Leben wie ein Hartz IV Bezieher zum Leben hat, bei ihm zahlt ja die Miete das Amt.

Da war jeden Monat die Fragestellung wie ich bestmöglich überhaupt durch den Monat kommen kann, welches die günstigsten Nahrungsmittel sind etc. Dinge wie Urlaub wären da für mich nicht mal existent gewesen!!!

Ich habe kein Auto, das konnte ich mir noch nie leisten außer in der Ausbildung noch ohne eigene Wohnung als Teenager.

Jetzt da ich einen deutlich besseren (in jeder Hinsicht) Job habe, kann ich mir endlich normale gesunde Nahrungsmittel leisten, jeden Monat 100€ sparen und zudem noch Renovierungen an der Wohnung vornehmen. Das hat mir nur meine gute Arbeitsstelle ermöglicht.

Ich verdiene aber bei weitem nicht genug um es zu schaffen, im Jahr irgendwo noch 2000-3000€ herbei zu zaubern für mehrwöchige Fernreisen. Alles andere ist für IHN kein Urlaub!!

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Was ist denn daran unfair? Ist es in meiner Verantwortung, dass er sich in seinem Leben kein Wohneigentum gesucht hat?

Ich verlange auch nicht dass er mir Unternehmungen und Urlaube zahlt denn ich verzichte gerne darauf! Das ist alles. Ich fordere eben GAR NICHTS.

Der Unterschied ist, würde er sich nach mir richtigen mit nicht in Urlaub fahren, würde er sich sogar eine Menge Geld sparen.

Umgekehrt soll ich mich in Unkosten stürzen, bei der Summe die er jährlich für Urlaub verwendet das wären bei mir 2 volle Monatsgehälter!!

Soviel dazu ich könnte das Geld schon irgendwie auftreiben.

Und was soll das heißen, wenn die Beziehung vorbei ist, steht er mit nichts da und ich mit Wohneigentum?

Finanziert er mir meine Wohnung? Das wäre mir neu!
Bin ich verantwortlich dass er in einer Mietwohnung wohnt statt Eigentum?

Also wieso stellst du es so dar als würde ich ihm irgendwelche Steine in den Weg legen? Verstehe ich nicht!

Jana ich habe kein Auto, keine teuren Möbel, keine (teuren) Hobbys, meine Interessen kosten mich im Jahr nur einige kWH Strom, mein Interesse ist PC & TV, Unternehmungen und Ausflüge mache ich auch nicht außer in der Zeit in der er ständig weg wollte und ich sehen musste wie ich das bezahlt bekomme und seit einiger Zeit gehen wir nicht mehr weg weil ich mich weigere, er kann mich ja nicht zwingen.

Wie man es dreht und wendet, es gibt bei mir kein Einsparpotenzial.

Meine Wohnung hat eine normale Größe und Preis, mein Kredit plus Hausgeld ist genauso wie die Miete meiner vorherigen Wohnung mit der selben Größe.

Ich sagte er hat Netto 600€ mehr als ich, dadurch wisst ihr aber noch lange nicht die zugrunde liegende Gehaltsklasse.

Ich arbeite in einem normalen Ausbildungsberuf, bin kein Akademiker, ich habe kein Jahresgehalt von 30.000!!

Mein Gehalt ist so dass es zum Leben reicht.

Er ist ein geiziger Mensch, was mir egal ist, denn ich verlange gar nichts! Ich verlange nur dass er mich nicht in Unkosten stürzt.

Seine Urlaube sind im Stil: Jeden Tag um 5:30 Uhr aufstehen für Unternehmungen und Ausflüge (die wiederum Geld kosten), das ist der nicht finanzielle Aspekt.

Ich habe keine Kraft für derartigen Stress. Urlaub habe ich ja, um mich von der Arbeit zu erholen.

Die eine Woche Urlaub im Herbst zusammen, war für mich anstrengender mit ihm als 2 Wochen Arbeit!!!

Weil er jemand ist der pausenlos Aufmerksamkeit braucht ansonsten beschwert er sich dass andere Dinge wichtiger sind als er. Ich habe aber auch mal im Haushalt was zu putzen oder einer Freundin zu schreiben. Aber es reicht nicht nur, andere Dinge hinten anzustellen, nein, man soll am besten alles aufgeben.

Wer mit ihm zusammen ist, lebt im selbst gewählten Knast!!!

Das mal so nebenbei unabhängig von dem ganzen Finanzen Thema.

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Darf ich Dich abschließend noch was fragen und Dich um eine ehrliche Antwort bitten: wenn jetzt die gute Fee käme und Dir jedes Jahr 7000 Euro schenken würde. Würdest Du dann mit Deinem Kerl Reisen machen? Oder würdest Du die Kohle viel lieber für Verbesserungen und Verschönerungen an Deinem Zuhause ausgeben? Bitte, versteh mich nicht falsch: ich will Dich nur verstehen und keinesfalls werten…

Das ist sehr beeindruckend. Allerdings erstaunt mich, dass Du nicht sagst „Ich will jetzt die Reisen nachholen, die ich früher nicht machen konnte, weil ich keine Kohle hatte.“ Aber gut, Du bist jetzt um die 30, wenn ich richtig gerechnet habe, Du hast noch ne Weile Zeit, falls Du in ein paar Jahren doch noch Deine Reiselust entdecken solltest :wink:

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Ehrlichkeit ist mein zweiter Vorname :smile:
Also würde die gute Fee mir 7.000€ jährlich schenken:

Als Single:
Ich würde 500€ spenden an meine Stamm-Organisationen
Die restlichen 6.500€ würde ich aufteilen in ca. gleichen Teilen für sondertilgungen und Anschaffungen rund um die Wohnung. Und klar, einen kleinen Teil für verschwenderisches, also Ausflüge, Kleidung usw.

Mit ihm:
Spenden vielleicht 300€
Urlaub 1500€
Rest wie oben Aufteilung in Sondertilgung, Wohnung, aber ohne die Kleinigkeiten zur eigenen Verschwendung wie oben als Single.

Wenn ich derart viel Geld im Überfluss hätte wie er, einen kleinen Teil würde sogar ich in Urlaub investieren, allerdings reine Strandurlaube zum erholen.

Nicht Action-Stress-Termin-Zumüll-Urlaube wie sie in seinem Stil sind.

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Danke für die Ehrlichkeit :slight_smile: Und jetzt dreh ich Dir das Wort im Mund rum: Wenn also 1500 Euro „da“ wären, könntest Du Dir vorstellen, mit ihm nen erholsamen Strandurlaub zu machen? 1500 Euro sind ja ne Größenordnung wo man - wenn die Ansprüche nicht himmelhoch sind - durchaus zwei bis drei Wochen fort sein kann.

Wäre es denn eine Option, dass Du Dir die Hälfte davon dazu verdienst*, die andere Hälfte spendiert der Kerl. Und vor Ort legst Du Dich gemütlich an den Strand und erholst Dich und er macht irgendwelche mördercoolen Tagesausflüge? Und vielleicht macht er mal nen „Strandtag“ mit Dir und Du machst mal die „kleine Inselrundfahrt“ mit ihm? Dann seid ihr gemeinsam weg und es kann doch jeder seine Präferenzen ausleben.

*Und ja - das ist zu schaffen: Du hast doch nen Job, in dem Du so viel Kohle kriegst, dass Du als Single ne Wohnung bezahlen kannst. Das ist also kein Deppenjob, also rechnen wir mal 20 Euro Stundenlohn. Um auf die 750 Euro zu kommen, musste also knapp 40 Stunden zusätzlich arbeiten. Über’s Jahr! Also weniger als eine Stunde pro Woche. Das kriegste hin, ohne dass Haus und Heim und Erholung zu kurz kommen, oder?

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