Sinn?!

…im Restaurant am Ende des Universums ist das normal, das solltest DU doch wissen… :wink:

Dein Vergleich hinkt, Männer oder Frauen sind nicht vergleichbar mit Gegenständen die nur eine Funktion haben und die auch schlecht aufgeben können.

Hallo Sandra,

a propos Dipl. Phys.
Was glaubt ihr, wie oft ich schon den Kommentar „Was
Physikerin! Du als Mädchen/Frau?“ gehört habe.
Ich bin auch schon vorgestellt worden mit „Das ist Sandra, die
Physikerin!“. Da kommt man sich vor, wie was abnormales.
Solange Frauen in „Männerberufen“ noch behandelt werden, als
seien sie Exoten, kann doch nicht alles in Ordnung sein.
Männl. Physiker werden schließlich auch normal behandelt.

Oder anders:wink:: Wären weibliche Physiker nicht exotisch, würden sie gleich behandelt… Nur, wer entscheidet, dass die Frauenquote bei Physikern durchaus so gering ist, dass (vor allem in der Industrie) weibliche Physiker tatsächlich „Exoten“ sind?

Versteh mich nicht falsch, ich kenne schon rein familiär ausreichend technisch-begabte Frauen, um die tatsächlich vorhandenen Vorbehalte gegenüber Frauen in technischen Berufen in Teilen der Männerwelt zu kennen.

Nur wogegen auch ich (ohne mich als „echten“ Mann zu bezeichnen - was ist das überhaupt?) mich wehre, ist die Neigung, bedauerliche gesellschaftliche Fakten nur einem Geschlecht in die Schuhe schieben zu wollen - egal ob dies von Männern gegenüber Frauen, von Frauen gegenüber Männern von Männern gegenüber Männern oder Frauen gegenüber Frauen passiert (gibts schließlich alles).

Männlein wie Weiblein machen diese Gesellschaft mit ihren fatalen Rollenbildern aus. Männlein wie Weiblein reproduzieren sich und ihre Wertvorstellungen. Beide Geschlechter sind verantwortlich dafür, wie unsere Gesellschaft funktioniert bzw. was dort nicht funktioniert.

Und deswegen: Nicht den Schuldigen suchen, sondern besser machen heißt die Devise:wink:

Grüße
Jürgen

1 Like

Männlein wie Weiblein machen diese Gesellschaft mit ihren
fatalen Rollenbildern aus. Männlein wie Weiblein reproduzieren
sich und ihre Wertvorstellungen. Beide Geschlechter sind
verantwortlich dafür, wie unsere Gesellschaft funktioniert
bzw. was dort nicht funktioniert.

Und deswegen: Nicht den Schuldigen suchen, sondern besser
machen heißt die Devise:wink:

Hi Jürgen,

ja, du hast Recht. Und ich versuch ja auch schon die Kinder meiner Freunde zu „indoktrinieren“, die Bekannten zu fragen ob das nun Not tut was sie da erziehen und die Herren UND Damen in meinem Umfeld zum Nachdenken zu bewegen - nur, manchmal fühl ich mich damit so schrecklich alleine und hilflos. Und viel zu oft einfach machtlos…

Gruß
Helena

Hallo alle zusammen,

Desian hat meiner Meinung nach etwas provokant formuliert,
rein von der Sache her erlebe ich diese Thematik jedoch genau so wie er schreibt.
Ich muss zwar eingestehen, dass ich mir unter Feminismus nichts konkretes vorstellen kann, erlebe jedoch leider immer wieder einen Zusammenhang zwischen den Begriffen ‚Feminismus‘ und ‚Gescheitert sein‘, ‚Unzufriedenheit‘ usw.
Ich kann die meissten hier von Frauen geschilderten Dinge nicht nachvollziehen.
Teilweise scheinen sie mir der Meinung von Desian sogar Nachdruck zu verleihen.

Gruss,

…im Restaurant am Ende des Universums ist das normal, das
solltest DU doch wissen… :wink:

…hab nicht gewußt, daß dies dein zuhause ist!!!

Dein Vergleich hinkt, Männer oder Frauen sind nicht
vergleichbar mit Gegenständen die nur eine Funktion haben und
die auch schlecht aufgeben können.

…nur ein metapher dafür, daß man zwei unterschiedliche
„irgendwas“ nicht ins gleiche fach schieben soll…
gelle
gruß
ad

…na dann sind wir uns ja einig…

Gruß
Helena

…na dann sind wir uns ja einig…

und jetzt lebt es sich doch gleich viel besser,
ohne diesen lästigen gleichberrechtigungsanspruch,
oder???
gruß
ad

Hallo Jürgen,

Nur wogegen auch ich (ohne mich als „echten“ Mann zu
bezeichnen - was ist das überhaupt?) mich wehre, ist die
Neigung, bedauerliche gesellschaftliche Fakten nur einem
Geschlecht in die Schuhe schieben zu wollen - egal ob dies von
Männern gegenüber Frauen, von Frauen gegenüber Männern von
Männern gegenüber Männern oder Frauen gegenüber Frauen
passiert (gibts schließlich alles).

Also mich wundert immer wieder, dass Männer sich alleine beschuldigt fühlen, wenn es um die Problematik der Gleichberechtigung geht.

Männlein wie Weiblein machen diese Gesellschaft mit ihren
fatalen Rollenbildern aus. Männlein wie Weiblein reproduzieren
sich und ihre Wertvorstellungen. Beide Geschlechter sind
verantwortlich dafür, wie unsere Gesellschaft funktioniert
bzw. was dort nicht funktioniert.

Ich bin durchaus derselben Ansicht. Aber ich habe auch nicht so erlebt, dass Feminismus immer nur die Männer als schuldige hinstellt. Selbst Alice Schwarzer hat genausoviel gegen z.B. Verona Feldbusch einzuwenden wie gegen machohafte Männer.

Und deswegen: Nicht den Schuldigen suchen, sondern besser
machen heißt die Devise:wink:

Das sowieso. Aber dem steht der Feminismus nicht im Wege.

Karin

allem in der Industrie) weibliche Physiker tatsächlich
„Exoten“ sind?

Versteh mich nicht falsch, ich kenne schon rein familiär
ausreichend technisch-begabte Frauen, um die tatsächlich
vorhandenen Vorbehalte gegenüber Frauen in technischen Berufen
in Teilen der Männerwelt zu kennen.

Nur wogegen auch ich (ohne mich als „echten“ Mann zu
bezeichnen - was ist das überhaupt?) mich wehre, ist die
Neigung, bedauerliche gesellschaftliche Fakten nur einem
Geschlecht in die Schuhe schieben zu wollen - egal ob dies von
Männern gegenüber Frauen, von Frauen gegenüber Männern von
Männern gegenüber Männern oder Frauen gegenüber Frauen
passiert (gibts schließlich alles).

Männlein wie Weiblein machen diese Gesellschaft mit ihren
fatalen Rollenbildern aus. Männlein wie Weiblein reproduzieren
sich und ihre Wertvorstellungen. Beide Geschlechter sind
verantwortlich dafür, wie unsere Gesellschaft funktioniert
bzw. was dort nicht funktioniert.

Und deswegen: Nicht den Schuldigen suchen, sondern besser
machen heißt die Devise:wink:

Grüße
Jürgen

NÄH!

Denn Mann und Frau haben mehr als nur eine Form und einen Zweck.

Und kein Tisch sagt dem Stuhl das er ja sozial kompetenter ist, weil man auf ihm sitzen kann.

So und nun ab ins WE!
Helena

Hallo Helge,

erlebe jedoch leider immer
wieder einen Zusammenhang zwischen den Begriffen ‚Feminismus‘
und ‚Gescheitert sein‘, ‚Unzufriedenheit‘ usw.

wie unterschiedlich doch hier die Wahrnehmung ist. Je reifer, erfahrener, selbstbewußter und erfolgreicher ich werde, desto leichter geht mir das „ich bin Feministin“ von den Lippen :wink:

Keine Spur von gescheitert oder unzufrieden.

Grüße,
Iris

2 Like

Ich muss zwar eingestehen, dass ich mir unter Feminismus
nichts konkretes vorstellen kann,

Das scheint tatsächlich das Grundproblem zu sein, Helge!

Maria

Stimmt,
Hallo,

ich denke auch dass es ein wesentliches Problem ist, dass sich die meissten Männer nichts richtiges unter Feminismus vorstellen können.
Schuld daran sind aber doch eher die Feministinnen, denn DIE wollen doch etwas verändern.
Ich nehme an, dass Feminismus - wie alle Bewegungen- etwas Gutes zum Ziel hatte. Nur frage ich mich dann, was denn da alles schief gelaufen sein muss, denn ich bin garantiert nicht der einzige Mann, der mit Frauen keine Probleme hat, bei dem Wort Feminismus jedoch eher an Männerhasserinnen denkt.

Gruss,

Hi Karin,

Also mich wundert immer wieder, dass Männer sich alleine
beschuldigt fühlen, wenn es um die Problematik der
Gleichberechtigung geht.

Warum? Weil wir häufig feststellen (auch hier wieder), dass eine Änderung der männlichen Verhaltensweisen gefordert wird ohne Reflexion des eigenen Rollenverhaltens. Wobei die Änderung des eigenen Verhaltens meist einfacher zu bewerkstelligen, aber natürlich persönlich aufwendiger ist:wink:

Z.B. alleine die Diskussion über die Quote weiblicher Führungskräfte. Ich höre häufig die pauschale Forderung, dass mehr Frauen in Führungspositionen gehören und die Unternehmen (also derzeit die weitgehend männlichen Entscheider) doch vermehrt Frauen fördern sollen (was Konzerne mittlerweile ja auch durchaus tun).
Nur: Solange Frauen weder technische Fächer (

Hallo Jürgen,

ich möchte mir jetzt ausdrücklich mal nur zu den Themen äußern, von denen ich das als alleinerziehende Mutter einer inzwischen erwachsenen Tochter sowie als Diplom-Elektro-Ingenieurin (FH) recht gut zu können glaube:

Warum? Weil wir häufig feststellen (auch hier wieder), dass
eine Änderung der männlichen Verhaltensweisen gefordert wird
ohne Reflexion des eigenen Rollenverhaltens. Wobei die
Änderung des eigenen Verhaltens meist einfacher zu
bewerkstelligen, aber natürlich persönlich aufwendiger ist:wink:

Ja, ich habe das auch häufig erlebt, dass Mütter, die sich über den Pascha von Ehemann beklagt haben, ihre Söhne genauso wieder verzogen haben, dass fast zwangsläufig der Hang zum Paschatum gefördert wurde; dass mir (von älteren Frauen) vorgeworfen wurde, ich hätte wohl lieber einen Buben gehabt, nur weil ich mich standhaft dagegen gewehrt habe, dass meine Tochter mit Sätzen wie: „So etwas tut ein Mädchen doch nicht“ gemaßregelt wurde.

Nur: Solange Frauen weder technische Fächer (

1 Like

Hi!

a propos Dipl. Phys.
Was glaubt ihr, wie oft ich schon den Kommentar „Was
Physikerin! Du als Mädchen/Frau?“ gehört habe.

Das ist die eine Sicht.
Die andere sieht so aus:
„Was, Kindergärtner! Du als Mann?“
„Was, Hausmann! Du als Mann?“
„Was, Grundschullehrer! Du als Mann?“
„Was, Kassierer im Supermarkt! Du als Mann?“
„Was, Schreibkraft! Du als Mann?“
ad lib.

Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin hat für den Osten Deutschlands (einem Gebiet, wo Frauen vor 1990 durchaus adäquat in „Männerberufen“ vertreten waren) ein zunehmendes Eindringen von Männern in typische Frauenberufe festgestellt - jedoch nicht aus Gründen der Gleichberechtigung, sondern wegen der hohen Arbeitslosigkeit. Das hat zur Folge, dass Frauen aus dem Beruf gedrängt und ihnen Aufstiegschancen genommen werden. Jedenfalls gibt es Frauen, die ein weiteres Vordringen von Männern in Frauendomänen verhindern wollen.

Jede Medaille hat eben zwei Seiten.

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,

Das ist die eine Sicht.
Die andere sieht so aus:
„Was, Kindergärtner! Du als Mann?“
„Was, Hausmann! Du als Mann?“
„Was, Grundschullehrer! Du als Mann?“
„Was, Kassierer im Supermarkt! Du als Mann?“
„Was, Schreibkraft! Du als Mann?“
ad lib.

Ich kenne hierzulande nur:

„Ui toll, wird Zeit, dass es da mehr Männer gibt.“
"Neid, wo hast Du Deinen Hausmann aufgegabelt.

Das hat zur Folge, dass Frauen aus dem Beruf gedrängt und
ihnen Aufstiegschancen genommen werden.

BTW: Welche Aufstiegschancen siehst Du für Hausmänner?

Gruß, Karin

die zweiseitige Sichtweise ist zu wenig
Hallo Heinrich,

mich Karins Posting anschließend:

Welche Aufstiegschancen siehst Du für Hausmänner?

Karins Frage ist berechtigt. Deutlicher wäre die Fragwürdigkeit deines Arguments bei den anderen Beispielen geworden: Aufstiegschancen als Kassierer? Und wie ist das bei Schreibkräften?

Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin hat
für den Osten Deutschlands (einem Gebiet, wo Frauen vor 1990
durchaus adäquat in „Männerberufen“ vertreten waren) ein
zunehmendes Eindringen von Männern in typische Frauenberufe
festgestellt - jedoch nicht aus Gründen der
Gleichberechtigung, sondern wegen der hohen Arbeitslosigkeit.

folgendes wurde festgestellt…

Das hat zur Folge, dass Frauen aus dem Beruf gedrängt und
ihnen Aufstiegschancen genommen werden. Jedenfalls gibt es
Frauen, die ein weiteres Vordringen von Männern in
Frauendomänen verhindern wollen.

…oder ist das eine Schlußfolgerung von dir?
Ein paar von dir aufgezählten Berufe gelten in unserer Gesellschaft nicht besonders viel, von den geringen Verdiensten mal abgesehen.

Die Baubranche krankt und erzeugt nachhaltig hohe Arbeitslosenzahlen. Aber ich habe keine Angst davor, dass ich im Verkauf aus deren Branche plötzlich einen Kollegen auf der Matte habe, der meinen Job streitig macht.

Mag sein, dass es Frauen geben soll, die ihr Revier vor Männern schützen. Aber die Anzahl wird überschaubar sein, und läßt mich bei diesen eher persönliche Probleme dahinter vermuten als fundierte und berechtigte Angst.

Das Problem ist nicht, dass ein Mann an und für sich die besseren Karrierechancen hat, sondern dass er für seinen Aufstieg ein Mehr an Zeit und Belastung besser aufbringen kann als so manche Frau. Ich habe es oft genug erlebt, dass „eine Gute“ (weiblich) „dem Mittelguten“ (männlich) den Vortritt in die Hierachie überließ, weil sie Familie mit dem Wust an zeit- und kraftraubenden Pflichten an den Hacken hatte.
Ob sich die besagte „Gute“ doch für den Aufstieg entscheiden würde, wenn keiner (meist männlich) da wäre, ist Spekulation.

viele Grüße
grilla

1 Like

Hallo Karin,

ähm, nebenbei: Dein Quoting ist etwas anstrengend…

Ja, ich habe das auch häufig erlebt, dass Mütter, die sich
über den Pascha von Ehemann beklagt haben, ihre Söhne genauso
wieder verzogen haben, dass fast zwangsläufig der Hang zum
Paschatum gefördert wurde; dass mir (von älteren Frauen)
vorgeworfen wurde, ich hätte wohl lieber einen Buben gehabt,
nur weil ich mich standhaft dagegen gewehrt habe, dass meine
Tochter mit Sätzen wie: „So etwas tut ein Mädchen doch nicht“

Solange die keineswegs ausschließlich von Frauen gemachte
Werbung Puppen, Schminkzeug und die lieben Tierchen als
Mädchenspielzeug hinstellt und Technikbaukästen als
Bubenspielzeug, solange Väter sich darüber beklagen, wenn sie
keine Söhne haben, dass sie mit keinem ihrer Kinder so richtig
technisch spielen können, und nicht zuletzt, solange
insbesondere Maschinenbau-Professoren in Vorlesungen Frauen
unterstellen, dass sie nur in diesem Studiengang säßen um sich
einen netten Ingenieur zu angeln, solange wird die Quote auch
nicht leicht zu erhöhen sein. Zu den betriebswirtschaftlichen
Fächern: Die FH München hatte schon zu meiner Zeit vor 20
Jahren einen Frauen-Anteil unter den Studentinnen von mehr als
50 Prozent. Woher hast Du Deine Zahl zu BWL?

Zwei Zahlen:
RWTH-Aachen FB8 (WiWi): 29.9% (http://wi-2.wi.rwth-aachen.de/Web/Bwl/WiwiHomePage.n…)
Uni-Münster FB5: 27% (http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Gleichstellung/f…)

Ich denke, Deine 50% sind wohl eher die Ausnahme, denn die Regel

Aber sei mir nicht böse: Die von Dir vorgebrachten Argumente passen für mich zum Teil genaus in das Schema:wink:
Z.B. Vorwurf: Väter, die Mädchen nicht an Technik ranführen: Frage: Warum tun dies nicht die Mütter?
Muss ich mehr fragen?

Aber auf jeden Fall arbeitet Frau Feldbusch mit einem Einsatz,
der ein Klischee bestätigt. Und daher der Emanzipation, wie
sie von Feministinnen gefordert wird, deutlich im Wege steht.
Auch die Gesellschaft erzieht mit!

Ich sehe das differenzierter: Für mich bedient zugegebenermaßen Frau Feldbusch klassische Klischees, nutzt diese aber sehr erfolgreich und effizient, um sich durchzusetzen… Niemand sollte jemals fordern, dass Frauen dieselben „Waffen“ wie die Männer einsetzen sollen, denn damit werden sie meist unterliegen (denn es sind männliche Waffen). Sie sollen schlicht ihre eigenen Waffen einsetzen, mit denen sie jederzeit - ausreichend Leistung und Einsatz vorausgesetzt - mithalten können.

Und ich habe Probleme damit, dass alle Frauen, die sich nicht
nur für sich, sondern auch für andere einsetzen möchten, als
„larmoyant“ tituliert und damit ihr Aussagen abqualifiziert
werden.

Verallgemeinerungen zählen nicht. Was ich nicht akzeptiere, sind z.B. persönliche Erlebnisse:
Frau wird neu angestellt in technischer Männerabteilung, Frau wird nicht eingearbeitet und schlecht integriert. Kommentar von
Frau: Die (bösen) Männer wollen keine Frau im Team und mobben mich.
Ich sage: Ich war jetzt in drei großen Konzernen angestellt. In allen habe ich es als traurig normal erlebt, dass neue Mitarbeiter eingestellt wurden, die Arbeitsplätze am ersten Tag nicht vorbereitet waren, keine Einarbeitung stattfand und der Mitarbeiter entweder 3 Monate nichts zu tun bekam oder mit der Faust auf den Tisch hauen musste.
Also hat aus meiner Sicht das von dieser Frau erlebte für mich erstmal nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern mit dem eigenen Engagement, Forderungen zu stellen… Und der sofortige Rückschluss auf die Geschlechtsproblematik ist für mich in einem solchen Fall Larmoyanz, um von eigenen Defiziten abzulenken.

Aber es sind sicher weniger als 5% der Männer, die vor die
Alternative gestellt werden: „Möchtest Du jetzt Deinen Beruf
voll und ganz ausüben, oder möchtest Du eine Familie gründen?“

Frauen erlauben Männern häufig mit wenig oder keiner Gegenwehr diese Wahlfreiheit. Sind nun die Männer allein schuld, dass sie diese nutzen?

Auch Du wirst nicht leugnen können, dass die Erwartung, eine
Frau mit guter Ausbildung könnte dennoch wegen einer
Familienphase ausfallen, vielen und vor allem den am meisten
versprechenden Arbeitsmöglichkeiten im Wege steht.

Wenn ich unter 30jährige einstelle, muss ich mit diesem Problem rechnen. Nur ist für mich eben keine Zwangsläufigkeit, dass nur die Frau ausfällt…

Grüße
Jürgen

Hi Karin,

BTW: Welche Aufstiegschancen siehst Du für Hausmänner?

Eine Leiter vor der Dachbodenluke!

Grinsende Grüße,
Michaela, deren Hausmann wohl gerade Umzugskartons verstaut…

Hallo Jürgen,

ähm, nebenbei: Dein Quoting ist etwas anstrengend…

Beim Schreiben war es noch OK, heute sehe ich auch, dass es gnadenlos grausig ist.

Zwei Zahlen:
RWTH-Aachen FB8 (WiWi): 29.9%
(http://wi-2.wi.rwth-aachen.de/Web/Bwl/WiwiHomePage.n…)
Uni-Münster FB5: 27%
(http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Gleichstellung/f…)

Der erste Link funktioniert bei mir nicht, der zweite spricht von VWL und BWL zusammen. Da mag das angehen, ferner steht ja auch in dem Text:

"Etwas verschärft wird die Situation - wie auch in allen anderen durch die ZVS bewirtschafteten Studiengängen - dadurch, daß durch das Zuteilungsverfahren Männer stärker berücksichtigt werden (Anrechnung von Wehrdienst- bzw. Ersatzdienstzeiten). "

Sollte auch berücksichtigt werden, dass das vielleicht Frauen abschreckt. Wieder ein Grund, die Wehrpflicht abzuschaffen.

Ich denke, Deine 50% sind wohl eher die Ausnahme, denn die
Regel

Ich denke, dass das mit den Bereinigungen, die ich eingebracht habe, schon wo anders auch hinkommen könnte (die FH München hat - soweit ich weiß - nur einen hausinternen NC)

Aber sei mir nicht böse: Die von Dir vorgebrachten Argumente
passen für mich zum Teil genaus in das Schema:wink:
Z.B. Vorwurf: Väter, die Mädchen nicht an Technik ranführen:
Frage: Warum tun dies nicht die Mütter?

Dumme Frage: Frau ist technikfeindlich oder zumindestens technikfern erzogen worden, kriegt vom Mann alles Technische aus der Hand genommen (habe ich selber erlebt, obwohl technisch interessiert) und soll dann die Erziehung zur Technik übernehmen. Sorry, da hilft kein Smiley mehr, das nicht mehr als nur etwas daneben zu finden. Außerdem war das nur einer von mehreren Aspekten.

Glaube mir, als Frau braucht man auch heute noch ein ziemliches Stehvermögen, um in der engeren Umgebung (Freunde und Familie) Technikinteresse durchsetzen zu können.

Muss ich mehr fragen?

Weiß nicht, ob alle Deine Fragen beantwortet wurden. Dass z.B. die Mütter die Paschas großziehen habe ich ja schon selber geschrieben. Muss ich noch mehr schreiben, dass beide Geschlechter gefragt sind, die Polarisierung abzuschwächen?

Aber auf jeden Fall arbeitet Frau Feldbusch mit einem Einsatz,
der ein Klischee bestätigt. Und daher der Emanzipation, wie
sie von Feministinnen gefordert wird, deutlich im Wege steht.
Auch die Gesellschaft erzieht mit!

Ich sehe das differenzierter: Für mich bedient
zugegebenermaßen Frau Feldbusch klassische Klischees, nutzt
diese aber sehr erfolgreich und effizient, um sich
durchzusetzen… Niemand sollte jemals fordern, dass Frauen
dieselben „Waffen“ wie die Männer einsetzen sollen, denn damit
werden sie meist unterliegen (denn es sind männliche Waffen).
Sie sollen schlicht ihre eigenen Waffen einsetzen, mit denen
sie jederzeit - ausreichend Leistung und Einsatz vorausgesetzt

  • mithalten können.

Und mit dem „Die Waffen der Frau“ wird genau hier in diesem Brett argumentiert, dass das der Grund sei, warum Frauen nicht in Führungsetagen aufsteigen können: Weil sie sich nicht wie ein Mann durchbeißen wollen oder können. Hier dreht sich die Diskussion entschieden im Kreis.

Und ich habe Probleme damit, dass alle Frauen, die sich nicht
nur für sich, sondern auch für andere einsetzen möchten, als
„larmoyant“ tituliert und damit ihr Aussagen abqualifiziert
werden.

Verallgemeinerungen zählen nicht. Was ich nicht akzeptiere,
sind z.B. persönliche Erlebnisse:

Warum hast Du sie dann angebracht? Die „keiner liebt mich“-Attitüde ist übrigens ausnahmsweise nicht ausschließlich von Frauen besetzt. Männer finden aber auch bei Bedarf genügend Gründe, warum sie nicht ausreichend gefördert werden.

Aber es sind sicher weniger als 5% der Männer, die vor die
Alternative gestellt werden: „Möchtest Du jetzt Deinen Beruf
voll und ganz ausüben, oder möchtest Du eine Familie gründen?“

Frauen erlauben Männern häufig mit wenig oder keiner Gegenwehr
diese Wahlfreiheit. Sind nun die Männer allein schuld, dass
sie diese nutzen?

Ich frage mich, warum überhaupt jemand zu dieser Wahl gezwungen werden muss. Nur weil unter Herrn Hitler in war, dass die deutsche Frau an den Herd gehört? Meine Mutter, Jahrgang 11, hatte da nämlich einiges zu berichten, das vorher schon mal anders war hierzulande. Von anderen Ländern ganz zu schweigen.

Und noch was zum Thema erlauben: Es macht verdammt einsam, anders sein zu wollen. Hast Du es schon mal ausprobiert, nur nach Frauen zu suchen, die Ernährerin sein wollen und können? Und ich wette, Du würdest mehr davon finden, als das Gegenstück „begeisterter Hausmann“.

Auch Du wirst nicht leugnen können, dass die Erwartung, eine
Frau mit guter Ausbildung könnte dennoch wegen einer
Familienphase ausfallen, vielen und vor allem den am meisten
versprechenden Arbeitsmöglichkeiten im Wege steht.

Wenn ich unter 30jährige einstelle, muss ich mit diesem
Problem rechnen. Nur ist für mich eben keine Zwangsläufigkeit,
dass nur die Frau ausfällt…

Da bist Du eindeutig eine Ausnahme.

Gruß, Karin